Von allen Problemen etwas

  • Naja, den Hund einfach in die Box zu sperren, finde ich persönlich nicht so toll. Schon allein deshalb, weil man sich, wenn man die Box als "Strafe" nutzt, diese als Ort für den Hund zum Runterkommen und Entspannen versaut.

    Ich denke, hilfreich wäre es schon, wenn der Hund regelmäßig Kontakt zu Artgenossen hätte - einerseits zu Gleichaltrigen, andererseits zu souveränen erwachsenen Hunden.

    Mit "Nein" und anderen Befehlen daherzukommen, bringt bei einem Welpen, der ein Kommando noch nicht wirklich zuverlässig beherrschen kann, eher wenig. Kann dann auch zu Überforderung seitens des Hundes führen.

  • Edit, zu langsam:

    Ich denke abends und morgens schnell zum lösen ist das natürlich praktisch aber so ein junger Hund muss und will ja auch was von der Welt sehen. Das macht richtig dosiert schön müde, lastet aus und er lernt alles kennen was er später so kennen muss um mit euch gut leben zu können. Die Rassekombi ist bestimmt nicht ganz ohne, da könnte noch einiges auf euch zu kommen. Gerade was die richtige Dosierung an Beschäftigung/Entspannung angeht.

    Er sollte defnitiv auch andere nette Hunde treffen können zum gemeinsamen schnüffeln, spielen etc. Habt ihr da Optionen in der Nähe? Wenn er jetzt komplett separiert von anderen Hunden gehalten wird kann das später mal problematisch werden...

    Ich würde als konkrete erste Management Maßnahme einen Welpenauslauf bzw abgetrennten Bereich in der Wohnung der Box vorziehen. So könnt ihr erstmal die Attacken auf Familienmitglieder vermeiden während ihr an anderen Baustellen arbeitet.
    Das kontrollieren, attackieren etc würde ich mir so keinen Tag länger mehr mit anschauen.

  • Ich nummerie deine Antworten mal durch:

    zu 1) Was die Beißhemmung angeht müsst ihr geduldig dranbleiben. Manche Hunde haben das schnell verstanden, andere brauchen länger. Das Bellen spricht dafür, dass der Hund verunsichert ist.
    Eventuell hilft es mal kurz (!) = wenige Sekunden bis Minuten den Raum zu verlassen.

    Zu 2) Dann muss auch deine Frau und dein Sohn mit dem Welpen üben. Das "nein" kannst du dem Welpen beibringen indem du langweiliges Futter in einer Hand hast und in der anderen Hand ein Superleckerchen. Du zeigst dem Hund das langweilige Fressen. Sobald er sich dafür interessiert sagst du "nein" und schließt deine Hand. Irgendwann wird auch der hartnäckigste Hund nicht mehr an der Hand kratzen sondern sich z.B. hinsetzen weil das Hunde gern anbieten wenn sie nicht wissen was sie tun sollen. In dem Moment bekommt er das Superleckerchen.

    Zu 3) Es geht darum ihn nur minutenweise alleinzulassen.

    Zu 4) Ich habe keine Erfahrungen mit dem Wegsperren weil ich meine Hunde nie weggesperrt habe.

    Zu 5) Er ist erst zwei Wochen bei euch. Er weiß einfach noch nicht was ihr von ihm wollte.

  • mir scheint der Hund in einer merkwürdigen Mischung von
    Unter und über Forderung zu sein
    Entweder Aktion im Garten oder ruhig sein müssen im Haus

    Ich würde mal einen ruhigen schnupperspaziergang machen
    Außerhalb des Grundstücks

    Vielleicht ist das kontrollieren auch eher rumlungern
    In der Hoffnung auf Aktion?
    Und das beissen beim kuscheln eher eine Art spielaufforderung?

    Einfach mal ein wenig ausprobieren um Ruhe und Aktion
    In den jeweils für körperlichen und mentalen Entwicklungsphasen
    Entsprechenden Level zu bringen

  • Also, ich kenne die Empfehlung den Hund nur 5 Minuten pro Lebensmonat raus soll. Wir haben aber auch schon überlegt mit unserer alten, aber einer abgespeckten Gassirunde zu laufen. Leider fängt die Welpenspielstunde er im Januar an.

    Den Einwand der Überforderung kann ich nicht gelten lassen. Er ist vollkommen ausser Kontrolle und ein lautes Nein hilft, aber leider auch ganz oft nicht. Er macht was er will. Nur die Box verschafft uns Luft. Und wie jetzt, wenn meine Frau am Tisch sitzt fährt er vollkommen runter. Aber wehe sie steht auf. Dann ist seine Ruhephase aber sofort vorbei. Sobald die Türe schliesst und er im Raum bleibt geht das gejammer los. Können wir mit leben, wenn die Probleme mit der Beisshemmung nicht wären.

    Mittlerweile zweifeln langsam an der Aussage, dass der Vater ein Labrador war. Mittlerweile tippen wir auf Hovawart.

  • Für mich ganz normales Welpenverhalten - mit Deckeln, Strafen und Wegsperren vermittelt man dem Hund lediglich, dass der Mensch eine unberechenbare Spaßbremse ist.

    Ich würde die Beißerei des Welpen auf Spielzeug umlenken - da kann man auch gleich ein spaßiges "Aus" mit Aussicht auf mehr Action konditionieren und dem Welpen spielerisch erste Kommandos beibringen, die man dann für gewünschtes Alternativverhalten nutzen kann.

    Alles spielerisch und freudig - dann bekommt man später einen Traumhund.

    Ich verstehe wirklich nicht, warum aus ganz normalem Verhalten bei Welpen oft sofort ein Problem konstruiert wird.

  • Versucht es mal mit einer Hausleine.
    Ihr setzt euch an den Tisch und du hälst die Leine. Deine Frau steht auf und geht raus. Bleibt er ruhig bekommt er eine Belohnung. Macht er Theater, einfach aussitzen und ruhig bleiben.
    Ihr könnt euch auch gut abwechseln dabei. Er scheint wenig Frustrationstoleranz zu haben, die müsstet ihr sehr kleinschrittig aufbauen, indem er für das „Aushalten“sehr konsequent belohnt wird. Viele andere Probleme lösen sich dann auch auf, bzw. könnten sich lösen.
    Wenn er arg hochdreht, könnt ihr ihm auch etwas zum kauen geben (Kauknochen z.b), damit kann er Stress abbauen bzw. umlenken.
    Ich würde wenig über Strafe trainieren und mehr über Belohnung für gutes Verhalten. Das lernt ein überdrehtes kleines Hundehirn besser und nachhaltiger.
    Ein „Nein“ kann man sehr gut trainieren, indem man in beide Hände Leckerchen nimmt und die Hände zur Faust macht. Eine geschlossene Hand hält man dem Hund hin. Wenn er versucht an das Leckerchen zu kommen sagt man „Nein“. Sobald er auf das Nein mit Blickkontakt (oder anfangs auch nur ein kurzes zurücknehmen) reagiert, hält man ihm sofort die andere Hand geöffnet hin und er darf das darin befindliche Leckerchen nehmen. Das kann deine Frau mit ihm trainieren, so hat sie die Kontrolle über „das Spiel“. Das Leckerchensuchen würde ich erstmal lassen.
    Nebenbei trainiert man mit dieser Übung auch die Impulskontrolle des Hundes.

  • Wenn der Hund beissen will versuchen wir selbstverständlich seinen Beisstrieb entweder mit einer Kaustange oder Spielzeug abzulenken. Interessiert ihn aber nicht. Alle Leckerli Spiele greifen nicht.

    Leider können wir das,was der Welpe veranstaltet nicht mehr mit Spass in Verbindung bringen. Wir wussten, dass Welpen keine problemlosen Tiere sind und zeitweise sehr anstregend sein können. Allerdings haben wir bei usneren letzten Hunden die unangenehmen Verhaltensweisen schnell in den Griff bekommen. Dieses Tier scheint unbelehrbar zu sein und handelt so ganz gegen die uns bekannten Gewohnheiten.

    Keine Ahnung was da schief gelaufen ist.

  • Also, ich kenne die Empfehlung den Hund nur 5 Minuten pro Lebensmonat raus soll.

    Die berühmt- berüchtigte 5-Minutenregel bezieht sich nicht auf den gesamten Aufenthalt draußen, sondern nur auf das stramme Gehen an der Leine von A nach B, wobei der Mensch das Tempo vorgibt und der Hund sich anpassen muß. Das ist eine Konzentrationsleistung, die junge Hunde nur ganz kurz leisten können, und auch der Bewegungsapparat ist beim Welpen noch nicht auf diese gleichmäßige Dauerleistung eingerichtet und schnell überfordert.

    Etwas ganz anderes ist das gemeinsame Bummeln und Erforschen der Umwelt an der langen Leine, noch besser im Freilauf. Das brauchen junge Hunde für ihre Umweltgewöhnung und Sozialisierung, und sie brauchen auch viel Zeit dafür, Schnüffeln, Spielen, Stehenbleiben und Gucken inclusive. Das alles dauert selbstverständlich länger als ein paar Minuten.

    Mit 18 Wochen solltet ihr euren Hund nicht länger auf Haus und Garten beschränken, sondern ihn mit euch gemeinsam die Welt entdecken lassen.

    Dagmar & Cara

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