Hund aus shelter

  • Hallo!
    Wir haben einen 5 Monate alten Hund. Dieser kommt ursprünglich aus einem Shelter aus Rumänien. Nachdem wir unseren Rassehund mit 5 Jahren einschläfern lassen mussten, willte ich winem anderen Hund etwas gutes tun. Ein Hund muss auf jedenfall wieder bei uns einziehen.
    Nun gut. Wir haben diesen Hund nun zum Probewohnen zu hause.
    Vor dem Probewohnen dachte ich zu 100% dass dies DER hund sei.
    Nun werde ich von Tag zu Tag unsicherer.
    Ich weiß, er ist noch jung... ich habe aber schon 2 Welpen großgezogen und kann etwas vergleichen.
    Zum einen gibt sie sich zu hause eher ängstlich. Wenn sie zu uns kommt hat soe z.b. Immer die Ohren nach hinten gerichtet.. irgendwie unterwürfig...
    Dann mag sie nicht gerne raus. Eine wiese ist vielleicht 100m von uns. Wir wohnen relativ ruhig. Aber ab und zu kommen schon Autos. Klar diese kennt sie nicht und hat echt angst. Wenn sie dann pinkelt will sie direkt zurück. Ich muss sie immer mit lecker hen weiterlocken. Oft dreht sie sich um, also richtung zu hause, setzt sich hin, legt sich hin. Kriege ich sie weiter gelockt ,macht sie jedoch oft noch ihr grosses geschäft.. wenn nicht erledigt sie es halt drinnen. Dann hält sie nicht lange aus.. vorhin hat sie wieder pipi deinnen gemacht, obwohl ich vor einer stunde mit Ihr draussen war.. ich habe das Gefühl dass sie sich draussen nicht vollständig lösen kann vor angst.
    Das Problem ist dass wir zur Miete wohnen und parkettboden haben...Dem tut es nicht gut.... man sieht schon die ersten spuren.Einen Garten haben wir auch nicht, wo ich sie rauslassen könnte. Meint Ihr das legt sich noch? Unser vorige Hund hielt mit 5 monaten über 4 stunden aus, und er ist ohne probleme rausgegangen.. dann hatte sie hier schon ziemlichen durchfall gestern und vorgestern...
    Ich weiss gerade nicht was ich machen soll. Sie ist so ein schöner Hund. Wor simd eigentlich begeistert. Aber auf der anderen seite möchte ich einen Hund haben, welcher auch gerne draussen ist. Mit mir, meinem Mann und auch den Kindern....Ich weiss sie ist erst etwas über 5 Monate alt. Aber ich kann sie doch aufgrund ihrer vorgeschichte nicht mit einem ganz kleinen Welpen vergleichen? Erwarte ich zufiel?
    Ach ja sie ist jetzt knapp 2 Wochen bei uns...aber es ist noch nicht besser geworden... weder angst draussen noch einhalten... vielleicht fühlt sie sich bei uns auch nicht wohl??
    Ich habe gerade Urlaub und kann mich echt viel um sie kümmern, aber bald muss auch ich wieder bischen arbeiten. Was soll ich machen? Nächste woche müsste ich den vertrag unterschreiben... Kopf und Herz sind unterschiedlicher Meinung...
    Irgendwer hat bestimmt erfahrungen mit solch ähnlichen Hunden.
    Gruß
    Jule

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Jule


      Ich habe bereits den dritten Hund vom Tierschutz, allerdings nicht direkt aus dem Shelter, sondern vorher an einer Pflegestelle, bzw. meine erste Hündin wohnte sogar bei der Tierheim-Leiterin in Polen, weil sie viel zu klein war für einen Shelter.


      Ja, es braucht seeeeeehr viel Geduld, bis ein Hund angekommen ist, da kann sich noch sehr, sehr viel ändern, das wirst Du kaum glauben. Solche Hunde können sich aus einem verschüchterten Hämpfchen Elend zu einem tollen, selbstbewussten Hund entwickeln.


      Kannst Du etwas mehr Informationen geben, denn unter "Hund" kann ich mir nicht so viel vorstellen, bzw. alles.
      Du müsstest etwas konkreter werden, was für eine Art Hundetyp sie ist und was Du von ihrem Vorleben erfahren konntest, was waren die Aussagen der Orga, wo Du sie herhast, etc.


      PS. Noch vergessen... Ja Du musst sie mit einem Welpen vergleichen und auch genau so behandeln und erziehen und ja, Du erwartest zuviel, wenn Du meinst, nach 2 Wochen sei bereits alles Friede, Freude, Eierkuchen.
      Im allgemeinen rechnet man mit mind. 6 Monaten, manchmal auch länger, bis ein Hund richtig angekommen ist und sein wahres Wesen zeigt.
      Viel Glück mit der Kleinen!

    • hallo!
      Und vielen Dank für die schnelle Antwort.
      Ich erwarte nicht dass alles sofort klappt. Ich möchte nur dass sie sich druassen wohl fühlt. Das dürft ihr nicht falsch versteen. Wir sind eine Familie und möchten sie nun mal später überall mit nehmen können. Ohne dem Gefühl, dass sie voller Angst ist draussen in der weiten Welt. Unseren vorigen Hund habe ich direkt überall mitgenommen.
      Bei Ihr mache ich ea jedoch nicht weil ich das Gefühl habe dass sie mit allem überfordert ist. Also mit den ganzen Reizen. Klar, sie kennt ja nichts anderes. Sie soll wohl im Shelter schon zu Welt gekommen sein. Ich habe sie quasi aus einem deutschen Tierheim. Dort war sie wohl auch schon einmal vermittelt, aber nur ganz kurz. Sie ist ein eher ruhiger Hund, der viel gestreichelt werden möchte. Spielen tut sie natürlich auch. Genauso hat sie ihre dollen 5 minuten wo sie im ganzen Haus rumrennt.
      Lernen tut sie auch echt super schnell. Das macht ihr auch Spass und da ist sie immer sofort dabei. Klaro nur kurz weil die konzentration dann nachlässt. Sie verteidigte auch von Anfang an ihr Revier, also unser zu hause. Sie ist wirklich ein toller Hund.
      Bis eben dem rausgehen. Habe sie auch schon mal getragen. Aber das kann ich nur ein kurzes Stück. Sie ist mir auf weiter Strecke zu schwer und unhandlich
      Vielleicht hat ja jm ideen wie ich sie an die weite Welt gewöhnen kann. Vorgestern habe ich sie mit den Kindern in den Wald genommen. Kinder haben gespielt und ich habe mich mit ihr auf eine Bank gesetzt. Entspannt war sie dabei aber nicht wirklich.
      Ich möchte auch mit ihr zur Hundeschule. Aber das wäre jetzt noch zu früh.


      Ach ja. Ich mache mir einfach auch Gedanke ob sie überhaupt gerne bei uns ist. Auf der anderen Seite sagt man dass sich Hunde ja anpassen. Ich möchte das sie sich wohlfühlt.
      Aber mich beruhigt es wenn du schreibst dass das aus Deiner Erfahung noch kommt!

      Hallo Jule



      Kannst Du etwas mehr Informationen geben, denn unter "Hund" kann ich mir nicht so viel vorstellen, bzw. alles.
      Du müsstest etwas konkreter werden, was für eine Art Hundetyp sie ist und was Du von ihrem Vorleben erfahren konntest, was waren die Aussagen der Orga, wo Du sie herhast, etc.

    • Aber ich kann sie doch aufgrund ihrer vorgeschichte nicht mit einem ganz kleinen Welpen vergleichen?

      Nein, das kannst du definitiv nicht. Ein Auslandshund ist i.d.R. immer problematischer als ein Hund der gut großgezogen wurde und in seinem alten Zuhause bereits vieles kennengelernt hat.

      Erwarte ich zufiel?

      Ja.
      Das kann Monate oder sogar Jahre dauern bis sich "so" ein Hund an ein zivilisiertes Leben gewöhnt hat, wobei es m.E. schneller/einfacher geht, je jünger der Hund ist.


      Ich habe meine Hündin mit 6 Monaten bekommen, sie ist kein Auslandshund, hat aber vorher anscheinend so gut wie nichts kennengelernt und ich musste bei Null anfangen. Sie war nicht stubenrein und hatte Angst vor allen anderen Hunden, auch vor Menschen, auch vor meinem Mann und Sohn.
      Bei ihr hat es ca. 1 Jahr gedauert bis sie ein fast normaler Hund geworden ist.

    • Das ist oft das Problem mit Tierschutzhunden aus dem Ausland. Sie sind mit unserem Alltag in Deutschland heillos überfordert. Das was für uns "normal" erscheint, ist ihnen völlig fremd. Zusätzlich sind sie einfach nicht so anpassungsfähig wie Hunde, die von klein auf gute Erfahrung mit neuen Reizen gemacht haben. Es kann also durchaus sein, dass sie sich nie an unseren Alltag gewöhnen.



      Wichtig ist meiner Meinung nach, so viele Stressoren wie möglich zu verbannen, damit der Hund erst Mal zur Ruhe kommen kann. Wäre vielleicht eine Art Indoor Hundetoilette eine Möglichkeit? Dann würde ich erst Mal einige Tage nichts mit ihr unternehmen, so dass sie sich auf das Leben im Haus konzentrieren kann.

    • Hallo,


      ich habe ebenfalls einen Hund aus dem Auslandstierschutz, der ein vorsichtiger, aber kein ängstlicher Typ ist.
      Die Sache mit dem Rausgehen war bei uns 4-6 Wochen ein Thema. Anfangs wollte er nicht mal durch Türrahmen gehen, sprich, Raumwechseln innerhalb der Wohnung ging nur mit ganz viel Zuspruch.


      Geholfen hat bei uns, dass wir das Gassi mit einem Ritual verbunden haben. Ich habe das "Kommando" gegeben (damit er weiß, was kommt), immer auf die gleiche Weise angeleint, habe ihn warten lassen, bin dann zuerst raus (gab ihm Sicherheit, zu sehen, dass ich es für sicher halte) und bin immer nur die gleichen zwei Runden gegangen. Anfangs hat es ihm geholfen, dass wir oft einen Hundefreund dabei hatten. Ein gewisse Erleichterung wieder in der Wohnung zu sein, hat man bei ihm noch einige Monate gespürt. Mittlerweile liebt er Spaziergänge und ist wirklich unbeschwert. Wenn dein Hund menschenbezogen ist, ist das ein großer Vorteil! Wenn du ein Ritual/Routine aus dem Spaziergang machst, wird er bald wissen was kommt und sich dran gewöhnen.


      Das wird!

    • Zwei Wochen in einem ganz neuen Umfeld sind so gut wie gar nichts.
      Du kannst nicht exakt absehen ob und wie sich dieser Hund entwickeln wird.
      In ihrer Prägephase war sie im Shelter und hat dort zu wenig an Umweltsignalen und sozialer Interaktion mitgekriegt.
      Das muss sie erst noch lernen.
      Es wird von der Fachwelt auch bezweifelt, ob das Aufholen und Nachholen verpasster Chancen überhaupt richtig gut machbar ist.
      Wohl fühlen und euch dankbar sein, sind jetzt nicht die Bedürfnisse der Hündin.
      Fressen, Geborgenheit, Sicherheit...stehen an erster Stelle.
      Es könnte helfen, wenn ihr wenig bis keine Erwartungen an das Tier stellen würdet. Zeit geben, Zeit lassen.
      Wenn das nicht geht aus welchen Gründen auch immer, solltet ihr euch von der Hündin trennen.
      Probewohnen ist sowieso Unsinn, da immer ein Schwebezustand vorhanden ist, eine Unentschiedenheit, keine Klarheit.


      LG, Friederike

    • Hm, das "Problem" ist wahrscheinlich, dass er bereits im Shelter geboren wurde. Ich habe auch einen Hund aus Rumänien, der mich jeden Tag aufs neue überrascht, weil er so anpassungsfähig und gelassen ist. Ich stehe aber in Kontakt mit mehreren Leuten, die Hunde aus der selben Orga haben, die sie teilweise als Welpen, die im Shelter geboren wurde, übernommen haben. Die haben/hatten alle ähnliche Probleme. Manche konnten sich an das neue Leben gewöhnen, mit sehr viel Geduld und gaanz kleinen Schritten. Andere werden wohl nie "normale" Hunde, die man überall mitnehmen kann, weil sie große Schwierigkeiten haben sich auf neue Situationen einzustellen.


      Die Welpen haben halt gar nichts kennengelernt, sind das Leben im "sicheren, eingezäunten" Bereich gewohnt und die Leute, die sie füttern. Plötzlich kommen sie in eine Welt, die unbegrenzt und riesig ist, laute Autos, Busse, etc. fahren vorbei, fremde Menschen kommen ihnen entgegen, dann hängt da noch ne nervige Leine dran, so dass man nicht weglaufen kann, wie es einem passt.


      Ich würde mich auch erst einmal drauf konzentrieren, dass dein Hund sich zuhause wohl und sicher fühlt und sich etwas an dir orientieren kann. Lange Spaziergänge würde ich vermeiden. Am besten immer die selbe Strecke, wenns sein muss wochenlang. Zwischendurch ganz ruhig auf eine Wiese setzen, längere Leine dran und den Hund einfach machen und beobachten lassen.


      Ich würde mich von dem Gedanken verabschieden, dass dein Hund schnell zum alltäglichen Begleiter für Restaurants, Stadtbesuche oder ähnliches wird.

    • Im Moment ist das ja voll der Kulturschock bei Euch für den Hund. Alles ist neu, alles ist anders, als sie es kennt. Ganz normal, dass sie da ängstlich ist. Das wird eine Weile dauern, bis sie sich daran gewöhnt hat und einschätzen kann, wie die Dinge bei Euch laufen. Das würde ihr auch in jeder anderen Familie so gehen, also nimm es nicht persönlich! Das hat nichts damit zu tun, dass sie Euch nicht mag: Das liegt daran, dass sie Euch noch nicht so gut kennt.


      Das Alter ist ein bisschen schwierig. Die Prägephase ist gerade vorbei und im Shelter hat sie nicht so viel kennengelernt. Ein Junghund geht nicht mehr so arglos an die Dinge heran wie ein Welpe es tun würde. Der braucht oft etwas länger, um festzustellen, wem er trauen kann und wo er sicher ist. Und oft können solche Hunde ihre Erkenntnisse auch nicht gut verallgemeinern - wenn ein Fahrrad okay ist, ist ein Tretroller das noch lange nicht. Das macht die Eingewöhnung etwas langwieriger.


      Ich habe selbst so einen Hund, der mit 5 Monaten und ganz viel Angst zu mir kam. Inzwischen merkt man davon fast nichts mehr, aber es hat ein ganzes Weilchen gedauert.


      Die ersten Fortschritte siehst Du nach ein paar Wochen, aber gib dem Hund Zeit. Viel Zeit. Zwischen "Der Hund schnuppert sich entspannt durch den Wald" und "Der Hund kann mit mir in einer Großstadt Bahn fahren" liegen viele, viele Zwischenschritte.


      Die gute Nachricht: Man merkt bei so einem Hund jeden kleinen Fortschritt und kann sich darüber freuen. Und man wächst sehr, sehr eng zusammen mit einem Hund, dessen Vertrauen man sich erstmal verdienen musste.



      Mein Tipp für die nächsten paar Wochen:
      Geht am Besten draußen erstmal immer nur die selbe kleine Runde, auf der möglichst wenig schiefgehen kann. Wenn sie sich draußen besser auskennt und entspannt ihre sichere Standard-Runde laufen kann, wird das auch sofort mit der Stubenreinheit besser. Und dann geht's in kleinen Schritten weiter raus in die Welt.


    • Bei Ihr mache ich ea jedoch nicht weil ich das Gefühl habe dass sie mit allem überfordert ist. Also mit den ganzen Reizen. Klar, sie kennt ja nichts anderes. Sie soll wohl im Shelter schon zu Welt gekommen sein. Ich habe sie quasi aus einem deutschen Tierheim.

      Ja, das ist auch völlig richtig so. Du darfst sie jetzt nicht damit überfordern, indem Du einfach bereits alles machst, wie Du früher gewohnt warst von Eurem vorherigen Hund.
      Meine zweite Chihuahua-Hündin musste ich in den ersten Tagen zur Wohnung raustragen und ein Stück weit mit ihr auf dem Arm gehen, bis sie auch wirklich selber mitlief (sie war mein Zweithund, von der alten Chi-Hündin konnte sie somit sehr viel lernen).


      Noch immer ist mir nicht klar, was Dein "Hund" ist, kannst Du nicht etwas konkreter werden?
      Es wäre zudem auch interessant zu erfahren, was für einen Hund Ihr vorher hattet, einfach um Parallelen ziehen zu können, was Ihr bisher gewohnt wart und wo evtl. die grössten Unterschiede liegen könnten.


      Einfach nur über einen "Hund" zu reden, ist mir zu wenig. Ich möchte mir konkret etwas vorstellen können.




      Lernen tut sie auch echt super schnell. Das macht ihr auch Spass und da ist sie immer sofort dabei. Klaro nur kurz weil die konzentration dann nachlässt. Sie verteidigte auch von Anfang an ihr Revier, also unser zu hause. Sie ist wirklich ein toller Hund.

      Das tönt doch schon sehr positiv! Mach einfach schön langsam Schritt für Schritt weiter so.

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