Silvester 2017 - Der Angsthundethread

  • Mein Hund wurde im Alter von 9 Monaten gleich für Silvester versaut. Drei kleine Jungs haben ihm einen Knaller vor die Füsse geworfen.


    Alle 3 waren selbst entsetzt und einer der Jungs weinte gleich rum "ich war es nicht, die waren es".


    Wir haben es jedes Jahr ein bisschen mehr für unwichtig erklärt.


    Er konnte zu uns und zittern. Wir haben ihn gehalten aber nicht getröstet. Wir sind auch mal gegen 11 schlafen gegangen und er lag bei uns im Bett.


    Irgendwann hob er nicht mal mehr den Kopf, wenn es knallte.


    Draussen ist natürlich anders.


    Ich versuche Knallpausen zu erwischen. Wenn es dann knallt, bleibe ich stehen, schaue in den Himmel und wenn der Hund entspannt, gehts weiter.


    Ich war nicht bereit, meinen gesunden Hund mit Medis zu beruhigen.

  • Wir haben nun das bevorstehende erste Silvester in einer Großstadt... Und ich bin tatsächlich am Überlegen, ob ich für Blinky etwas Eierlikör kaufen soll, damit gibt es doch eigentlich ganz gute Erfahrungen?


    Ab wann sollte man ihr denn was geben und wie viel?
    Das wird echt die Hölle für sie werden. Es fängt jetzt schon an zu knallen. Selbst mit dem Alkohol wird's trotzdem sehr stressig, aber ich erhoffe mir wenigstens eeetwas Milderung dadurch.. :-/

  • Du bist stehen geblieben und hast in den Himmel geschaut? Und was hat dein Hund da einstweil gemacht?






    Es gibt hier im Übrigen hoffentlich niemand Medikamente, um den Hund zu beruhigen, sondern nur um ihm die Angst zu nehmen.
    Das ist ein sehr wichtiger und riesiger Unterschied!

  • Shila ist dieses Jahr extremer als sonst, schon seit Anfang Dezember will sie nachmittags/abends nicht mehr Gassi gehen... Ich schiebe es auf Verknüpfungen, von wegen Dämmerung, Böller usw. Keine Ahnung. Ist momentan die einzige Erklärung, die mir Sinn macht.

    Das ist bei uns auch so.
    Mira will seit 2 Wochen abends keine große Runde mehr drehen. Ich gehe soweit wie sie sich wohlfühlt. Sehe ich, dass sie ein wenig unsicher ist, dann motiviere ich sie mit Tricks und Suchspielen, aber spätestens wenn sie keine Kekse mehr nimmt gehen wir heim :ka:
    Gehen wir halt nur im Garten pinkeln und machen drin noch ein paar Übungen.


    Wir haben viele Jahre alles durch. Sie hat mehrere Höhlen, wir haben mit Geräusch CDs geübt, wir haben versucht Böller zu clickern, aber sie ist so panisch, sie nimmt dann nix mehr. Wir haben ein Thundershirt, Entspannungswort, immer Musik laufen. :ka:


    Silvester hilft nur wegfahren, das mach ich gern für sie.
    Als sie jung war, hat sie sich vor Panik teils 36h nicht gelöst :lepra:


    Mittlerweile schafft sie es in der "nicht Silvester" Zeit sogar 1-2 entfertne Knaller auszuhalten. Sei weiß, dass sie schnell zu mir muss und dann gehen wir heim.
    Sie ist zwar immer an der Schlepp, aber mir ist es wichtig, dass sie trotzdem verknüpft -Knall-zu Mama-die bringt mich heim.

  • Ich lese hier immer wieder was vom Eierlikör.


    Ist das nicht schädlich für den Hund? Ich glaub den brauch ich eher zur Beruhrigung, damit ich nicht so aufgeregt bin wegen Silvester.
    Ich denke, das man unbewusst dies auf den Hund überträgt.
    Medis würde ich auch nicht geben wollen.

  • Ich blieb stehen und meine Ruhe übertrug sich auf meinen Hund.


    Würden Medis die Angst nehmen, müsste man sie nicht jedes Jahr aufs neue geben.


    Mein Hund hat gelernt, Silvester ist doof aber es geht vorbei. Er schläft entspannt.

  • @02wotan
    Ich hoffe mal das hier niemand seinem gesunden Hund Medikamente zur Beruhigung verabreicht!
    Aber wenn man einen Hund mit einer ernsthaften Störung hat der nicht nur um Mitternacht ein bisschen zittert, sondern der ganze 2 Tage weder Kot noch Urin absetzen kann weil plötzlich jedes wehende Blatt eine Panikattacke auslöst (und es mehrere Wochen dauert bis der Hund auf dem Level ist auf dem er vor Silvester war) dann sind bestimmte Medikamente das kleinere Übel.
    LG

  • Ich war nicht bereit, meinen gesunden Hund mit Medis zu beruhigen.

    Bis dieses Jahr habe ich auch so gedacht. Alle früheren Hunde waren total cool bei Feuerwerk. Abby, meine Kleine war das 1. Sylvester auch cool. Beim 2. dann warfen nachts um 02:30 Uhr Leute einen Knaller genau vor unsere Haustüre, als wir diese gerade öffneten und raus traten. Seit dem hat sie Angst, ist aber händelbar. Und dann kam Mila und seitdem weiß ich was der Unterschied zwischen Angst und blanker Panik ist. Als im Sommer nachts in der Nachbarschaft 3 Raketen hoch gingen (wir lagen schon im Bett) hat sie über eine Stunde panisch am ganzen Körper zitternd im Bett gesessen und angstvoll zum Fenster geguckt. Sie war nicht mehr ansprechbar und durch nichts zu beruhigen. Seitdem denke ich anders über das Thema.

  • Dann zitiere ich grad nochmal den Rückert, hab ich letztes Jahr, glaub ich, auch schon mal:



    Vorletztes Jahr habe ich mich im Rahmen der etwa 700 Beiträge umfassenden Facebook-Diskussion meines Silvester-Postings zu folgendem Statement gezwungen gesehen: "Der Kurz-Artikel hat ca. 550 Wörter. 107 davon, also gerade mal ein Fünftel, beschäftigt sich damit, dass BEI EXTREM VERÄNGSTIGTEN Hunden die Verwendung von angstlösenden Benzodiazepinen in Betracht gezogen werden könnte. Ansonsten warne ich noch vor der Anwendung von Acepromazin und weise auf andere und völlig harmlose Möglichkeiten hin, weniger extreme Angstzustände unter Kontrolle zu bringen. Nichtsdestotrotz hat dieses recht kurze Eingehen auf die bezüglich schwerer Angstzustände überaus wichtige Medikamentengruppe der Benzodiazepine, deren Nicht-Erwähnung tiermedizinisch absolut nicht zu rechtfertigen gewesen wäre, leider dazu geführt, dass sich hier in der Diskussion wieder mal die übliche Rotte der selbstgerechten Ignoranten mit dem Ziel der Demonstration ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit versammelt hat. Ich schäme mich richtig schön fremd und entschuldige mich bei allen Hundebesitzern, die genau wissen, wovon die Rede ist, wenn ich von "extrem verängstigt" schreibe, und die sich wohl oder übel gezwungen gesehen haben oder sich noch gezwungen sehen werden, das schreckliche Leiden ihrer Hunde mit Psychopharmaka zu lindern. Ich kann Ihnen aus meiner langen Berufserfahrung heraus versichern, dass die Besitzer von Hunden, bei denen Bach-Blüten, Globuli, etwas zu futtern oder Spielablenkungen zur Angstbewältigung ausreichen, sich zwar sehr glücklich schätzen können, aber nicht die geringste Ahnung davon haben, was mit extremen Angstzuständen gemeint ist. Ich bitte Sie, sich von diesem selbstbeweihräuchernden Geschwätz nicht verunsichern zu lassen. Psychopharmaka sind kein Werk des Teufels, und wer sie bei sich selbst oder seinem Tier anwenden muss, ist auch beileibe kein verantwortungsloser und böser Mensch."

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