Hund aus shelter

  • Da der Hund momentan "nur" Probewohnen bei dir ist und du die Möglichkeit hast, ihn zurückzugeben, würde ich mir sehr, sehr genau überlegen, ob "so" ein Hund wirklich was für dich und deine Familie ist, oder ob ihr euch nicht doch lieber einen ordentlich gezogenen Welpen/Junghund kauft.
    Du solltest dir genau überlegen ob du bereit bist, die nächste Zeit diverse Dinge in Kauf zu nehmen, auf manches zu verzichten, usw. usw. und dich nach dem Hund zu richten soweit das für ihn wichtig und sinnvoll ist.


    Ich persönlich würde aus meiner Erfahrung heraus mit meiner jetzigen Hündin keinen "solchen" Hund mehr aufnehmen wollen. Ich habe zwar sehr viel gelernt durch und mit Sina und ich habe sie (ich denke, Dank meiner langjährigen Hundeerfahrung) recht gut hinbekommen, aber der Weg bis dorthin war nicht leicht.
    Und ich glaube, hätte ich nicht schon einige Erfahrung gehabt, wäre das alles wesentlich schwieriger geworden und ich wäre sicherlich manches Mal verzweifelt weil ich ja durch die anderen Welpen die ich bisher großgezogen hatte, wusste, wie "einfach" man es haben kann. Ich habe oft gedacht "Warum hast du dir das angetan?".


    Ich schreibe das jetzt weil ich in deinem 1. Beitrag herauslese, dass du Zweifel hast, ob es richtig ist, diesen Hund zu behalten. Und sobald Zweifel da sind, würde ich mir das genau überlegen und nicht einfach denken "das wird schon, die Zeit heilt alle Wunden", denn das ist nicht unbedingt so.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund aus shelter* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ohren an zulegen ist ja ein höfliches Zeichen. Jeder Hund ist anders und benötigt auch andere Zeiten um etwas zu schaffen. Geduld ist das Zauberwort.


      Von der kleinen Beschreibung her lese ich jetzt nicht von einem großen Problemhund.

    • Ich erwarte nicht dass alles sofort klappt. Ich möchte nur dass sie sich druassen wohl fühlt. Das dürft ihr nicht falsch versteen.

      Denke, wir verstehen schon richtig. Ob Du das richtig verstanden hast (nicht bös von mir gemeint), das steht allerdings auf einem anderen Blatt. ;)


      Stell Dir doch einfach mal vor, Du seist 4 - 5 Jahre alt und von heute auf morgen wirst Du als Kind zur Adoption in eine Wohnung nach Kabul über dem Markt verfrachtet, fremde Wohnung, fremde Menschen. Du kennst dort niemanden, keiner spricht Deine Sprache und Du sprichst die Sprache der Einheimischen nicht. Kaum ein Geräusch ähnelt denen, die Du gewohnt bist. Die Landschaft ist Dir völlig fremd, es riecht alles anders und selbst der Boden, den Du betrittst, fühlt sich anders an, wie auch die Sonne ein anderes Licht zu werfen scheint. Wenn Du das getan hast, also Dir das vorgestellt, dann weisst Du in etwa, was in Deinem Hundchen vorgeht, vorgehen muss.


      Einen Menschenkind kann man vll. noch das ein oder andere erklären, wenn sich denn erst einmal eine Verständigungsebene ergeben hat.


      Insoweit kann ich @Ulixes nur zustimmen:


      Fressen, Geborgenheit, Sicherheit...stehen an erster Stelle.

      Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit ... Kommunikationsbasis und Vertrauen aufbauen.
      Du musst zur Vertrauens- und Schutzperson werden und das dauert. Darüber solltest Du Dir klar werden.


      Letztes Jahr habe ich eine jährige Hündin aus dem Ausland übernommen, die vermutlich auch noch nichts kannte (gehe davon aus, Anbindehaltung und hier und dort streunen und mit Menschendingsen verjagt werden).


      Einfacher für mich, habe hier einen souveränen Althund, sie hat sich vieles im Zweifelsfall abgeschaut. Nicht alles, aber es hat ein wenig Druck herausgenommen. Aber es war immer eine gewisse Ambilanz zu erkennen, ein innerer Zwiespalt, der halt mal so oder so zur Entscheidung führte. Das konnte Flucht und Unterwerfung bedeuten (wenn man z.B. die Haarbürste fallen liess ... oder auch nur ein paar Schuhe in ihrer Nähe abstellte).


      Und trotzdem, dass sie wohl so gut wie überhaupt nichts kennen gelernt hatte (ausser vll. das ein oder andere Mal ein paar drauf, mit Wasser übergossen, mit dem Besen verjagt ... was auch immer ...), war sie sehr neugierig. Ein weiterer Vorteil, aber mühsam. Sobald sie sich mehr heran traute, musste alles untersucht und u.U. auch zur näheren Analyse geklaut werden.


      Niemals schimpfen, die Nerven bewahren, Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken, tauschen ... Sie durfte sich hier nahezu alles anschauen, aus der Entfernung oder aus der Nähe. Die erste Zeit lief das Leben hier etwas unter Zeitlupe, nicht zu schnell bewegen ... genau hinschauen und überlegen, was man wie macht. Gross etwas geübt, hab ich im ersten halben Jahr nahezu nichts. So wenig wie möglich, nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Seit ca. 2 Monaten üben wir hier und da (das Übliche, Tricky hier, suchen dort, bisserl ordentlich Fusslaufen ...) etwas mehr, weil SIE WILL (mitmachen, wenn ich mit dem Grossen was tue). Nur so viel sie versteht, sofortiger Abbruch, wenn ich sehe, dass es auch nur in die Nähe einer Überforderung gelangen könnte.


      Ungefähr 3 Monate hat es gedauert, bis sie etwas mehr Freude an Spaziergängen hatte (nicht mehr so klebte, am Dicken und wenn der zu weit für sie fort ging, an mir). Knapp 1 Jahr hab ich gebraucht, bis sie - Stand heute - sogar bereit ist, mutterseelenallein (also ohne den Dicken oder mir als Bodyguard) auf Expedition zu gehen (meine Freude mag darüber etwas geteilt sein, denn sie brachte Jagdtrieb mit, aber doch, das hier: :hurra: überwiegt).


      Ungefähr ein halbes Jahr habe ich in etwa gebraucht, dass ich hätte behaupten könnte, den unterwürfige Dobby-Blick nahezu ausgemerzt zu haben. Es wird bestimmt noch Situationen geben, die wir nicht geübt haben, die ihr noch nicht begegnet sind, doch würde ich das heute als stabil werten und egal, was sie auch erschrecken mag, bin ihr Fels in der Brandung (das war zuerst mein Grosser). Doch, ich bin mir sicher, heute möchte sie ein echter Beauci sein :D (stellt sich sogar schon mutig an den Zaun und tut Fremde böse mal anschauen ... bevor sie sich hinter den Dicken stellt ;) ... sischer ist sischer :lol: ).


      Also, wie andere schon sagten, 2 Wochen sind gar nichts, wären bei Dir als Menschenkind in Kabul auch überhaupt nichts. Doch mir hat z.B. jeder, jeder noch so kleine Fortschritt, Vertrauensbeweis, jeder Millimeter Ohren und Rute hoch, jede Sekunde Rotzfrech-Blick, das hier in mein Herz gezaubert: :herzen1: :hurra: :herzen1:


      Das Ergebnis dieser Geduld, unglaublich :cuinlove: .


      Heute kann ich mit ihr quer durch sie Stadt und sogar an Schiessplätzen vorbei ... toll, einfach toll. Aber dafür muss man Zeit und Geduld mitbringen, so etwas muss einem liegen (oder man möchte daran wachsen). Persönlich fand ich das bei meiner nicht zu schwer, nicht sehr problematisch, hatte sehr viel Freude daran.


      Und obwohl ich schon ziemlich genau wusste, was auf mich zukommt, zukommen kann, so steht das Ergebnis pro Hundeindividuum offen. Weil man vorher nicht genau festmachen kann, was für ein Typ Hund dahinter steckt, wie viel dieser Hund erlebt hat, was man wieder hinbiegen kann und was bleibt und ob man bereit ist, im Zweifelsall auch damit zu leben.

    • Hallo!
      Seit gestern nachmittag ist es kein Problem mehr mit dem rausgehen. Jetzt ist es genau das andere extreme... sie möchte immer weiter..
      Nun habe ich jedoch etwas neues:
      Da sie gestern blutigen Stuhl hatte bin ich mit ihr samt Kotprobe zum Tierarzt. Ihr ahnt es wahrscheinlich schon: lt ärztin hat sie hochgradig Giardien und Würmer. Lt. Tierheim war sie aber entwurmt. Irgendetwas stimmt da doch nicht...
      Vorhin war sie draussen. Hat Pipi gemacht. 20 Minuten später macht sie hier voll die Pfütze ins Haus. Ich finde das nicht normal. Ich weiß, ich muss Geduld haben. Aber kannes sein dass Würmer und giardien auf die Blase gehen??? Unsere vorigen Hunde hatten nie Würmer oder Giardien. Daher kenne ich mich da nicht aus. Im Internet finde ich dazu auch nichts.
      Nachts hält sie super ein. Von 20.30 bis morgens um 6. das finde ich top. Ich verstehe einfach nicht warum sie dann nicht tagsüber länger schafft. Ich rede nicht von 5 stunden, sondern ein bis 2h... gibt es da einen Zusammenhang mit würmern?

    • Würmer und Giardien haben keinen Einfluss auf die Blase, die befinden sich entweder nur im Darm oder je nach Wurmart bei den entsprechenden Organen. Beides kann sich der Knirps auch in Deutschland einfangen, ein geschwächtes Immunsystem durch z.B. den Umzugsstress begünstigt das mitunter auch noch.


      Wenn die Maus nun häufiger pieselt, kann das auch ne Blasenentzündung sein. Mensch muss bei sowas ja auch nicht immer Nachts davon aufwachen ;) Was vllt noch sein kann, wäre evtl. die Möglichkeit, dass der Zwerg bald läufig wird. Da wird dann ja auch öfter gepinkelt, wenn auch nicht viel was die Menge angeht. Wenn der Hund dann noch nicht stubenrein ist, kann ich mir zumindest vorstellen, dass das auch in der Wohnung passiert.


      Im Zweifel aber immer lieber mal den Tierarzt fragen.

    • Hi,


      und Du kannst einfach nicht davon ausgehen, dass sie jetzt schon stubenrein ist. Ein Hund hat ja nicht eingebaut, dass er nicht in die Wohnung pieseln darf. Das muss er erst lernen. Im Shelter musste sie sich ja vermutlich auch in direkter Umgebung lösen.


      Mit Geduld und Spucke und viel Lob und Lecker fürs „Am richtigen Ort pieseln“ wird das schon. Es kann aber etwas dauern und erfordert Geduld. Druck macht es möglicherweise noch schlimmer.


      Habt Ihr draußen denn einen festen ersten Pipiplatz eingeführt?


      Dass das Parkett keinen Schaden nimmt - tja, das kann Dir hier keiner garantieren. Könnt Ihr da vielleicht mit billigen Fleckerlteppichen mit Inkontinenzunterlagen drunter was abfangen, um Euch da Druck wegzunehmen?

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!