Ersthund - Tierschutzhund

  • 2. Wenn ich mit ihr draußen bin und es kommen Hunde auf uns zu, dann ist ihre Reaktion unterschiedlich. Kommen sie langsam und ruhig dann ist sie zwar etwas vorsichtig, aber es ist okay. Heute morgen aber kamen zwei recht große Hunde auf sie zugestürmt. Sie hatte richtig Angst und wollte nur weg . Nun habe ich aber gelesen, dass man nicht einfach so abhauen soll, damit sie in ihrer Angst nicht bestätigt wird. Also bin ich mit ihr stehen geblieben, habe auch nicht mit ihr beruhigend geredet und mich versucht mit dem Mann zu unterhalten. Aber der ist auch auf Moana zu und hat sie die ganze Zeit angegrabbelt. Sie hat sich die Leine unter den Bauch geschoben, weil sie aber grade so ängstlich war, wollte ich sie nicht rausknoten. Was passiert? Der Mann geht zu ihr runter und entwirrt sie. Einfach so! Das fand ich irgendwie total daneben und ärgere mich über mich selbst, dass ich ihm nicht gesagt hab: Finger weg! Könnt ihr mir Ratschläge geben, wie ich mich in so einer Situation verhalten solte?

    Fluchtartig weglaufen hat vor allem deshalb keinen Sinn, weil Hunde normalerweise schneller sind als Menschen und du so unter Umständen noch Jagdtrieb im Verfolger auslösen kannst. Vorausschauend einen Bogen schlagen kann dagegen sehr sinnvoll sein, um unangenehme Begegnungen zu vermeiden.


    Du mußt (und wirst) lernen, sowohl Hunde als auch Menschen wirksam körpersprachlich und verbal zu blocken, um deine Hündin vor übergriffigem Verhalten zu schützen. Leider übersehen viele Hundehalter großzügig, wenn fremde Hunde keinen Kontakt mit ihrem "Tutnix" wollen, zumindest solange ihr eigener Hund kräftemäßig im Vorteil ist.


    Als Pädagogin bist du ja gewohnt, kritische Situationen vorausschauend zu managen, daher wirst du dich auch hier schnell hineinfinden. Du weißt nun, das sowas vorkommen kann und wirst dich künftig nicht mehr so überraschen lassen. Wie bei Hunden und Kindern gilt auch bei Erwachsenen, gleich den ersten Ansatz zum unerwünschten Verhalten nicht durchgehen zu lassen. Nur keine Hemmungen! ;)


    Dagmar & Cara

  • Merk dir schon mal fürs weitere Hundeleben: Dein Hund muss NICHT mit jedem Hund Kontakt haben, der des Weges kommt - das ist schlichtweg eine menschliche Modeerscheinung und bringt den Hunden im besten Fall genau garnichts, im schlimmeren Streß, wie ihr ihn gerade erlebt habt, und im schlimmsten eine Klopperei.


    Je besser du die Kontakte dosierst, also sozusagen nach Situation, Verträglichkeit und Manieren "vorsortierst", desto entspannter wird das alles für Moana. Ihr Lerneffekt ist dann nämlich: "Wenn Frauchen bei mir ist, passiert mir nichts, was ich nicht bewältigen kann" - und das überträgt sie dann auch bald auf andere Lebensbereiche, wird also an deiner Seite generell selbstbewußter.


    Ranstürzende Riesen im Doppelpack, im Lästigkeitsfaktor noch potenziert durch einen grabschenden Besitzer, sind da nicht zweckdienlich. Ich würde in Zukunft entweder samt Hund ungerührt weitergehen, oder, wenn du den Kontakt überhaupt nicht vermeiden kannst, einen Schritt vor Moana gehen und die Neuankömmlinge erstmal freundlich "einbremsen".


    Es ist ja selten so, dass die anderen Hunde gleich Böses vorhaben. Meist sind es einfach nette Trampel, und da bin ich bei meinem kleinen Terrierwelpen mit dieser Methode immer gut gefahren. Wenn sie darauf nicht reagieren, kannst du immer noch deutlicher werden und energischer abblocken. Tust du das gleich von vorneherein, birgt das die Gefahr in sich, dass Moana lernt, jeden auf euch zukommenden Hund mit Ärger zu verbinden - und das wollt ihr ja gerade vermeiden.


    Klar kannst du sie auch erstmal auf den Arm nehmen, wenn ihr das mehr Sicherheit gibt, aber da läufst du wieder Gefahr, Hundebegegnungen gleich von vorneherein zu dramatisieren. Das mußt du einfach je nach Einzelfall abwägen - das Gefühl dafür bekommt man ziemlich schnell.


  • 3. Wer von euch hat auch einen Tierschutzhund der etwas ruhigeren, ängstlicheren Sorte und wie seid ihr vorgegangen, bzw. wie lange hat es gedauert bis euer Hund richtig vertrauen gefasst hat (klar, auch da gibt es Unterschiede, aber vielleicht habt ihr auch da Tipps und Tricks für mich).

    Ebenfalls hier :winken:


    Kann meinen vorschreibern nur beipflichten.. bei uns gabs auch nach 3 Monaten einen ordentlichen Schub, nach 6 nochmal und ich bin geneigt zu sagen auch nach einem Jahr ist sie endlich sie selbst - frech :D



    Hab übrigens auch so ein Exemplar die mit Berührung nicht ganz so gut kann, bzw. wie folgt:
    An der Leine/beim Gassi/Freilauf/unterwegs will sie nicht gestreichelt werden und zwar von niemanden. Nichtmal von mir. Aus Ende.
    Da ist die Welt zu spannend. Keine Zeit für Kuschelkurs.


    Im Haus/wenn sie entspannt ist/müde/ich lange weg war (lang heißt auch z.B. ne Stunde einkaufen oder arbeiten ;) ) - uuunbedingt kuschlen in mich reinkriechen, schleppern und zusammen moggeln.


    Wenn sie ganz müde ist - bitte nicht berühren und wenn man doch kontakt liegt bitte nicht bewegen.


    :gott: :gott: :gott: Alles für meine Maus natürlich sehr gern! xD


    Ach und Fremde lass ich meinen Hund prinzipiell nicht bedaddeln. Basta. Da kann ein Kind noch so lieb fragen ich erkläre es wie es ist "Der Hund hat Angst und mag kuscheln leider nicht" und bisher ging das immer gut.



    Fremdhundebegegnungen arbeiten wir aktuell intensiv daran, (hab ich auch einiges nicht optimal gehändelt rückblickend :motzen: :( ). Wird aber denke ich immer interessant bei uns bleiben weil sie einfach ein Schisser ist. Äußert sich bei uns mit Duckhalten/Lauern (was auch auf ihren Jagdtrieb zurückgeht) und wenn der Gegenüber gruslig ist anpöbeln :stock1: Bin mit Sicherheit ich mit Schuld, hatten wir früher nämlich die Pöbelei aber wie gesagt wir arbeiten daran.. das Lauern macht sie schon immer.



    Als TIpp - in der Ruhe liegt die Kraft! Wir haben viel Zeit damit verbracht Mülltonnen zu inspizieren und zu streichlen, genauso der böse Staubsauger, der Wischer, der Rechen im Garten, Schatten, raschelnde Blätter in der Hecke etc.
    Sie ist jetzt fast zwei und kam auch mit nem halben Jahr zu mir und jetzt ist noch seeelten was gruslig und nichts was ich nicht entgruseln kann ( |) ). (Igel zb.. entferne ich fachmännisch aus dem Garten und die Gefahr ist gebannt.)

  • und 3. Wer von euch hat auch einen Tierschutzhund der etwas ruhigeren, ängstlicheren Sorte und wie seid ihr vorgegangen, bzw. wie lange hat es gedauert bis euer Hund richtig vertrauen gefasst hat (klar, auch da gibt es Unterschiede, aber vielleicht habt ihr auch da Tipps und Tricks für mich).

    Bei meiner Sunny (kam mit knapp 2 Jahren zu mir, also schon vorgeprägt auf die rumänischen Straßen und böse Menschen sowie futterneidische Hunde), hat es ca. 1,5 Jahre dauert. Habe quasi vor Kurzem festgestellt "Jetzt ist sie angekommen und ein (verhältnismäßig) gelassener Hund."


    Mit viel Training (Orientierung an mir) haben wir erst die Ängste gegen Hunde und danach gegen Menschen ausgebügelt. Anfangs merkt man kaum Fortschritte und dann wirds auf einmal zum Selbstläufer. Wichtig ist eigene Gelassenheit, niemals selbst panisch oder ziellos werden. Viele Rituale haben ihr extrem geholfen. Nichts ist schlimmer als die Angst vorm Unbekannten. Abschiede und Ankunft immer gleich. Rausgehen immer gleich, Rückkehr immer gleich (Treppen nur auf Kommando, Tür nur auf Kommando, im Flur mit Sitz warten, Pfoten putzen, Halsband ab). Ankerpunkte, die einfach immer gleich waren.


    Obwohl sie an sich eine ruhige Natur ist, neigt meine Maus zum Angst-Bellen. Da sie nach vorn geht (aus Angst), musste ich viel managen. Dazu gehörte auch hochnehmen, sollte ein ungestümer Hund auf sie zurennen. So gut kann ich gar nicht blocken, wie sie vorgeschossen wäre oder der andere um mich rum. Und der Rückruf klappt bei den anderen Hunden gefühlt zu 99% nicht... Heute muss ich sie nicht mehr hochnehmen.


    Sowas wie "schimpfen" kam bei mir auch erst viel später dazu. Sie erschrickt noch heute, wenn ich ausversehen hinter ihr stolper, hätte ich dann anfangs jeden Mist sofort negativ kommentiert, hätte sie mir nie vertraut. Heute reicht ein kühles "Ey", mehr Schimpf braucht es nicht. Die ersten 3 Monate sind wir eher viele kleine als eine riesige Runde gelaufen. Sie war schnell erschöpft von den vielen Eindrücken. Die magische Grenze für die "große Runde" war 1/2 Jahr lang 45 Minuten, dann war ihr Kopf durch. Jetzt ist sie nach 2 Stunden noch gut drauf.


    PS: Hatten ca. 3/4 Jahr eine private Trainerin, die mit ihren sozialisierten Hunde zu uns kam.

  • Heute morgen aber kamen zwei recht große Hunde auf sie zugestürmt. Sie hatte richtig Angst und wollte nur weg


    Aber der ist auch auf Moana zu und hat sie die ganze Zeit angegrabbelt. Sie hat sich die Leine unter den Bauch geschoben, weil sie aber grade so ängstlich war, wollte ich sie nicht rausknoten. Was passiert? Der Mann geht zu ihr runter und entwirrt sie. Einfach so! Das fand ich irgendwie total daneben und ärgere mich über mich selbst, dass ich ihm nicht gesagt hab: Finger weg! Könnt ihr mir Ratschläge geben, wie ich mich in so einer Situation verhalten solte?

    Ich habe zwar keinen Tierschutzhund, aber meine Hündin war anfangs auch sehr ängstlich.
    Ich habe sie in solchen Situationen einfach hochgenommen, das hat ihr Sicherheit gegeben. Ansonsten habe ich ausreichend Abstand gehalten.
    Sie hatte zuerst vor allen Hunden Angst und das wurde langsam besser. Am besten ging es mit Hunden, die sehr ruhig waren und sich auch sehr langsam auf sie zubewegt haben, da hat sie sich dann (an der Leine) schnüffeln getraut. Sobald ein Hund etwas "schneller" (das war aber eigentlich gar nicht schnell) auf sie zukam und etwas hibbelig war, hatte sie wieder Angst. Von solchen Hunden habe ich dann Abstand gehalten so gut es ging, sodass sich meine Hündin noch wohl gefühlt hat. Konnte ich nicht ausreichend Abstand halten, habe ich sie hochgenommen.


    Ich habe meine Hündin nicht von Fremden anfassen lassen. Wenn sie jemand anfassen wollte, habe ich zu demjenigen gesagt, dass er in die Hocke gehen soll und sich ruhig verhalten soll, meine Hündin nicht anschauen, nicht anfassen und nicht anquatschen und dann konnte Sina selbst entscheiden ob sie sich hintraut oder nicht. So hat sie ihre Scheu vor fremden Menschen relativ schnell verloren. Ich habe mir die Leute ausgesucht welchen ich die Kontaktaufnahme erlaubt habe, das waren i.d.R. solche Leute die selbst einen Hund hatten oder von denen ich schnell gemerkt habe, dass sie mit einem Hund umgehen können.

  • 1. Wir gehen von einem ungefähren Endgewicht von um die 25 Kilo aus... Auf der Verpackung des Hundefutters steht, dass sie aktuell 380 g Trockenfutter (ich gebe ihr Real Nature Wilderness junior Rind und Pferd mit Wasser angeweicht, das isst sie total gerne). Ich gebe ihr 2x am Tag (morgens und abends) je 130 g, den Rest bekommt sie in Form von Leckerlies, bzw. das TroFu aus der Hand. Ist das okay?

    Die Futtermenge kommt mir arg hoch vor.
    Wieviel wiegt sie denn aktuell?
    Du schreibst, Du gehst von einem Endgewicht von 25kg aus. Das erreicht sie doch erst in vielen Monaten, oder? hast Du den Wert vom Züchter?


    Hier mal die Fütterungsempfehlung des Futterherstellers für Real Nature Wilderness junior Rind:


    Endgewicht des HundesAlter des Hundes
    23-56-78-1011-1415-1718-24
    2kg50g55g60g55gAdultAdultAdult
    5kg100g115g120g115gAdultAdultAdult
    7,5kg130g150g165g165gAdultAdultAdult
    10kg155g185g200g200gAdultAdultAdult
    15kg200g255g275g275g265gAdultAdult
    20kg245g315g340g340g330gAdultAdult
    25kg285g380g405g405g385gAdultAdult
    30kg300g410g455g465g465gAdultAdult
    35kg320g460g510g252g525g510gAdult
    40kg335g500g565g575g580g555g555g
    45kg345g540g615g630g635g630g600g
    50kg355g585g665g680g685g680g655g
    60kg380g660g760g780g785g780g750g
    70kg405g740g855g875g880g875g840g
    80kg425g815g950g970g975g965g930g



    Ich finde es schon eigenartig, dass man vom Endgewicht des Hundes ausgeht. Wie soll man das z.B. bei einem Mischling wissen? Wenn Du nun von 25kg ausgehst, so würde sie mit 2 Jahren 285 gr. als Tagesration bekommen. Aktuell ist sie doch aber viel jünger. Für jüngere Hunde gibt es überhaupt keine Angaben.
    Für mich passt das Futter hinten und vorne nicht.

  • Wenn Du nun von 25kg ausgehst, so würde sie mit 2 Jahren 285 gr. als Tagesration bekommen.

    Das sind keine Jahre, sondern Monate. Das ist ein Juniorfutter. ;)


    Wenn man von 25kg Endgewicht ausgeht und davon, dass der Hund jetzt ca. 5 Monate (Okt/Nov geboren) alt ist, dann sollte er lt. dieser Tabelle pro Tag 380g Trofu bekommen.

  • 2. Wenn ich mit ihr draußen bin und es kommen Hunde auf uns zu, dann ist ihre Reaktion unterschiedlich. Kommen sie langsam und ruhig dann ist sie zwar etwas vorsichtig, aber es ist okay. Heute morgen aber kamen zwei recht große Hunde auf sie zugestürmt. Sie hatte richtig Angst und wollte nur weg :flucht: . Nun habe ich aber gelesen, dass man nicht einfach so abhauen soll, damit sie in ihrer Angst nicht bestätigt wird. Also bin ich mit ihr stehen geblieben, habe auch nicht mit ihr beruhigend geredet und mich versucht mit dem Mann zu unterhalten. Aber der ist auch auf Moana zu und hat sie die ganze Zeit angegrabbelt. Sie hat sich die Leine unter den Bauch geschoben, weil sie aber grade so ängstlich war, wollte ich sie nicht rausknoten. Was passiert? Der Mann geht zu ihr runter und entwirrt sie. Einfach so! Das fand ich irgendwie total daneben und ärgere mich über mich selbst, dass ich ihm nicht gesagt hab: Finger weg! :tropf: Könnt ihr mir Ratschläge geben, wie ich mich in so einer Situation verhalten solte?

    Als wir unseren Benny damals aus dem Tierheim geholt hatten, fürchtete er sich vor allem. Wenn fremde Hunde auf uns zugelaufen kamen, habe ich diese für ihn abgeblockt. Also ich habe mich zwischen ihn und die Hunde gestellt. Wollten sie an mir vorbei, gab es eine Ansage, hat das nicht geholfen, wurden sie rigoros mit dem Fuß weg geschoben. So hat Benny schnell gelernt, dass ich für ihn kritische Situationen entschärfe. Später hat er sich dann bei Stresssituationen hinter mich gestellt und blieb weitgehend ruhig, da er wusste, sein Herrchen regelt das.
    Er hatte bis zu seinem letzten Tag Angst vor Männern. Da hatte ich so manch unerfreuliche Begegnung mit Leuten, die ihn partout streicheln wollten. Wenn man schon sieht, dass der Hund den Schwanz einkneift und zurückweicht, sollte einem das doch zu denken geben. Da gabs sofort verbal was auf die Finger. 2-3 mal musste ich Leute sogar körperlich abblocken.
    Aber nur so habe ich das Vertrauen meines Hundes erworben und behalten.


    Bei unserer Emma, welche wir seit nun einem Jahr bei uns haben (auch wieder aus dem Tierschutz) ist es genau anders herum. Sie geht zu jedem Hund und zu jedem Menschen schwanzwedeln hin. Da muss ich ängstliche Hunde und Passanten vor ihr schützen. ;-)

  • Das sind keine Jahre, sondern Monate. Das ist ein Juniorfutter. ;)
    Wenn man von 25kg Endgewicht ausgeht und davon, dass der Hund jetzt ca. 5 Monate (Okt/Nov geboren) alt ist, dann sollte er lt. dieser Tabelle pro Tag 380g Trofu bekommen.

    Danke, das hatte ich nicht gesehen. ;-)
    Ich finde es aber trotzdem arg viel.
    Emma wiegt jetzt 27 kg und würde 2 x 125 g als Tagesration bekommen (abends bekommt sie Nassfutter).


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