steigende Welpenpreise

  • Da passt es (leider!!!) schon: was wenig kostet ist wenig wert! Traurig, aber so sieht es in der Realität, fernab des DF eben vielfach noch aus.

    Da hab ich hier im Dorf gerade einen ganz aktuellen Fall. Ein Rassehund kam nie in Frage, denn man sieht nicht ein für einen Hund viel Geld auszugeben. Natürlich wurde es dann ein DSH-Mix (Rottweiler gab es GsD nicht, denn das wäre der Favorit gewesen) mit dem nicht umgegangen werden kann, weil man einfach kein Gespür für diese Sorte Hund hat. Diesen Leuten könnte man höchsten einen Mops in die Hände drücken.
    Und jetzt soll er ohne Diagnose wegen 2-maligem Schnappen einfach eingeschläfert werden.

    Hier habe ich das ein bisschen ausführlicher in meinem Thread beschrieben:

    Spoiler anzeigen

    Das Frauchen von Rocky (DSH-Mix) hat mir vor kurzem erzählt, dass er 2x geschnappt hat, was mich ehrlichgesagt nicht wundert, denn dieser Hund ist überhaupt nicht ausgelastet. Dem reicht halt nicht, 2x für 30-45min an kurzer Leine Gassi zu gehen und abends 30min. Leckerlies im Garten geworfen zu bekommen. Dadurch, dass sein Frauchen nicht konsequent ist, hat anscheinend seit 3-4 Wochen Rocky das Sagen in der Familie.
    Außerdem hat sie sich ständig beschwert, dass er beim Gassigehen so langsam ist, da hat er m.E. schon resigniert vor lauter an der Leine nebenher laufen müssen. Aber er kann ja angeblich nichts haben, denn den Autos, Radfahrern und Kindern kann er ja am Zaun hinterherfetzen. Und überhaupt soll nach Rocky sowieso kein Hund mehr einziehen........
    Da jetzt das Schnappen dazukam, hat sie endlich mal ein Blutbild machen lassen, ich hatte ihr nämlich schon so oft gesagt, dass sie halt mal das Blut anschauen lassen soll, wenn sie der Meinung ist, dass etwas nicht in Ordnung ist.
    Beim Blutbild (samt Schilddrüse) war alles i.O., dieses wurde bei unserer Dorftierärztin gemacht. Ich hatte ihr vorher erklärt, dass sie sich selbst im Internet über die SD informieren soll, weil sich viele TÄ (und diese schon gleich 3x nicht) nicht damit auskennen. Aber angeblich ist alles o.k.
    Daraufhin hat sie dann gemeint, dann muss er einen Hinrtumor haben, denn sonst würde er nicht plötzlich schnappen und jetzt lässt sie ihn dann einschläfern.
    Ich bin fast ausgeflippt als ich das gehört habe und hab ihr sehr klar gesagt, wie ich das sehe und wie man bitteschön einen gesunden Hund einfach so ohne jegliche Diagnose einschläfern lassen kann. Wenn die Diagnose bestätigt ist, dann gut, dann verstehe ich das noch, aber einfach so, weil das Blutbild i.O. ist und der Hund schnappt, was m.E. von der minderwertigen Erziehung kommt.
    Da hat sie nur gemeint, dass er ja nicht Autofahren kann (wobei ich sie schon mehrmals mit ihm fahren gesehen habe, er bellt halt beim Fahren) und bei einem Röntgenbild (was unsere TÄ machen könnte) kann man ja nicht sehen ob da ein Tumor ist oder nicht. Ich bin mir zu 99% sicher, dass sie einfach kein Geld für eine ordentliche Diagnose (MRT) ausgeben wollen, denn ein Erziehungsproblem liegt ja ihrer Meinung nach nicht vor, aber dann bringe ich den Hund wenigstens ins TH zurück und lass ihn nicht einschläfern. Dahin will sie ihn auch nicht zurückbringen, weil sie kann das schließlich nicht verantworten wenn er dann woanders hinkommt und sich wieder so verhält.
    Der Hund hat 2x geschnappt - nicht gebissen.........wieviele Kandidaten sitzen denn im TH die wieder "hergerichtet" und erfolgreich an entsprechende Halter vermittelt werden, die sich damit auskennen?

    Boah, ich hab so eine Wut.

  • Der Aufwand ist beim Ups-Wurf, bei denen es ja auch einige gibt, die sowas durchaus mit viel Zeitaufwand betreiben und nur nicht die Sachen wie ZZL, Gesundheitstests, Zwingernamen usw haben rein für die Aufzucht identisch. Zumindest betriebswirtschaftlich gesehen.

    Nein, ist er nicht. Abgesehen davon, dass das ganze Vorkram wegfällt, kann der Schwarzzüchter seine Welpen aufziehen, wie er will. Und niemanden interessiert es, denn es wird nicht kontrolliert.
    Der erste Hund meiner Schwiegereltern war der typische Reitstall-Jacky, der wurde in einer Stallbox geboren und kam da nie raus bis zur Abgabe. Gefüttert wurde er mit Eiswaffeln bis dato.
    Bei meinem ersten Hund sah es nur wenig besser aus, und selbst da kann man mir einen vom Pferd erzählen, denn ich kann es mir nicht bestätigt vorlegen lassen.

    Wenn mir der Züchter erzählt, dass der Zuchtwart bei ihm bei der Zuchtstättenanmeldung die Fenstergröße ausgemessen wurde, damit gewährleistet ist, dass die Welpen genug Tageslicht haben, ist das was ganz anderes.
    Deswegen erzähl doch nicht immer, dass das derselbe Aufwand ist. Viele Welpen werden immer noch ungeimpft und nicht entwurmt abgegeben, ohne dass sie je ein Halsband gesehen haben oder auch nur den Garten oder den Keller verlassen haben. Das ist einfach noch so, aus wenn es durchaus Menschen gibt, die sich wirklich viel Mühe machen mit Welpen, die eigentlich auch gar nicht geplant waren.

    Genau deswegen gibt es für mich keine Alternative zu einem Verein mit Richtlinien.
    Ich als Käufer werde auch den Preis bezahlen müssen, den der Züchter fordert. Wenn "meine" Rasse, die perfekt in mein Leben passt, gerade zufällig Moderasse ist und die Preise allgemein ziemlich hoch sind, kann ich mir ja nicht aus lauter Echauffierung eine Rasse zulegen, die nicht modern ist, aber wo die Preise niedriger sind :ka:

  • @Czarek : Ich frage mal vorsichtig nach, was denn für Dich sogenannte Schwarzzüchter sind.
    Sind es die, wo durch Zufall mal eine Hündin gedeckt wurde und die nun die Welpen an den Mann bringen müssen ? Oder sind es die, die nicht unter dem VDH züchten ?

    Liebe Grüße
    Bayouma

  • Bzw. nein, dann hapert es meines Erachtens an der Begründung der Züchter, bzw. es muss einfach mehr Ehrlichkeit herrschen.

    Jeder Verkäufer eines T-Shirts begründet die Preise mit Herstellungskosten, Rohstoffen, Transport.... auch, wenn jeder weiß, dass das Marken T-Shirt genauso in billiger Kinderarbeit mit möglichst billigen Rohstoffen hergestellt wurde wie das No Name - Produkt.

    Ehrlichkeit in der Welt wäre etwas tolles.....

    Ist aber reine Utopie!

    Warum sollen Hundezüchter ehrlicher sein als der Rest der Menschheit?

    Ich bin mir sicher, dass hier auch keiner abends zu seinem Chef geht und sagt: Entschuldigung, ich habe mich vorhin in der Pause verquatscht,bin ´ne Halbe Stunde später wieder gekommen. Mögen Sie mir das bitte vom Gehalt abziehen?

    Wäre doch auch ehrlicher, als schnell möglichst unbemerkt an seinen Arbeitsplatz zu huschen und so zu tun. als wäre man die letzte halbe Stunde auch dort gewesen.....

  • Wenn mir der Züchter erzählt, dass der Zuchtwart bei ihm bei der Zuchtstättenanmeldung die Fenstergröße ausgemessen wurde, damit gewährleistet ist, dass die Welpen genug Tageslicht haben, ist das was ganz anderes.
    Deswegen erzähl doch nicht immer, dass das derselbe Aufwand ist. Viele Welpen werden immer noch ungeimpft und nicht entwurmt abgegeben, ohne dass sie je ein Halsband gesehen haben oder auch nur den Garten oder den Keller verlassen haben. Das ist einfach noch so, aus wenn es durchaus Menschen gibt, die sich wirklich viel Mühe machen mit Welpen, die eigentlich auch gar nicht geplant waren.

    Wir diskutieren doch jetzt nicht Zucht mit VDH Papieren und ohne. Wobei auch nicht jeder VDH Hund aus dem Garten rauskommt und ein Halsband getragen hat. Das sind Sachen, die viele Züchter on top machen, aber nichts was bei einem Hund aus der VDH Zucht garantiert ist. Und bzgl Tageslicht und Fenstergröße findet man auch nirgendwo in der VDH Zuchtordnung etwas dazu. Ich glaube nicht, daß die Zuchtwarte mit Zollstock die Fenstern bei der Zuchtstättenabnahme ausmessen. Wenn mir das ein Züchter erzählen würde, dann hätte ich ehr Bedenken, daß es in dem Raum arg dunkel war und der Zuchtwart deshalb danach geguckt hat, was mich dann ehr abschrecken würde.

    Nochmal, ich würde die Diskussion jetzt nicht nach VDH und anderen trennen, denn es gibt sehr wohl im VDH Rassen, die die Hälfte kosten wie andere Rassen.

  • Aber auch dieses Plus heißt doch nicht das der Züchter damit mit der Familie in die Karibik fährt :???:
    Auch ein großes Plus kann (und wird bei vielen die ich kenne) wieder auf einem gewissen Weg in ihre Zucht gehen. Die Eine kauft sich eine neue Nachwuschshündin in Amerika und lässt sie einfliegen, der Andere kauft eine leistungsfähigere und im Verbrauch günstigere Waschmaschine, weil die Alte einfach nicht taugte.
    Oder man macht was im Garten oder Haus (in unserem Club ist Haus mit Garten eine vorraussetzung) und investiert in neue Ausrüstung (wenn man sieht was Hundepfegezubehör wie Scheren usw. kosten) die dann halt mal hochpreisiger werden darf.

    Vieles läppert sich halt mit der Zeit und einige Faktoren sind halt auch schwer so aufzubröseln.

  • Viele Welpen werden immer noch ungeimpft und nicht entwurmt abgegeben, ohne dass sie je ein Halsband gesehen haben oder auch nur den Garten oder den Keller verlassen haben.

    Also so unnormal ist das Fettmarkierte nicht und die Welpen nehmen auch keinen Schaden dadurch. Unsere DSH-Welpen waren auch vorher nie außerhalb des Grundstückes und ein Halsband hatten sie auch keines, genauso wie meine letzte Dackelhündin - und trotzdem ist aus diesen Welpen ein ganz normaler Hund geworden.

  • Wir diskutieren doch jetzt nicht Zucht mit VDH Papieren und ohne. Wobei auch nicht jeder VDH Hund aus dem Garten rauskommt und ein Halsband getragen hat. Das sind Sachen, die viele Züchter on top machen, aber nichts was bei einem Hund aus der VDH Zucht garantiert ist. Und bzgl Tageslicht und Fenstergröße findet man auch nirgendwo in der VDH Zuchtordnung etwas dazu. Ich glaube nicht, daß die Zuchtwarte mit Zollstock die Fenstern bei der Zuchtstättenabnahme ausmessen. Wenn mir das ein Züchter erzählen würde, dann hätte ich ehr Bedenken, daß es in dem Raum arg dunkel war und der Zuchtwart deshalb danach geguckt hat, was mich dann ehr abschrecken würde.

    Bei meinem Verein (Club für britische Hütehunde) ist sehr wohl das benötigte Verhältnis Fläche zu Fenster in der Zuchtordnung geregelt. Ist ja auch irgendwie typisch deutsch ;)

    Und bei mir zuhause wurde auch die Fensterflächen grob geschätzt + die Fläche des Welpenzimmers. (Und natürlich die des Auslaufs, der Wurfbox usw.).

  • Bei meinem Verein (Club für britische Hütehunde) ist sehr wohl das benötigte Verhältnis Fläche zu Fenster in der Zuchtordnung geregelt. Ist ja auch irgendwie typisch deutsch ;)
    Und bei mir zuhause wurde auch die Fensterflächen grob geschätzt + die Fläche des Welpenzimmers. (Und natürlich die des Auslaufs, der Wurfbox usw.).

    Ich schrieb ja auch in der VDH Zuchtordnung. Das es bei manchen Clubs anders ist kann ja durchaus gegeben sein und ist bezgl. Größe Auslauf, Wurfbox etc. auch wünschenswert, wenn es da Untergrenzen gibt hat, die man nicht unterschreiten darf.

  • Natürlich wäre das nett.ABER.... Menschen sind neidisch. Sie gönnen einander nicht die Butter auf dem Brot... wie ich schon vor Seiten schrieb.
    Und ganz ehrlich... jeder Friseur, jeder Elektriker, jeder Mechaniker, der seine Preise erhöht, argumentiert mit "gestiegenen Strompreisen, gestiegenen Materialkosten, etc.". Da schreibt auch keiner "ich nehme jetzt 10 Euro mehr, weil ich nächstes Jahr lieber in der Karibik statt an der Ostsee Urlaub machen würde."

    Nimms mir nicht krumm, aber der Friseur, Elektriker oder Mechaniker ist für mich nicht unbedingt mit nem Hundezüchter vergleichbar.

    Bei dem einen geh ich hin, ohne viel Tamtam macht der, worum ich ihn bitte und dann zahle ich den mir dafür genannten Preis oder auch nicht. Der lebt da ja auch tatsächlich von.

    Hier im DF hieß es immer: Hände weg von Leuten, die nur für ihren Unterhalt Hunde züchten. Die, die ihre Welpen an den abgeben, der da grad um die Ecke kam und darauf geguckt haben, dass sie möglichst viel Gewinn machen, waren hier Vermehrer. Die, die maximal viele Hunde hielten und viele Welpen für viel Geld abgaben, waren unseriös.

    Und nun ist das auf einmal alles gar nicht mehr so eng zu sehen? Wenn da einer die Gunst der Stunde nutzt und plötzlich versucht, aus seinen Würfen so viel Geld wie möglich zu ziehen, dann soll man den armen Kerl das doch gönnen und gefälligst nicht neidisch sein - weil, um den Preis beim Friseur verhandelt man auch nicht?

    Angenommen, ich würde mich für ne Rasse entscheiden, zum nächsten "gescheiten" Züchter gehen, mir aus den freien Welpen einen aussuchen und sagen können "Ja hier, den schwarzen bitte zum mitnehmen! Was wollen Sie für den?" und bekäme gegen den genannten Preis den Welpen eingepackt - dann würde ich so einen Vergleich ja irgendwo noch verstehen.

    Aber wie läufts denn eigentlich? Über Preise kann man doch nicht einfach so direkt reden - es sind doch Lebewesen! Wer direkt zu Beginn fragt, wo er preislich mit dem Welpen liegt, wird schnell mal aussortiert. Wie oft es hier schon seitenweise darum ging, wie und wann man den Welpenpreis am besten in Erfahrung bringt - fast eine kleine Wissenschaft, kann man manchmal meinen.

    Und von hinfahren, angucken und einpacken kann man meist ja auch nicht reden. Da muss ich vorstellig werden, hoffen, eingeladen zu werden, im Gespräch überzeugen und schließe einen Vertrag, in dem ich mich für gewisse Dinge verpflichte. Der Züchter stellt bestimmte Erwartungen an mich und oft genug ist er selbst es doch, der immer wieder vorbringt, wie emotional und fern ab des klassischen Objektkaufs das ganze läuft.
    Und einfach nicht zu sagen, dass er mit Gewinn dieses Wurfes in die Karibik fliegt, ist das eine. Mir ins Gesicht zu lügen und gleichzeitig von mir zu erwarten, dass ich zu jedem Detail offen und ehrlich Auskunft gebe, ne ganz andere Nummer.

    Deshalb finde ich, man vergleicht Äpfel mit Birnen, wenn man deinem Beispiel folgt.

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