Fragen die man sich sonst nicht zu stellen traut Teil XIII

  • Als ich mir den Knöchel gebrochen hatte war ich sehr, sehr froh über jeden, der mir Hilfe angeboten hat. Ich frage nämlich nicht gern um Hilfe, war aber erstmal ziemlich aufgeschmissen, da ich allein mit Hund lebe.


    So Kleinigkeiten wie "ich geh einkaufen, soll ich was mitbringen?" hätten mir ziemlich geholfen.


    Die ersten Tage nach dem Krankenhaus war ich bei Freunden, deren Au Pair beim Tisch abräumen demonstrativ mein Geschirr nicht weggeräumt hat. Ich hatte nur da noch keine Idee, wie ich das Geschirr tragen soll, so mit Krücken. Und "kannst du bitte mein Geschirr wegräumen?" habe ich nicht über die Lippen gebracht.

  • @Mikkki
    Danke für den Tipp, das ist gut! Erstmal ankommen lassen.
    @rinski Hab ihm angeboten, essen kaufen zu gehen. Mag er grad nicht. Ich hoffe, dass nach dem Gespräch heute beim Arzt weitere Maßnahmen ergriffen werden können und er eventuell andere Medikamente bekommt, die ihm nicht so eine Übelkeit verursachen.

  • Hab ihm angeboten, essen kaufen zu gehen.

    Vielleicht könntest du für ihn kochen, sicher ist er in der Bewegung auch ziemlich eingschränkt nach dem Schlaganfall.

  • @Buddy-Boots


    Ich würde einfach Hilfe leisten ohne dass er groß drum bitten muss. Also vielleicht mal nen Kasten Wasser vor die Tür stellen, eine Kuchen rüberbringen (oder ein großes Stück, wenn Du was gebacken hast), ein paar Brötchen vom Bäcker abgeben...


    Ich glaube viele Leute wollen nicht zur Last fallen und da kommt es besser, wenn man eben vorgibt, dass man sowieso dieses oder jenes zu erledigen hatte und zufällig was mitbringt.


    Sehr nett, dass Du helfen willst. :smile:

  • Ich finde es toll, dass du helfen moechtest @Buddy-Boots . Wenn du aber merkst, dass keine Hilfe erwuenscht ist, wuerde ich mich auch nicht aufzwingen oder "zufaellig" Sachen mitbringen. Das ist zwar lieb gemeint, kann aber falsch ankommen.
    Bei mir im Haus wohnt ein aelteres Ehepaar, beide ueber 90 Jahre alt. Ich habe schon mehrfach meine Hilfe angeboten und sie haben sie auch noetig, nehmen sie aber nicht an. Wenn ich jetzt Broetchen vom Baecker mitbringen wuerde, waere das sehr uebergriffig!
    Du wirst schon das richtige Gespuer dafuer haben. :bindafür:

  • Vielleicht könntest du für ihn kochen, sicher ist er in der Bewegung auch ziemlich eingschränkt nach dem Schlaganfall.

    Hüstel,hüstel... Wenn du wüsstest, wie ich koche, würdest du das nicht vorschlagen :lol:
    Ich kann ihm nur anbieten, für ihn einzukaufen, und das mach ich natürlich.

  • Passt schon, vielen Dank für euren Input. Jeder Vorschlag ist gut, und ich finde das Abgeben vom Kuchen oder so keine schlechte Idee. Aber das haben wir vorher schon gemacht, ist eine nette Hausgemeinschaft, da hilft man sich und teilt auch mal :smile: Das ist wirklich schön.


    Im Moment geht es ihm gut, er war jetzt beim Arzt, hat was zu essen da und hat seine Tabletten.


    Ich hab gebeten, dass er eine Einkaufsliste erstellt, falls er noch etwas braucht, aber im Moment will er einfach seine Ruhe haben. Ist sogar vorhin kurz vor dem Arzttermin eingeschlafen und ich musste Sturm klingeln, dass er aufwacht :smile:
    Er ist aber nach dem Arzttermin wieder etwas positiver, das hat man gemerkt. Oft sind es die Gedanken, die einen so runterziehen. Die Sorgen usw. Jetzt ist auch noch sein Auto kaputt, wie ich gerade erfahren habe. Ist wohl kurz vor seinem Anfall passiert.


    Naja, im Moment kann er sowieso nicht fahren, und nach der Reha (nächste Woche für 3 Wochen) muss man dann mal sehen, wie es bei ihm weitergeht und ob er wieder fahrtauglich ist. In der Nähe ist eine ganz gute Werkstatt, die haben immer Gebrauchte, da wird sich was finden.


    Danke für eure Gedanken, ich glaube, damit kann ich arbeiten :smile: :bindafür: :winken:

  • Hi,
    lass ihn sich erstmal neu sortieren. Ein Schlaganfall ist schon heftig. Das Schlimmste was man beispielsweise mir antun könnte nach so einer Geschichte wäre zu viel Kommunikation. Ich würd bekloppt. Auch wenn ich genau wüsste es ist alles gut gemeint, ich würd bekloppt. Da sind Männer und Frauen möglicherweise völlig unterschiedlich gepolt. Mein Tip, gaaanz vorsichtiges langsames Herantasten nach einer gewissen Zeit..


    LG


    Mikkki

    Ginge mir, als Frau, ganz genau so !

  • Aus Erfahrung.
    Schlaganfall Patienten ändern sich oftmals nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
    Ihnen wird mit einem Schlag klar, wie schnell das Leben vorbei sein kann und daran habe viele sehr zu knabbern.
    Gerade wenn man alleine lebt, dann wird einem bewusst, wie schnell es gehen kann.
    Wenn der Mann vorher komplett selbstständig war, dann fällt es ihm unglaublich schwer, Hilfe anzunehmen, denn dann müsste man sich eingestehen, dass man hilflos ist.


    Hilfe annehmen kann man lernen, aber dazu muss man bereit sein.


    Die Reha wird ihm hoffentlich helfen, dass er Hilfe annehmen kann, wenn er sie braucht.

  • In der Nähe ist eine ganz gute Werkstatt, die haben immer Gebrauchte, da wird sich was finden.

    Klarer Einspruch: nicht autofahren lassen bitte.
    Man reche auch einfach mal um, was ein Auto kostet und dass man damit je nach Häufigkeit der Fahrten auch ein Taxi- Unternehmen beauftragen kann.
    Hier haben sich (Provinz) einige Firmen genau auf so etwas spezialisiert, es kann auch sein, dass sich die Kasse beteiligt.

    Hilfe annehmen kann man lernen, aber dazu muss man bereit sein.

    Das ist- aus Erfahrung- mit der größte und langwierigste Lernprozess.

    Schlaganfall Patienten ändern sich oftmals nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.
    Ihnen wird mit einem Schlag klar, wie schnell das Leben vorbei sein kann und daran habe viele sehr zu knabbern.

    Aus Erfahrung: das muss nichts Negatives bedeuten.
    Das "Knabbern" kann zu Gutem führen.
    War hier so, ist hier so.


    Alles Gute für den Herrn!

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