Der "gefährliche" Hund

  • Das eingeschüchterte Mobbingopfer in der Schule hat also seinen schüchternen Charakter mit den Genen mitbekommen. Die Mobber tragen daran also nicht die geringste Mitschuld? *auf die Finger setz* Juchu, ein genetisches Recht auf ein leben in Angst ohne Besserung...*fester auf die Finger setz*

    Kannst du eigentlich auch was anderes als Schwarz/Weiß?

    Meine Güte. Das ist doch alles reine Provokation, oder?

    Ja, schüchterne Menschen haben einen gewissen Grundcharakter mitbekommen. Heute (hab grad letzte Woche jemanden zu dem Thema interviewt) sagt man wohl: ca. 50% ist Genetik. Genau kann man sowas ja sowieso nicht festlegen, und manche Umwelteinflüsse (Deprivation, Gewalt, Trauma) wirken sich natürlich stärker aus auf den Charakter als andere.

    Was das jetzt mit Schuld zu tun hat - natürlich haben menschliche Mobber "Schuld". Schuld ist aber nun wirklich ein Konstrukt, das schon in Anwendung auf menschliche Normenverstösse ausgesprochen schwierig zu handhaben ist. Verminderte Schuldfähigkeit, Affekt, Heimtücke, besondere Schwere usw. - wir diskutieren ja nicht umsonst ständig über den Schuldbegriff in der Gerichtsbarkeit, setzen uns mit Motiven, Vorgeschichte auseinander, und er ist auch in ständigem Wandel begriffen.

    Auf Tiere sollte man das bitte wirklich so nicht anwenden. Es sei denn, man möchte provozieren.

    Wenn man natürlich der Meinung ist, dass die Gefährdung von Menschen das Töten eines Tieres auf keinen Fall rechtfertigt, gut, dann ist das ein Standpunkt. Nur den Scheiß mit "Das arme Tier kann doch nix dafür, es hat den Tod nicht verdient" kann man dann doch lassen. Es hat nichts mit "Dafür können" zu tun, und wir reden hier nicht über die Todesstrafe, sondern über Gefahrenabwehr, also über die Wertschätzung des Lebens unbeteiligter Menschen und Tiere, die in Gefahr gebracht werden.

    Also bitte, mal ein klein wenig differenzierter denken wäre schön.

  • Also ich persönlich mag kein Tier um mich haben bei dem ich das Gefühl habe dass ich ihm nicht vertrauen kann und es mir ernsthaft gefährlich werden könnte. Egal ob es um einen großen Hund geht, ein Pferd, Rind oder Schwein. Und ganz vielen Menschen geht es da ähnlich.

    Das mag jetzt sehr hart klingen aber: Sobald ein Tier ein gewisses Potential mitbringt und gefährlich für den Menschen werden könnte, dann muss es in dieser von Menschen dominierten Welt in der Lage sein sich einzufügen! Oder es wird leiden. Wir kommen mit Löwen etc klar, solange sie uns nicht direkt jagen. Weil wir mit ihnen koexistieren können. Auffällige Exemplare werden entnommen. Delfine oder Orcas lieben und faszinieren viele Menschen weil sie in ihrer Sozialstruktur uns so ähnlich sind.

    Ein Hund lebt besonders eng mit dem Menschen zusammen. Darauf wurde lange drauf hingezüchtet. Es gibt da selten die Möglichkeit beiden Seiten gerecht zu werden. Entweder "Sicherheit von Mensch und Tier" oder "erfülltes Leben mit angemessenen Stimuli".

    Wo es möglich ist, wäre ich auch für " nicht einschläfern". Nur ich bin auch niemand der einen Hund auf Dauer nur noch schiebern würde. Insbesondere wenn ich den Eindruck habe dass der Hund unter der Einsamkeit leidet bekäme der bei mir vom Tierarzt die Spritze. Sicher sollte man vorher immer versuchen die Beweggründe vom Tier zu verstehen und alle Ansätze nutzen das problematische Verhalten umzulenken. Aber es kann nicht angehen dass ein Hund mehrere tödliche oder zumindest ernste Beißvorfälle mit anderen Tieren oder Menschen hat. Offensichtlich klappt es da dann einfach nicht. Entweder die Halter sind unfähig oder sie sind fähig und fühlen/meinen, der gesicherte Hund hätte eben kein für ihn ertragbares Leben mehr. Und dann können sie nicht loslassen.

    Mir ist auch ehrlich gesagt egal warum das Tier so ist wie es ist. Der Hund der wegen einem Hirntumor um sich schnappt tut mir leid. Der Hund der eine ungünstige Genetik mitbekommen hat und durch zu viel/zu wenig Hormonen etc besonders einfach in aggressive oder ängstliche Verhaltensmuster rutschen kann, der tut mir auch leid. Wenn dann noch weitere ungünstige Bedingungen dazukommen...Ja, ja, ja...Alles wirklich schade und wirklich traurig aber trotzdem bekommt dieses Tier dann keinen Sonderbonus von mir. Alles was ich tun kann ist für meine Tiere das Beste zu geben, mir all der Verantwortung bewusst zu sein und sie möglichst nicht noch auf diesen gefährlichen Weg/ in diese Richtung zu treiben.

  • Ich sage es eher so, dass man als Besitzer das verhalten des Hundes "billigend in Kauf nimmt". Wozu gibts Maulkorb, Halti und co.

    Auch bei Menschen gibt es verschiedene Hundetypen, nach einem lieben Netten Maltester (der nach 15 Jahren Handfütterung das zeitliche gesegnet hat) sich nun einen Molossertyp zu nehmen - ist weit über das Ziel hinausgeschossen. Man wird ihn nicht handeln können und vor allem - sehr wichtige Zeit am Hund verlieren bis man sich auf die "Überdimension" - das "Überverhalten", das "Handeling" mit dem Hund eingestellt hat. Da hat der Hund zwischenzeitlich längst die Oberhand übernommen und führt den Besitzer spazieren (brav ist er ja der Mensch - bleibt immer an der Leine). Wenn dann so ein Hund auch noch aus Griechenland, Türkei oder dem ehemaligen Ostblock angekarrt worden ist, weil man auch solche Tiere retten muss, ist Feuer am Dach.

    Und das kommt von einer Person, die ihren grossen Hund - der andere Hunde fixiert, auf sie zu schleicht usw. und nicht mal direkt neben dem HF ansprechbar ist - an einer Flexi fuer Zwergenhunde laufen laesst. :lepra: Finde den Fehler..


    Das mit dem ehem. DH ist auch meine Info...

  • Zu dem ertränkten Hund:

    Laut einem angeblichen Augenzeugen trug der Badegast einen Neopren Anzug und bei dem Hund handelte es sich um einen ausrangierten Diensthund.

    Keine Ahnung ob das stimmt, aber dies würde dann tatsächlich etwas Sinn machen. Tragisch wäre dann allerdings, dass man den Hund mit einem "Aus" wahrscheinlich zum loslassen hätte bewegen können, woran wohl der Halter in der Situation nicht gedacht hat.

    So oder so ähnlich hatte ich mir das ehrlich auch gedacht. Gerade bei DSH hatte ich an irgendeine IPO-Fehlkonditionierung gedacht oder sowas in der Art. Neoprenanzug (gleicht in etwa ja einer Vollschutzmontur) und Diensthund finde ich noch nahe liegender. Und wenn der ältere Herr gar nicht der Halter war sondern zbs nur der Vater des Diensthundeführers, weiß der wohl möglich gar nicht, wie er damit umgehen muss. Das kann eine blöde Verkettung der Umstände gewesen sein, die der Hund eben seiner Ausbildung entsprechend interpretiert hat.

    Klüger wär's natürlich gewesen, der Hund hätte Maulkorb getragen. Bei aller Liebe zu gut ausgebildeten Diensthunden, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen und sowas kann, sollte aber niemals passieren.

  • Wenn die Rasse allerdings bekannt ist, dann finde ich es völlig richtig, sie dazu zu schreiben, egal, welche.

    Genau deshalb hat es mich auch so gewundert, wie sehr das in diesem Fall außen vor gelassen wurde. Wäre es ein Rottweiler oder Staff gewesen, es hätte einem auf jeder Seite dick entgegen geprangt. Während ein "Komissar Rex", das darf nicht sein, also mal besser den Ball flachhalten...

  • Ganz ehrlich, so ein Quatsch.

    Gegen keine Rasse wurden so krasse Medienkampagnen gefahren wie gegen den DSH. Ich kann mich da sehr lebhaft dran erinnern, auch wenns ne Weile her ist.

    Ich nehme an, es war einfach keine gesicherte Aussage und wurde daher nicht wiederholt. Es war ja auch nur die eine Meldung, die halt überall abgedruckt wurde - aber immer dieselbe. Da wird ja nicht alles neu recherchiert, gerade im Internet.

    Man kann auch überall Verschwörungen vermuten. Aluhut?

  • Gestern wurde in Leimen ein 15 jähriger Radfahrer von zwei Staffs zusammen gebissen. Unterwegs mit den Tölen war der 16 jährige Bruder des Halters.

    Leine- nö

    Maulkorb- nö

    Sachkunde- nö

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