Eine Adoption muss gut überlegt sein

  • Joa, vom Tierquartier ist meine Meinung generell nicht so positiv.Um Spenden dürften die sich auch nicht gerade reißen- Anfragen, was sie benötigen, werden gar nicht erst beantwortet.
    Bekommt es eben immer Vösendorf, die nehmen es mit riesiger Freude.

  • Hab heute Fritzi, den Chihuahua einer Kollegin in der Arbeit besucht. Die hat mir dringend geraten einen Welpen zu nehmen. (was ich nicht machen werde da ich einem Welpen nicht gerecht werden kann). Sie meinte sie hat Fritzi von anfang an mit in die Arbeit genommen, wobei sie nur im Büro sitzt. Und als Klo hatte sie so ein Puppy Klo :???: sie meinte Erwachsene Hunde zu nehmen wäre schlecht weil die meistens "gestört" sind. Bin etwas baff.

  • Puh, ein Welpenklo im Büro? :shocked:
    Da sind die Kollegen und der Chef aber sehr tolerant gewesen.


    Ja, sowas wird ja meistens über Tierschutzhunde gesagt, wobei man das nicht verallgemeinern darf. Viele Hunde haben eine Vorgeschichte, die man meistens nicht kennt.


    Daher weiß man nicht, wie der Hund im Alltag reagieren wird.
    Angst vor Männer, Lärm, Regenschirme, ..... ich denke, sowas in der Art war damit gemeint.

  • Joah... Ich werde meiner Hündin dann mal sagen, das sie ihre "Gestörtheit" nach 8 gemeinsamen Jahren dann doch langsam mal zeigen darf. :roll:


    Meine Fresse.... was für ein Bullshit!
    Aber gut, was für Fachlichkeit erwartet man von jemandem, der ne Welpentoilette benutzt. :hust:

  • Hab heute Fritzi, den Chihuahua einer Kollegin in der Arbeit besucht. Die hat mir dringend geraten einen Welpen zu nehmen. (was ich nicht machen werde da ich einem Welpen nicht gerecht werden kann). Sie meinte sie hat Fritzi von anfang an mit in die Arbeit genommen, wobei sie nur im Büro sitzt. Und als Klo hatte sie so ein Puppy Klo :???: sie meinte Erwachsene Hunde zu nehmen wäre schlecht weil die meistens "gestört" sind. Bin etwas baff.

    Ich finde es gut, dass du dir keinen Welpen nehmen möchtest. Die wenigsten Arbeitgeber (auch wenn es sicherlich auch solche gibt) werden es tolerieren, wenn man anfangs alle 2-3 Stunden mit dem Welpen nach draußen laufen muss, damit er sich lösen kann und somit stubenrein wird. Und ihn stattdessen an ein Welpenklo zu gewöhnen finde ich nicht so gut. Ich finde auch, wenn man Vollzeit im Büro sitzt, ist es schwierig, nebenbei auch noch dem Welpen gerecht zu werden.


    Bitte lass dir nicht einreden, dass die meisten erwachsenen Hunde gestört sind. Mein Chihuahua Rex ist übrigens auch aus dem Tierheim in Vösendorf. Habe ihn als Junghund von dort geholt und er ist ein richtig cooler Chi =)


    Allerdings würde ich an deiner Stelle vielleicht auch ein wenig abwarten, bis genau geklärt ist, wie es zukünftig bei dir weitergeht? Dann ist die Hundeanschaffung und -Haltung um vieles stressfreier als wenn du den Hund jetzt holst und dann gleich große Veränderungen anstehen...

  • "Gestört" ist sicher nicht das Wort das ich benutzen würde ...
    Oft kennt man die Vorgeschichte nicht - ja.
    Oft bringt die "Vorgeschichte" aber auch kaum Probleme mit sich - nicht selten hilft sie sogar im Alltag.
    (Ich habe meinen Hund mit 2.5 Jahren bekommen - so souverän, sicher, kompatibel, umgänglich und sozial .. ich weiß nicht ob ich einen welpen so toll hätte sozialisieren können damals ...)


    Allzuoft wird aus Unfähigkeit/Unüberlegtheit auch der ach so tolle und unbefleckte welpe zum "Problemhund" gemacht.


    Pauschaliisieren sollte man also nichts.
    Die Suche nach einem vernüftigen Welpen mit einem vernünftigen Züchter gestaltet sich heutzutage genauso schwierig, wie die Suche nach einem passenden erwachsenen Hund aus zweiter Hand. Genau gucken muss man immer.


    Du hast ja auf den Rat vieler hier gehört und "wir" konnten dich überzeugen, dass ein secondhand Hund nach nur 2 Wochen Eingewöhnung nicht unbedingt schon mit ins Heim kommen sollte. Zumindest nicht unter deinen Vorraussetzungen (Hundeanfänger und deine Arbeit am Menschen die du zu leisten hast).


    Es ist natürlich gut denkbar, dass ein Hund einzieht, und der halt nicht mit auf Arbeit kommt, sondern die 2 tage Zuhause bleibt (Wobei du dir natürlich für die ersten Wochen einen Plan B zwecks Betreuung überlegen solltest. )
    Vielleicht hast du ja so ein Glück mit dem Hund, dass er vielleicht nach ein paar Monaten ruhig mit ins heim kommen kann (dafür würde ich aber nen 2ten urlaub nehmen, trotzdem auf Arbeit erscheinen und schauen, wie du die "echten" Arbeitssistuationen meisterst)


    ABER, so unsicher wie deine berufliche Zukunft ist, würde ich mir das auch noch mal sehr genau überlegen, ob es nicht besser wäre doch noch zu warten bis bei euch mehr Stabilität eingekehrt ist.


    Oft wird ja gesagt "Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht" ...
    Das sehe ich ein wenig anders. Es gibt "gute" zeitpunkte und "weniger gute" Zeitpunkte.
    Man kann kein Leben komplett 100% durchplanen - das ist unmöglich und das weiß jeder.
    Entscheiden ist die bereitschaft auch bei Veränderungen evtl. zurückzustecken und möglichst viel zu versuchen, um dem Hund dennoch gerecht zu werden. Diese bereitschaft lese ich hier heraus.


    Dennoch, damit es mit der Hundeanschaffung gut klappen kann (denn ansonsten ist der Leidtragende am Ende immer der Hund),
    müssen Risiken minimiert werden.
    Eine Garantie gibt es nie - aber Stabilität erhöht die Chance das alles gut wird ungemein.


    Und, gerade als Hundeanfänger unterschätzt man oft,
    - welchen Aufwand es WIKLICH bedeuten kann einem Hund gerecht zu werden.
    (Jetzt passt ein Hund sicher in Berufs- und Privatleben, ob es nach der beruflichen Veränderung noch gut passt, kannst du ja gar nicht richtig abschätzen,w eil du weder das Eine (Beurf in 2 Jahren) noch das Andere (Leben mit Hund) aus der Erfahrung kennst.) - ich hoffe du verstehst wie ich das meine, und dass es auch nicht böse oder abwertend sein soll


    Man unterschätze auch wie groß die Sorge um die vernünftige Betreuung des Hundes sein kann


    (Wir haben Arek seit etwa 4 Jahren - die berufliche Situation hat sich von meinem Mann unerwartet und relativ unfreiwillig geändert - ab September werden wir beide Vollzeit arbeiten - ich habe noch keinen richtig guten Plan wegen der Betreuung und wenn ich dran denke, mache ich mir schon ziemliche Sorgen ...)



    Geht denn der Hundewunsch hauptsächlich von dir aus?
    Oder steht dein Partner mit demselben Enthausiasmus dahinter?

  • sie meinte Erwachsene Hunde zu nehmen wäre schlecht weil die meistens "gestört" sind.

    Du kannst mit einem Welpen und mit einem erwachsenen Hund Pech haben, und zwar in dem Sinn, dass er Deinen Anforderungen nicht gerecht wird. Und die sind leider für einen Hund sehr hoch.
    Auf den ersten Blick mag es traumhaft klingen, wenn der Hund mit zur Arbeit darf und nicht den ganzen Tag alleine ist.
    Auf den zweiten Blick ist der Hund sehr vielen Gerüchen, Reizen und Geräuschen ausgesetzt und hat ständig Unruhe um sich herum:


    In der Einrichtung sind es u.a. Desinfektionsmittel, Ausdünstungen von Medikamenten, Menschen mit ungewohnten Bewegungsabläufen und Lautäußerungen, ständiges Anlocken und ständige Bewegung in der Einrichtung, teilweise höhere Temperaturen, zeitweise Stress der Mitarbeiter, der sich übertragen kann. All das wirkt auch auf den Hund, wenn er im Dienstzimmer liegt.
    In einer Tierklinik sind es zusätzlich jaulende/ bellende/ fauchende/ kranke/ wenig freundliche Tiere und deren Unruhe, die sich übertragen kann.


    Der neue Hund darf nicht territorial sein, er darf nicht reaktiv sein, er muss absolut entspannt sein, auch wenn es um ihn herum hoch hergeht er muss eine hohe Stresstoleranz und niedriges Aggressionspotenzial haben, er muss sich voll auf Dich einlassen, damit er z.B. nichts vom Boden aufnimmt oder Reize ignoriert, aber gleichzeitig darf er nicht von Dir abhängig sein und muss sich selbst regulieren können, damit Du in Ruhe arbeiten kannst.


    Wenn Du auf die Optik achtest, würde ich nach einem Hund suchen, der mit Blick auf die Einrichtung kein langes und dichtes Fell hat (Hygiene und Wärme), der keine Atemprobleme hat (ebenfalls Wärme), der nicht zu klein ist (Kontakt zu Menschen mit motorischen Einschränkungen), nicht zu groß (u.U. angsteinflößend), nicht zum Haaren und zum Sabbern neigt. Wenn Du dann noch die charakterlichen Voraussetzungen einbeziehst, fällt ein Großteil der Arbeitsrassen weg und Du hast eine klare Auswahl.


    Durch eine Einrichtung zu laufen und Kontakt zu den Bewohnern zu haben ist für einen Hund übrigens anstrengend und Arbeit. Er wird teilweise bedrängt, blöd oder aus Hundesicht unhöflich angefasst/ kontaktiert und angelockt, muss freundlich sein, obwohl er vielleicht gerade keine Lust hat und darf sich nicht ohne Freigabe füttern lassen. Länger als 45 min würde ich das keinem Hund zumuten und das auch nur dann, wenn ich sicher bin, dass ich meinen Hund gut genug lesen kann, um ihn frühzeitig aus einer Situation rauszunehmen und dass er sich auch von allein zurückzieht und runterfährt, wenn es ihm zu viel wird. An diesem Job hat absolut nicht jeder Hund Freude, das solltest Du unbedingt bedenken.


    Außerdem sollten die Bewohner, die Kontakt zum Hund haben, gut ausgewählt werden. Neben Ängsten und Allergien gibt es Erkrankungen, bei denen kein Kontakt zwischen Mensch und Hund zugelassen werden sollte.


    All das mit einem Hund zu trainieren, der die Situation nicht kennt, dauert in der Regel nicht Wochen, sondern Monate. Und ein Hund, ganz gleich ob Welpe oder erwachsen aus dem Tierschutz, packt das Köfferchen mit seinen Eigenheiten erst nach einigen Wochen, teilweise sogar Monaten aus.


    Neben dem Risiko, dass der Arbeitgeber seine Erlaubnis zurückzieht, kann es auch gut sein, dass der Hund diesen relativ hohen Ansprüchen schlichtweg nicht gewachsen ist. An dieser Stelle brauchst Du einen soliden Plan B für den Hund und solltest Dir gut überlegen, ob Du auch dann einen Vierbeiner haben willst, wenn sich Deine Wünsche nicht realisieren lassen.

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