Artgerechte Hundehaltung - ein Ding der Unmöglichkeit?

  • @Selkie du hast recht!

    Ohne es auch zu erklären habe ich Bezug genommen darauf, dass viele Menschen behaupten: „Der Hund stammt vom Wolf ab“, was im Grunde richtig ist, aber eben überhaupt nicht mehr auf den Hund von heute zutrifft.

    Also bedeutet für viele -artgerecht- gleich ähnlich wie der Wolf lebend.

    Warum nicht?
    Ich sehe jetzt keinen großen Unterschied zwischen Hunderudel und Wolfsrudel welche in Osteuropa und vorderasien durch plattenbausiedlungen oder Dörfer streifen um nach müllresten zu suchen.

    Oder etwa doch? Gibt es da gravierende unterschiede ?

  • @Boomerang das finde ich ziemlich interessant was du schreibst! :bindafür:

    Könnte mir aber vorstellen, dass nur ein (geringer) Teil der verwilderten Hunde überhaupt eine Überlebenschance haben und, dass die jeweiligen Rassen und Mischlinge darauf beschränkt sind: mittelgroß bis groß, langbeinig, drahtig usw.

    Ich glaube nicht, dass Möpse, Pekinesen, oder sehr große und schwere Hunde dabei sind.

    Ich weiß es nicht?! :ka: Rein vom Gefühl her sind „solche“ Hunde nicht mit den unseren vergleichbar und könnte mir vorstellen, dass in vielen Jahrzehnten, sollten die verwilderten Hunde sich (nach wie vor) selbst überlassen sein, eine ganz eigene Art durchsetzen wird und übrig bleibt. :D Ja wer weiß?

  • Ach und noch ein Gedanke, der mir dazu einfällt ist, dass es ja um artgerechte HALTUNG geht und nicht um verwilderte Hunde.

    Und eine Haltung der Art entsprechend, wie sie in der „Wildnis“ stattfinden würde, kann der Mensch niemals bieten.
    Was gar nicht soooo doof ist, schließlich heißt Wildnis auch leiden und alles was nicht stark genug ist, stirbt.

  • Ich halte Speedy nicht rassegerecht, auch nicht artgerecht (mag das Wort nicht).
    Speedy ist zwar ein DSH aus LZ, aber er kann keinen Sport machen durch eine nicht richtig behandelte alte Verletzung beim Vorbesitzer.

    Deshalb halte ich Speedy Speedygerecht und das klappt sehr gut.
    Der Dicke ist ausgelastet, geht mit zur Arbeit, schläft mit im Bett, darf aufs Sofa und bettelt gerne.
    Soll er alles machen, wenn ich etwas davon nicht will, dann verbiete ich es und gut ist.
    Ich finde diese Diskussionen immer grenzwertig, den man sollte sich an SEINEM Hund orientieren und nicht an der Rasse oder der Art des Tieres :ka:

  • "Artgerecht" krankt allein schon daran, daß eine andere Art (Mensch :fear: )Regeln darüber aufstellt, was eine artfremde Spezies denn dringend benötigt- in erster Linie um das eigene Handeln zu rechtfertigen. :dagegen: Käfighaltung, "artgerechte Strafen"(Schnauzgriff , Halti usw.) und bei Nutztieren schließlich auch noch die Tötung- absurd ist das.
    Erstens kommt es darauf an, daß eine Haltung individuelle Bedürfnissse berücksichtigt- innerhalb einer Art sind die denkbar unterschiedlich- zweitens dürfte innerhalb einer Art sogar Konsens sein kein Bedürfnis zu haben gesund getötet zu werden. Den Begriff lehne ich deshalb ab.

  • Wollte nur kurz einwerfen - verwilderte Haushunde sind für mich beispielsweise Dingos und nicht irgendwelche nachbarschaftsmixe ind der 2. Generation.

    Mir geht es eher um das mögliche Potenzial was viele diese Hunde an den tag legen. Und sie können es. Klar , Möpse ,Pekinesen und co sind nicht das was man als wetterfest oder Körperlich konkurenzfähig bezeichnen könnte. Aber das ist ja schließlich nur die "Hülle". Besitzer und züchter Brüsten sich aber widererum damit, dass sie einem ganz normalen und vollwertigen hund wie alle anderen auch haben..Hmmm..schwierig

  • Chili wird auch nicht artgerecht gehalten.
    Hier ist kein Bauernhof, den sie bewachen kann und Ratten und Mäuse gibt es auch nicht, die sie fern halten müsste.

    Aber glücklich ist sie, glaube ich, trotzdem genau wie Speedy. :smile:

    Ich meine, wenn die Tiere entspannt sind, keine Auffälligkeiten zeigen, dazu zähle ich jetzt nicht, das sie mal rum zicken an der Leine, ansprechbar und berechenbar sind für den Halter...UND, wenn es richtig gut läuft, man miteinander kommunizieren kann, dann ist doch alles gut?!

    Es wäre echt nett, wenn @Helfstyna ein zwei Beispiele nennen könnte. Was du genau gemeint hast mit „leere Worthülse“.

    Sowas wie: „Mein Hund darf jagen, weil es in der Natur nicht anders wäre „? (Also eigentlich wildern)

    Gibt es ja leider auch sehr oft. :verzweifelt:

  • @Boomerang ja wirklich schwierig :smile:


    Zum Vergleich: wir stammen ja (laut Wissenschaft) vom Affen ab.

    Naturvölker sind aber auch keine Affen mehr.
    Genauso stelle ich es mir mit Hunden in der Wildnis auch vor.

    Ok, da kommt wie gesagt hinzu, dass der Mensch den Hund erschaffen hat, bzw. herum experimentiert hat.

    Beim Menschen ist das wohl eher nicht so gewesen.

  • Nach der offiziellen Definition halte ich meine Hunde artgerecht (so wie wir alle nehme ich an xD )

    Wenn ich die zwei allerdings einzeln betrachte, halte ich sie aber weder "frodogerecht", noch "finyagerecht". Das kann ich leider nicht leisten, denn zu einem "frodogerechten" Leben würde gehören, dass er nie allein bleiben muss und überall hin mit darf. Zu einem "finyagerechten" Leben würde gehören, dass sie einen Hof oder einen riesigen Garten hat, den sie bewachen darf.
    Trotzdem glaube ich, dass sie ganz zufrieden mit ihrem Leben sind :ka:

  • Da der Thread "artgerecht" heißt und vom Wolf die Rede war, bin ich der Meinung, das ist nicht möglich, dass man einen Hund so hält wie seine Vorfahren.

    Wenn man allerdings meint, dass ein Hund hunde- und rassegerecht gehalten werden kann, dann bin ich der Meinung, dass das gut möglich ist, wenn der Besitzer nicht gegen die rassetypischen Eigenschaften arbeitet sondern der Hund diese so gut wie möglich ausleben darf.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!