Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • @expecto.patronum Ich hab das konkret auf Kamali bezogen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da völlig blockt, wenn man freundlich und motiviert mit Spaß an die Sache rangeht Die ist doch sonst nicht so verschlossen und die Rassenkombi kein Ein-Mann-Hund.

    Schon klar, ich habs aber einfach als Aufhänger für die Frage genommen, die ich sowieso stellen wollte. Nämlich wer das wie mit seinem Hund macht um ihm Freude an der zusammenarbeit beim Gassi zu vermitteln.


    Danke für die Antworten :smile:

  • Ich bin ja eigentlich gar nicht so sehr für ständige "Zusammenarbeit" beim Gassi. Ich geh einfach nur Gassi... Meistens ohne Spielen oder Aufgabe oder Dinge verstecken. Einfach entspannen und durch die Welt latschen.
    Und wenn ich nen anderen Weg einschlage, soll der Hund eben checken, dass er hinterher kommen muss :ka:

    Was ich öfter mal sehe, sind überengagierte Leute, die den Hund ewig zutexten und alles managen oder dem Hund an jeder Kreuzung sagen, was er zu tun hat, statt Prozesse zu etablieren, damit er einfach von sich aus entspannt und frei mitläuft. Mein Hund ist inzwischen zwei Jahre alt und ich feiere nicht jedes Mal eine Party, wenn er mit mir in dieselbe Richtung läuft...

  • Besonders nach dem Aufstehen bebt hier die Erde, weil dann muss er mal ordentlich Gas geben sobald ich die Küche betrete.

    Haha, das ist hier am Morgen auch so. Das Springerkind muss erstmal seine Freude darüber kundtun, dass wir jetzt aufstehen und Madame Boxer setzt das natürlich postwendend in Raufereien um ... |) Wir arbeiten daran.

    Heute war meine Zündschnur recht kurz und ich habe meinen Junior geblockt, mit dem Fuss aufgestampft plus Abbruchsignal. Ich weiss, blöd und blöde Reihenfolge. Doch erstaunlicherweise hat er mich wahrgenommen und mit der Zunge beschwichtigt (eingeschüchtert ist er zum Glück nicht)

    Finde ich eigentlich gar nicht so dramatisch. Warum sollte der Hund nicht mitbekommen, dass er dene Geduld überstrapaziert? Du hast ja nun nicht vollkommen übertrieben reagiert, sondern ein ganz normales und angemessenes Repertoire gezeigt. Beschwichtigungssignale gehören zur Hundesprache dazu, genauso wie Aggression ein Bestandteil der Kommunikation ist. Und wenn mein Hund sich über mich hinweg setzt, dann darf er auch merken, dass ich das nicht lustig finde. Solang die Reaktion angemessen bleibt, finde ich das okay (und Fuß aufstapfen, abdrängen und Abbruchsignale finde ich idR angemessen, wenns nicht gerade das Supersensibelchen ist, dass gleich in sich zusammen bricht).

    Ach, schwierig und ich zweifle, dass das noch mal was wird. Es ist halt für mich blöd, weil er ständig auf ihr rumhackt im Sinne von "unerzogen" oder "doof", der Hund. Das verdirbt mir natürlich die Freude daran. Ich halte ihm so viel wie möglich vom Hals. Morgen gehe ich früh gleich um 6 Uhr mit ihr...

    Abgesehen davon, dass mich dumme Sprüche auch unsäglich nerven würden, wieso joggt dein Mann nicht mit Bauchgurt und /oder Umhängeleine und einer angeleinten Kamali? Dann ist Zurücklaufen schon einmal kein Thema und das Mädchen gewöhnt sich daran, dass sie nicht entscheidet mit wem sie (von euch) mitgeht. Darüber hinaus stimme ich den meisten Vorrednern zu - ohne ein bisschen Arbeit kann man keine Beziehung verlangen. Hundemensch hin oder her, das dürfte jedem klar sein, dass erst die Freude an gemeinsamer "Arbeit" geweckt werden muss, bevor man sie auch wirklich gerne (gemeinsam) angeht. Er joggt sicher auch lieber mit "seinem" Hund als mit einem wildfremden aus der Nachbarschaft - genauso läuft Kamali auch lieber mit "ihrem" Menschen, als mit irgendwem.

    Warum lauft ihr eigentlich nicht gemeinsam? Auch das könnte dazu beitragen, dass Kamali sich daran gewöhnt, dass der Mann dabei ist und dass auch der Mann Spaß bedeuten kann.

    Hier ist es übrigens auch so, dass Männe nur die Zweitbesetzung ist - aber mehr für den Springerbub. Die Prinzessin liebt ihren König sehr. Der Frosch mag Männe und geht auch mit ihm raus, setzt aber durchaus Prioritäten, wenn es um die Auswahl des Interaktionspartners geht. Das war zwischenzeitlich noch sehr viel deutlicher, weil Männe die Junghundzeit eher nervig findet (aber die Hunde nicht prinzipiell). Trotzdem hat er sich Zeit genommen mit dem Jungspund ganz bewusst zu interagieren (über vertrauliche Schmuseeinheiten unter Männern hinaus xD ), zum Beispiel drinnen zu spielen und auf den Spaziergängen, die er macht, eine möglichst angenehme Zeit mit ihm zu verbringen. Oder mit uns gemeinsam mal mitzukommen und zu üben. Nicht oft, aber regelmäßig.

    Hier ist also auch kein Hundenarren-Haushalt, aber Männe liebt die Fellnasen trotzdem ziemlich und passt gut auf sie auf. Und sei es nur, weil mich das sehr glücklich macht. (Ist eben der beste Mann der Welt. ♥ :D )

    Was macht ihr alles so, damit der Hund sich draußen mehr an euch orientiert und weiß, dass lohnt sich nach Frauchen zu schauen? Will mal meinen Ideenkatalog erweitern und bunt sammeln.

    Mhm, hauptsächlich das Übliche:

    • Futter verstecken oder werfen (und manchmal vor dem Hund finden)
    • Für jede Orientierung zu mir belohnen (Futter abholen, Futter rollen, verbales Lob, Kraulen, Spiel, tolle Leckerchen ...)
    • Sich selbst verstecken (ganz selten), wenn die Aufmerksamkeit ganz abschweift und die Umgebung es zulässt
    • Grundsätzlich spielen, üben, gemeinsam Suchen (Spielzeug, Dummies, Futter)
    • Fressen (d.h. die normale Ration) gibt es zum Teil auf dem Spaziergang, d.h. aus der Hand (je mehr am Tag los ist, desto mehr gibt es natürlich unterwegs - Rest dann u.U. Zuhause), bei Dakota gab es eine Zeitlang nur und ausschließlich Futter aus der Hand.
    • Falls eine Radiusbegrenzung verbal nicht möglich ist, dann natürlich Schleppleinentraining (hier in der City sowieso immer, da ist die Gefahr zu groß)

    Eine Trainerin hatte und mal das 10-Leckerchen-Spiel als Aufmerksamkeitsübung gezeigt, dass habe ich nun auch wieder ausgegraben und eingebaut. Es basiert grundsätzlich auf der Orientierung mit Blickkontakt zu mir. Dabei wird der Hund durch das Anzählen der Leckerchen (von einer in die andere Hand) zunächst neugierig gemacht. Danach fällt ein Leckerchen zu Boden, der Hund darf es aufsammeln. Wendet er dann seine Aufmerksamkeit wieder zum Halter (anfänglich reicht natürlich ein Ohrenzucken), gibt es Lob (Click beim Clicker) und es fällt auf der anderen Seite des Halters (links/rechts) das nächste. Und so weiter und so fort. Schlussendlich soll der Hund sich zum Menschen hoch orietieren, ruhiger werden und seinen Fokus auf den Menschen richten.

    Für gemeinsame Erfolge haben wir mit Dakota damals ganz klassisch an der Reizangel geübt. Dazu durfte sie das Spielzeug daran jagen (was sie natürlich klasse fand), bekam es aber nur, wenn sie von mir das Okay bekam. Also auf ein Signal, das nur von mir ausgeht, konnte sie Beute machen. Das hatte sie extrem schnell raus, stand dann neben mir und hat auf das Spielzeug gelauert, um es beim Okay zu jagen und zu fangen. Hat uns damals geholfen die Idee des "gemeinsam Ziele erreichen" zu vertriefen. Nebenbei war es natürlich ein tolles, spannendes Spiel.

    Nachdem ich mit Dakota einen Hund habe (hatte - selbst verschuldet), der sich draußen überhaupt nicht für die Umwelt interessiert hat, sondern nur an meinen Lippen hing, bin ich ganz froh, dass der Zwerg durchaus auch von sich aus schnuppern und die Welt erkunden geht. Das mussten Dakota und ich uns erst mühsam erarbeiten, indem wir einen Teil unserer (Dauer-)Interaktion eingestellt haben. Inzwischen kann sie auch schlendern, schnuppern und sich in Maßen ohne mich beschäftigen. =)

  • Ich bin ja eigentlich gar nicht so sehr für ständige "Zusammenarbeit" beim Gassi. Ich geh einfach nur Gassi... Meistens ohne Spielen oder Aufgabe oder Dinge verstecken. Einfach entspannen und durch die Welt latschen.
    Und wenn ich nen anderen Weg einschlage, soll der Hund eben checken, dass er hinterher kommen muss

    Das ist denke ich einfach Geschmacksache und auch vom Hund abhängig :smile: Ich arbeite unterwegs sehr gerne mit meinem Hund, mir macht das Spaß, ihr auch, also warum nicht? Und mit manchen Hunden muss man das eben üben, dass sie sich nicht komplett selbstständig machen.

  • @Hrefnaa Ich glaube, das ist ein Alters- und Trainingsunterschied bei einem Hund, der 5 Monate ist oder einem, der schon 2 Jahre ist.

    Arbeit bezeichnet für mich einen stark begrenzten Rahmen, wo der Hund 100% Aufmerksamkeit bei mir hat (und umgekehrt) und wo eine Sache spezifisch und problemorientiert mit einem bestimmten Plan angegangen wird :ka: und das will ich persönlich beim Gassi gar nicht.

  • Ich bin ja eigentlich gar nicht so sehr für ständige "Zusammenarbeit" beim Gassi. Ich geh einfach nur Gassi... Meistens ohne Spielen oder Aufgabe oder Dinge verstecken. Einfach entspannen und durch die Welt latschen.
    Und wenn ich nen anderen Weg einschlage, soll der Hund eben checken, dass er hinterher kommen muss

    Jupp. Genau so.

  • Wir haben grad ein gaaanz doofes Problem.
    Wir wohnen Garten an Garten mit einem anderen Hundebesitzer. Der hat 2 Chihuahua. Eine alte Hündin die hört man kaum mehr und einen jungen Rüden.
    Die Hunde sind katastrophal. Sobald sich bei uns im Garten jemand bewegt bellen sie am Zaun.
    Reaktion der Besitzer: "hör auf", "sei leise",.... haben es auch schon mal mit einer Wasserspritze versucht aber total halbherzig und dem Rüden ist die Egal.

    Gut Quitu und Joy wissen das sie gar nicht an den Zaun ran dürfen. Die können den Terror mittlerweile total ignorieren.

    ABER EBBY.
    Bisher wars nie ein Thema. Aber vorgestern waren die Hunde im Garten, und wir in der Einfahr (nur durch ein Gartentor getrennt, das sogar etwas offen stand!).
    Ich hör die Nachbarshunde wieder bellen, und plötzlich wirds lauter. Ebby muss zum Zaun sein, und muss mal ordentlich zurückgestänkert haben. (Im Maschendrahtzaun und in der Bambusmatte ist ein Lock, von Ebby). Ich weis nicht ob sie reingebissen hat oder nur gekratzt hat. Ein Pfiff von mir hat genügt und sie ist sofort geduckt vom Zaun weg. Sie weis das sie das eigentlich gar nicht darf, aber ihr ist wohl die Zündschnur geplatzt bei dem ständigen Gestänkere.

    Der Zaun gehört eh uns und den reparieren wird einfach wieder. Aber ich hoffe echt es war nur eine einmalige Action. Klar aktuell dürfen die Hunde nicht alleine raus in Gartne. Was doof ist, denn die Terrassentür steht bei uns normal immer offen wenns wetter passt.

    Ich kann Ebbys Reaktion total nachvollziehen denn es nervt einfach. Irgendwie findet das aber niemand der Nachbarn so schlimm wenn die kleinen da Terror machen, aber wenn das meine drei machen würden,.....

    Wie erklär ich Ebby jetzt am besten das sie am Zaun nichts verloren hat,.... :verzweifelt:

  • Wenn möglich würde ich im Abstand von 50cm Kaninchengitter aufstellen, dann kommt dein Hund nicht an den Zaun und es kann nichts passieren. Gegen das Bellen hilft es zwar nichts, aber dann brauchst du zumindest nicht ständig ein Auge drauf haben ob dein Hund direkt am Zaun ist.

  • Ich bin ja eigentlich gar nicht so sehr für ständige "Zusammenarbeit" beim Gassi. Ich geh einfach nur Gassi... Meistens ohne Spielen oder Aufgabe oder Dinge verstecken. Einfach entspannen und durch die Welt latschen.
    Und wenn ich nen anderen Weg einschlage, soll der Hund eben checken, dass er hinterher kommen muss :ka:

    Was ich öfter mal sehe, sind überengagierte Leute, die den Hund ewig zutexten und alles managen oder dem Hund an jeder Kreuzung sagen, was er zu tun hat, statt Prozesse zu etablieren, damit er einfach von sich aus entspannt und frei mitläuft. Mein Hund ist inzwischen zwei Jahre alt und ich feiere nicht jedes Mal eine Party, wenn er mit mir in dieselbe Richtung läuft...

    Prinzipiell bin ich da bei dir. Dauerhafte Party um mich herum finde ich auch eher kontraproduktiv. Das wird für den Hund auch schnell uninteressant oder zu stressig.
    Auch wenn es stark auf den Hund ankommt. Für Hütis ist das oft einfach zu viel. Die orientieren sich ja von sich aus sehr stark. Chili ignoriere ich auch oft, damit er keine Erwartungshaltung mehr hat und anfängt entspannt zu schnüffeln und zu markieren. Den pushe ich mit solchen Sachen eher, was dazu führt, dass er Blödsinn macht.
    Bei Amber ist das anders. Da würde ich auch gerne einfach drauf los gehen, Hund ab und schauen, dass der Hund versteht, dass er nach mir schauen muss, damit er mich nicht verliert. Die hat aber das vertrauen, dass sie Frauchen schon wieder findet + den großen Radius + wildreiches Gebiet und ständig irgendwo Wald oder Straße. Da geht das in Praxis eher schlecht, vor allem nicht jetzt zur Brut und Setzzeit.
    Da versuche sich gerade einen passenden Weg zu finden. Zumal ich das nicht nur fürs normale Gassi brauche, sondern eben für die Quersuche, das heißt für die Arbeit mit dem Hund. Dicht an mir arbeitet der Hund toll. Auf Distanz macht sie erstmal ihr eigenes Ding (SUPER! Endlich laufen! Ist die Welt wundervoll! Oh ein Vogel!). D.h. muss der Hund erstmal verstehen, dass es mit Frauchen zusammen spaßiger ist, als alleine. Und da bieten sich solche Spielereien beim Spazieren (also unter Ablenkung und Außenreizen) an, bei denen der Hund mit mir zusammen Erfolg hat.

  • Irgendwie findet das aber niemand der Nachbarn so schlimm wenn die kleinen da Terror machen

    Für mich wäre das schlimm. Wenn die Ruhe durch ständiges Gekeiffe der Nachbarshunde gestört werden würde.

    Mein Hund bellt am Zaun wenn Leute meinen, sie müssen durch den Zaun mit Amber sprechen. Bei ihr hilft einmal in die Hände klatschen und sie kommt zurück.
    Vielleicht kannst Du auch sowas in der Art aufbauen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!