Amstaff ja oder nein?

  • Uh wenn Dir Ferien und so wirklich wichtig sind, würde ich glaub an Deiner Stelle auf eine andere Rasse ausweichen.
    Was mir ehrlich zu denken gibt, ist dass Du noch vor der eigentlichen Planung eines Zweithundes


    Jagdverhalten wäre für mich eigentlich recht unerwünscht, muss ich ganz ehrlich sagen, mir ist es lieber gleich zu wissen ob ich das Risiko eingehen kann anstatt den Hund dann wieder abgeben zu müssen


    schon ans abgeben denkst, wenn Hund denn nicht so funktioniert wie Du das möchtest.
    Mit zwei Hunden ist die Chance, dass Du Dich wesentlich mehr einschränken musst, recht hoch.
    Überleg Dir das ganz enorm gut, bevor Du unglücklich wirst :smile:
    Wenn dann so ein grosser, kräftiger Hund in die Leine knallt, Du Deinen zweiten grossen Hund an der andern Leine führst, ist das weniger lustig als das jetzt klingt.
    Ich weiss dass Du das weisst, nur kann es helfen, sich im Alltag die unschönen Dinge immer mal wieder vorzustellen.
    Also wenn Du mal in ein Café gehst, überleg wie das wäre mit einem zweiten, nicht kleinen Hund der dazu total unverträglich ist. Worauf Du dann alles achten müsstest...
    Weisst was ich meine? :smile:
    Und lies Dir die Abgabegründe von XYZ-in-Not durch, wenn Du damit mit allem gut klarkommst, wirst Du auch weniger überrascht werden, sollte es blöd laufen.

    • Neu

    Hi


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    • hallo nach Graz aus Klagenfurt :)


      hmm. bzgl Kroatien - wenn dein Hund vom Züchter sein wird, also FCI/ÖKV Papiere besitzt, ist Kroatien kein Problem.
      ich wurde wegen der Rasse meines Hundes noch nie direkt angefeindet und hatte auch noch nie Probleme in Pensionen/Restaurants. Strasse gewechselt hat auch noch nie jemand und Kinder muss ich von ihm fern halten weil die Eltern den Hund knuffig finden - mein Hund aber quiekende kleine Kinder nicht zuordnen kann.


      wenn ich mit meinem Freund gemeinsam unterwegs bin haben wir 2 Staffs (und manchmal einen Pitbull mit Maulkorb) dabei. blöde Kommentare haben wir noch nie abbekommen und in den Lokalen in denen Hunde erlaubt waren durften wir auch rein.


      die Probleme der Staffs wurden ja schon aufgelistet. damit muss man leben können.
      ich hatte mit meinem Rüden sehr große Probleme, stand davor ihn deswegen auch abzugeben. wir haben nun unseren Weg gefunden. mein Freund bekam seine Hündin zB als Abgabehund.


      durch unsere Trainingsgruppe kenne ich so um die 25 Staffs/Pits besser. durch die Bank dieselben Themen.


      Artgenossenunverträglichkeit
      Hetzen von Wild/Kleinhunden
      Reaktivität bei beweglichen Reizen/Quieken (Kinder...)


      durch richtige, relativ strikte, Führung und viel Training ist das alles in den Griff zu bekommen. trotzdem geht das nicht nebenbei. und man muss immer ein Auge drauf behalten. rein knallende Tutnixe, Hallo-sagen-müsser, anhütende Border Collies. das alles muss ich so schnell wie möglich vertreiben. einfach mal "untereinander ausmachen lassen" ist da nicht.
      in ihrer Gruppe sind Staffs eigentlich recht nette Hunde. aber fremde Hunde/ in einen rein krachende Tutnixe sind eher das Problem. und wenn ein anderer Hund auf Krawall gebürstet ist, lässt sich da ein Staff nicht zwei mal einladen...


      es gibt aber auch die Hunde, die einfach nur liebe Teddybären sind. man weiss nie wirklich was der Hund später auspackt. meiner war auch ein lieber Teddybär, der alles und jeden toll findet - dachte ich, heute merke ich wie viele Anzeichen ich nicht gesehen habe... - bis es mit ca 10Monaten anfing mit Problemen und sich immer mehr häufte.

    • Zu punkt 2 bzw. 3: mit bewegbaren Objekten/Lebewesen sozialisieren, darf ich fragen wie so etwas aussehen soll? Jagdverhalten wäre für mich eigentlich recht unerwünscht, muss ich ganz ehrlich sagen, mir ist es lieber gleich zu wissen ob ich das Risiko eingehen kann anstatt den Hund dann wieder abgeben zu müssen :(

      Ich finde @Bubara 's Beitrag richtig gut und gut zusammen gefasst. Es sind charakterlich einfach unglaublich tolle Hunde, aber mit vielen Haken. Wenn man mit den Haken leben kann, wirst du ein unglaublich tolles Familienmitglied haben. Aber Punkte wie beispielsweise absolute (nicht immer, aber eben recht häufig, unterschiedlich stark ausgeprägt) Unverträglichkeit passt einfach nicht in jedes Leben und dann können sie echt zur großen Belastung werden.


      Es sind und bleiben Terrier, da darf man den Jagdanteil einfach nicht vergessen und der ist manchmal nicht ohne.


      Wenn du keinen großen Jäger haben willst, gern verreist und der Hund nach Möglichkeit (eine Garantie hast du ja nie) halbwegs verträglich sein soll, würde ich dir ehrlich gesagt von dieser Rasse abraten. Egal wie gut der Rest passt und wie toll die Hunde ansonsten sind.

    • Ich habe zwei davon, habe mir also sowohl die Fragen zur Rasse als auch die spezifisch zur Rasse als Zweithund auch schon gestellt. Da muss ich dazu sagen, dass Pit / AmStaff einfach meine ideale Rasse ist. Ich mag einfach fast alles an diesen Hunden.


      Meine Hunde sind beide aus dem Tierschutz. Mein Rüde, Max, ist gerade 10 geworden. Er hat noch Shar Pei mit drin und hat da auch charakterlich ein bisschen was abbekommen. Er ist sensibler, recht führig, mit fremden Menschen neutral bis ablehnend (nicht aggressiv, braucht es aber auch nicht, vom Fremden angefasst zu werden), mit Hunden allgemein verträglich. Wenn andere Hunde blöd sind geht er weg und macht sein eigenes Ding. Das Selbe gilt für Kinder (wir haben zwei, 4 Jahre und 7 Monate alt). Wenn ihm der Trubel zu viel wird sucht er sich eine ruhige Ecke. Man muss ihm aber seinen Rückzugsort auch unbedingt bieten, sonst wäre es sehr unfair.
      Meine Hündin, Nova, ist eher typisch Pit/AmStaff. Die liiiiiebt Menschen. Wenn wir Freunde da haben sitzt sie am allerliebsten bei allen quer über den Schoss drapiert. Auch mit Kindern (unseren eigenen und fremden) kann sie super und nimmt auch Rücksicht darauf, dass diese ihr körperlich unterlegen sind. Mit unserem Vierjährigen spielt sie längst nicht so wild wie mit Erwachsenen und lässt sich z.B. von ihm auch fangen, obwohl sie natürlich einfach weglaufen könnte.
      Mit Hunden... naja. Da muss ich dazu sagen, das wir sie extra hinsichtlich Verträglichkeit mit Artgenossen ausgesucht haben, weil wir ja schon unseren Rüden hatten. Sie war ca. 1-2 Jahre alt als wir sie zu uns geholt haben (das war im September 2012). Sie war also jung erwachsen und hat damals in einer Hundegruppe auf einen grösseren Grundstück gelebt. Sie ist auch jetzt prinzipiell schon verträglich, hatte auch nie einen Beisserei. Mit unserem Rüden kommt sie nach wie vor gut klar. Sie hat aber grade bei fremden Hunden, die unsicher sind, die Tendenz zum Mobben. Auch wenn ihr was nicht passt macht sie das deutlich klar und geht dem nicht aus dem Weg wir unser Rüde. Dann geht der Schwanz hoch, Nackenhaare werden aufgestellt und sie knurrt auch schon mal. Wir haben bei uns im Stall z.B. eine Hündin, die schon fast "zwanghaft unterwürfig" ist. Die rennt Nova ständig hinterher leckt ihr von unten an die Schnauze etc. Nova macht ihr durch Knurren klar, dass sie das nicht mag. Wenn die Andere dann nicht aufhört dreht Nova sie schon auch mal auf den Rücken. Wenn die Andere aufhört ist Frieden. Also wie gesagt, prinzipiell ist sie schon verträglich, aber für Hundewiesen oder Freilaufflächen in der Stadt ist sie nicht unbedingt geeignet. Das ist für uns kein Problem, aber da muss man halt wissen, was man will.
      In Punkto Verträglichkeit habe ich bei diesen Rassen alles schon gesehen, aber ich würde sagen, wenn es euch wichtig ist, dass der Hund alle Artgenossen liebt und ihr unbedingt einen Welpen wollt, dann wäre eine andere Rasse evtl geeigneter.


      Besondere Beschäftigung oder Hundesport brauchen beide meine Hunde nicht. Die sind ganz normale Familienhunde, kommen mit zum Wandern, Campen und in den Stall. Nova ist leider körperlich ein ziemliches Wrack (Knie und Hüfte) und kann drum nicht so viel machen, wovon sie sich die gute Laune aber auch nicht verderben lässt. Max ist als jüngerer Hund viel am Mountain Bike oder am Pferd mitgelaufen und konnte auch gut mal 25-30 km abreissen. Seit wir die Kinder haben sind solche Touren leider seltener geworden, und er wird ja jetzt auch älter, aber 10km locker joggen macht er noch gut mit. Auch wenn mal weniger Aktivität ist, was bei uns im Winter z.B. Schon mal vorkommen kann, nehmen die Hunde und das nicht besonders übel und zerlegen und die Bude nicht. Wir schaffen dann einfach den Ausgleich wenn es wieder wärmer ist.


      Jagdtrieb haben beide moderat. Max hat lange mit Katzen zusammen gelebt. Wenn die beiden jagen (v.a. Eichhörnchen) tun sie das auf Sicht / hetzen. Einzeln sind sie gut kontrollierbar. Gemeinsam können sie aber eine ungute Dynamik entwickeln und sich gegenseitig anstacheln. Drum ist in wildreichen Gebieten immer einer von beiden abwechselnd an der Leine, dann ist der jeweils andere auch gut abrufbar.


      Das ist jetzt lang geworden... Ich hoffe, es hilft ein bisschen. Ich rede einfach gern über meine Hunde :).

    • Wenn ich diese Hunde hübsch finden würde, tät ich aber trotzdem warten, bis die über Jahrzehnte reingezüchtete Aggression aus der Rasse rausgewachsen ist.

      Welche?
      Die Artgenossenunverträglichkeit? Das haben viele Rassen.
      Unverträglichkeit heißt ja nicht Aggressivität.

    • Aggression?
      Ich hab diese Hunde unter anderem als ganz liebevolle Hunde kennen gelernt.
      Schmuser bis zum geht nicht mehr :lol:

      Natürlich. Das glaube ich sofort! Sie sind ja auch nicht generell aggressiv und es wird auch immer seltener, denn die Zeiten, in denen sie für das gezüchtet wurden, für das sie gezüchtet wurden, sind ja zum Glück lange vorbei (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das heißt dass die meisten ja schon eher aus Verpaarungen stammen, die eben nicht auf Aggression ausgelegt waren. Aber es gibt immer noch Ausläufer und allein diese Wahrscheinlichkeit ist mir genug um ihnen eher aus dem Weg zu gehen.

    • Schmuser und Aggression schliessen einander nicht aus.

      Das außerdem. Sie sind ja auch nicht auf Aggression gegenüber Menschen gezüchtet worden. Sondern gegen Hunde. Und alle die ich kenne, haben in dieser Hinsicht auch noch irgendwie ne Klatsche. Das kann man natürlich mit Erziehung alles in den Griff kriegen. Aber der Aufwand für diese Wahrscheinlichkeit wär mir viel zu hoch. Ja ich weiß, Pudel sind auch voll aggro. Aber es ist ein Unterschied ob mich ein Pudel beißt, oder so einer ;)
      Außerdem bin ich der Ansicht, dass es auch noch etliche "Abfallprodukte" dieser tollen Zuchtexperimente gibt. Also Linien, die aussortiert wurden, weil sich die Aggression auf Menschen überentwickelt hat. Die Hunde, die davon heute Leben sind ja höchstens die Ur-ur-urenkel oder so. Trotzdem. Ich gehe um unserem Nachbars-Staff sehr gerne einen Bogen, denn er hat sehr viel Kraft, einen eigenen Willen und die Besitzerin keine Kontrolle über ihn. Ich möchte nicht erleben, dass der einen meiner Hunde anrührt.

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