Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • physioclaudi

    Super! Ich weiß, es ist schwer, aber ich denke, wenn du da jetzt dranbleibst und so viel Schönes nach oben verlegst und so viel Wichtiges (Futter) auch, dann bist du bedeutend schneller am Ziel als mit allem anderen. Gönn deinem Rücken eine heiße Dusche. ;-)

  • Hummel Puh, ja ich denke Badewanne ist noch besser.

    Ich fahre morgen nach NRW und komme Samstag erst wieder. Werde mal Mann und Tochter ans Herz legen weiter zu üben. Pause wäre jetzt doof. Die käme aber wieder und wieder, weil ich bis Anfang Dezember jede Woche 2-4 Tage nicht da bin.

    Entschuldigt, wenn ich so reinplatze.

    physioclaudi

    Weiß du denn Näheres über die Umstände, woher der arme Fiete das Treppentrauma hat? Bzw. besser Obergeschoßtrauma wohl.

    Die Züchterin hatte Altrüden, die Fiete immer vermöbelt haben. Daher lebten die oben und Fiete unten im Haus. Als er ein kleiner Knopf von nem viertel Jahr war, ist er hoch und die Züchterin hat es nicht mitbekommen. Hat dann Geschrei und Getöse gehört und da kam der Wicht auch schon schreiend die Treppe runtergepurzelt. Er lahmte, bekam Schmerzmittel...dann war es angeblich weg. ich habe von Anfang an gesehen, dass Fiete nicht hundertprozentig rund läuft und nach dieser Story von der Züchterin habe ich ihn mit einer Kollegin zusammen nochmal auf den Kopf gestellt, er hat einen Faserriss in der Tragemuskulatur. Das behindert ihn im Alltag nicht wirklich und oft sieht man so gut wie nichts. Aber man kann sich schon vorstellen, dass Fiete dachte die wollen ihn umbringen und vllt wollten die das auch, wenn sie ihm so am Bein gerissen haben. Na jedenfalls meidet er seitdem Treppen innerhalb von Häusern. Draußen geht das alles wunderbar.

    Er hatte auch lange Zeit Angst vor jedem fremden Hund, waren die größer als Emil ging er auch gerne sofort stiften. Das hat sich fast komplett gegeben. Große Rüden sind gelegentlich noch ein Thema und seeeehr bestimmte Hunde, die ich auch gezielt meide wenn ich sie am Horizont sehe. Ansonsten interagiert er immer souveräner mit fremden Hunden. Und wenns denn zu wild wird, versteckt er sich hinter Emil, unserem kleinen Größenwahnsinnigen Hells Angels Azubi :hust:

  • Daher lebten die oben und Fiete unten im Haus. Als er ein kleiner Knopf von nem viertel Jahr war, ist er hoch und die Züchterin hat es nicht mitbekommen. Hat dann Geschrei und Getöse gehört und da kam der Wicht auch schon schreiend die Treppe runtergepurzelt.

    Danke fürs Erzählen!

    Ja dann ist das verständlich, dass er Angst hat.

    Dass oben an der Treppe, wenn er ankommt, etwas ganz wunderschön Tolles passiert, habt ihr sicher auch schon probiert, oder?

    Ich drück fest die Daumen, dass Fiete bald lernt, dass Treppe raufgehen auch im Haus nichts Schlimmes ist :gut:

  • Ja, irgendwie locken, bestätigen, shapen kann man schlicht vergessen. Entweder er stresst sich und hechelt immer extremer, bis er die ganze Treppe tropfnass hat, oder er dreht einfach ab und geht. Er ist nicht soooo der experimentierfreudige, er steigert sich in seine Angst rein und dann geht nichts mehr.

    Emil ist da ganz anders. Er liebt jede Aufgabe, die man ihm stellt. Fiete braucht jemand, der ihm die Lösung vor die Nase hält. Das ist beim normalen Training auch so. Wo Emil 2750 Sachen probiert um auf eine Lösung zu kommen guckt Fiete mich einfach ideenlos an. Er kannte es halt einfach auch nicht sein Köpfchen zu benutzen. Im Training wird es besser, manchmal kommen auch Ideen von ihm inzwischen, aber wenn Stress dazukommt geht einfach nix mehr. Im Urlaub habe ich auch sehr gemerkt, wie sehr er eine enge Führung braucht, wenn was komisch ist. Fahrstuhl aus der Tiefgarage (weil Treppe wollte er halt auch nicht), da fängt er an zu bremsen, anfangs nur ein Zögern. Wenn man da schnell genug reingrätscht, ihn kurz nimmt und straight weiter geht, dann kommt er auch. Garnicht erst denken lassen, obs gefährlich ist sondern weiter.

  • physioclaudi ich kann inhaltlich nix beitragen, aber ich finde das super tapfer, wie konsequent ihr das durchzieht! Das klingt alles super vielversprechend und ich habe größten Respekt vor deiner Geduld bei der Sache.

    Franz hat(te) einen Magen-Darminfekt. Er hat beim TA eine Infusion bekommen, eine Spritze und eine Paste für zu Hause und kriegt Schonkost. Das arme Bärchen tut mir so leid. Gestern war er völlig platt. Heute geht es ihm wesentlich besser.

    Generell habe ich ein bisschen die Befürchtung, dass er sich zu einem Angsthund entwickelt. Ich weiß nicht weshalb, aber seit er mit dem Zahnwechsel durch ist und das Beinchen hebt, ist er sehr unsicher draußen geworden und generell sehr geräuschempfindlich. Er war noch nie der souveränste, orientiert sich extrem stark an mir und ist jetzt nicht so der Forscher. Das ist ok. Aber im Moment brummelt er alles an. Oder geht direkt ins Bellen. Letzte Woche ist er mal richtig nach vorn, als ein Fremder Mann auf uns zugerannt kam (also nicht auf uns, nur unsere Richtung) und knurrend und kläffend in die Leine gesprungen. Das ging so schnell und ich war so perplex, dass ich gar nicht reagiert hab, was blöd war in dem Moment. Ich versuche ihm wirklich Sicherheit zu vermitteln, zu erklären, dass ich die Situation im Griff habe und dass er sich nicht kümmern braucht, aber offensichtlich traut er mir das nicht zu, obwohl ich nicht unsicher oder hektisch bin. Er kommentiert jedes kleine Knarzen im Treppenhaus, jeden Menschen nachts auf der Straße beim letzten Gassi. Meistens wufft er nur kurz und brummelt, aber am Wochenende zB hat meine Schwester hier übernachtet (die er gut kennt) und jedes Mal wenn die nachts auf Klo ist, ist er völlig ausgerastet. Wir hatten vorher schon den ganzen Tag zusammen verbracht und sie war stundenlang bereits in der Wohnung.

    Hat irgendwer Tipps? Ich hab Angst jetzt die falschen Weichen zu stellen und die Situation für ihn zu verschlimmern. ICh will nicht, dass er dauernd Stress hat. :verzweifelt:

  • Sissi&derKaiser

    Wie alt ist er denn jetzt? Das könnte durchaus auch erstmal "nur" die erste Angstphase sein.

    Da ist plötzlich alles mögliche gruselig.

    Wenn das stimmt legt sich das mit der Zeit wieder.

    Wie genau man dem Hund in solch einer Situation Sicherheit gibt können dir aber wahrscheinlich andere besser sagen.

    Bei uns waren die Zeiten wirklich harmlos. Ari hat sehr gelegentlich Gegenstände gestellt (und ein paar Menschen wenn er gekonnt hätte). Allerdings wirklich wenig. Gegenstände hab ich angefasst, das hat ihm gereicht und bei Menschen bzw Dingen die ich ihm nicht zeigen konnte hab ich einfach kein großes Gewese drum gemacht und bin im Prinzip nicht groß drauf eingegangen.

    Ari ist aber auch vom Grundcharakter gar nicht ängstlich oder unsicher.

    Cashews Unsicherheitsphasen waren im Prinzip non-existent. Der ging von Tag eins ziemlich selbstsicher durch die Welt.

    Ich seh schon, beim nächsten Hund bin ich dran einen mit richtig ernsthaften Phasen zu bekommen :lol:

  • Huhu, ich wollte einmal kurz eine Frage an den Schwarm stellen, weil Ivo sich in einer Situation anders verhalten hat als sonst und ich mir nicht ganz sicher bin, was das bedeutet, ob ich richtig gehandelt habe und ob das was mit der Akitasache zu tun haben könnte.

    Also wir waren spazieren und wollten um eine Biegung rum. Ich hatte durch einen Busch gesehen, dass da eine Frau kommt und hörte ein kleines Kind brabbeln. Menschen sind ja nicht so das Problem, hab Ivo abgewandt genommen, okay. Dann, beide Parteien gehen wohl gleichzeitig um die Ecke rum, da ist da noch ein Hund bei. Ivo keift los, der Hund keift los, so weit, so normal, das war nämlich ein Rüde, den er nicht mag. Die Situation war sehr ungünstig, weil wir sofort extrem nah aneinander waren durch die Biegung und wir uns alle gleichzeitig plözlich gesehen und etwas erschreckt haben. Ich bin mit Ivo aus dem Weg, der pöbelt, ich bekomm ihn da nicht raus, aber war eben auch alles nah und plötzlich, immernoch alles normal.

    So, wir gehen weiter, der andere Hund ist weg, und jetzt beginnt das ungewohnte.

    Plötzlich habe ich einen Hund, der perfekt genau neben mir läuft, keinen Milimeter vor geht, kein Leinenziehen, so pefekt läuft er sonst nie. Außerdem schaut er mich alle paar Schritte an, immer wieder.

    Mir schien es so, als wollte er wissen, ob er gerade mit dem pöbeln alles richtig gemacht hat, war bisschen unsicher weil er ja so klebte...

    Ich wollt ihn aber nicht ansehen und irgendwie nett ansprechen, weil ich dachte, das nimmt er so auf, als hätte er gerade alles gut gemacht. Stattdessen bin ich ruhig weitergegangen, ganz normal sozusagen, wir gehen spazieren, keine große Sache, und hab ihn nicht weiter beachtet. Nach einer Seile ging er wieder wie üblich.

    Tja... Ideen? Einschätzungen? Klar habt ihr ihn nicht gesehen, aber ich dachte, ich frage trotzdem mal. Ist ja schön, dass er sich danach an mir orientieren wollte. Oder hab ich durch mein nichtbeachten ihm gesagt, dass es nichts bringt, sihc an mir zu orientieren? Ich wollte halt keine große Sache drauß machen... bin jetzt unsicher... hmm

  • Genau, das ist bestimmt nur eine Unsicherheitsphase.

    Hier hat geholfen es nicht überzudramatisieren. Der Hund hat wegen irgendeinem Pipifax Angst? Ach, so schlimm ist das nicht, lass es uns zusammen erkunden! Ich habe dann auch in locker-fröhlichem Tonfall sowas wie "Ach du Spinner, das ist doch nur XY" gesagt. Der Hund versteht den Satz natürlich nicht, aber die Tonmelodie enthält viele Informationen für ihn.

    Wenn Erkunden bei Joggern etc nicht geht habe ich ihn ein Stück zur Seite genommen, hingesetzt, mich daneben gehockt und ihn in den Arm genommen. Nicht streicheln, einfach eine Hund mit Druck auf dem Brustkorb legen und selbst entspannt bleiben. Für Blick abwenden zu mir gab es Kekse.

    Im Großen und Ganzen: kein Gewese drum machen, sich von den Sorgen des Hundes nicht anstecken lassen und bei Bedarf einfach gucken lassen.

    Zufällig habe ich ein Video vom Gassi heute morgen:

    [media]https://youtu.be/JdTicsn24Kc[/media]

  • @Syrus

    Die miesen, fiesen Strohballen crazy-dog-face

    Mokkapi

    Du hast geschrieben „ich bekomm ihn da nicht raus“, also hast du ja wahrscheinlich versucht ihn abzubrechen oä. Auch wenn Ivo sich in dem Moment nicht drauf einlassen konnte wird er das trotzdem mitbekommen haben, das in Verbindung mit deiner wahrscheinlich in dem Moment nicht strahlenden Laune könnte mMn dafür gesorgt haben, dass er sich zusammenreißt.

    Ich hätte das übrigens belohnt, das pöbeln vorher ist „aus den Augen, aus dem Sinn“. Und nächstes Mal agierst du ggf einfach etwas geschickter, wenn man um die Ecke schon Leute hört kann man kurz warten, nen größeren Bogen laufen etc...

    physioclaudi

    Ich freue mich, dass euer Training so funktioniert und sich Fortschritte abzeichnen, warte ab bald läuft Fiete Treppen als hätte er nie was anderes gemacht dog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

    Mamba hat den 2 Wochen Urlaub bei meiner Schwester sehr gut verpackt, allerdings die ersten Tage zu Hause ein bisschen mehr geschlafen dog-face-w-sunglasses.

    Mittlerweile ist hier wieder Alltag und wir haben auch eine Unsicherheitsphase (die aber hormonell bedingt, wir warten auf Läufigkeit 3). Vorgestern haben haben wir uns 10 Minuten den Schornstein eines Flachdachbungalows angeschaut, der gequalmt hat - keine Ahnunh was das Elfentier dachte, was sich da manifestiert smiling-dog-face-w-open-mouth-closed-eyes

  • Ich finde die Unsicherheitsphasen größtenteils ziemlich lustig.

    An den Strohballen sind wir bestimmt schon 10 Mal vorbei gegangen, seit gestern sind sie plötzlich gruselig. xD

    In der ersten Unsicherheitsphase hing über einem Gartentor ein alter Lederstiefel. Meine Güte, das war ein Drama das seinesgleichen sucht. :flucht:

    Und irgendwann, als aus dem Baby so langsam ein cooler Jungrocker wurde und der Rückwärtsgang peinlich gewesen wäre ist er mal auf ein Sofakissen los, das irgendwer an den Wegrand geworfen hatte.

    Der ganze Hund war eine einzige Bürste, das Kissen wurde gestellt, verbellt und eliminiert bzw pulverisiert. :barbar:


    Sie gehen alle irgendwann vorbei

    Beschleunigen kann man es nicht, also einfach mit Humor nehmen (und filmen, weil es lustig ist |)), warten und Teetrinken.

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