Der "gefährliche" Hund

  • Naja, wenn ich Geld an den Tierschutz spende, dann möchte ich schon, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird für Hunde die noch vermittelt werden können und nicht für Hunde die m.E. eingeschläfert gehören und noch jahrelang Hunderte von Euro an Futter-, TA- und evtl. Trainerkosten verursachen und ansonsten in einem Käfig vor sich hinvegetieren bis sie eines natürlichen Todes sterben.


    Der "gefährliche" Hund

    Den link hatte ich ebenfalls in Beitrag 727 gesetzt, dort findest du eine Zusammenfassung.

  • Was mich sehr sehr erschreckt, hier und bei FB noch viel mehr ist die kaum vorhandene Fähigkeit vieler, diese Geschichte sachlich und frei von Emotionen zu bewerten.
    Meiner Meinung nach haben Begriffe wie Schuld, Vorsatz, Böse, etc. in dieser Diskussion nichts zu suchen.
    Auch die Halter tragen keine "Schuld".... sie waren lebenslang Opfer von Gewalt, der Mutter wurde mit einer Axt die Wirbelsäule zerschlagen. Sie hat in Todesangst gelebt (und ich meine Todesangst, ein Gefühl was die meisten Menschen glücklicherweise noch nie erlebt haben) und auch der Sohn war zusätzlich zu seiner Erkrankung sehr komplex mehrfach traumatisiert, sein Leben lang.
    Todesangst ist nun keine gute Grundlage für Entscheidungen und so mag aus unserer Sicht die Entscheidung für einen Hund als Waffe nicht verantwortbar zu sein. Aus ihrer Sicht war es womöglich die Handlung, die sie aus der Starre geholt hat. Die ihnen das Weiterleben erst ermöglicht hat.....
    Und sie haben getan, was sie konnten, um die Gesellschaft vor Chico zu schützen. Nur nachts raus, immer an der kurzen Leine. Sicherlich auch nicht einfach, für den körperlich eingeschränkten jungen Mann.
    Das auch der Hund ein schreckliches Leben hatte, muss man hier niemandem erklären.
    Für mich gibt es hier kein entweder oder bei Empathie und Mitgefühl. Alle drei waren Opfer und gefangen in diesem Drama.
    Chico wird seine Vergangenheit niemals abschüttel können und ein "normales Leben" führen, genauso wenig wie seine Besitzer es konnten. Ich wünsche dem Hund, dass er nicht für Jahre weggesperrt wird, sondern einen schnellen und barmherzigen Tod.

    Übrigens ist bei jedem Lebewesen auch Aggression. Hier oft bei de 4f zu finden. In Stresssituationen greift das Hirn auf das sogenannte Reptiliengehirn zurück. Dessen Aufgabe ist es das Überleben zu sichern, Atmen, Herzschlag und so. Es entscheidet aber auch über unsere (unbewusste) Reaktion. Flucht, erstarren oder Angriff. Es kennt nur diese drei Möglichkeiten.
    Abwägen, Ethik, Moral ist in höheren Gehirnregionen. Die meisten Menschen können auch in Stresssituationen auf diese zugreifen.
    Traumatisierte Menschen können das nicht. Und auch der Hund nicht, denn er handelt nicht moralisch.
    Was ich damit sagen möchte, ist das Aggression zum Leben gehört.... in jedem von uns.

  • Ich glaubs ja auch gleich, dass der Hund jetzt zwei Mal aus Versehen genau die Stellen erwischt hat, die so sehr bluten, dass der jeweilige Mensch verblutet ist...

    Ein für mich vorstellbares Szenario:

    Hund beißt einen Menschen, verletzt ihn dabei an Kehle oder Oberschenkel - anderer Mensch geht dazwischen - Hund verletzt ihn an Kehle oder Oberschenkel.

    Dazu muss der Hund nicht "aus Versehen" bei beiden die gleiche Stelle erwischen. Ist aus Menschen- und Hundesicht absolut nachvollziehbar. Sohn/Mutter schauen natürlich nicht tatenlos bei einem derartigen Vorfall zu, wollen dem anderen helfen. Hund verteidigt sich, fühlt sich angegriffen oder schnappt in dem Moment einfach um sich.

    Da muss ich dem Hund keinen bösen Willen unterstellen und den Menschen keine Dummheit. Kann aber passieren.

  • Also aufgrund von einer einzigen Aussage meinerseits entscheidest Du also, dass ich quasi ein Dummchen bin und immer alles glaube was in der Presse steht.

    Sowas würde ich niemals tun.


    Ach ich steh' drauf gegen den Strom zu schwimmen :lol: das ist mein Ding!

  • Ums Geld wuerd ich mir keine Gedanken machen. Wenn gezielt fuer Chico gespendet wird, weiss jeder Spender was mit seinen Geld passiert. Wer fuer eine Verwahrung nicht spenden will, muss es ja nicht. Passt doch fuer alle! Jeder darf fuer das spenden, fuer was er will. Und das geht auch niemanden etwas an.


    Mir gehts beim einschlaefern nicht um Angst. Mir geht es darum, dass ich es unverantworlich finde, einen Hund am Leben zu lassen, dessen Bisse 2 Menschen das Leben gekostet hat. Uebrigens auch weil Aemter Unmengen anderer Hunde einschlaefern lassen. Hund die ohne Todesfolge fuer das Opfer gebissen haben.
    Dann sollen sie die Gesetze aendern und ein toeten grundsaetzlich verbieten (ausser bei Krankheit). Das wird aber nicht passieren, denn es geht ja nur um den medialen Druck und das man bitte nicht als boeser Mensch da steht.

  • Ein für mich vorstellbares Szenario:
    Hund beißt einen Menschen, verletzt ihn dabei an Kehle oder Oberschenkel - anderer Mensch geht dazwischen - Hund verletzt ihn an Kehle oder Oberschenkel.

    Dazu muss der Hund nicht "aus Versehen" bei beiden die gleiche Stelle erwischen. Ist aus Menschen- und Hundesicht absolut nachvollziehbar. Sohn/Mutter schauen natürlich nicht tatenlos bei einem derartigen Vorfall zu, wollen dem anderen helfen. Hund verteidigt sich, fühlt sich angegriffen oder schnappt in dem Moment einfach um sich.

    Da muss ich dem Hund keinen bösen Willen unterstellen und den Menschen keine Dummheit. Kann aber passieren.

    Und das hälst du für realistisch? Wirklich?

  • @roaddogs: als ich das las, hab ich mich an den von mir erwähnten Pit bull erinnert.
    Beste Aufzucht, Haltung top, der sehr verantwortungsvolle und kenntnisreiche Halter ist für dem Hund aufs LAnd gezogen und hat ein Fort Knox gebaut.
    Nachdem der Hund bis zum alter von 8 Monaten super mit (einigen, robusten) Hunden gerne sozialisiert hat. (Einer der ganz wenigen möglichen Gefährten für meine dobermanwelpin, weil genauso mit wumms).
    Nachdem der Hund ab 1 Jahr mit keinem neuen Hund mehr aggressionsfrei umgehen konnte und alle bekannten Hunde einfach zu schnell viel zu viel abbekommen haben (aus spiel, der Hund kannte keinen Schmerz)
    Nachdem der Hund mehre Hunde fast getötet hat, wenn er dann doch ausgekommen ist und auch nachdem er nicht mal mehr mit Maulkorb und Ketten führer sicher in der Öffetnlichkeit zu führen war. Der war nett, so lange bis er eben mal kurz zulangte. einfach so. Und dann war er wieder nett.
    Nachdem er also nicht mal mehr verantwortungsvoll im Freien ausgelastet oder auch nur ausgeführt werden konnte, auch nicht Nachts in der Pampa.
    Der Hund bekam eine Gefährtin, (auch bull, familienzucht. Gaaanz anderes Kaliber. Absoluter Nanny-dog) ein Gehege mit Mauer drumrum und mehrfachere Sicherung. weil der Besitzer einfach auch sicher gehen wollte, das er, seine Besucher und später auch seine Frau sicher gehen wollten, jeden morgen lebend wieder aufzuwachen und abends lebend wieder einzuschlafen . wie gesagt, im grossen und ganzen war der n gaaanz lieber und knuffiger Bursche - zu Menschen die er schon seit Welpenzeiten kannte .... und abgesehen von den (m.e. triggerunabhängigen) Kurzzeitrastern, Beissatacken o.ä. Sowas in damit nicht erfahrenen Händen wär mir absolut unbehaglich. die denken der ist geheilt und bapp, zerfleischt so einer (wie der besagte PI Bull) den nächsten ahnungslosen oder zufällig da stehendden Hund oder Menschen.

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