Warum gehen die Hundehalter nicht mit ihren Hunden spazieren?

  • @Sharima003 - ich hab jetzt nicht alles gelesen aber ich kenne viele Fälle von: Der Hund muss nicht / darf nicht, die insgesamt 300 Meter am Tag reichen. Und ja, begründet auf den Aussagen der Halter.


    Da gibt es ganz unterschiedliche (teils vorgeschobene) Gründe und Begründungen. Ich zähl mal ein paar auf:


    - Auslauf verwöhnt den Hund.
    - Längere Runden sind eine extreme Belastung.
    - Der Züchter hat gesagt, denen reicht die Bewegung in der Wohnung.
    - Der ist doch schon den ganzen Tag an der frischen Luft, warum soll der spazieren gehen? (über Hunde auf dem Balkon und einem 2x2m "Hof".)


    Natürlich kann es sein, dass der Hund einfach nicht will oder alt ist und nicht mehr so kann. Aber ich glaube, dass ist in vielen Fällen, die ich sehe, nicht der Grund. Da liegt die Ursache in der Faulheit der Halter, der Selbstüberschätzung vor der Anschaffung, dem jetzt allgegenwärtig gepredigtem "Programm-runterfahren" und darin, das ihnen der Hund ein Stück weit am A**** vorbeigeht.

  • Kommt doch auch immer drauf an, was man unter "Gassi" versteht...
    Ich dachte immer, ich mach zu wenig mit unserer Dame...
    ... mittlerweile richte ich das nach meinem Tagesablauf und nach der Verfassung meiner Hündin.
    Wichtig ist, dass sie ausgelastet ist. Und das geht auch mal ohne stundenlang durch die Walachei zu laufen ;)
    Da ich einen "Stadthund" habe, ist der Alltag mit ihr in der Stadt für sie recht anstrengend.
    Hinzu kommen 2-3 Mal die Woche Training auf dem Hundeplatz und ein sehr großer Garten, in dem sie sich austoben kann.


    Ich kann nur von mir reden. Ob das dem einen oder anderen zu wenig ist oder wie man das sehen möchte, ist mir recht egal.
    Ebenso ist es mir egal, wie oft meine Nachbarn ihre Hunde lüften. Solange die Hunde sich wohl fühlen, entspannt sind und es ihnen gut geht, ist doch alles ok.


    Ein kleiner Auszug aus unserem heutigen Tag:
    -> 6.00 Uhr Morgens aufstehen, raus in den Garten - mach was du willst, am Besten erledige auch noch Deine Geschäftchen
    -> 7.30 Uhr Spaziergang von der TG zum Büro durch die City... an jeder Ecke wird ausgiebig geschnüffelt und auf diversen Grünflächen wird auch noch gepieselt.
    -> 10.00 Uhr Wir müssen zum Rathaus - Hund geht mit. Vom Büro aus zum Rathaus laufen wir mind. 15 Min., mit Hund wesentlich länger. Viel Grünfläche zwischendrin. Und jeder Pfosten wird beschnüffelt. An jeder Ampel hat sich das Hundetier zu setzen und wenn wir bei grün weiter laufen hat sie schön ohne an der Leine zu ziehen neben mir zu gehen. Wenn wir die Straße überquert haben (was tierisch anstrengend ist, sich auf mich zu konzentrieren, wenn überall Autos sind, viele Menschen, andere Hunde usw.), dann darf sie wieder mit mehr Abstand zu mir laufen und schnüffeln. Im Rathaus fahren wir mit dem Aufzug nach oben, um zum Amt unserer Bedürfnisse zu kommen. Mist, heute nicht besetzt, also müssen wir morgen nochmals.
    Das ganze jetzt auch noch wieder zurück ins Büro. Dieses Mal etwas schneller, sie hat bereits auf dem Hinweg 3x Markiert und 1x lange gepieselt. Gefühlt 100 Mal geschnüffelt und geguckt.
    -> 11.45 Uhr wir laufen vom Büro quer durch die Stadt zur TG, um um 12.00 Uhr in unserer Mittagspause zum Wald zu fahren. Dort rennen und schnüffeln und Geschäftchen erledigen. Wir treffen auf zwei bekannte Hunde - es wird gerannt und getobt. Wir werfen Leckerchen und lassen sie erschnüffeln. 13.00 Uhr wir fahren wieder zurück zur TG und laufen ins Büro - natürlich durch die Stadt.
    -> 17.30 Uhr Feierabend. Wir laufen durch die Stadt - andere Gerüche, ist ja viel passiert tagsüber - und sie pieselt ein letztes Mal irgendwo auf einer erlaubten Grünfläche. Ab in die TG. Dort spielen wir und zergeln etwas, ab ins Auto, wir fahren heim.
    -> 18.00 Uhr zu Hause lasse ich sie noch ca. 30 Min. über die Felder wetzen und toben.
    -> Abendessen und bevor wir schlafen gehen darf sie nochmals in den Garten.


    Ich weiß nicht, ob das "zu wenig" Gassi ist, nur, weil ich mit meinem Hund zu Hause kaum zu sehen bin und auch kaum von zu Hause aus "Gassi" gehe. Vielleicht geht es den Nachbarn ähnlich?

  • Historisch gesehen sind Spaziergänge mit Hund sowieso erst im 19. Jahrhundert entstanden. Vorher hat man den Hund entweder für die Arbeit gebraucht, er wurde im und um den Hof herum gehalten (und hatte sich davon nicht zu entfernen), hat sich, wenn eben möglich, selber spazieren geführt oder war ein im Haus wohnender Schosshund, der sich ebenda auch erleichterte.


    Erst als der 'Familienhund' zum Ideal der (aufstrebenden Mittelklasse-)Familie wurde, führte man das - mittlerweile auch rasserein gezüchtete und als Statussymbol gehaltene - Tier auch spazieren. Zuvor hatte man dafür weder die Musse noch die Zeit. Ausserdem hatte der Hund ja meist eine relativ gezielte Aufgabe. Spaziergänge wären da nur völlig unnötiger Energieverschleiss gewesen, zumal man die Tiere nur selten im Haus hielt. Hunde spazieren zu führen ist daher ein relativ neues Phänomen. Genauso wie flanierende Spaziergänge des Menschen durch die Natur überhaupt ein Produkt des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts (kulturhistorisch gesehen die Zeit der Romantik) sind.


    Heute gehen viele west- und nordeuropäische Hundebesitzer davon aus, Hunde müssten zwingend spazieren gehen. Das hat aber auch damit zu tun, dass mittlerweile Hunde auch auf sehr kleinem und dichtbesiedelten Raum gehalten werden, ohne dass ihnen, wie früher, ihre Bestimmung (meist 'Begleiter und Familienhund') automatisch das Ausleben ihres Bewegungsdranges erlauben würde.

  • Ich finde es witzig und frech zugleich. Meine Nachbarn tuscheln über uns dasselbe und ich wette das ich mehr gassi gehe als so mancher von diesen tuschlern nur das ich immer raus fahre zum gassi gehen. Am Tag des Trainings und am Tag danach ist Murphy tatsächlich platt und die Zeit lasse ich ihm auch dann geht es eben nur in den Garten. Die Arbeit lastet ihn aber wesentlich mehr aus als so mancher Spaziergang und es macht uns beide glücklich. Wesentlich schlimmer finde ich es wenn manche Leute unbedingt eine Arbeitsrasse brauchen nur weil sie viel gehen oder auch mal joggen wollen, das ist eben nicht alles.

  • Wir wohnen außerhalb einer Kleinstadt, um die Ecke beginnen Felder und Wiesen wo wir viel unterwegs sind mit dem Hund, auch mit unserer Hündin Mona waren wir viel unterwegs.
    Mein Mann fährt Morgens mit Max in den Wald und kommt nach eineinhalb Stunden wieder zurück.
    Den Rest verbringt er im Garten oder im Haus und um 16 Uhr ist wieder eine große Runde angesagt, wo wir viele Hundefreunden treffen draussen.
    Mein Mann und ich sind schon in Pension und wir haben viel Zeit für unseren Max.
    Jetzt sind wir aber erstmals mit Üben beschäftigt.....


    Was die Nachbarn angeht - unterhalb unseres Hauses wohn ein Hr. Polizeiinspektor, der mal meinte, als unsere Mona am Zaun bellte weil sie reden hörte - wir sollten öfters mit unserem Hund raus gehen....
    Soviel also dazu, was die Nachbarn so wissen von unserem Tagesablauf.

  • Ich finde es witzig und frech zugleich. Meine Nachbarn tuscheln über uns dasselbe und ich wette das ich mehr gassi gehe als so mancher von diesen tuschlern nur das ich immer raus fahre zum gassi gehen.

    Eigentlich ist es mir piepegal, ob ich mehr oder weniger Gassi gehe, als andere Leute denken.
    Hauptsache, meine Hunde sind zufrieden.

  • Der Herr Spuk hatte gestern nur zwei relativ kurze Runden, weil er Donnerstag Schul- und Bürohund war, Freitag war er mit im Büro und Samstag war Tierhoftag. Da braucht er sonntags das Couching ebenso wie ich. Ich finde grundsätzlich, dass Spaziergänge immer an die Bedürfnisse der Hunde angepasst sein sollten, und die Bedürfnisse aller Nachbarshunde kennt kaum jemand.
    Mit der blonden Katastrophe würde ich, wär er mein Hund, sehr lange nur ruhige, kurze Runden in immer der gleichen Ecke drehen, weil er extrem zur Hyperaktivität neigt.

  • Wir wohnen außerhalb einer Kleinstadt, um die Ecke beginnen Felder und Wiesen wo wir viel unterwegs sind mit dem Hund, auch mit unserer Hündin Mona waren wir viel unterwegs.
    Mein Mann fährt Morgens mit Max in den Wald und kommt nach eineinhalb Stunden wieder zurück.
    Den Rest verbringt er im Garten oder im Haus und um 16 Uhr ist wieder eine große Runde angesagt, wo wir viele Hundefreunden treffen draussen.

    Auch wenn es Offtopic ist: für einen 4 Monate alten Hund ist das viel zu viel Gassi!

  • Werde Morgen unseren Trainer fragen - ich denke für einen 4 1/2 Monate alten Münsterländer sind aufgeteilt Morgens und Abends 2,5 Stunden Gassi gehen am Tag nicht zuviel.

    Das gehe ich täglich nicht mal mit meinen Hund. Aber ok, der ist fast 12 und findet Gassi gehen doof. xD


    Ich kenne die Regel : 10 Minuten pro Lebensmonat am Tag. Wären bei euch dann etwa 50 Minuten laufen. Wenn man viel Pause macht und der Hund hin und wieder spielt, wird es natürlich länger. Aber reines Gassi gehen von 1,5h plus nachmittags spielen finde ich auch zu viel.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!