Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9
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Hummel -
8. Januar 2019 um 11:56 -
Geschlossen
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Ich geh sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass eine Beziehung sich festigen kann, wenn man gemeinsam gruselige Dinge bewältigt.
Meinen aktuellen Jungspund habe ich vor zwei Monaten abgeholt und weil es den Tag bewegt werden musste, sind wir direkt zum Pony. Ich habe den Zwerg erstmal im Auto gelassen und sein Gesicht als er das Pferd sah- zum kugeln.
Es sprach ganz eindeutig, bitte bring mich wieder zurück. Gut nu bin ich auch kein Mensch für Tutzedu, also Pony und die anderen Hunde angebunden, Picknick bereit gestellt und raus mit dem Zwergi, hin zum Pferd. Pony hätte liebend gern den Neuling von oben bis unten abgeschnuffelt aber ich habe mit ihm den für ihn minimal nötigen Abstand eingehalten, der zwar auch etwas Stress aber noch auszuhalten bedeutete. Dann haben wir uns etwa drei Meter vom Pony entfernt hingesetzt und gefrühstückt. Anfangs war noch jedes Schweif wedeln, jede Bewegung furchterregend aber ich war ja da und es gab leckere Dinge und so nach einem Stündchen wars entspannter. Pony durfte auch mal stampfen, in unsere Richtung gucken.. Da sind Peppino und ich nochmal dichter ran und er durfte gucken und wurde dafür gestreichelt. Ganz spontan hab ich Pony abgebunden und wir sind dann sogar eine kleine Viertelstunde zusammen gelaufen. Danach war er platt, durfte ins Auto schlafen gehen aber am nächsten Tag waren wir schon ne halbe Stunde zusammen spazieren und nach drei Tagen war Pony völlig normal und ich Hundis Fels in der Brandung. - Vor einem Moment
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Ich wollte nur kurz anmerken dass jedes mal wenn der Hund den Angstauslöser vermeidet die Angst zunimmt. Wenn man den Hund das Tempo vorgeben lässt kann es passieren dass man das Gegenteil bewirkt und die Angst sich mehr und mehr verstärkt.
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Bei einer Phobie nimmt auch keiner deine Hand und zerrt dich zum/am Angst ausloeser vorbei.
Stattdessen wird dem Patienten die moeglichkeit geboten auf freiwilluger basis variable den Abstand zum Angst ausloeser zu regulieren, wenn er sich nah ran traut dann gibt es die option fuer eine belohnung.
Es ist nicht so das man vom hund an tag 1 erwartet alle aengste zu vergessen, viel mehr geht es darum dem patienten zeit und raum zu geben sich dem ausloeser selber zu stellen.
Wie viele menschliche ( und Hunde)- Patienten hast du denn schon begleitet?
Ich hab unzählige begleitet.
Und was gibt es als Belohnung?
Vielleicht kann man sich per PN über die Methodik austauschen?
Da hör ich gerne, wie andere arbeiten

Menschen haben keine Geschirre um, und Menschen machen Therapie, um wieder handlungsfähig zu sein.
Für diesen Hund müsste man umziehen, oder den eben durch die Angst führen, also Konfrontation.
Der Weg mit Belohnung, wenn Hund die Treppe geht hat bei diesem Hund 12 Monate nicht funktioniert.
Der Hund möchte kognitiv nicht, dass seine Ängste weggehen, deshalb wird er begleitet und an der Stelle gezwungen , ja.....
Es gibt keine Alternative, außer deinen Fantasielösungen, denn fachlich, kann ich mir nicht vorstellen, dass da noch was von dir kommt.
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Also ich seh das auch so. Manchmal muss man da in die Konfrontation. Und wenn das durch ist, hat der Hund keinen Schaden. Bestimmt nicht. Allerdings muss man es zu Ende bringen (können).
Wenn man das zwischendrin abbricht, dann hat der Hund eine Methode gelernt oder gefestigt wie er solche Situationen löst und wird das übertragen.
physioclaudi ihr habt viel geschafft, auch wenn ich die Hunde verwechselt habe (sorry dafür!), ihr kriegt auch das noch hin. Bleib dran!!
Hier
Nachdem Lola am WE ja kurz lief wegen Krankheit beim Kind und gestern auch, weil Lola bei Regen nur wirklich widerwillig überhaupt den Hof verlässt, sind wir heute Morgen in den Wald gefahren.
Anfangs dachte ich, ich dreh um und lass es einfach. zZt fallen überall Eicheln, morsches Holz etc. Man kann sich jedes Mal erschrecken.

Außerdem ging sie nur zaghaft vorwärts, fragte pausenlos ab, ob wir das jetzt wirklich machen sollen. Ich hab mich dann entschieden, umzudrehen und die Richtung zu wechseln. Lola war sofort wie ausgewechselt. Möchte gern wissen, was da schon wieder war. Entweder Wolfsgeruch vom Wildgehege (aber die kennt sie ja aus der Nähe) oder Schwarzwild oder eben Wolf (wir haben defintiv durchziehenden Wolf, aber kein Rudel).
Naja, ab da gings. Wir haben 2 Eichhörnchen getroffen und geübt, dass Sitzen und Gucken toll ist und wir dann im Fuß am Baum vorbeigehen.
Wir haben Katze getroffen bei deren Sichtung Lola sich kurz selbst zu mir orientiert hat, ich konnte sie ranrufen und an kurzer Leine an der Stelle vorbei. Yeah.
Wir haben auch noch Hund getroffen als Lola in der Ablage war, weil ich gerade Leckerli sortiert habe - großzügig liegen und mich angucken belohnt.
Wir haben später einfach mal so Sitz auf Distanz geübt und mit einer kleinen Futtersuche belohnt, und während sie buddelte das UOS gepfiffen und Madame kam sofooort noch bevor ich dem UOS ein "Komm" nachschieben konnte wie der Blitz während das Wort-UOS gar nicht ankam vorher.
Sie hat Vogel gesehen, sich zu mir orientiert und Kekse abgefasst. Rundum: ich bin zufrieden. Aber das kleine Gehirn ist bestimmt ko jetzt.
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Es ist nicht so das man vom hund an tag 1 erwartet alle aengste zu vergessen, viel mehr geht es darum dem patienten zeit und raum zu geben sich dem ausloeser selber zu stellen.
Niemand hat das an Tag 1 erwartet, aber wenn nach Tag 400 noch nix passiert ist...Es lief immer gleich ab, der Hund nähert sich der Treppe, wird belohnt, stellt sich auf die 1. Stufe wird belohnt und stellt sich auf die 2. Stufe. Das hatten wir nach drei Tagen so. Hinterbeine blieben immer unten, Vorderbeine bis zur 2. Stufe. Dafür ein paar Kekse abgreifen und dann gehen wenn man satt ist.
Alles anzeigenGutes Beispiel! Beim medizinisch Notwendigen hört der Spaß auf und dann läuft der Hund halt ungeimpft rum weil der sich beim TA so aufführt. Oder mit eitrigem Zahn weil der stinkt zwar aus dem Maul aber festhalten und gegen den Willen des Hundes reingucken, das geht ja nicht ohne Eskalation.
Würden die Hunde es kennen, dass sie auch mal etwas Unangenehmes mitmachen müssen und ihnen nichts passiert wäre das für alle Beteiligten wesentlich entspannter.
Ares hat das von klein auf gelernt. Den "halte" ich beim Tierarzt allein weil er weiß, dass er auch mal was aushalten muss.
Genau wie er sich nicht übermäßig wehrt wenn er etwas blöd findet oder vor etwas Angst hat.
Und DAS ist was mMn wirklich wichtig ist: der Hund macht vertrauensvoll alles mit, egal ob er es gut findet oder nicht.
Das ist echt ein gutes Beispiel. Ich habe leider keinen TA wo man einfach mal so hin kann und es den Hund kennenlernen lassen kann. Heißt bei Termin gibt's Untersuchung. Bei der Erstuntersuchung nach Fietes Einzug war das echt kein Spaß. Der wurde richtig unangenehm. Hatte ich vorher noch nie bei einem Hund. Alles aus der Angst heraus, aber auch ängstliche 42 Argumente möchte ich nicht in meinem Arm haben. Also Mauli auftrainiert, den Hund erstmal nur noch mit Mauli zum TA und auch zum Groomer. Immer selber gehalten, immer versucht mit meinem Körper Sicherheit zu geben. Den letzten TA-Termin habe ich dann ohne Mauli durchgezogen. Denn der Hund vertraut mir jetzt. Ich sage ihm, dass es ok ist und jetzt glaubt er das. Er muss den TA ja nicht lieben. Es wurde nicht mal gedroht, der Hund stand wie eingefroren, Kopf an meinen Arm gedrückt und so hat er alles ertragen (Voruntersuchung am Röntgentermin + Spritze).
Emil, der Fremde absolut unnötig findet war schon immer so beim TA. Wenn ich sage es ist ok könnte man ihm ein Bein abschneiden. Den habe ich aber auch als Welpe bekommen und der kommt nicht mal auf die Idee, irgendwas was ich bestimme könnte schlecht für ihn sein. Dennoch wird er es niemals mögen beim TA zu sein.
Mal zum Thema: Fiete ist heute morgen ohne das geringste Ziehen die Treppe runter. War ganz lustig, er stand oben und zögerte, kratzte auf dem Boden rum, wollte runter gehen. Guckt mich an, guckt die Treppe an...das sah etwas unschlüssig aus. Da habe ich ihm sein Geschirr angezogen und nichts weiter gemacht, als den Steg gegriffen, da ist er ohne jedes weitere Zögern runter. Das fand ich interessant. Er weiß ja, dass ich ihn runter führen will, wenn das Geschirr angezogen wird. Hätte er nun also wie wild Angst ob meiner bösen, bösen Zwangsführungen würde er wohl kaum den Kopf ins Geschirr stecken und sofort lockeren Fußes die Treppe runter laufen.
Unten habe ich ihn natürlich ausgiebig gelobt für die Heldentat und er wurde gleich 10cm größer
. Hoch geht er allerdings weiterhin nicht. Heute nachmittag bin ich zuhause und werde eine weitere intensive Trainingseinheit hinterherschieben. -
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Super, das ist ein großer Erfolg!
Wie süß, dass er auf deine Hilfe mit dem Geschirr gewartet hat.
Von wegen Vertrauensbruch durch gewaltsames Runterschleifen ...Weiter so!
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Super, das ist ein großer Erfolg!
Wie süß, dass er auf deine Hilfe mit dem Geschirr gewartet hat.
Von wegen Vertrauensbruch durch gewaltsames Runterschleifen ...Weiter so!
Ja war total niedlich der unschlüssige Blick, ob das denn ohne Geschirr überhaupt machbar ist. Ich wollte ihn da oben auch nicht zu lange zögern lassen, denn er neigt zum Zerdenken von Situationen. Je länger man ihm die Möglichkeit gibt über sowas nachzudenken, um so weniger wird er es tun. Das Geschirr anziehen war der Startschuss.
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Klingt doch super. Es arbeitet im Hund und er hat defintiv Vertrauen.

Wir waren heut Nachmittags bisschen im Garten und haben die korrekte Ablage geübt (Sphinx-Stellung) und nebenher haben die Kinder gewuselt. Allerdings stand ich daneben.
Dann habe ich Lola in eine Freiverlorensuche geschickt mit geflochtener Pferdekopfhaut. Hat sie gut gemacht. Evtl bekomme ich nochmal einen gefütterten Dummy, den müsste sie dann noch bringen. (Im normalen habe ich dann mindestens zwei kleine Stücken statt einem großen).
Nach Pause hab ich jetzt oben noch bisschen geclickert, weil ich das Teebeutelsuchen mit Ablage und Anzeige aufbauen möchte. Alles in ihrem Radius macht sie gut, aber sobald sie nachrutschen oder aufstehen muss um dran zu kommen, gibt sie mir den Teebeutel. Mal sehen wie lange das dauert. Falls da jemand einen Tipp für den Übergang hat? Evtl ein Aus! und dann Platz davor und schauen, ob die Nase hinwandert?
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Pueppi.Schlappohr ich habe anfangs bei Emil, wenn er das zu findende Objekt gefunden hatte, ihn mit Handzeichen abgelegt. Eben direkt davor. Anfangs hat er es immer mal ins Maul genommen, aber da dann der Marker irgendwann ausblieb, hat er nur noch dran gestupst.
Bin jetzt wieder im OG mit allen drei Hundis, hoch mit Fiete ist noch immer eine Katastrophe. Rein am Geschirr ziehen klappt auch nicht, weil er sich unten aktiv dagegen stemmt. Ausserdem will ich ja dass er selbst läuft und nicht wie ein Mehlsack im Geschirr hängt. So habe ich mich jetzt hinter ihn geklemmt und halb gezogen, halb geschoben, damit er die Füße setzen muss, um nicht auf die Nase zu fallen. Drei Stufen vor Ende habe ich aufgehört und gewartet. Meine Tochter war oben und hat dann noch einmal gerufen, da ist er die letzten drei Stufen hoch gepoltert. Anders kann man es nicht ausdrücken. Oben gabs dann erstmal was schönes zum Kauen und er bewegt sich hier oben auch zunehmend sicherer. Geht mit der Kaustange in mein Arbeitszimmer, futtert die weg und liegt jetzt auf dem Teppich und pennt. Der Stress fällt wirklich spontan von ihm ab, wenn er erstmal oben ist. Das ist schon viel wert, bisher hatte er hier oben halt auch Stress.
Hach, was wäre es schön, wenn ich irgendwann hochgehe und alle drei zockeln hinter mir her *träum*, am besten das geschieht, bevor ich einen Bandscheibenvorfall habe. Mein Mann wollte mich vorhin unterstützen, aber dann kriegt Fiete gleich das Hecheln, das scheint dann doch wieder Stress zu sein.
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Entschuldigt, wenn ich so reinplatze.
Weiß du denn Näheres über die Umstände, woher der arme Fiete das Treppentrauma hat? Bzw. besser Obergeschoßtrauma wohl.
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