Ist der Golden Retriever wirklich überzüchtet und krank?

  • In GB führen sie wohl wirklich die Statistik an. Einfach auf Grund der Masse.

    Stehen die dan in GB auch auf der Rasseliste :ugly: (ernst gemeinte Frage... der deutsche Schäfer tut es dort ja)



    In der CH führen Labradore jeglicher Art auch die Statistik bzgl. Masse an, aber die meisten Beisunfälle gibt es mit ihnen nicht.
    Vor ein paar Tagen stand noch gross in der Zeitung, dass aktuell die Beisvorfälle mit kleinen Hunden (Chis und Dackel) zunehmen.

  • Können alle Rassen betroffen sein von MDR1?

    Da müsste ich nochmal nachlesen. So weit ich es in Erinnerung habe, ist das ein Gendefekt, der vor allem Hütehunde betrifft. Ursprünglich vermutlich vom Collie her kommend, ist es inzwischen auch auf andere Rassen (zB. Schäferhunde) übergegangen.
    Der Goldie ist da glaube ich nicht davon betroffen.

  • Lass dich nicht verunsichern, schon gar nicht von einer Dame die so viel Stuss erzählt. :hust:


    Es ist sehr wohl möglich einen gesunden Golden Retriever zu kaufen, vorausgesetzt man schaut bei seriösen Züchtern und nicht beim Vermehrer um die Ecke, aber da hast du ja schon ein paar gute Züchter kontaktiert soviel ich weiß. :bindafür:


    Ich würde schauen worauf die Züchterin ihre Hunde alles testen lässt und ob das auch über HD/ED hinaus geht, übrigens den MDR1 Gendefekt können GR nicht haben. ;)


    Bzgl Agilität, die meisten Golden, die ich kenne sind gerade in den ersten 2-3 Jahren kleine Bodenluftraketen, deren Energie erst in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss. Die Schlaftabletten sind da (noch) die Seltenheit.


    Wenn du @halcyon wert auf ein gewisses Energielevel legst, auch Dummyarbeit machen willst würde ich drauf achten, dass die Eltern ebenfalls in dem Bereich gearbeitet werden und das über bisschen Bällchen werfen hinaus geht.
    Der Golden Retriever bringt tolle Anlagen zum Apportieren mit, leider ist diese Eigenschaft bei vielen Showlinien mittlerweile verloren gegangen, auch wenn die Eltern gearbeitet werden, kann es sein dass dein Goldie dir getrost die Mittelkralle zeigt, wenn du mit ihm Dummyarbeit machen willst.


    Beibringen kann man das Apportieren aber fast jedem Hund, nur mit wieviel Eifer der Hund bei der Sache ist, ist dann die Frage. :p


    Sowas kannst du ja aber auch alles die Züchterin fragen, die wird ihre Nachzucht ja kennen und einordnen können.

  • Ich meine wenn du richtig Dummytraining machen willst musst du sogar einen VDH Hund nehmen.
    Dann mag mich jetzt jemand korrigieren der da mehr Ahnung von hat, ich meine aber meine Bekannte hat das mal gesagt. Nicht weil die anderen das nicht können, sondern wegen der Vereinszugehörigkeit.

  • Ich würde mich von solchen Pauschalaussagen nie pauschal runterziehen lassen. Ich denke bei jeder Rasse kann man in die Tonne greifen - "die eine" gesunde Rasse gibts nicht.


    Natürlich können auch Goldies beißen - und ich habe mittlerweile einige kennen gelernt, die wissen, dass sie so ihren Willen bekommen und das auch ernsthaft tun - aber das liegt nicht daran, dass sie Goldies sind, das liegt daran, dass sie HUNDE sind. Und wenn die nicht gut erzogen werden, wenn die aus welchen Gründen auch immer nicht lernen mit Frust umzugehen, dann regeln die je nach Typ genau wie Menschen, die so aufwachsen, Dinge die in ihren Augen nicht ideal laufen eben "anders". Hund mit dem Gebiss, Mensch mit den Fäusten.


    Das ist in meinen Augen aber kein Rasseproblem, maximal wenn man Hunde nicht aus seriöser Zucht kauft, weil natürlich auch nervliche Belastbarkeit Dinge sind, auf die ein guter Züchter achtet. Reine Show-Hunde würde ich persönlich allerdings ausschließen, allerdings hat man bei Arbeitshunden natürlich schon auch meist mehr PS unter der Haube. Dafür aber einen noch wacheren Blick auf Wesen und Gesundheit.

  • Ich kenne einige Goldies die jung gestorben sind, aber auch einige die über 15 wurden. So pauschal kann man das sicher nicht sagen. Als meine Hündin jung war gab es hier scheinbar nur noch Golden, da waren leider auch einige unverträgliche und welche mit Beissvorfällen dabei, vorrangig Beuteaggression. Aber damals gab es auch sehr viele Golden und sie waren oft in Anfängerhänden und aus Hobbyzucht. Es gab wohl vor einigen Jahren eine recht aggressive Zuchtlinie, aber die gibt es wohl nicht mehr. Die meisten sind nette Begleiter. Ich finde das der Golden seltener geworden ist und nicht mehr der Modehund, das tut der Rasse gut. Gerade die Hündinnen erlebe ich als sportlich und aktiv.

  • Ich meine wenn du richtig Dummytraining machen willst musst du sogar einen VDH Hund nehmen.
    Dann mag mich jetzt jemand korrigieren der da mehr Ahnung von hat, ich meine aber meine Bekannte hat das mal gesagt. Nicht weil die anderen das nicht können, sondern wegen der Vereinszugehörigkeit.

    Für Deutschland stimmt das überwiegend. Im LCD und DRC darf man an allen Veranstaltungen (Ausstellungen, Seminare, Workingtests, Dummyprüfungen, Training) nur teilnehmen, wenn der Hund eine FCI-anerkannte Ahnentafel hat. Beim GRC war/ist das anders, da bin ich aber nicht auf dem aktuellsten Stand.


    Ich würde an deiner Stelle einfach mal Züchter und deren Hunde kennenlernen. Dann kannst du dir zu allen Punkten ein eigenes Bild machen und dir von einem Rassefachmann raten lassen.

  • Können alle Rassen betroffen sein von MDR1?

    Nein, wir haben unseren Border gerade testen lassen und er ist GsD nicht betroffen.
    Hier ist mal eine Liste der betroffenen Rassen



    Zitat

    Collie (Kurzhaar) 68 %, Collie (Langhaar) 55-57 %, Longhaired Whippet 42-65 %, Australian Shepherd (Miniature) 20-50 %, Shetland Sheepdog (Sheltie) 7-35 %, Silken Windhound 18-30 %, Australian Shepherd 17-46 %, McNab 17-30 %, Wäller 17-19 %, Weißer Schäferhund 14 %, Old English Sheepdog (Bobtail) 1-11 %, English Shepherd 7-15 %, Deutscher Schäferhund 6-10 %, Border Collie 1-2 %, Mischlinge 1-7 %.

  • Ich würde gern noch mal was zu den Themen "Familienhund" und "Dummytraining" sagen. Ich sperre mich ein wenig gegen die Aussage, nur weil ein Hund ein Familien- bzw. Begleithund ist, wäre er direkt der totale Schlappschwanz, mal überspitzt formuliert. Wie schon andere sagten, hängt es auch viel am Besitzer. Das bedeutet aber umgekehrt nicht, dass es nur die Extreme "schläfriger Goldie" und "in Wettbewerb mitlaufender Arbeitslinien-Apportierhund" gibt.


    An deiner Stelle würde ich mir die Frage stellen, was ihr euch persönlich vom gemeinsamen Leben mit Hund wünscht und was ihr euch so vorstellen könnt. Natürlich ergeben sich viele Dinge erst mit der Zeit, anderes verwirft man wieder, weil es nicht alltagstauglich ist. Es hat auch nicht jeder Zeit, im aktiven Hundesport teilzunehmen. Dinge, die meiner persönlichen Erfahrung nach einem Goldie Spaß machen sind (bitte mit einem Augenzwinkern zu lesen):


    - Fressen
    - Apportieren
    - Fressen
    - im Schlamm wälzen
    - Fressen
    - schwimmen
    - Fressen ...


    Daraus erkennt man ein wenig die mögliche "Problematik" des Hundes, wenn er, wie andere hier schon sagten, fett und groß gefüttert wird (geht auf die Gelenke) bzw. keine Gelegenheit bekommt, seinen Kopf zu benutzen (z.B. mit Dummyargbeit) oder seinen "Körper einzusetzen" (etwa mit abwechslungsreichen Spaziergängen). Dann bekommtst du möglicherweise in der Tat auf Dauer ein phlegmatisches Tier, das möglicherweise auch schnell gesundheitliche Probleme zeigt. Will sagen: Es liegt zum einen an einem gesunden Stammbaum bis hin zu den Ururgroßeltern, zum anderen aber auch daran, was ihr aus dem Zusammenleben macht.


    Und übrigens: Mir ist es auch wichtig, dass ich am Wochenende mal ausschlafen kann. Und dass das Hundekind zuhause nicht ständig den Regentanz aufhört, sondern sich dösend in eine Ecke verkriecht. Das kann Nemo ganz wunderbar. Draußen geht dann dafür die Post ab.


    Noch zum Thema Dummytraining: Hier gibt es meiner Meinung nach mehrere Abstufungen. Natürlich kann man über einen Hundesportverein beispielsweise bis auf Wettbewerbsebene gehen. Für mich persönlich wäre das jetzt nichts. Deswegen haben wir uns für den Aufbau der Dummyarbeit gemeinsam mit einer Hundetrainerin entschieden, sodass wir das hauptsächlich als Freizeitbeschäftigung ausüben können. Und das geht natürlich auch ohne Verband.


    Wichtig bei der Züchterauswahl ist aber in der Tat ganz genau hinzuschauen, wie @Krümel21 schon schrieb. Und auch darauf zu hören, was die Züchter sagen. Ich hatte zum Beispiel ein Gespräch mit einer Züchterin aus Oberfranken, die selbst in der Jagd aktiv war und sich wünschten, dass künftige Welpenbesitzer zumindest jagdlich mit den Hunden arbeiten. Da waren wir beide ganz offen und ehrlich miteinander, dass ich das neben einem normalen Berufs- und Familienleben nicht leisten kann - auch wenn meinem Mann das sicher gut gefallen hätte. Trotzdem war das Gespräch für mich sehr nützlich, weil ich viele interessante Informationen erhalten habe.


    Deswegen mein abschließender Tipp: Wenn euch die Rasse gefällt, sprecht mit einigen Goldie-Züchtern aus seriösen Verbänden - vielleicht auch erstmal so ganz allgemein. Das vervollständigt das Bild sicher eher als die Äußerung einer Züchterin, die gar nichts mit Retrievern am Hut hat.

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