Kann man zuviel Gassi gehen?

  • Ich weiß ja nicht, was ihr unter "Gassi" versteht, aber wenn ich mit meinen Hunden rausgehe, dann laufe ich einfach einen Weg entlang und die Hunde schnüffeln rechts und links vom Weg und untersuchen, wer da hergelaufen ist.


    So isses hier auch. Ein typischer, ruhiger (für mich entspannter) Spaziergang.


    Das ist weder anstrengend noch stressig für die und kann auch täglich stundenlang stattfinden.


    Für mich fällt das unter Auslastung. Der Hund befriedigt sein natürliches Bedürfnis nach Bewegung und "Zeitung lesen". Mein Hund hört damit irgendwann auf und nimmt sich Auszeiten, er bewegt sich auch unterschiedlich, er teilt sich alles selbst ein. Dass das bei weitem nicht alle Hunde können oder wollen, davon gehe ich einfach aus. Dafür sind Hunde und Halter und die Umwelt viel zu verschieden.


    Ich geh mit meinem Hund Gassi so wie es am besten für ihn passt. Nach nunmehr 11 Jahren seh ich wann es zuviel oder zu wenig war.

  • Ich denke das kommt ganz auf den Hund und die individuellen Umstände an. Ein ganz junger Hund zum Beispiel sollte ja während des ersten Lebensjahrs langsam an immer größere Runden rangeführt werden, damit es nicht zu Schäden am Skelett kommt.


    Doch auch erwachsene Hunde sollte man nicht stundenlang durch den Wald schleifen. Klar gibt es Hunde die stundenlange Spaziergänge lieben und auch brauchen....es kommt allerdings auch immer auf den Gesundheitszustand, das Alter und den restlichen Tagesablauf an.
    Schließlich benötigen Hunde wesentlich mehr Schlaf als wir^^.


    Unterm Strich bin Ich der Meinung, dass jeder GUTE Hundehalter ein ganz gutes Gespür dafür hat (haben sollte), wie viel Auslauf der eigene Hund benötigt.


    Wir zum Beispiel gehen mehrmals pro Woche große Runden und sind auch mal mit dem Fahrrad unterwegs, gehen bei schlechtem Wetter aber auch mal nur kurz raus und machen dann dafür ein wenig Kopftraining zuhause.

  • wenn die einzelnen Touren zu lang und anstrengend sind, im Sommer kein Schatten da ist, ist es nicht o.k..
    Bin selber ein Fan vom regelmässigem Gassigehen und das müssen gar nicht so ewiglange Touren sein, das finde ich viel wichtiger. Und nicht nur selten und dann viel zu anstrengende Touren. Oder wie man im Sommer häufiger sieht, daß der Hund in der krassesten Hitze hechelnd hinter dem Fahrrad herlaufen muß. Und die Besitzer wundern sich dann daß der Hund irgendwann krank ist...

  • Als Beispiel:
    Ich habe hier drei Hunde und bei allen dreien ist das Thema "kann man zu viel Gassi gehen" komplett unterschiedlich zu beantworten.


    Beim Buppi lautet die Antwort "eigentlich nicht". Mit dem kann man auch Stunden lang durch die Gegend laufen. Der schnüffelt hier und da, nimmt regelmäßig Kontakt auf und lässt einfach die Seele baumeln.


    Beim Dobermann lautet die Antwort "JA!!!" Madame geht nämlich nicht dauerhaft Gassi, Madame ist nach spätestens 45 (eher noch 30) Minuten auf der Jagd, auch wenn der naive Mensch der Meinung ist, dass da nichts ist, was jagdbar sein könnte. Ab dem Punkt wird es Stress für alle Beteiligten und deshalb war bei Madame wenn an dem Tag noch Arbeit angesagt war, Gassi gehen stark begrenzt oder ganz gestrichen.


    Bei Mr E lautet die Antwort "kommt auf die Umgebung an". Ekko konnte (als es körperlich noch möglich war) auch relaxed stundenlang durch die Gegend tingeln... so lange uns niemand begegnete... so bald einmal fremde Hunde oder Menschen im Umkreis von 100m unseren Weg kreuten, war Gassi gehen gestrichen, dass wurde das Revier kontrolliert und ab dem Punkt gab es sehr schnell ein zu viel.

  • Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieser Opa 2 Std. mit dem Hund unterwegs wäre, wenn das in Stress ausarten würde. Das würde man dem Hund ja anmerken (weil er höchstwahrscheinlich entweder herumkläfft, oder zieht wie ein Irrer oder Sonstwas macht was nervt) und er wäre innerhalb kürzester Zeit genervt vom Gassi wenn der Hund gestresst ist.


    Aus Jahre langer Erfahrung in Hundeschule und Verein sage ich jetzt mal ganz überheblich: der Großteil der Hundehalter erkennt Stress bei ihrem Hund nicht einmal dann, wenn er sie in den A*** beißt.
    Gerade wenn Hunde beginnen aus Stress zu fiddeln - was gerade bei den Retrievern typisch ist - finden die meisten Hundehalter das auch noch toll, weil ihr Hund sich ja so freut...

  • Ich bin trotzdem der Meinung, dass man es mit jedem Hund übertreiben kann, nämlich dann, wenn vor lauter Beschäftigung keine Ruhe mehr möglich ist. Zwei Stunden Spazierenbummeln mit Opa sind ja höchstwahrscheinlich nicht alles an Beschäftigung, was dem Tier geboten wird. Es bringt jetzt aber auch nichts, sich mit dem Hund einer Bekannten der TE zu beschäftigen - was genau mit dem Hund alles gemacht wird, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass die TE sagt, dass ihre Bekannte gesagt hat, dass die Trainerin gesagt hat, dass der Hund überlastet ist und dass es sich um einen anderthalbjährigen Goldie handelt, der jeden Morgen zwei Stunden mit Opa unterwegs ist. Wie will man da jetzt analysieren, ob der Hund tatsächlich überfordert ist?


    Und ich wette trotzdem, dass wirklich jeder Hund hohldreht, wenn man jetzt beispielsweise das Pudel-Skiurlaub-Programm jeden Tag über längere Zeit durchziehen würde. Wenn ein Hund jeden Tag sechs bis acht Stunden läuft, sind einfach keine 18 bis 20 Stunden Ruhe mehr drinnen. Den Hund will ich sehen, der unter Dauerschlafentzug normal bleibt.

  • Wenn ein Hund ein freilaufender Wachhund ist, schläft er niemals 18-20 Stunden am Tag.
    Unsere sind draußen wach, die ganze Zeit.
    Das finde ich normaler als dieses ständige Ruhe halten der Wohnungshunde.

  • Die doesen aber. Wenn nicht, sind sie (laut der Wissenschaft) abnormal..


    Nicht jeder Hund ist gleich und nur weil bei 100 Hunden etwas geht, geht das nicht bei allen anderen!
    Mein Mix musste erst lernen mit Reizen umzugehen. Der war als Jungspund mit fast allem ueberfordert, was es so an Reizen gibt. Das hat sich dann in netten Dingen geaeussert, wie jagen zu gehen, nicht mehr ansprechbar zu sein, Frust nicht mehr (oder noch weniger) aushalten zu koennen, daheim nicht runterfahren zu koennen, usw.
    Der Ruede meines Bruder hat das selbe Problem. Bei dem aeussert es sich indem er noch schneller ausloest.
    In beiden Faellen rede ich nicht von der Stadt o.ae., sondern langweiligen Gassirunden durch den Wald. Halt nicht in der Pampa.
    Aber hey...zig Hunde koennen stundenlang Gassi gehen und es ist niemals zuviel. Ergo hat das auch fuer alle anderen Hunde zu gelten :roll:

  • Wenn ein Hund ein freilaufender Wachhund ist, schläft er niemals 18-20 Stunden am Tag.
    Unsere sind draußen wach, die ganze Zeit.
    Das finde ich normaler als dieses ständige Ruhe halten der Wohnungshunde.

    Schläft meine auch nicht, außer Nachts, döst sie draußen meist nur und schläft erst richtig wenn sie im Haus ist. Weil eben auch "Wachhunde".

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