Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • So rein aus deinen Erzählungen her vermute ich, dass der unsichere Fiete - zufällig- mitbekommen hat, wie lustig so ein bisschen mobben ist. Ggf hat ihn wirklich mal was genervt, er wird ja so langsam erwachsen und mutiger, er hat gebrummt und Emil hat (über)reagiert. Nun wird er quasi zum Ego polieren benutzt.
    Mambi ist ja auch eher der unsichere, leicht zu beeindruckende Hund, hat sich in der Hundeschule aber jetzt auch ein “Opfer“ ausgesucht (ganz nette Labihündin mit nem kilometerlangen Geduldsfaden).
    Sagen wir so, als ich dazwischengehauen habe stand nicht nur mein Hund stramm, sondern auch noch etliche andere Hunde und Menschen ... :pfeif:


  • Sagen wir so, als ich dazwischengehauen habe stand nicht nur mein Hund stramm, sondern auch noch etliche andere Hunde und Menschen ... :pfeif:

    Ja, der Rest der Hunde merkt das ja auch. Unsere Mieter haben eine recht wilde Junghündin. Die Shelties sind Tabu! Punkt. Da wurde ich auch echt ungemütlich, aber zum einen weiß sie nun, wo die Grenze ist, zum anderen können die Shelties so nun auch Kontakt aufnehmen ohne Sorge. Ist mit Grisu ähnlich, es gibt verbindliche Regeln und dadurch können sich alle sicher fühlen. Und sonst bekommt er ganz klar Grenzen. Täte ich so nicht bei einem unsicheren Hund, aber ganz klar eingeforderte Regeln helfen durchaus. Grisu ließe hier alles strammstehen, wenn er dürfte

  • Aber Grisu ist Grisu und Fiete ist Fiete und die Motivation mag eine ganz andere sein und das Einfordern (oder schmackhaft machen) von Alternativen auch (und Grisu hat mal so gar nichts von einem weichen Collie oder Sheltie). Grisu kann man bis zu einem gewissen Punkt umlenken, aber der kümmert sich grundsätzlich so wahnsinnig gern selbst, hat einen Polizisten gefressen und agiert grundsätzlich nach vorne.

    Ja, so aus deinen Erzählungen sehe ich Grisu definitiv anders als Fiete. Aber ein weicher Collie, so wie Emil definitiv ein weicher Sheltie ist, das ist Fiete nicht so wirklich. Er neigt ja schon dazu selber regeln zu wollen. Geht Besuch zu nah an ihm vorbei springt er auf und schnappt (inzwischen nicht mehr, er bleibt auf seinem Platz). Gehen wir nah an ihm vorbei springt er auch auf, gelegentlich brummt er auch, meist aber nicht mehr. Will man seinen Hintern sauber machen braucht man nen Mauli. Er schnappt nach hinten. Beschwichtigt dann zwar sofort, machts aber erstmal.
    Ich finds so schwierig. Mache ich zu viel Druck beschwichtigt er massiv, meidet mich teilweise auch. Aber weniger kommt wohl nicht so recht an.

    Fiete ist momentan gestresst wegen vieler läufiger Hündinnen, aber so gehts halt echt nicht. Emil traut sich kaum noch durchs Haus zu laufen. Und dabei ist er eigentlich der deutlich selbstbewusstere Hund. :ka:

    @Elaia ja, so wirkt das bei Fiete auch. Wenn er mal nicht gemobbt wird, dann versucht er gleich zu mobben. Unterwegs auch. Erst versucht er zu flüchten, ist der andere Hund nett zu ihm, wird er gleich penetrant (nicht immer, aber schon oft).

  • Hallo Ihr Lieben, bin gerade beruflich unterwegs und mein Mann schrieb mir, dass Fiete Emil anzickt.
    Das geht latent schon seit etwa eineinhalb Wochen so. Fiete liegt irgendwo rum, Emil läuft an ihm vorbei, wohl gemerkt mit gebührendem Abstand und Fiete brummt ihm hinterher. Dann flitzt Emil sofort los. Inzwischen traut Emil sich kaum noch an Fiete vorbei. Letzte Woche hat er auch einmal nach Emil geschnappt.
    Emil ist an sich der souveränere Hund, ist unterwegs auch immer vorn, fängt Fremdhunde ab und regelt das und Fiete versteckt sich tatsächlich sogar hinter ihm. Und dann zuhause sowas. Bin ich da, gibt es sofort eine Ansage und Fiete guckt mich an als hätte ich ihn mit der Pfote in der Keksdose erwischt. Macht es aber dann wieder. Er merkt halt, dass Emil sich nicht mehr an ihm vorbei traut und nutzt das Oberwasser.

    Ich möchte jetzt tatsächlich möglichst unmissverständlich klar machen, dass das NICHT LÄUFT. Irgendeine zündende Idee, wie ich das wirklich unmissverständlich deutlich mache?

    Ich finde aus deinen Beschreibungen gar nicht, dass Emil der souveränere Hund sein muss. Es kann auch gut sein, dass er der Soldat ist, der geschickt wird und es gut macht. Dann braucht Herr Fiete seine Komfortzone nicht zu verlassen. Nur weil ein Hund Umweltunsicherheiten hat oder mit Menschen, muss das nicht zwingend für Hunde gelten. Zumal die beiden sich ja gut kennen.
    Es könnte theoretisch auch das Gegenteil sein. Aber das wird man nur live erkennen können.

  • @Hummel Emil wird schon geschickt, aber eher von Chica finde ich. Fiete hat massiv Angst vor Fremdhunden und läuft auch eher weg. Zumindest bleibt er erstmal stehen und wartet ab, was der Fremdhund macht.

    Fiete ist auch der einzige aus meinem Rudel, der wenn ich es nicht verhindern kann oft auf links gedreht wird von Fremdhunden.
    Das war bei der Züchterin und ihren Rüden schon so, weshalb sie ihn dann doch nicht als Zuchtrüden behalten hat.

  • Ok wie gesagt- ich find das total schwer aus der Distanz zu beurteilen. Ich hab einfach schon extrem oft erlebt, dass die falsche "Rollenverteilung" angenommen wurde und sich deswegen die ganze Zeit auf den Falschen fokussiert wurde - kaum war ein anderer Hund der Adressat war das Problem gelöst. Souveräner sein bedeutet ja nicht, dass nicht andere Hunde, die sich eine Egopolitur verschaffen wollen, ihn einfach körperlich niederknüppeln könnten.

    Ich wollte es nur zu bedenken geben und würde vorschlagen, dass sich ein Fachmann für Mehrhundehaltung (da gibt es ein paar in Deutschland, leider hab ich da auch schon oft viel Unsinn erlebt von Hundetrainern) das anschaut und dir dann einfach glasklar (das lässt sich relativ fix herausfinden) sagen kann, wer wer ist und wer wen schickt. Dann weißt du auch, ob es wirklich Fiete ist, der für das Benehmen eingestampft gehört oder ob die Ursache irgendwo anders im Miteinander der Dreie zu finden ist.

    Ich wünsch euch jedenfalls von Herzen viel Erfolg - gibt nix Dooferes als Stress im eigenen Rudel (jaaaa ich sag einfach so Rudel :D weil es für mich ne Familie beschreibt und das ist es für mich).

  • Hallo Ihr Lieben, bin gerade beruflich unterwegs und mein Mann schrieb mir, dass Fiete Emil anzickt.
    Das geht latent schon seit etwa eineinhalb Wochen so. Fiete liegt irgendwo rum, Emil läuft an ihm vorbei, wohl gemerkt mit gebührendem Abstand und Fiete brummt ihm hinterher. Dann flitzt Emil sofort los. Inzwischen traut Emil sich kaum noch an Fiete vorbei. Letzte Woche hat er auch einmal nach Emil geschnappt.
    Emil ist an sich der souveränere Hund, ist unterwegs auch immer vorn, fängt Fremdhunde ab und regelt das und Fiete versteckt sich tatsächlich sogar hinter ihm. Und dann zuhause sowas. Bin ich da, gibt es sofort eine Ansage und Fiete guckt mich an als hätte ich ihn mit der Pfote in der Keksdose erwischt. Macht es aber dann wieder. Er merkt halt, dass Emil sich nicht mehr an ihm vorbei traut und nutzt das Oberwasser.

    Ich möchte jetzt tatsächlich möglichst unmissverständlich klar machen, dass das NICHT LÄUFT. Irgendeine zündende Idee, wie ich das wirklich unmissverständlich deutlich mache?

    Da sollte vermutlich jemand kompetentes vor Ort gucken , hier gab es in der alten und jetzigen sowie "zwischendurch" Konstellationen bei sowas sofort eine sehr deutliche Korrektur meinerseits.
    Allerdings war da auch fast immer ein offensichtlicher Auslöser bzw wusst ich wo es herkam bei welchem Hund und der wurd dann noch ein paar Tage/Wochen nach der Ansage enger geführt und fertig.
    Manchmal hilft es da nicht so viel drüber zu grübeln , nicht zu sehr in´s gewohnte Schema zu fallen sondern mal situativ angepasst und authentisch sowie ernsthaft zu handeln . Völlig unmissverständlich und ohne Kompromiss.
    Fiete liest sich für mich insgesamt nach einem Hund wo du für einiges quasi ne "Entschuldigung"/Erklärung hast weshalb er z.B beim bürsten sich so verhält wie er es tut. Statt da einfach nen Schlussstrich zu ziehen und klar zu machen das es Dinge gibt die einfach Tabu sind unabhängig davon was mal war.

  • Hm, naja kenne seine Vorgeschichte und versuche mir darüber sein Verhalten zu erklären, das ist richtig.
    Ich tue mich schwer mit seiner Art Zähne zu zeigen, oder zu knurren, wenn ihm was nicht passt, einfach weil ich es noch nie bei einem meiner Hunde hatte. Er droht immer, zugebissen hat er noch nie, erschrickt sich bei einer heftigen Situation selber und beschwichtigt dann, aber seine Lösungsstrategie ist eher das "Fight". Jedenfalls gegenüber Menschen. Bei Hunden an sich eben nicht. Da rennt er halt immer weg. Er haut ja auch vor Chica ab, die brauch ihn nur angucken...
    Er ist schon gestresst momentan, Emil ja auch, weil irgendwie der halbe Ort läufig zu sein scheint. Aber das geht für mich so gar nicht.
    Er macht ja gar nicht viel. Meist brummt er wenn Emil vorbeiläuft. Zweimal hat er auch in die Luft geschnappt. Aber Emil kriegt dann sofort nen Herzkasper und springt dann an mir, oder an dem der gerade da ist hoch und regt sich wahnsinnig auf. Tja und dann gehen wir Gassi, es kommt ein Rüde, der blöd drauf ist, Fiete dreht ab und rennt in den Wald, Emil krempelt die Ärmel hoch und erklärt dem Fremdhund, wo der Frosch die Locken hat. Und das auch sehr erfolgreich. 90% dieser Hunde sind dann schnell weg. Und ich locke dann den schlotternden Fiete aus dem Unterholz.

  • kennst du da jemanden so im Großraum Berlin? Der Baumann hat ja ein Buch über Mehrhundehaltung geschrieben. Hab nur eben seeeeehr unterschiedliche Meinungen über ihn gehört und gelesen...

    Ich überlege mal und meld mich - wenn das Überlegen erfolgreich war - per PN.

    Ich find Thomas Baumann an sich nicht verkehrt. Ich hab ihn aber nie live mit Rudeln resp Hundegruppen erlebt. Sein Buch hab ich nicht gelesen.

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