Rettungshunde - Allgemeiner Talk Thread

  • Schlimm finde ich dieses Hier


    Ein Hund, der unter besten Bedingungen nicht erfolgreich war, wird Tage später erneut gestartet......

    Die Eltern kann ich verstehen, dass die nichts unversucht lassen. Aber für diesen Murks Tausende von Euros auszugeben. Und irgendwie kann ich die "freundschaftliche Verbindung" nicht glauben.


    Aus der Homepage:

    "WICHTIGE INFORMATIONEN ZUR BEAUFTRAGUNG DES K9 PRO® EINSATZTEAM

    Unabhängig von der polizei­lichen Be­ar­bei­tung von Ver­miss­ten­fäl­len ist es Jedem erlaubt, das K9 Pro® Einsatzteam eigeninitiativ zur Suchunterstützung zu beauftragen. Dafür bedarf es keiner öffentlichen Erlaubnis oder Alarmierung! Die privat finanzierte Beauftragung und Suche nach einer vermissten Person, darf in jedem Fall durchgeführt werden."


    In Niedersachsen ist erst die Prüfung einer Organisation abzulegen, danach erfolgt die Sichtung.

  • Ich finde dieses "jeder Hund kann trailen" mittlerweile sehr anstrengend. Wie wären wohl die Antworten, wenn ich meinen Beagle im Mondioring führen möchte.

    Darf ich fragen, was dich an der Aussage, dass jeder Hund trailen kann, stört? Mir ist schon klar, dass man nicht aus jedem Hund einen einsatzfähigen Mantrailer machen kann für den Ernstfall, aber Freizeittrailen sollte doch recht rasseunabhängig möglich sein, wengleich manche Hunde für die Aufgabe geeigneter sind und bessere Leistungen erzielen?

    Dazu hab ich gestern auch nen recht interessanten Artikel gelesen: https://science.orf.at/stories/3224857/

  • Hat sich da kürzlich etwas geändert?

    Vor 3 oder 4 Jahren wurde unsere Nachbarin vermisst (Monate später erst im nahen Wald gefunden, Suizid).


    Noch am Abend/Nacht kam ein Suchhundeteam der Polizei (wg den Umständen) und fand aber nichts.


    Danach durfte die Familie aber auch kein privates Suchhundeteam beauftragen. Wurde ihnen polizeilich verboten.


    Ich habe nie verstanden warum.

  • Aktueller Artikel in der Tagesschau zum Thema Mantrailing (im weitesten Zusammenhang mit der Doku zur POL in Sachsen):


    https://www.tagesschau.de/wiss…-kriminaltechnik-100.html

    Guter Artikel, nur das mit dem Spuralter stimmt nicht. Ich hatte schon 4 Wochen alte Spuren im Einsatz. Und 10 und 13 Tage alt mit Fund. Der Fund war ganz woanders als angenommen, deshalb war das sicher Geruchsarbeit.


    Zitat

    Die Erfolgsquote beim Mantrailing liege bei 26 Prozent bis 34 Prozent der durchgeführten Einsätze im vergangenen Jahr, erklärt der Bundesverband Rettungshunde auf Anfrage.

    Das scheint mir sehr hoch. Hier liegen die "Erfolgsquoten" eher im einstelligen Prozentbereich. Es ist aber auch immer die Frage was man als "Erfolg" ansieht.


    Grüße Bernd

  • Kannst du das genauer erklären?


    Als Laie ist es für mich auf alle Fälle ein Erfolg, wenn der richtige Mensch gefunden wird.


    Mit ein bisschen Grübeln würde ich auch „Erfolg“ sagen, wenn weitere Beweise bestätigen, dass der Hund das Ende einer Spur (Person steigt ins Auto) korrekt angezeigt hat.

  • Ein Hund, der unter besten Bedingungen nicht erfolgreich war, wird Tage später erneut gestartet......

    Tage später warten das andere Hunde.


    Am ersten Abend ist eine Trainerin der dortigen K9-Hundeschule gelaufen. Sie hat aufgehört weil es dunkel wurde (Hä?). Sie ist eine Bekannte der Familie.

    Tage später war die Chefin selber da mit einigen Teams und Suchhund Knut. Sind aber schon wieder zuhause. Sie machen das wohl ehrenamtlich, vielleicht stellen sie Fahrtkosten in Rechnung.


    "Erfolg" ist auf jeden Fall wenn man die vermisste Person findet. "Erfolg" ist auch wenn man die Spur findet und die Person dann aufgrund der Angaben die man macht gefunden wird.
    Wenn man richtig läuft und die Person dann von jemand anders gefunden wird ist das auch gut.
    Manche sehen schon als Erfolg wenn sie am Start richtig weglaufen oder überhaupt Geruch finden.
    Es gibt ja Einsatztrailer die behaupten sie hätten 80% oder 100% Erfolg. Das macht das Ganze unglaubwürdig und schadet dem Mantrailing für Einsatzzwecke.


    Wurde ihnen polizeilich verboten.

    Die Polizei darf das nicht verbieten. Durch private Suchen wird oft gefunden.

    Grüße Bernd

  • In Niedersachsen ist erst die Prüfung einer Organisation abzulegen, danach erfolgt die Sichtung.

    Das gilt aber doch nur für einsatzfähige RH-Teams voin Organisationen. Aber was ich privat veranstalte, und wenn ich Nachbars Bolonka auf ne Fährte setze und dafür Geld zahle, das kann man jederzeit tun. Nur wer über die ILS zum Einsatz geholt werden möchte, der muß die Prüfung haben und gesichtet werden, weil die Polizei anhanddessen entscheidet, wer im Ernstfall von ihnen alarmiert wird.


    Wenn also die Polizei der Meinung ist, da können nur Mantrailer helfen, kann jeder jederzeit einen Flächensuchhundeführer privat gegen Bezahlung beauftragen, das ist einfach was zivilrechtliches, das interessiert niemanden, was ich da tue. Die Ergebnisse so einer Suche ("Hund ist in Richtung xy gelaufen" oder so) interessieren die Polizei nur nicht für ihre Nachforschungen.


    Umgekehrt: wenn ich als RH-Führer meinen Flächensuchhund ganz privat nach beendetem Mantrailer-Einsatz ansetze und ihm sage, er möge suchen, interessiert das auch niemanden. Außer vlt. dem Jäger, wenn ich da durchs Gelände latsche, oder einer Staffel, der man angehört, wenn dort drauf gesetzt wird, daß man nur über die ILS auf Einsätze geht (zwecks Seriosität, Sicherheit und so). Nehme ich Geld dafür, würde mit Sicherheit die Staffel Ärger machen. Aber vom Gesetz her kann mir doch niemand verbieten, den Hund da rumlaufen zu lassen- ob ich das nun als Suche oder Spaziergang betitle, ist ja egal.


    Ich denke halt, die Eltern klammern sich da verzweifelt an den letzten Strohhalm, wobei ich halt immer bissel skeptisch bin - wie viele Tage hält sich ein Hautpartikel, bevor Bakterien anfangen, den zu zersetzen, mehr als ein paar wenige Tage ist m.E.n. da garantiert kein identifizierbarer und verfolgbarer Geruch mehr vorhanden. Danach noch zu behaupten, man folge einer echten Spur, halte ich fast schon für vermessen. Kann man halt später eher selten nachweisen, ob der Hund da richtig war - selbst wenn der Kleine noch gefunden würde (wofür ich sämtliche verfügbaren Daumen drücke!!), wird der wohl kaum bestätigen können, wo er langgegangen ist.


    Was ich weiß, arbeitet Frau Grunow aber schon länger mit der Poizei zusammen und bringt ne Menge Erfahrung mit - würde ich mein Kind vermissen, würde ich bestimmt auch versuchen, erfahrene Leute hinzuzuziehen und die bisherigen Ergebnisse abzusichern oder neue Erkenntnisse dazu zu gewinnen. Koste es, was es wolle.....

  • Als "Erfolg" wird auch oft gewertet, wenn der Hund in die Richtung gelaufen wird, in der man später die Person findet. Dann sagen die Leute "mein Hund lag richtig". Ist aber auch nicht garantiert, weil die Person kann auch erst Tage später dorthin gelaufen sein, sodaß uzm Zeitpunkt der Suche mit dem Hund in die Richtung noch gar keine Spur gelegen haben kann.


    Insofern muß man ganz sicher mit dem Wort "Erfolg" aufpassen und da erstmal ne Definition erfragen, bevor man die Zahlen einschätzen kann betreffs Glaubwürdigkeit...

  • Ich finde dieses "jeder Hund kann trailen" mittlerweile sehr anstrengend. Wie wären wohl die Antworten, wenn ich meinen Beagle im Mondioring führen möchte.

    Darf ich fragen, was dich an der Aussage, dass jeder Hund trailen kann, stört? Mir ist schon klar, dass man nicht aus jedem Hund einen einsatzfähigen Mantrailer machen kann für den Ernstfall, aber Freizeittrailen sollte doch recht rasseunabhängig möglich sein, wengleich manche Hunde für die Aufgabe geeigneter sind und bessere Leistungen erzielen?

    Dazu hab ich gestern auch nen recht interessanten Artikel gelesen: https://science.orf.at/stories/3224857/

    Worum geht es beim Mantrailing? Egal, auf welcher Ebene ich es betreiben möchte. Es geht um das eigenständige und fokussierte Verfolgen einer Spur. Auch über längere Strecken und auch mit Schwierigkeiten.

    Weshalb muss z.B. ein Hund, der als Sichtjäger unterwegs ist, auf eine Spur gezwungen werden? Weshalb muss ein Hund, der seinen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit dem Hundeführer hat, partout auf eine Spur gezwungen werden?

    Das Ergebnis: die Hunde werden von gut meinenden Ausbildern über den Trail geführt. Spätestens wenn es um einen Double Blind geht, zeigt sich, welche Hunde trailen können und welche nicht.

    Ich persönlich finde es schade, wenn die natürlichen Fähigkeiten eines Hundes zugunsten einer Modeerscheidung übergangen werden.

    Wie wäre wohl deine Antwort bei der Aussage "jeder Hund kann an Schafen arbeiten" oder "jeder Hund kann im IGP geführt werden"?

  • Ohne nähere Informationen ist es natürlich schwierig, Aussagen zu einem bestimmten Fall zu treffen. Wenn bei einem angekündigten Suizid möglicherweise Waffen (da gehören auch Messer zu), dann wird von einer Gefährdung für das Suchteam ausgegangen und damit wird eine Suche untersagt.

    Mit Eintritt des Todes ändert sich ja auch sofort der Geruch. Wenn die bis dahin vermisste Person sich in einer für den Hund ungünstigen Umgebung befindet, ist ein Fund nicht unbedingt möglich.

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