"Nein!" vom Tierheim

  • Ob es verantwortungslos zu einem kleinen Hund einen größeren zu holen hängt doch vom jeweiligen Hund ab. Wir treffenr solche Gespanne gar nicht so selten- der größte Unterschied dürfte wohl bisher Dogge/Mali-Mix (2 in Doggengröße) und Chihuahua (7) gewesen sein.
    Die beiden spielen nicht miteinander, kuscheln eben nur.
    Ich würde das nicht kategorisch ausschließen.


    Bei zwei erwachsenen Hunden, bei denen ich nicht einschätzen kann wie sie auf einander reagieren... doch, da schließe ich es kategorisch aus und verstehe auch jeden Tierheimmitarbeiter, der dieses Risiko nicht eingehen möchte.

    • Neu

    Hi


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    • Äh ja, hast du ja schon geschrieben.
      Ich verfolge da einen anderen Ansatz. :smile:
      Gerade wenn ich meine, die Person ist zu naiv und vorschnell, würde ich vermeiden wollen, daß diese Person dann anfängt, in den Kleinanzeigen zu blättern.
      Ich würde mit einem geeigneten Hund ( und ein grosses Tierheim hat da meist Auswahl) einen Termin zum Gassigehen ausmachen und anbieten, ob nicht vielleicht sogar Interesse besteht, das für eine Weile ehrenamtlich zu machen um sich näheren Überblick zu verschaffen.
      Ich würde versuchen zu vermitteln, welche Probleme bei der Größenkonstellation entstehen können und daß das sorgfältiger Auswahl bedarf.
      Das wäre etas gewesen, womit die Te etwas hätte anfangen können.
      Sie hätte gassigehen können, irgendwann hätte sie ihren eigenen Hund vorstellen können- mit 9 Jahren sollte sich der ganz gut einschätzen lassen- zwecks gemeinsamer Zusammenführung, wenn das irgendwie gepaßt hätte.
      Problemhund heißt ja nicht: "beisst". Eine ganze Menge Angsthunde können gerade von einem Zweithund profitieren. Man weiss ja nicht, was sie sich da ausgesucht hat.

    • Ja man weiß es eben nicht. Wir wissen nicht viel über die Threaderstellerin, nichts über die in Frage kommenden Hunde, das ist schwierig einzuschätzen. Wahrscheinlich gab es Fehler oder Missverständnisse auf beiden Seiten.


      Meiner Erfahrung nach landen kleine unkomplizierte Hunde überhaupt nicht auf der Homepage des Tierheimes, die sind so schnell vermittelt, das man sich die Mühe überhaupt nicht macht. Deshalb lohnt es sich immer wieder im Tierheim vorbei zu schauen.


      Ich fand damals die Kommunikation in unserem Tierheim auch unschön. Ich fragte nach einer Hündin die mit einer Ersthündin und Katzen zusammenleben kann. Geschickt wurde ich zu den großen Rüden. Was sollte ich mich da ärgern, es gab halt dort keinen passenden Hund, also habe ich weiter gesucht und habe irgendwann meine Hündin gefunden.

    • Ich kann verstehen, dass man nach so einer Absage frustriert ist aber auch ich muss ein wenig Partei für die Tierheimmitarbeiterin ergreifen... meine Mutti hat eine Pflegestelle (allerdings für Katzen) aber auch die schickt schon mal Leute wieder heim, weil es einfach nicht passt oder die Leute viel zu naiv sind. Es geht ja auch darum, die Tiere langfristig zu vermitteln...


      Wir haben in der Umgebung verschiedene Beispiele.
      Meine Mum und ich waren jahrelang im Tierheim Gassigänger, haben viel Zeit im TH verbracht und einiges an Erfahrung mit verschiedenen Rassen sammeln können. Es gab natürlich einige Hunde, in die wir uns spontan verliebt haben aber bei einer Hündin hat der Blitz eingeschlagen. Eine junge Hündin (11 Monate), super Charakter und die ganze Familie war hin und weg. Wir haben den Hund nicht bekommen, obwohl die Mitarbeiter uns gut kannten. Weil wir berufstätig sind...
      Mich hat das Ganze damals furchtbar verletzt, weil ich die Hündin wirklich gerne mochte und sie perfekt zu uns gepasst hätte. Ich kann im Nachhinein natürlich auch das Tierheim verstehen, weil die ihre Vorstellungen haben. ABER wir haben den Mitarbeitern ausführlich erklärt, dass der Hund nicht jeden Tag 8 Stunden alleine ist, dass meine Mutter mich unterstützt (das macht sie ja bei unserem Hund auch seit Jahren, zuverlässig) und dass wir das mit den Zeiten etwas verteilen können. Keine Chance...
      Nachdem wir weiterhin Gassigänger waren und später eine kleine Schlüsselerfahrung hatten (ein Hund, der von jetzt auf gleich meinen Vater angegriffen hat und ihm fast an der Kehle hing) haben wir nach langem Überlegen beschlossen, dass wir zwar an unserem Hundewunsch festhalten, aber einen Welpen vom Züchter holen, weil ich mich mittlerweile auch speziell für die Bullies interessiert hatte. Wir haben dem Züchter das mit der Arbeit, der Unterstützung durch Mama genauso erklärt wie dem Tierheim und er hat uns bedenkenlos einen Welpen gegeben und es handelt sich um einen Züchter, der wirklich sehr kritisch ist bei der Abgabe der Welpen.
      Ich will damit sagen, dass es manchmal auch einfach entscheidend ist, WER den Hund vermittelt...


      Allerdings war ich auch sofort etwas skeptisch, als du die Liste mit den mehr als 20 Hunden erwähnt hast... das finde ich auch etwas komisch...


      Noch kurz das Gegenbeispiel: Bekannte von uns bekommen als absolute Anfänger mit (beide) Vollzeitjobs (ohne Betreuung), außerdem abends noch Hobbies, auf die sie nicht verzichten wollen und Katzen, bei denen nicht klar ist, ob der Hund die überhaupt mag, einen Listenhund mit Vorgeschichte (sehr unsicher, wurde geschlagen und als Vermehrerhund missbraucht) vermittelt, der eigentlich laut Beschreibung vom Tierheim "nur an erfahrene Leute" gehen sollte. Diese Beispiele gibt es auch und da wundert es mich dann nicht, wenn andere das Ganze etwas kritisch sehen. Denn sowas kann eigentlich fast nur in die Hose gehen.

    • Die Vermittlung meines ersten Hundes (anderes TH) lief so: Im Internet gesehen, verliebt, hingefahren. Wir sagten, wir wollen genau diesen Hund. Dann wurde mit uns ein sehr ausführliches Erstgespräch (1,5h) geführt. Das ging nur, weil wir nicht zur Stoßzeit am Wochenende da waren, sondern unter der Woche. Danach erst duften wir mal kurz mit ihm in den Auslauf, vielleicht 5 min. Es wurde gesagt, es gibt mehrere Interessenten und wir sollen öfter Gassi gehen kommen.


      Dann bin ich (manchmal mein Freund mit) einen Monat jeden Tag eine Stunde mit dem Bus hin, 20min durch den Wald gelatscht zum TH, 1h spazieren, gleiche Strecke wieder zurück. Das ging ohne Auto nur, weil ich im Studium viel Zeit hatte. Es war im Winter, also auch bei Eiseskälte und jedem Wetter hingefahren. Nach 3 Wochen nochmal langes Gespräch mit der Tierheimleiterin. Dann eine Woche später das Okay zur Adoption, und wir durften ihn überglücklich endlich zu uns nach Hause holen. Es war anstrengend und ich hatte es mir auch völlig anders vorgestellt (Hingehen - Mitnehmen), aber es hat sich sowas von gelohnt und ich würde es immer wieder so machen!


      Ich verstehe, wenn das andere abschreckt. Ich verstehe aber auch das Tierheim. Sie konnten testen, ob sich wirklich für den Hund Zeit genommen wird und wussten sicherlich dann bei uns, dass dieser Hund eben nicht zwei Wochen später wieder im TH oder in den Kleinanzeigen landet.

      Kann man so oder so sehen.
      Für mich wäre das keine Option und erklärt, in meiner Sicht, warum Leute überhaupt in den Kleinanzeigen kaufen oder lieber gleich zum Züchter gehen.

    • @lesarah


      :ka: Ich fand es okay, denn wenn der Hund dann da ist (wenige Wochen später), muss man die gleiche Zeit ja dann auch täglich für Gassi investieren. Also wenn man beim Kauf schon wenig Zeit hat, und alles husch-husch per Kleinanzeige gehen muss...Wo nimmt man dann später jeden Tag die Zeit her? Für mich war es auch als Hundeanfängerin gleich ein guter Selbsttest, ob ich wirklich bereit bin, bei Wind und Wetter die Runde zu drehen. Für mich war es gut so.


      Der Fall liegt natürlich anders, wenn man sich für verschiedene Hunde da jeden Tag anbiedern müsste, ohne Gewissheit, dass man dann auch einen bekommt. Oder wenn ein Ersthund schon vorhanden ist, klar.

    • Ich weiß nicht. Ich finde schon, dass es ein Unterschied ist, ob ich mit dem Hund gehe, oder ob mich jemand beobachtet ob ich mit dem Hund gehe.
      Viel mehr Tierheimhunde hätten ein Zuhause, wenn die Tierheime nicht so extrem auf wochenlanges Rumgerenne bestehen würden. Und seien wir mal ehrlich: ob der Hund nun im Tierheim sitzt und einmal die Woche in den Freilauf darf (bei uns tatsächlich so, habe dort ein Schulpraktikum gemacht) oder ob er bei jemandem in der Wohnung liegt und vielleicht nur kleine Runden geht, dafür aber geliebt wird, ist schon ein himmelsweiter Unterschied.

    • @lesarah
      und viel mehr Hunde wären Rückläufer, wenn man jedem gleich einen Hund mitgibt. Wir haben hier einen Baustellen-Hund, den wir über Wochen hinweg kennengelernt haben. Ich finde, es war nicht zuviel Zeit, die wir ins kennenlernen investiert haben.
      Jemand, der beabsichtigt, einen Hund mit (teilweise massiven) Baustellen zu übernehmen, der muss auch nach der Übernahme viel Engagement aufbringen. Da ist es wirklich nicht zuviel verlangt, ein paar Kennenlern-Termine zu vereinbaren.

    • Alles in Allem ist doch einfach eine Frage des Hundes. Weißt du, meiner war wirklich hübsch und jeder dort wollte ihn. Die Gassigänger am Wochenende standen Schlange. Er war aber ein Husky-Mix, ca. 5 Jahre alt. Da verstehe ich das TH, dass in diesem Fall jemand gesucht wurde, der bei Wind und Wetter auch trotzdem ordentlich Strecke mit ihm macht, und nicht nur nach dem hübschen Äußeren geht und dann "viel Liebe zu geben hat". Es ist einfach vom Einzelfall abhängig. Es gibt so viele Senioren-Hunde, die durch Tod des älteren Herrchen/Frauchens im TH landen, und selbst schon >10 Jahre alt sind...bei so einem Hund wäre dieses Vorgehen, dass man den Interessenten täglich antanzen lässt für riesige Runden, völlig übertrieben. Da reicht wirklich ein warmer Sofaplatz mit regelmäßigen auch kleinen Runden. Immer eine Einzelfallentscheidung, und genau so kenne ich es auch.



      Zum Thema "Hund schneller vermitteln, denn alles ist besser als TH": So lange der Hund im TH bleibt hat er wenigstens noch die "Chance" auf ein Zuhause mit ausreichend Auslauf/Beschäftigung bzw. entsprechend seiner Bedürfnisse... Einmal vermittelt, ist der Zug dann halt abgefahren. Klar muss das aber verhältnismäßig bleiben - ihn jahrelang im TH zu behalten, nur weil der perfekte Interessent nicht auftaucht, ist natürlich auch blöd.
      Es ist dann bestimmt auch keine einfache Aufgabe für die TH-Mitarbeiter, die Anforderungen an die Vermittlung anzupassen. Stell dir vor, ein älterer Schäferhund mit beginnender Arthrose, der bislang überwiegend draußen gehalten wurde, soll wieder in ein Haus mit Grundstück vermittelt werden, eben möglichst ebenerdig wohnen. Nun meldet sich da monatelang keiner, dafür aber ein junges Paar mit Schäferhunderfahrung, leider wohnen die im 1. oder 2. OG im Mietshaus ohne Aufzug. Was macht man denn dann als Mitarbeiter? Hund sitzt im TH, klar hätte er es bei dem Paar besser als dort, aber was wenn ein passender Interessent in zwei Wochen anrufen würde? Ich finde das alles echt schwierig.


      Gab es bei euch gar keine ehrenamtlichen Gassigänger? Nur einmal pro Woche in den Auslauf ist wirklich Mist.

    • Ich hab nun auch mal auf der Seite geguckt und keinen einzigen kleinen Hund gesehen, der nach den gemachten Angaben passen könnte. Dafür aber einen Kleinen Münsterländer :mute: der sich, das Einverständnis des Vereins vorausgesetzt, umgehend auch auf meiner Homepage m-i-n finden wird... vielleicht hilft's ihm ja.

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