Silvester 2017 - Der Angsthundethread

  • Hier steht was zu Eierlikör: Silvester 17 - Nach wie vor Finger weg von Acepromazin! Und ein Update zu Sileo und Eierlikör! - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert



    Ich verstehe nicht, warum sich diese "Medis sind schlecht" Einstellung so hartnäckig hält.
    Wenn man einen Hund hat, der bei einem einzigen Knall sofort panisch wird, zu macht und nicht mehr ansprechbar ist - egal, ob drinnen oder draußen und man in einer Gegend wohnt, in der wochenlang rund um Silvester geschossen wird, kann das mitunter das Beste sein, was man seinem Hund antun kann.


    Mir zumindest hat es in der Seele weh getan Finya so leiden zu sehen. Die hat in ihrem Leben viel Angst ausgehalten, auch Panik, aber das waren dann nur kurze Situationen. Da ist man aus der Situation gegangen und sie konnte sich davon erholen, man konnte den Auslöser ja vermeiden.
    Aber an den ersten Silvestern hatte sie wochenlang durchgehend extremen Stress, so dass wir nicht mal mehr richtig spazieren gehen konnten. Sie ist bei jedem Geräusch zusammen gezuckt. Jeder Weg, bei dem es einmal geknallt hat, als wir ihn gegangen sind, wurde hartnäckig gemieden bis kaum mehr eine Runde über blieb.


    Wenn man so einen Hund hat, sagt man irgendwann nicht mehr "ich will keine Medis geben", da sagt man irgendwann "ich gebe dem Hund alles, wenn es ihm nur aus seiner extremen Angst raus hilft".



    Sorry, ich reagiere da inzwischen etwas empfindlich :ops:

  • @02wotan
    Ich hoffe mal das hier niemand seinem gesunden Hund Medikamente zur Beruhigung verabreicht!
    Aber wenn man einen Hund mit einer ernsthaften Störung hat der nicht nur um Mitternacht ein bisschen zittert, sondern der ganze 2 Tage weder Kot noch Urin absetzen kann weil plötzlich jedes wehende Blatt eine Panikattacke auslöst (und es mehrere Wochen dauert bis der Hund auf dem Level ist auf dem er vor Silvester war) dann sind bestimmte Medikamente das kleinere Übel.
    LG

    ich habe ja nur meine Vorgehensweise geschildert und bin damit gut gefahren.


    Was meinst Du, wie mein Hund am ersten Silvester drauf war, nachdem ihm der Knaller vor die Füsse fiel.


    Soll jeder machen, wie er meint. Ich hätte meinem Hund nur was gegeben, wenn er eine Herzkrankheit o. ä. gehabt hätte.


    Mein Hund ist so relaxt geworden, der bekommt keine Panik mehr, wenn die Rauchmelder losgehen oder Feuerwehr- u. ä. Sirenen losgehen.


    Kann also nicht falsch gewesen sein.

  • Sorry, ich reagiere da inzwischen etwas empfindlich

    Ja, ich auch. Weshalb ich lieber den Rückert reden lasse. Könnte sonst sein, dass ich ausfallend werde.


    Das Einzige, was ich an der Benzo-Gabe bei Geordy bereue, ist, dass ich das nicht schon in früheren Jahren angefangen habe, sondern ihn so lange habe leiden lassen, obwohl ich es besser hätte wissen sollen.

  • Roo hat auch sehr große Panik, sobald er Geböller hört. Ich habe mit Adaptil bei ihm gute Erfahrungen gemacht. Werde ihm um 23Uhr eine Tablette geben. Kurz vor Mitternacht setze ich mich mit ihm ins Badezimmer, mache Musik an und lese ein Buch.

  • Es haben ja schon einige geantwortet, trotzdem will ich auch noch meine Meinung dazu schreiben.


    Ich war nicht bereit, meinen gesunden Hund mit Medis zu beruhigen.


    Einen Hund, der zittert, sich aber noch mit ins Bett legt muss man sicher auch nicht mit Tabletten beruhigen.
    Für einen Hund der aber in Panik gerät und sich dabei auch selbst verletzten würde weil er nur noch weg will ohne Rücksicht auf Verluste, kann es eine Erlösung sein.


    Gina kann ich mit ihren gut 30 kg nicht mehr einfach im Arm halten, wenn sie Panik bekommt. Sie hatte letztes Jahr bei einem sehr lauten Gewitter versucht, sich in ihrer Panik durch die Wohnungstür zu schaffen. Aufrecht daran stehend, wie wild dagegen springend und kratzend. Hätte sie das an der Balkontür gemacht, hätte es wohl übel geendet. Da war klar wir müssen etwas tun um ihr zu helfen. Einzelne Schüsse sind nicht das Problem, aber lange Gewitter und Sylvester geben ihr den Rest. Und mit Hilfe der Tabletten ist sie entspannt und macht nicht noch mehr schlechte Erfahrungen.


    Deswegen verstehe ich zwar deine Einstellung,würde aber mit meinen Erfahrungen von heute definitiv schon früher Tabletten geben, als ich es früher gemacht hätte.

  • @02wotan
    Ist dein Hund denn auch ein deprivierter Angsthund?
    Anscheinend nicht und das ist doch gut so.
    Meine andere Hündin war an ihrem ersten Silvester auch ziemlich panisch, inzwischen ist sie zwar noch etwas nervös wenn ich an Silvester mit ihr pullern gehe aber unsere langes Training hat sich gelohnt.


    Ja, aber trotzdem gibt es Hunde wie Julieta (meine zweite), da funktioniert das mit dem lernen/ gewöhnen nicht so wie bei anderen Hunden.


    LG

  • geht doch nicht um richtig oder falsch.


    Ist halt schwierig, wenn man einen Hund hat, der bei Knallern vor Panik durch Wände rennen möchte und immer wieder hört "du musst dich nur entspannen, dann legt sich das schon".



    Meine wird 7 und bei ihr legt sich die Angst leider nicht einfach so. :ka:
    Wenn ich keine Möglichkeit hätte wegzufahren würde ich ihr auch etwas verabreichen. Ansonsten wird man nämlich leider auch in Bezug auf jeden anderen Trainingsfortschritt um Monate zurückgeworfen. :( :

  • @oregano


    Ich habe nirgends geschrieben, dass die Medis schlecht sind und überlasse jedem selbst die Entscheidung.


    Ich habe nur geschrieben, dass das nicht mein Weg ist.


    Ich habe den langen Weg gewählt und meinem Hund gezeigt, dass er keine Angst haben muss. Draussen funktioniert es zumindest für 2x Pinkeln und 1x Kacken. Drinnen 100%ig. Er bleibt alleine in der Stube, wenn wir den Raum wechseln oder schlafen gehen. Und das war unser Ziel.

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