Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

@Feyra478
Entweder was Hummel schon gesagt hat oder die kurze Leine ist tatsächlich ein Problem. Lässt sich ja recht einfach herausfinden.

Ich habe tatsächlich schon öfter erlebt, dass Hunde an der Leine unverträglich sind und offline absolut problemlos. Gerade Koda hat das letztes Jahr wieder sehr schon gezeigt...

Mal eine doofe Frage, weil ich es nie so recht verstanden habe (ist vielleicht auch das falsche Thema hier): warum sorgt eine Leine fürs Pöbeln? Ja, der Hund ist eingeschränkt, darf eventuell nicht, was er will, aber das darf er ohne Leine ja auch nicht (also bei mir zumindest darf er Kontakt aufnehmen oder nicht, egal ob da eine Leine dran ist oder nicht). Grisu ist der einzige meiner Hunde, der einen Unterschied macht mit Leine, da ist er netter (da er meine Kontrolle ernster nimmt , wirklich verträglich ist er ja so und so nicht). Oder ist es mehr Unsicherheit? Aber Unsicherheit oder Frust rein durch die Leine: warum? Doofe Wohngegend, schlimme Erfahrungen, im Hinwollen bestätigt und gleichzeitig gehindert? Was genau ändert die Leine zum Freilauf beim Anblick fremder Hunde?

@Lucy_Lou Wenn ich mir Koda vor Augen halte fiele mir da ein:
- Unsicherheit die durch die Einschränkung verstärkt wird
- Einschränkung der hündischen Kommunikation (geradeaus aufeinander zu laufen usw), der Rest ist dann erlerntes Verfahren.
- Erlerntes Verhalten durch Fehler und dumme Situationen (Angriff ist die beste Verteidigung und so)

Wobei Koda eigentlich kein Leinenpöbler ist... Allerdings läuft er eben auch kaum an der Leine...

Ich habe letztes Jahr eine (gottseidank nur) kurze Zeit wo gewohnt, wo fast alle Hunde immer an der Leine waren und der Großteil auch mehr oder weniger stark gepöbelt hat. Als ich dann wegen der Nettikette auch angeleint habe, hat er (zu dem Zeitpunkt 7,5 Jahre und nie gepöbelt) innerhalb von 1-2 Wochen angefangen nicht nur regelmäßig zurückzupöbeln, sondern auch selbst damit angefangen egal was der andere Hund gemacht hat. Das Problem war von einer Hundebegegnung zur anderen gelöst, als ich bei Begegnungen nicht mehr angeleint habe. Und jetzt ist, ohne jegliches Training, auch ein Pöbler wenn er an der Leine ist wieder ok und wird, wie gehabt, ignoriert.

Alle meine bisherigen Hunde waren ohne Leine einfach generell entspannter. Inwiefern das vielleicht auch an mir und/oder meiner Erziehung gelegen haben könnte kann ich natürlich nicht beurteilen.

Noch krasser war übrigens meine alte Hündin. An der Leine im töten-Modus, im Freilauf relativ entspannt, aber ziemlich unsicher, wenn der andere ihr auf die Pelle gerückt ist, im Kommando (Fuß) komplett entspannt und hat auch selbstsicher reagiert. Warum kann ich nur vermuten, aber ich fand es sehr faszinierend.

Da Hunde sich auch an unserem Verhalten orientieren und super sensibel auf stimmungsänderungen reagieren darf man den Faktor Leinenhalter auch nicht außer acht lassen. Mag nicht bei allen so sein aber ich hab es selber oft so erlebt. Es erscheint mir auch logisch , der Hund wird ja nicht von der Leine selbst eingeschränkt das weis der auch. Ohne leine ist er halt selbständiger in seinen Entscheidungen weil der Faktor Mensch weniger einwirken kann

Zitat von Lucy_Lou

Was genau ändert die Leine zum Freilauf beim Anblick fremder Hunde?

Hier isses schlicht Frust nicht hin zu dürfen. Also bei den Jungs. Nervt mich auch kolossal. Die sind im Freilauf höflich und gerade der Sheltie kommuniziert sehr klar, hat nie ärger, ist überall beliebt, alles chic. An der leine kann er ganz anders. Ist nicht immer so, dass er motzt aber schon häufig. Und blöde Situationen, wie ein Hund hinter dem Gartenzaun, der ausflippt (und davon gibt es hier viele), sorgt dafür, dass es nicht gerade besser wird. Und der Collie macht dem Sheltie eh viel nach, das also auch. Die pushen sich auch gegenseitig.
Alleine mit einem Hund ist das Problem deutlich weniger vorhanden. Da macht es der Collie eher mal aus Unsicherheit, der Sheltie fast gar nicht.

Zitat von Co_Co

Naja, irgendwann ist das Hirn halt aufgebraucht.
Würd ich gar nicht so tragisch nehmen, bei allen anderen (ganz schön viele, ich würd Anfäle erleiden würd ich so viel HH begegnen) Begegnungen lief es doch. Mehr auf´s positive fokussieren

In welchen Situationen pöbelt er denn wirklich ?

Ja, hier gibt es viele Hunde.

Es ist schon länger her, aber ähnlich wie die Situation gestern. Wir waren unterwegs, mein Kleiner an der 10m Schleppleine. Auf einmal stand 3m-4m vor ihm ein kleiner Hund. Mein Kleiner schaute, aber bellte nicht. Der Besitzer des kleinen Hundes blieb stehen, ich rief meinen Kleinen, er kam und fing dann erst an zu bellen.

Ich habe in der letzten Zeit wirklich viel, wegen dem Leinenpöbeln, mit ihm geübt, weil er wirklich jeden Hund anpöbelte, wenn dieser auf der anderen Straßenseite war.
Das funktionierte auch ganz gut, es gab Leckerchen für ihn und er war die meiste Zeit still.
Wobei er da manchmal dann losbellte als der Hund bereits weg war. Das habe ich nie verstanden.

Leider ist ihm seit ein paar Tagen wieder eingefallen, dass er doch wieder pöbeln möchte und die ganze Übung die Zeit davor ist wie weggeblasen. Er pöbelt seit ein paar Tagen wieder jeden Hund draußen an, wenn er kurz laufen muss. :| Interessant ist, dass wenn ich ihn beim Pöbeln hochhebe, er sofort still ist. Ich will ihn allerdings nicht dauernd dabei hochheben, so lernt er es ja auch nicht (hatte ich vor dem letzten Training versucht).

Falls noch jemand Tipps hat, ich wäre sehr dankbar.

Das Leinen laufen, ein auf und ab.
Um 5h früh ist alles super, läuft an lockerer Leine und alles entspannt.
Tagsüber sieht es schon anders aus. Wird zwar besser, aber phasenweise wird dann doch wieder gezogen. Er hat halt nur 2-3m Radius und muss sich daran gewöhnen. Ich denke aber, das braucht einfach Zeit, bis die Leinenführigkeit tipp topp funktioniert. Ich bin eh non stop dran.

Interessant die Sache mit pöbeln in Verbindung mit Leine...

Ab heute sind wir im Junghundekurs. Für die Welpengruppe war er jetzt schon zu alt, mit 6 Monaten bzw zu wild

Bei uns ist es auch so, dass es an der Leine dann wohl Frust ist. Einfach, weil sie nicht so kann wie sie will.

Ich habe mich vorgestern gewundert, dass Layla an der Leine wieder mal einen Hund übel angepöbelt hat. Das hatten wir schon lange nicht mehr und davor & danach an diesem Spaziergang hatten wir noch ganz entspannte Hundebegegnungen. Seit ca. einer Woche hat sie aber extrem viel markiert und sich auch viel geleckt. Heute ist mir dann der Grund klargeworden, warum sie im Moment so durcheinander ist. Vorhin im Bad habe ich dann ein paar kleine Blutstropfen entdeckt und panisch meinen Hund untersucht.

Sie blutet aber nicht viel, daher ist es mir nicht vorher aufgefallen. Heute wäre eigentlich Hundeschule auf dem Programm, aber da sind eben sehr viele unkastrierte Rüden. Also lassen wir das lieber - ich kann im Moment auch gar nicht sagen, ob sie noch in der Proöstrus-Phase oder schon in der Östrus ist. Sie hatte bei den Vorbesitzern ja die Hormonspritze bekommen, daher mache ich das Thema Läufigkeit zum ersten Mal durch.

Wir stellen uns mal vor! Bei uns wohnt Vespa, eine 8 Monate junge Wilde aus Ungarn. Wir haben sie vor ca 6 Wochen übernommen über den Tierschutz. Sie hat wohl nicht viel schlimmes erlebt - aber sicher zuwenig. Menschen findet sie toll und am liebsten will man die dann anspringen und an denen rumknabbern. Kinder sind noch toller. Überhaupt ist die grösste Baustelle Ruhe halten und bewahren. Sie ist sehr reizoffen und Neues wie Bus fahren, ins Dorf gehen usw. müssen wir sehr dosiert einführen. Spaziergänge sind sehr unterschiedlich: mal der Hammer, aufmerksam, auf uns bezogen und prima bei Mensch und Hundbegegnungen. Und ein nächstes Mal haben wir einen totalen Drüberhund der nur mit der Nase unterwegs ist und jeden Hundekot findet, in die Schlepp donnert und null bei uns ist.

Ansonsten ist sie rassetypisch sehr verschmust, mag alle und jeden. Sie ist sehr intelligent - was Training zwar toll macht, aber uns als Ersthundehalter (hatten beide etwas Hundeerfahrung, aber nie einen eigenen) ganz schön fordert. Jagdtrieb ist auch schon ordentlich da. Bisher läuft sie an der 15m Schlepp und die Strassenteile an der kurzen Leine. Leinenführigkeit ist noch seeeeehr ausbaufähig, aber auch da gibts schon gute Vortschritte. Der Rückruf ist schon sehr gut - aber bei anderen Hunden oder Tieren hätte ich glaub noch keine Chance.

Wir haben eine Trainerin die mit uns arbeitet, ansonsten markern wir und versuchen mit viel positiver Verstärkung zu arbeiten. Später wollen wir Richtung Zughundesport und Bikebegleithund und Mantrailing o.ä.

Joa. Ganz schön anstrengend mit so einem Temperamentsbündel. Zum Glück mag sie gern bei und auf uns liegen und schlafen auf dem Sofa, da regenerieren unsere Nerven dann und man guckt sie an und ist halt einfach trotz all dem anstrengendem und derzeit noch sehr eingeschränktem Leben (keine ernsthaften Ausflüge und alleinsein ist auch noch schwierig) sehr verliebt in das Langohrmädel.

Freuen uns auf Austausch!

Herzlich willkommen!
Was für einen Mix habt ihr denn? Wir nehmen gern ein Foto.

Nachdem ich Lola gestern kurzzeitig hätte wieder am nächsten Baum aussetzen können, weil das Tier nur fiepend in der Leine hing, war sie heut Morgen total toll. Klar, viiiieeeel weniger Reiz. Aber immerhin, hat sie offenbar schon gut was gelernt. Vögel entdeckt? Ah, geil, gibt ja Keksi bei Mama. Konnt ich nicht mal markern, weil sie so fix war.
Dann lief sie bestimmt 5 Minuten neben mir. Geilo. Mit Unterbrechungen zum Loben und ein Mal Überschreiten der roten Linie (Höhe meine Knie), aber: ich freu mich, weil es wird. Gehen morgens oft nur ein Mal um den Block so 10/15 Minuten, wie Lola so schnüffelt.
Brauch jetzt nur noch etwas, was den Hund bei hoher Reizlage zurück holt. Hab's gestern gemerkt. Sie WOLLTE folgen. Hat sich ins Fuß immer wieder korrigiert, beim Stehen bleiben meistens hinter mich sortiert. Aber sie konnte das offenbar nicht abrufen. Egal wieviel Pause ich gemacht habe, sie konnte nicht runterfahren. Hab dann auf dem Rückweg den Hund meinem Mann in die Hand gedrückt und bin einen anderen Weg. Ich hatte so die Schnauze voll, weil ich's nicht verstehe und sie da nicht runterfahren kann. Ich hoffe, Lola kann das am Donnerstag mal zeigen, damit die Trainerin sieht, was ich meine.
Heut ist geiles Wetter und ich hab eine schöne Runde geplant. Ich hoffe, es klappt, sie offline zu führen. Will den Dummy mitnehmen und Käse und auf größere Entfernung markieren. Denn diese kurzen Sachen im 10m-Radius macht sie nur kurz. Ich schätz, es unterfordert sie einfach.
Dazu bisschen Rückruftraining, weil sie das eigentlich echt gern macht oooder mal bissl Platz auf Distanz über den Pfiff.
Entspanntes spazieren wäre super. Aber so aller zwei Tage braucht Lola glaub einfach was zu tun.

Pöbeln an der Leine
Ist es Pöbeln, wenn Lola hin will, aber einfach zum Abschnüffeln und Spielen?
Schön ist jedenfalls, dass Lola pöbelnde Hunde (kläffen und eher nicht zum Spielen aufgelegt) idR ignoriert.
Und gestern ging's auch gut an einem kleinen Hund vorbei. Hab sie geblockt und gesagt "Nein, meine!" (Kennt sie, wenn sie Spielzeug bei mir in der Hand sieht zB, es haben will, dann sage ich das und sie weiß, dass sie das nix angeht) und hab sie ins Fuß genommen.