Familie mit 2 Kindern (8+11) suchen den perfekten Familienhund

  • Hab ich was verpasst?
    Die Kinder sollen mit dem Hund alleine Gassi gehen?
    Das geht (heutzutage) natürlich nicht (mehr).
    Ich hab mich darauf bezogen, dass man 8- bzw. 11-Jährige nicht mehr ständig betüddeln muss - und darum durchaus Zeit für einen Hund haben kann.


    Aber z.B. in den Garten rauslassen dürfte doch drin sein.
    Ganz abgesehen davon, dass - wenn der Hund etwas älter ist - die sechs Stunden doch eher kein Problem sein dürften.

  • Nein, ich glaube nicht das der Te dies explizit so geschrieben hatte (der Sohn könnte sich wohl nur durchaus auch Hundesport vorstellen).


    Wollte nur noch einmal darauf hinweisen, weil ja der Tipp kam das man sich mit der ganzen Familie zusammen setzt und über Aufgabenverteilung sprechen sollte!

  • Man fährt vor der Arbeit 30min zu den Eltern (einfache Strecke hat der TE erwähnt), dann wieder 30min nach Hause zurück (falls man die Fahrt zu den Eltern und zur Arbeit nicht verbinden kann weil die Richtungen entgegengesetzt sind) und nachmittags fährt man wieder 30min zu den Eltern um den Hund zu holen und dann wieder 30min nach Hause. Sind 2 Std. täglich. ;)

    Hierzu kann ich dir, lieber TE, kurz meine aktuelle Hundesituation schildern. Da ich auch Vollzeit arbeite, fiel ein Welpe oder Junghund für mich sofort raus. Somit habe ich nach einem erwachsenen Hund gesucht, der eben auch gewisse Sachen mitbringen sollte (kann alleine bleiben, ist stubenrein, kann mit Katzen leben, was ja bei dir dann die Kinder wären). Auf eine bestimmte Rasse war ich nicht festgelegt, Mischlinge waren auch okay, Alter egal nur nicht zu jung, schlussendlich habe ich deutschlandweit gesucht. Ach ja, kurzes Fell wollte ich noch.
    Den richtigen Hund zu finden, hat über zwei Jahre gedauert.


    Ich hatte dann eine Betreuung in der Verwandtschaft (1. Grades) gefunden. Selber Hundebesitzer, 100%ige Zusage, Planung, alles stand. Einzige Hundetagesstätte im Ort war für Notfälle informiert und gab das Ok.


    Tja und dann sprang die Betreuung plötzlich ab, denn meine Hündin war bei mir nicht mehr sauber, was sie im Tierheim vorher jedoch war und was mir versichert wurde. Die HuTa nimmt ebenfalls keine unsauberen Hunde, so kippte innerhalb kürzester Zeit mein ganzes Konstrukt.


    Ich musste dann in in meinen zwei Wochen Urlaub, die ich mir genommen hatte (und nicht verlängern konnte) eine neue Betreuung finden. Denn alleine bleiben, was der Hund vorher konnte und was mir 100%ig zugesagt wurde, konnte sie bei mir auch nicht. Sie jaulte und bellte die gesamte Nachbarschaft zusammen und hinterließ nicht nur ein Ausscheidungs-Chaos, sondern zerstörte auch Dinge. Und mein Hund ist 15 und bei weitem nicht "unausgelastet" wie es bei einem Junghund vorkommen kann.


    Meine aktuelle Betreuung (seit Dezember) sieht nun also eine HuTa in der nächsten größeren Stadt vor (die einzige hier, die unsaubere Hunde nimmt). Dort fahre ich zwischen 30 und 45 Minuten einfache Strecke, je nach Verkehrslage, hin. Ich bin demnach jeden Tag faktisch 2:30 h ausschließlich damit beschäftigt die vier Strecken zwischen HuTa und hier zu fahren.


    Ich musste meine Arbeitszeiten an die HuTa-Öffnungszeiten anpassen. Ich fange dadurch jetzt morgens anderthalb Stunden später an als vorher, denn die HuTa macht erst um 8 auf. Dadurch muss ich auch anderthalb Stunden länger arbeiten. Danach dann noch die 1:15 h Fahrt zur Abholung. An den HuTa-Betteuungstagen bin ich in der Regel nicht vor 19 Uhr zuhause (ich arbeite im öffentlichen Dienst, habe regelmäßige Arbeitszeiten). Jegliche andere Termine, Arzttermine, etc., alles muss akribisch um die HuTa-Zeiten geplant werden. Staus müssen einberechnet werden, Sperrungen. Regelmäßig sitze ich schweißnass in meinem Auto, wenn der Verkehr zäh ist und es zeitlich immer knapper wird.


    Dazu kommen dann eben noch anderthalb bis zwei Stunden Gassi am Tag und die übliche Versorgung der Tiere (füttern, etc.).


    Die mindestens vier Stunden, die mir pro Tag fehlen, im Gegensatz zu früher, muss ich an anderen Stellen einsparen. "Spaßige" Dinge unter der Woche (mal nen Film gucken, Spieleabend, Freunde einladen zum Quatschen) sind absolut ausgeschlossen. Hier läuft nur das Pflichtprogramm. Wochenends ist dann der komplette Haushalt dran, Dinge für die Arbeit erledigen, einkaufen, mal die Füße hochlegen. Dafür ist unter der Woche keine Zeit.


    Wie hier jemand treffend schrieb: Muss man wollen.


    Ich habe nun zehn Jahre gewartet, bis ich mir erneut einen Hund angeschafft habe. Es war alles geplant, mit Plan B. Trotzdem kann es manchmal anders kommen als man es plant, denkt, sich wünscht. Der Hund kann sich anders entwickeln, kann anders sein als beschrieben, kann "Probleme machen". Und mein Hund ist wirklich angenehm und anspruchslos. Stell dir diese Situation mal mit einem Hund vor, der täglich bespielt und bespaßt wollen würde, der eventuell auf den Hundeplatz möchte oder in die Hundeschule.


    Ich kann dir daher drei Tipps geben:
    - schlage dir den Welpen und auch den Junghund aus dem Kopf
    - verschiebe dein Vorhaben um ein Jahr, nächstes Jahr legt ihr dann eure Urlaube so, dass ihr mehr Zeit habt. Und vor allem, nehmt euch Zeit...
    - ... vorher die Betreuungssituation zu klären! Habt dabei mindestens eine gewerbliche Betreuung in der Hinterhand, die auch unsaubere Hunde nehmen würde (vorher anrufen und fragen!).


    Wenn das alles steht, dann könnt ihr anfangen, euch nach einem passenden Hund umzugucken.

  • Edit: Die sagtest ja sowas wie "Wie schaffen das denn die ganzen anderen 100.000 Leute mit Vollzeitarbeit und Hund?". Ich kann dazu nur sagen: mit viel Organisation und auch Verzicht. Klar, es muss nicht immer so laufen wie bei mir. Kann es aber. Bei mir sieht man auch nur "Arbeitet Vollzeit und hat nen Hund", was aber dahintersteckt, sieht man als Außenstehender nicht.

  • Es ist zwar schon ein wenig her, aber meinen ersten Hund (den irish Terrier, red devils waren die damals schon nicht mehr, sondern relativ weichgespülte (hoch)zuchtprodukte) habe ich mit neun Jahren bekommen. Weil ich den dann nämlich jeden Tag nach der Schule rauslassen konnte. In den Garten, aber natürlich bin ich mit dem auch alleine spazieren gegangen. allerdings habe ich das unbedingt gewollt und für die kommenden Jahre auch jeden Tag gemacht. Jeden Tag! Mein Kind würde mir was husten.


    Klar müssen sich grundsätzlich die Eltern kümmern, aber von 8 bis 13 Uhr einhalten schafft ein junger Hund recht bald. Dafür müssten die Sommerferien eigentlich reichen. Und ein 11 jähriges Kind ist sehr wohl in der Lage mit einem Hund mal pullern zu gehen. -vorausgesetzt der Hund ist für das Kind rein körperlich auch händelbar.


    Daher ja hier auch das Gegenargumente Hundegröße, bzw pro kleiner(er) Hund.
    Ein Retriever ist für mich da schon grenzwertig

  • Hab ich was verpasst?
    Die Kinder sollen mit dem Hund alleine Gassi gehen?
    Das geht (heutzutage) natürlich nicht (mehr).
    Ich hab mich darauf bezogen, dass man 8- bzw. 11-Jährige nicht mehr ständig betüddeln muss - und darum durchaus Zeit für einen Hund haben kann.


    Das machen bei mir Nachbarn die einen ca 30 cm hohen, ganz tollen Mischling haben. Die Kinder (mehrere Geschwister, alle so um die 10 Jahre alt jetzt) lieben den Hund und nehmen ihn zu ihren Unternehmungen mit, wenn sie mit Freunden draussen rumhängen etc und gehen auch abends noch öfters mal die Pinkelrunde in den angrenzenden Park.
    Der Hund ist nie erzogen worden, der läuft einfach von sich aus und ohne nennenswertes Training gerne mit den Kindern mit, hat ein eher ausgeglichenes Temperament und mag generell alle Menschen.
    Und der ist klein und leicht genug dass sie ihn in jeder Situation an der Leine halten können.
    Die Kiddies würden sowieso rausgehen, warum sollen sie da den netten und braven Hund nicht einfach mitnehmen? Ich hab da noch nie irgendwas gesehen was mir gefährlich vorgekommen wäre. Gerade vorgestern habe ich den grösseren Sohn auf dem Fahrrad und den Hund perfekt daneben laufend gesehen.

  • Die Kiddies würden sowieso rausgehen, warum sollen sie da den netten und braven Hund nicht einfach mitnehmen? Ich hab da noch nie irgendwas gesehen was mir gefährlich vorgekommen wäre.

    Wir haben das früher auch gemacht.
    Heute würde ich das nicht mehr wollen - außer ich würde in einem winzigen Dörfchen (oder besser noch einer Einöde :hust: ) wohnen.
    Das Problem wäre in meinen Augen weniger der eigene Hund als eher die anderen Hunde, auf die ich keinen Einfluss habe.
    Ich möchte nicht, dass (m)ein Kind einer ausgewachsenen Hunderauferei im Weg steht oder Fremdhunde abwehren muss.
    Wenn am Wohnort die Hundedichte so gering ist, dass man alle Hunde kennt und weiß, da gibt es keine Probleme, warum nicht?
    (Achtung, die Haftpflichtversicherungen sehen das oft trotzdem anders!)

  • Wir haben das früher auch gemacht.Heute würde ich das nicht mehr wollen - außer ich würde in einem winzigen Dörfchen (oder besser noch einer Einöde :hust: ) wohnen.
    Das Problem wäre in meinen Augen weniger der eigene Hund als eher die anderen Hunde, auf die ich keinen Einfluss habe.
    Ich möchte nicht, dass (m)ein Kind einer ausgewachsenen Hunderauferei im Weg steht oder Fremdhunde abwehren muss.
    Wenn am Wohnort die Hundedichte so gering ist, dass man alle Hunde kennt und weiß, da gibt es keine Probleme, warum nicht?
    (Achtung, die Haftpflichtversicherungen sehen das oft trotzdem anders!)

    Genau da sehe ich auch einfach das Problem!
    Ich denke kaum ein Erwachsener wird seinen Leinenaggressiven Junghund mit den Kiddies mitgeben, aber auch wenn man selber einen netten Hund hat, dann kann es einfach immer zu Situationen kommen, in denen ein anderer Mensch nicht aufpasst!


    Hier im Forum gibt es einige Threads zum Thema "unglückliche Hundebegegnungen" , "doofe andere Hundehalter" "Hilfe, Tut nix brettert in uns rein" "Hund von freilaufend Hund angefallen" "wie verteidige ich mich gegen aggressive Hunde" etc. - sowas ist schon als Erwachsener echt schwierig, da schicke ich meine Kinder nicht in eine solche möglicherweise sehr gefährliche und traumatische Situation!


    Ich habe leider selbst schon erleben müssen, wie ein ca 10 Jähriger völlig überfordert und schreiend da stand, weil meine Hündin seinen Jack Russell auf den Rücken gedreht hat (in dem Fall wurde meine Hündin gerade läufig und er hat die Leine seines Rüdens scheinbar nicht fest genug gehalten und ich hab zu dem Zeitpunkt den anderen Hund wirklich nicht kommen sehen). Es ist gar nichts schlimmeres passiert und doch war der Junge einfach völlig überfordert und hat nur gesehen wie der riesige Hund über seinem hing. Ich hab die beiden dann noch mit nach Hause begleitet und danach den Jungen nie wieder alleine mit dem Hund gesehen - worüber ich sehr froh war!

  • ... und dann denk mal einen Schritt weiter.
    Ist jetzt etwas übertrieben dargestellt.
    Kleiner Hund läuft auf die Strasse, Autofahrer erschreckt sich, verreißt das Steuer und fährt einen Fußgänger tot. Was dann?
    Keine Versicherung übernimmt diese Kosten, von dem Trauma bei dem Kind mal ganz abgesehen.

  • Ich hab das hier auch unheimlich oft. Kinder, die den Hund an der Leine spazieren führen haben einfach überhaupt nicht den Überblick geschweige Kontrolle über den Hund. Da können auch noch soviele Erwachsene dabei sein. Da Hund läuft an der Flexi ungehindert zu einem anderen und es DAUERT einfach da wieder Distanz reinzubringen.
    Kürzlich lief uns auch ein kleines Mädel, die zog sich grad die Jacke an und hatte überhaupt keinen Zugriff, mit freilaufender Hündin auf uns zu. Die Hündin lief erst einen Bogen, fing dann an wild zu kläffen und knallte dann von hinten in Böki rein. Da fing das Mädel dann an rumzuschreien, kniete sich direkt zwischen die Hunde und fummelte ihrem Hund ab Halsband rum. Und das sind Dinge, die einfach fahrlässig sind und schnell gefährlich werden können.

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