Grenzen setzten oder: wie greift Ihr durch

  • Ok es hatte sich tatsächlich so gelesen als würde egal was du sagst oder wie du es sagst dazu führen, dass Hund zurück kommt :lol: Dass Hunde die Worte selbst nicht verstehen sondern jedes Wort einen anderen Klang ist ja bewiesen ich denke für uns Menschen wäre es nur umständlich ein Kühlschrank in der selben Tonlage und Melodie wie ein "hier" zu rufen :headbash:

    Och, geht schon, wenn man will. :D :headbash:

  • Dass Hunde die Worte selbst nicht verstehen sondern jedes Wort einen anderen Klang ist ja bewiesen

    Nein- das war eine mittlerweile widerlegte
    (http://freiheit-fuer-tiere.de/printable/artikel/studie-hunde-verstehen-jedes-einzelne-wort.html)
    menschliche Vermutung, bewiesen ist, daß Hunde Sprache ganz ähnlich verarbeiten wie Menschen.
    Belauscht euch nicht der Hund, während ihr redet und reagiert er nicht dabei auf bestimmte Worte? Bei uns ist das so. Das ist ja auch nicht verwunderlich, sonst könnten Hunde auch nicht Namen unterscheiden beim Rufen.

  • Also ich verstehe zwar was du schreibst aber das was du da schreibst ist ja eigentlich eher Richtung Clickertraining. Du wünschst dir ein bestimmtes Verhalten und Lobst die Person (wenn man es richtig macht) quasi in die richtige Richtung

    Nein. Die meisten Menschen bestätigen Null das richtige Verhalten, sondern nur das negative. Das zeigt diese Übung. Und so sieht man tagtäglich "Erziehung". Ist was falsch und macht der Hund nen Fehler: Tadel oder Abbruch. Macht er was richtig: nix.


    Bsp Leinelaufen: Hund wird jedes Mal am Hals zurückgezerrt, wenn er zieht. Wenn er richtig läuft, passiert: nichts.
    Und so wird in den meisten Fällen immer noch Leinenführigkeit aufgebaut. Der Hund lernt nur eines: wenn ich ziehe, gibt's Schmerz. Also lieber nicht ziehen? Er lernt nicht: Ohne ziehen bekomme ich Lob.
    Das ist der Unterschied.


    Ich wünschte die Leute würden mehr üben wie mit Klicker. Da sind sie immer ganz begeistert, wie schnell es geht. Und im Alltag: Hund benimmt sich wie sau, rumms, gibt's eine drauf (nein, nicht nur physisch, sondern auch psychisch mit Motzen und Druck)..

  • Eine Person geht aus dem Raum und die anderen überlegen sich, was die Person gleich tun soll (zB auf den Tisch setzen und Arme hochhalten oder sowas). Dann kommt die ahnungslose Person rein und wird nur mit einem scharfen Nein! korrigiert.

    Ich verstehe den Vergleich jetzt auch nicht so ganz... :???:


    In unserem Haus gelten auch Regeln, für Mensch und Tier, ich seh das ähnlich wie @RafiLe1985


    Die setzen wir konsequent durch, so dass der Hund mit Trial and error (gleich nach seinem Einzug hier) sehr schnell raus hat, was er soll und was nicht. Hunde passen sich unheimlich schnell an, wichtig ist mMn nur, dass ich konsequent bleibe und eine Rückmeldung für ein Verhalten, (zB eine Korrektur - "Hey!" hier bei uns, wenn's brennt oder "Äh-ääh!", wenn ich freundlich auf einen Fehltritt aufmerksam mache- ) sofort kommt.
    Oft kommt dann auch von mir ein Wort zu dem, was der Hund machen soll, zb "geh weg" oder "runter" oder "aus!" etc.
    Hört der Hund, kommt ein hohes "Prima" oder "fein" als Bestätigung, dass seine Reaktion jetzt richtig war. Oft zeige ich auch mit der Hand bzw. dem ausgestreckten Zeigefinger, wo der Hund hin soll und was ich jetzt erwarte. "Nein!" benutze ich bei den Hunden nicht, zumindest nicht bewußt :smile:


    Ich persönlich finde, wichtig ist, dass der Hund versteht, was er soll, und ich positiv bestätige, wenn er das tut, was ich möchte, also nochmals eine Rückmeldung erfolgt. Das muss nicht immer ein Leckerli sein, manchmal pusht das zu sehr, kommt auf den Hund an, ich bin aber auch nicht grundsätzlich dagegen. Es muss halt passen und vom Timing her ideal sein.
    Genauso geb ich dem Hund Rückmeldung, dass ich sein Verhalten grad nicht gut finde. Hört er damit auf, ist mir egal, ob er jetzt auf die Decke geht oder nur dumm rumsteht oder egal was macht. In dem Moment, wo er von der Couch geht, ist alles wieder ok und ich wende meine Aufmerksamkeit wieder anderen Dingen zu.


    Im Grunde gammeln meine Hunden hier im Haus eher vor sich hin, wenn sie was machen, was ich gut finde, zb der Kleine sich zum schlafen mal in seine Box legt und zur Ruhe kommt, lobe ich ihn mal im Vorbeigehen, machen die Knallköpfe was,was ich nicht sehen will, kommt eine entsprechende verbale Korrektur von mir, Hund reagiert, ich lobe kurz, Hund darf wieder weitergammeln und entspannen.


    Alles andere wäre mir viel zu anstrengend, ich finde, Hunde können auch von allein Alternativverhalten finden, ohne dass sie stets gesagt bekommen müssen, was sie genau exakt jetzt zu tun haben.
    Merke ich, dass der Hund grad im Stress ist, zb weil Besuch da ist, klar, da muss ich beim Kleinen auch sagen, was er tun soll, sonst würde er die ganze Zeit um uns rum kreiseln, aber im normalen Alltag ohne Aufregung sollte ein Hund im Allgemeinen in der Lage sein, die normalen Hausregeln zu befolgen.


    Ausnahmen bei etwas robusteren Hunde-Naturen bzw -Charakteren bestätigen allerdings die Regel ;) :lol:



    Nein. Die meisten Menschen bestätigen Null das richtige Verhalten, sondern nur das negative. Das zeigt diese Übung. Und so sieht man tagtäglich "Erziehung". Ist was falsch und macht der Hund nen Fehler: Tadel oder Abbruch. Macht er was richtig: nix.

    Edit: Das finde ich auch schlimm, das macht einen Hund auf Dauer krank oder er hört irgendwann gar nicht mehr.


    Korrektur und Bestätigung mit Lob muss unbedingt Hand in Hand gehen

  • @Czarek ich glaube wir reden aneinander vorbei bzw. ja das was du schreibst stimmt und mag bei vielen so sein bei uns ist es nicht der Fall. Wir belohnen sehr ausgiebig richtiges Verhalten. Also genau genommen wird auch bei uns "runter von der Couch" und er geht ohne Anstalten gelobt. Selbst ein "Nein" und er unterlässt das gezeigte Verhalten sofort wurde gelobt damit er begreift es lohnt sich damit aufzuhören.
    Es geht mir gerade weniger darum den ganzen Tag Nein zu schreien sondern wirklich rein um die Situation runter von der Couch und dem was folgt. Wie vermittele ich ihm richtig, dass er nicht auf die Couch darf sich aber ansonsten frei in der Wohnung bewegen darf. Jedes zu einem bestimmten Ort schicken ist Eingrenzung die ich gar nicht möchte in dem Moment. Verstehst du was ich meine? :???:

  • Korrektur und Bestätigung mit Lob muss unbedingt Hand in Hand gehen


    Find ich auch :D


    Meine Meinung dazu: Hunde überschreiten Grenzen, weil sie sie nicht kennen. Ergo definiere ich die vorher. Wie steht auf einem anderen Blatt.
    Hausregeln hat unser Hund nebenbei mitbekommen. Faktisch habe ich überhaupt nichts diesbezüglich wirklich trainiert. Da ging alles über "was lebe ich dem Hund vor".
    Eine Korrektur und etwas durchsetzen sind für mich zwei verschiedene Dinge.
    Und Grenzen setzen (weil der Hund gerade Mist baut) mit übergriffigem Verhalten ist für mich kein Grenzen setzen.

  • Mir geht es um den Post der TE. Dort passiert genau das, was ich beschrieben habe und darauf bezieht sich auch mein Post.

    Ich war jetzt echt etwas verwirrt und hab gerade noch mal gesucht


    Also in dem Post um den es wohl geht, habe ich nicht „Nein“ gesagt weil er auf die Couch ist sondern weil er mir in die Hand „gebissen“ hat.
    Für uns ist ein „Nein“ ein Abbruchskomando.
    Ich schicke meinen Hund mit „runter“ von der Couch.
    Geht er, wird er gelobt.
    Würde er aber eine Pfote auf die Couch legen wäre es ein „Nein“, springt er jedoch wieder hoch wird das mit „runter“ kommentiert.


    Ich denke nicht das wir damit vergleichbar zu deinem Beispiel sind

  • Das ist aversiv und du tadelst in den Fehler rein ohne ihm eine vorher aufgebaute Lösung zu geben:

    In die Seite stubsen interessiert ihn auch null.
    Körperblock sieht er als spielen an oder springt einfach vorbei.
    Ich hab ihn auch schon mal ins Ohr gekniffen


    Das ist aversiv und du tadelst in den Fehler rein ohne ihm eine vorher aufgebaute Lösung zu geben:

    Zitat

    aber wenn er mal Blödsinn gemacht hat und ich ihn zbs von der Couch schicke geht er halt auf der andern Seite hoch, schmeiß ich ihn dann bestimmt wieder runter versucht er es wieder. Schiebe ich ihn dann zbs runter

    Das ist Beschwichtung:

    Hund guckt, freut sich und macht damit weiter womit er aufgehört hatte

    Das ist Beschwichtigung:

    krabbelt er wieder auf mich und beleckt mich, das wird dann richtig zu einem Kraftakt und das obwohl er nun wirklich nicht groß ist.

    Das ist aversiv und du tadelst unden Fehler rein ohne ihm eine vorher aufgebaute Lösung zu geben (und er fängt an zurückzupöbeln) :

    er schaukelt sich dann so hoch das ich ihn an die Leine nehmen muss weil er wirklich richtig Ruppig wird. Wenn ich dann dazwischen gehe werde ich von meinem doch tatsächlich angerempelt

    Hier genauso:

    werde ich von meinem doch tatsächlich angerempelt oder er springt an mir hoch.

  • Alles klar.
    Nur wie Handel ich zum Beispiel wenn etwas passiert das vorher noch nie vorkam?
    Es wird jetzt kalt, ich wusste nicht das Mein Hund eine Aversion gegen Handschuhe hatte, bis er bei einer Freundin reingeknappt hat.
    Ich darf kein Abbruchsignal geben, und nun?


    Jetzt weiß ich es, jetzt bringe ich ihm bei das ein Handschuh ungefährlich und kein Spielzeug ist, aber in der Situation?
    Da klappt ein Kommando wie „Sitz“ nicht.


    Ich lauf an einem Hund vorbei (beide Hunde links geführt, kein Kontakt zueinander), der andere schießt plötzlich auf uns zu, ich blocke beide Hunde, das wäre auch aversiv weil ich meinen in dem Moment auch getadelt hab.


    Er nimmt die Hand in den Mund wenn er sich freut, bei mir und meinem Freund wäre das kein Problem es tut nicht weh, treffen wir aber jemanden, oder wie gestern bei der Physio, über die er sich wahnsinnig freut, macht er das eben auch. Und manche Leute finden das vlt. Erschreckend.


    Ich finde es anstrengend, denn jeder sagt etwas anderes.
    Trainer A sagt was anderes als Trainer B und C.
    Speziell bei dem ruppigen spielen mit der Bolonka Hündin.


    Trainer A sagt ich soll das Quischspielzeug weg lassen
    Trainer B sagt das ein Rottweiler eben etwas ruppiger spielt
    Trainer C sagt das liegt daran dass er früh mit großen Hunden zutun hatte
    Trainer D sagt „hmm... ja...seltsam“
    Forumsmitglied sagt „bei mir käm er gar nicht in die Situation“


    Ich suche ja Lösungen, ich versuche mich ja zu verbessern
    Aber entweder bekommt man keine oder eine ungenaue Aussage oder man wird als doof abgestempelt

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