Überfragt und Verzweifelt

  • Bitte denke auch mal drei, vier Jahre weiter, wenn euer Kind Freunde zu sich nach Hause einladen möchte. Selbst wenn euer RR mit fremden Kindern kein Problem hätte, heißt das noch lange nicht, dass die zugehörigen Eltern bei einem solchen Hund entspannt bleiben.

    Der schöne Traum, Kind und Hund wachsen glücklich und zufrieden gemeinsam auf, kann somit schnell zerplatzen und zu schmerzhaften Einschränkungen auf beiden Seiten führen.

    Steht zu eurer Entscheidung und wenn das Kind und ihr aus dem Gröbsten raus seid, ist noch immer Zeit für ein vierbeiniges Mitglied einer passenden Rasse.

    Übrigens sehe ich es auch so, dass ein verantwortungsvoller Züchter euch den Hund nicht mehr geben wird. Bei einem Tier, das schon einmal zurückkam, achtet man beim nächsten Mal ganz besonders darauf, dass der neue Platz absolut sicher und zuverlässig ist.
    Wir sind genau aus diesem Grund im Mai 2018 an einer längeren Interessentenliste vorbei zu unserem Fynn gekommen. Ein zweites Experiment wollte die Züchterin mit diesem Hund nicht mehr eingehen.

  • Ich finde, dass die Entscheidung die einzig richtige war, den Hund zurückzugeben.
    Ehrlich gesagt verstehe ich auch den Züchter nicht, einen RR-Welpen zu einer werdenden Mutter zu geben, die beides allein managen soll, wie soll das gehen? Selbst wenn es jetzt keine Probleme gegeben hätte- der Welpe muss eine ganze Weile nach jedem spielen, fressen, schlafen kurz raus, um stubenrein zu werden. Bei einem Hund wie einem RR, gerade, wenn es der erste Hund ist, wäre mir eine top Sozialisierung inkl. (guter!!) HuSchu wichtig- wie soll das mit einem Säugling gehen?
    Und wäre der Hund einige Monate älter, wollte er flott unterwegs sein, was erleben, gefordert werden- wie soll das mit Kinderwagen oder irgendwann mit laufendem Kleinkind gehen? Die Familien mit Hund, die ich unterwegs sehe, sind in erster Linie eines- sehr langsam!
    Das ist nicht schlimm (bzw. natürlich gut für's Kind), aber zu einem jungen RR passt das doch überhaupt nicht.
    Kind und Hund werden sehr unterschiedliche Ansprüche haben, und natürlich sollten die Deines (ersten!) Kindes vorgehen. Nur bleiben dann die des Hundes auf der Strecke, und aus meiner Sicht habt Ihr Euch für einen "nebenbei-Hund" eine ziemlich unpassende Rasse ausgesucht.
    Ich würde auch dazu raten, Euch auf das Baby zu freuen, Euch in diese Sitiuation einzufinden, und dann irgendwann entweder einen eher ruhigen, erwachsenen, nachweislich kinderlieben und sonst anspruchlosen Hund dazu holen, oder warten, bis Ihr wieder Kapazitäten habt für einen Welpen (was dann ein paar Jahre dauern wird). Und auch da würde ich die Rassewahl nochmal auf den Prüfstand stellen...
    Ich wünsche Dir und Deinem Baby alles Gute und eine entspannte Restschwangerschaft. Hake das Thema RR Welpe ab und drück dem Zwerg die Daumen, dass sich ein tolles, passendes Zuhause findet.

  • Ich rate auch dazu, den Hund nicht zurück zu holen und den Hundewunsch zu verschieben, bis euer Kind mindestens im Grundschulalter ist.

    Als mein Sohn geboren wurde, hatte ich bereits 15 Jahre Hundeerfahrung und 4 erwachsene Hunde (der jüngste Hund war 5).

    Trotzdem: Mit Säugling bei Wind und Wetter raus, Begegnungen mit Fremdhunden - das war sehr stressig und anstrengend! Einen Welpen hätte ich mir in der Zeit nie und nimmer angetan, meine Hunde waren damals alle "fertig" erzogen und brav.
    Trotzdem waren Hundebegegnungen mit den angeleinten Hunden am Kinderwagen der Horror, einmal ist ein Riesenvieh von Fremdhund derart in meine Hunde rein geprescht, dass der Kinderwagen durch die Leinen meiner auseinander springenden Hunde fast umgerissen wurde, ich musste die Leinen los lassen, um den KiWa abzufangen...

    Alamein Sohn dann ins Kleinkindalter kam, wollte er bei Regen oft nicht mit raus - musste er aber, wenn ich mit ihm alleine war... wie ein bockendes Kleinkind da stressen kann, das weder laufen noch in der Karre sitzen will... Da braucht man Nerven wie Drahtseile! Wenn Du jetzt schon derart überfordert warst, lass es lieber!

  • Hejhej
    :streichel: ist blöde das Gefühl!

    Alle haben hier schon viel richtiges geschrieben, deswegen fass ich mich kurz
    Als mein 2. Kind 14 Monate war zog hier im Juni 2018 ;) ein Zwergdackel Welpe ein.... Allerdings, das große Kind ist 12 u wollte dringend einen hund, ich auch... Daher dachte ich, dass die letzten Monate Elternzeit ideal wären. Mein Mann außen vor, er hat zwar nen 40 Stunden Vertrag, real verläßt er 6 Uhr das Haus u ist meist gg 19 Uhr wieder da

    Nienienie wieder!

    Gerade beim ersten Kind, never ever
    4 Wochen sind nix, wenn du danach 8h auf dich gestellt bist ;)

    Lass deine Emotionen gerne hier, kannst mich auch gerne per PN anschreiben, aber lass die Hündin beim Züchter :-)

    LG :winken:

  • Neben dem Welpenblues gibt es auch noch den Baby-Blues...und der ist mitunter sehr langwierig, je nachdem wie das Kind drauf ist. :verzweifelt: Wenn du ein Schreibaby hättest , würdest du nicht nur unter dem normalen Schlafmangel leiden, dann käme noch eine Dauergestresstheit dazu.
    In diesem kraftlosen Zustand müßtest du dann raus, die ganze Konzentration müßtest du auf zwei Lebewesen und ein soziales Umfeld verteilen, bei dem der Junghund dann ausprobiert, was er alles so kann und wie das Umfeld reagiert...

    Eine sehr gute Bekannte von mir hatte immer Hunde und ist im Tierschutz aktiv. Den Dreijährigen mußte sie leider abgeben, als das Baby ein Jahr alt war, sie konnte wegen Kraftmangel dem Ganzen nicht mehrs annähernd gerecht werden und der Hund baute Frust dem Baby (Schreikind) gegenüber auf, das Schreien machte ihn zusätzlich nervös.
    Sie konnte den Hund in sehr gute Hand vermitteln , zu der sie noch regelmäßig Kontakt hat. Dennoch drückt es ihr immer noch Tränen in die Augen und sie macht sich immer noch Vorwürfe, obwohl sie wußte, daß das eine richtige Entscheidung war.
    Sie wußte, wie man das zusammen hätte hinkriegen können, aber es war überhaupt keine Kraft mehr dafür da.

    Das sind alles so Sachen, die in der Bilderbuchwelt unter den Tisch fallen. :( : Den möglichen Stress darf man einfach nicht unterschätzen.
    Hinzu kommen dann die Infekte im Kindergarten-und Krabbelstubenalter, die sich in schöner Regelmäßigkeit durch die ganze Familie schleifen, nicht selten auch im Kreis.
    Deswegen würde ich auch warten, bis man mit dem Kind bestimmte Routinen hat und genau einschätzen kann, ob die eigenen Kapazitäten ausreichen.

  • Vielen lieben Dank, vorallem an die mit den aufbauenden Worten.
    Dieser Verlust (ich nenne es jetzt einfach mal so) tut einfach unglaublich weh.
    Oft frage ich mich wieso ich nicht durchgehalten habe, abgewartet wie es sich entwickelt.. Denn wie gesagt in den paar Tagen lief es ziemlich perfekt bis auf meine Stimmung, ihr Verhalten war echt gut.
    Aber ihr habt recht, ich muss vorallem an das Kind denken...
    Es zu akzeptieren fällt mir wirklich sehr schwer, vorallem da ich noch nie in meinem Leben etwas was ich mir vorgenommen habe nicht hinbekommen habe. Für mich gehört sie eben einfach zu uns und sie los zu lassen tut sehr weh.

    Zu der Rasse hatten wir uns aber sehr bewusst entschieden.. Wir kennen mehrere RR und fanden das Verhalten von allen sehr toll und genau passend. Auch die Mama hat ein vorbildliches Verhalten.

  • Zu der Rasse hatten wir uns aber sehr bewusst entschieden.. Wir kennen mehrere RR und fanden das Verhalten von allen sehr toll und genau passend. Auch die Mama hat ein vorbildliches Verhalten.

    Nix für ungut, ich denke du weißt es, aber kein hund kommt so vorbildlich u gut erzogen auf die Welt. Da stehen beständige, jahrelange Arbeit u Konsequenz hinter

    Ich kenne leider zwei, wahrscheinlich bald drei rr wo die Halter wohl gehofft haben das hund selbsterziehend ist o das nebenher geht :mute: ging schief... Bei den Kalibern nicht schön

  • Nix für ungut, ich denke du weißt es, aber kein hund kommt so vorbildlich u gut erzogen auf die Welt
    Ich kenne leider zwei, wahrscheinlich bald drei rr wo die Halter wohl gehofft haben das hund selbsterziehend ist o das nebenher geht :mute: ging schief... Bei den Kalibern nicht schön

    Nein, das ist vollkommen klar :) deswegen hatten wir schon Wochen bevor sie einzog Termine mit einer Hundeschule gemacht und uns stundenlang belesen etc..
    Ich wollte damit nur sagen, das wir nicht blauäugig daran gegangen sind :pfeif:

  • Ich hab glaube ich einen der am leichtesten zu erziehenden Welpen der Welt.

    Trotzdem nervt der auch mal und kostet durchaus auch mal Schlaf, ich möchte ehrlich gesagt nicht wissen wie das ist wenn man dann noch vor dem Schlüpfen steht. Hätte ich ehrlich gesagt keinen Bock drauf. Ich kann absolut verstehen dass dich das mitnimmt dass wir ihn abgeben musstet, aber ich glaube ihr habt für den Hund das Beste getan.

  • Wollte ich dir auch gar nicht unterstellen!

    Ich finde mit nem Welpen ist es echt ähnlich wie mit nem Baby in Bezug auf "wissen wie es wird" ;) man kann es sich vorher versuchen vorzustellen. Aber es ist immer völlig anders dann in real

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