Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Ich denke, dass ganz oft kleine, schwelende Konflikte nicht wahrgenommen werden. Oder dass der falsche Hund nicht unterstützt wird, sondern gedeckelt vom Besitzer, weil der ihn für den Störenfried hält. Das brodelt auch, wenn der Hund aus Hundesicht recht hat und der andere Hund dadurch in ein pseudo Selbstbewusstsein rutscht.

    Dann kommt es zu "Prügeleien aus dem Nichts".

    Es passiert (bis auf "krankes" Verhalten) nichts aus dem Nichts oder ohne Grund beim Hund.

    Da können dir erstmal nur zwei Dinge helfen. Beide Hunde kontrollieren, regeln und Strukturen schaffen. Und einen Profi auf deine zwei Hunde draufschauen lassen, der genau sieht, wie sie sich intern organisiert haben und wo es da die offenen "Fragen" zwischen den beiden gibt.


    Hier wirds nur dann brisant, wenn die Dame des Hauses beim Heimkommen die Nerven verliert und der Herr des Hauses sehr müde und/oder überdreht gleichzeitig ist. Aber das ist nichts Ernstes, dass ist etwas laut und dann gibts nen Brüll und dann lassen die den Quatsch.

  • Ich merke, dass ich wirklich sehr gemütliche Hunde habe :-)

    Ich vermute aber, dass das zu einem sehr grossen Teil an der Rasse liegt.

    Interessanterweise fragen mich oft Leute, ob die Rüden-Truppe nicht problematisch ist und dauernd Krach hat.

    Nie

    Wirklich nie haben die richtig Ärger. Dass es beim toben im Garten mal etwas heftig wird und sie den „Ausgang“ nicht finden, das kann mal vorkommen. Dann reicht einmal pfeiffen oder die Hunde ansprechen. Sie sind dann immer froh um den Unterbruch, schütteln sich und gehen zusammen irgendwo schnuppern, liegen, was auch immer.

    Jetzt mit dem Junghund dazu ist natürlich mehr Dynamik da. Da muss mehr geregelt werden. Le petit muss immer wieder mal gestoppt werden wenn er die Grossen zu sehr nervt. Je nach Situation lasse ich es auch laufen und beobachte ,ob die Grossen sich wehren können.

    Die Hausregeln sind hier sher klar gesteckt. Das bringt sicher auch viel Ruhe rein.

    Und der Umgang mit Ressourcen wird streng überwacht.

    Ich bin gespannt wir es sich entwickelt, wenn der Zwerg Richtung Pubertät geht. :-)

  • :shocked: oh, ich merke gerade mal mit aller Deutlichkeit, was für nette, entspannte Hunde ich doch habe

    Ares wohnt jetzt seit fast 3 Jahren hier und in der Zeit haben sich die Hunde meines Wissens nach noch nie geprügelt. Sie bleiben aber auch zusammen allein, was sie da machen habe ich natürlich nicht auf dem Schirm. Aber keiner der beiden war je verletzt und sie wirken immer ganz verschlafen und entspannt, wenn ich heim komme, also kann da auch nicht viel passieren..

    Sie liegen auch oft auf dem Bett zusammen und kuscheln. Was sie aber nicht machen, ist, sich ein Körbchen teilen. Warum auch immer.

    Auch Ressourcen sind hier absolut kein Thema. Spielzeug liegt eigentlich immer rum. Und auch nebeneinander füttern oder die Hunde mit Kaukram allein lassen, ist überhaupt kein Thema.

    Spielzeug/Futter werfen, wenn beide Hunde frei sind, geht auch völlig problemlos.

    Beide fahren auch ohne Trennwand zusammen im Kofferraum im Auto mit. Nur wenn sie den ganzen Tag im Auto verbringen, lager ich einen in einer Box aus, einfach, damit sie mehr Platz haben.

    Beim Agi können beide auch mal zusammen in einer Box warten.

    also alles seeeeeehr harmonisch und nett. =)

    Ob sich daran noch was ändert? :ka:

  • Ich werte das mal vorsichtig als gutes Zeichen...

    Sei an dieser Stelle achtsam.

    Das kann sowohl der Versuch sein, einen Konflikt zu kitten, aus dem sie nicht ausbrechen können und vorübergehend Luft zu holen, als auch Kontrollverhalten oder ein erneutes vorsichtiges Verhandeln um Ressourcen (= um Deine Nähe und Aufmerksamkeit). Wenn Hunde innerhalb kurzer Zeit so ein widersprüchliches Verhalten zeigen, wäre ich sehr aufmerksam.

    Auch ich stimme denen zu, die schreiben, dass solche Konflikte nicht aus heiterem Himmel kommen und würde ggf. jemanden drauf schauen lassen, um die Ursache erkennen und gezielt gegensteuern zu können. Dein Zweithund ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ja noch keinen Monat bei Dir. Er kommt nun so langsam an und ich würde es nicht zulassen, dass die Hunde nun selbst grundsätzliche Regeln aufstellen und Konflikte in dieser Dimension austragen. Um das Problem lösen und das Zusammenleben ordnen zu können, musst Du allerdings verstehen, worum es geht und was Auslöser ist. Bis dahin würde ich sorgsam managen und z.B. auch verhindern, dass beide Hunde längere Zeit zusammen alleine sind.

  • Hier knallt es wenn dann mal in Bezug auf Ressourcen, da kann Bjarki assig sein. Frisst es nicht, aber verteidigt es vor Jaffa. Wenn es knallt ist das aber nur laut und mit nem Brüller von mir beendet, ne Macke hatte danach noch keiner. Manage daher in solchen Situationen entsprechend, dann kommt es eigentlich nicht mehr vor.

  • Mein Felchen und mein Mexx waren DAS Dreamteam. Da gab es einfach keine echten Konflikte. Beide wussten, dass man mich nicht zu Ver-Ressourcen hat und alles andere war gar kein Thema. Weder Spielzeug, noch Futter, Enge, Liegeplätze oder ähnliches :ka: die beiden hatten sich so gern und es war absolut kitschig-harmonisch :herzen1:

    Nachdem ich mein Felchen vor gut 1,5 Wochen gehen lassen musste hat Mexx sehr gelitten. Er hat nichts mehr gefressen und wirkte apathisch, quasi plötzlich gealtert. Ohne die Felia hatte er gar keinen Antrieb mehr.

    Mexx hat schon einmal einen Kumpel gehen lassen müssen, meinen Lucky damals vor 8 Jahren, das hat ihm nicht so zugesetzt.

    Aber Felchen und Mexx hatten einfach eine besonders enge Bindung zueinander, sie haben nicht einfach miteinander gelebt und es war okay, sondern sie mochten sich sehr.

    Eine Prügelei war völlig undenkbar zwischen ihnen. Das gabs einfach nicht.

    Um Mexx etwas zu unterstützen ist die Hündin meines Vaters ein paar Tage bei uns. Die beiden kennen sich ja gut und harmonieren auch recht gut. Es klappt auch, die Bonnie muntert Mexx tatsächlich auf und nachdem sie da war, begann er wieder mehr "teilzunehmen" am Leben. Allerdings kennt Bonnie keine Regeln, das führte zu Beginn doch zu Situationen, die ich ganz klar managen musste. Sie macht das zwar sehr subtil und vermeintlich 'freundlich', aber ihre Intention ist klar (mich beanspruchen z.B.) - so etwas dulde ich nicht und regle das für die Hunde.

    Sie hat das dankbar angenommen und seitdem klappt es recht gut mit den beiden. Ansonsten wäre das denke ich ein potentieller Konfliktherd langfristig, würde man da nicht einschreiten...

  • Ressourcen sind hier auch gar kein Thema.

    Das haben witziger Weise beide Border hier als Welpen mal versucht, aber nach einer Ansage, dass ich das nicht will und der, der Ressourcen verteidigt, seine erst recht abzugeben hat, war das Thema durch.

    Hier liegen Spielzeug, Futter, Liegeplätze, Boxen, ... einfach frei rum.

  • Ich finde gerade dieses Ressourcenthema extrem nervig und anstrengend. Frodo ist ja auch so einer, der gern mal meint, er könnte mich ganz für sich alleine haben. Das hat er schon mit 9 Wochen angefangen, direkt am Tag nach seinem Einzug :ugly:

    Deshalb war das erste Kommando, das er gelernt hat, auch "Ab", damit ich ihn wegschicken kann, wenn er gerade nicht dran ist. Ein paar Freiflüge gabs für ihn im ersten Jahr auch, mal wegen Finya, mal wegen Mira. Der hat er ja einmal sogar fast in den Kopf geschnappt, weil sie es gewagt hat, sich auch neben mich zu legen. Danach hatte er erstmal Sofaverbot.

    Und selbst nach inzwischen fast genau 4 Jahren grummelt der noch vor sich hin, wenn er mal nicht die erste Geige spielt und warten muss. Bei Finya nimmt er das dann widerwillig hin, bei neuen Hunden meint er, man könnte ja nochmal austesten, ob das immer noch gilt :roll:

    Frodo ist was das angeht wirklich komplett desillusioniert :ka:

    Futter und Spielzeug verteidigt er dagegen nie. Interessiert ihn nicht.

  • Carlos (im April 2 geworden) ist jetzt seit 9 Monaten bei uns und so richtig gestritten haben er und die Tara (ca. 12 J.) sich noch nie. Sie hat ihn 2, 3 Mal mittels wegschnappen gemaßregelt, ansonsten reicht ein Nase rümpfen, wenn er doch mal zu aufdringlich wird. Carlos akzeptiert ihre scheinbare Überlegenheit offenbar ohne Widerrede, aber trotzdem ohne vor ihr zu kriechen.

    Ich muss nicht getrennt füttern, keiner geht an des Anderen Kauknochen (jedenfalls solang er benutzt wird), sie tolleriert seine jugendliche Wildheit und er dass sie nicht mit ihm spielen und kontaktliegen will (liegt aber nicht an ihm, beides mag die Tara allgemein einfach nicht).

    Wenn einer im "guten Bettchen" liegt, geht der andere halt ins andere, wobei die zwei ganz selten auch mal zusammen drin liegen, aber immer mit ein paar cm Abstand.

    Ich bin richtig begeistert, wie das läuft.

  • Ich unterscheide bei Ressourcen zwischen "habe ich explizit einem Hund zugeteilt" und "gehört allen".

    Beim eigenen Napf, Kauteil oder Liegeplatz habe ich nichts dagegen wenn sie es verteidigen solange es beim Verwarnen bleibt. Ich achte penibel darauf, dass der andere Hund diese Grenzen respektiert.


    Bei rumliegendem Spielzeug (oder Dingen die sie für Spielzeug halten) oder meinem Essen ist ernsthaftes Verteidigen tabu.

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