Hunde für einen bestimmten Zweck suchen
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Der Hund ist ein soziales Tier, ja. Aber er ist durchaus in der Lage auch bei einem neuen Besitzer glücklich zu werden. Er vermisst seinen alten Besitzer nicht auf Lebzeiten.
Ich kenne keinen Hund, der in ein passendes neues Zuhause gezogen ist - ganz egal was die Abgabegründe waren - der jetzt unglücklich ist.Soll nicht heißen, dass man einen Hund herumreichen kann oder das es für den Hund gar kein Thema ist von A nach B zu wechseln, aber es ist ja auch nicht so, als würde man den Hund zu jemandem geben, bei dem er den ganzen Tag im dunklen Verschlag sitzt.
Ich glaube tatsächlich, dass die Mehrheit der Hunde weniger ein Problem damit hat, als man annimmt. Da geht es mir aber auch nicht darum, dass der Hund ein Problem hat, sondern ich persönlich finde menschlich gesehen die Einstellung nicht okay, dass ein Hund unter einem Vorwand abgegeben wird (Stichwort "mir bricht es das Herz, mein Hund hat seinen Seelenmenschen gefunden und ich gebe ihn schweren Herzens ab") und zwar ausschließlich aus dem Grund, weil er nicht brauchbar genug ist.
Züchter kaufen ja auch gelegentlich einen vielversprechenden Welpen (oder behalten den aus eigener Zucht) zum Zwecke der Zucht. Und auch gelegentlich kommt es dann vor, dass dieser Welpe doch irgendeinen zuchtausschließenden Fehler hat. Das stellt sich dann irgendwann heraus, wenn Hund so um 1 Jahr alt ist. Der Hund wird dann in aller Regel wieder weiterverkauft.
Ist doch eigentlich nichts anderes, oder? Aber ich habe noch nie gehört/gelesen, dass das verpönt wäre. Eigentlich werden diese Hunde doch sogar wie Sauerbier "beworben" (und sind auch schnell weg), weil man als Käufer einen "durchuntersuchten" Hund mit zumindest einer Grunderziehung bekommt.
Mancher Züchter ist in diesem Sinne kein normaler Hundehalter. Er hat das Ziel, eine Rasse über Generationen zu verbessern und greift deswegen auf Individuen der Rasse zurück und verkaufen ihn auch gelegentlich, wenn er sich mit unter einem Jahr medizinisch festgestellt nicht eignet. Das hat nichts mit persönlichem Ehrgeiz zu tun.
Ich selbst würde trotzdem keinen Züchter bevorzugen, der ständig wechselnde Hunde hat und wieder verkauft. Ich weiß, dass das die beste und schnellste Möglichkeit ist, um einem Ziel näher zu kommen, würde aber tatsächlich einem Züchter eher abgeneigt sein, wenn er die Zuchthündinnen nach ihrem Zuchteinsatz wieder verkaufen, nachdem er 6, 7, 8 Jahre mit dem Hund durch dick und dünn gegangen ist.Ist es dem Hund nicht egal warum er abgegeben wird? Der weiß doch von Moral nichts. Dem Hund ist es doch egal warum er woanders wohnt.
Moralvorstellungen haben Menschen, aber ob der Hund nun abgegeben wird weil es im Alltag nicht klappt, jemand eine Allergie hat, der Hund sich nicht mehr mit Kindern, anderen Haustieren versteht, er nicht für die Zucht geeignet ist, er nicht passend für den hundesport die Arbeit ist, ist doch aus hundesicht völlig egal.Selbstverständlich hat der Hund keine Moral. Aber der Mensch hat Moralvorstellungen und dazu gehört es auch, dass manche nicht gut finden, wenn der Sport an erster Stelle steht und ein Hund, der dieses Bedürfnis nicht (mehr) erfüllen kann, vielleicht nach Jahren des Zusammenlebens weggegeben wird, weil er nicht mehr mithalten kann.
Denn anders als dem Menschen ist dem Hund auch völlig egal, ob er nun auf Prüfungen laufen muss oder just for Fun ein paar Übungen macht, die seinem Zustand entsprechen. Frustriert ist da auch nur der Mensch, nicht der Hund. Dem Hund dann zu unterstellen, dass er ja merkt, dass der Mensch nicht zufrieden ist mit der "Einschränkung" und selbst so unglücklich wird, dass eine Abgabe für alle Beteiligten das beste wäre, finde ich einen völlig falschen Gedanken.Warum ein Hund abgeben wird, sagt für mich auch viel über den Menschen aus. Deswegen ist für mich die Begründung wichtig, auch wenn für den Hund die Konsequenz genauso ist.
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Hallo,
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Ich habe noch keinen Hund abgegeben und kann mir das derzeit auch überhaupt nicht vorstellen.
Doch das gilt für mich.
Andere mögen das anders sehen und anders handeln.
Wie schon geschrieben wurde, gibt es viele mögliche Gründe, die für eine Abgabe sprechen können.
Ich finde es nicht gut auf diejenigen einzuprügeln, die sich für eine Abgabe entschieden haben und verantwortungsvoll nach neuen Besitzern suchen aus welchen Gründen auch immer.
Hund als Sportgerät.
Ist das tatsächlich verwerflicher als Hund zum Kuscheln auf dem Sofa?
Möglich ist doch, dass man bei beiden Ansinnen dem Hund keinesfalls gerecht wird.LG, Friederike
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was macht einen denn bei einer Abgabe eines im Alltag wirklich problematischen Hundes so sicher, dass es in der neuen Familie alles besser wird? Vlt haben die ja entgegen aller Beteuerungen doch irgendwann genug davon, sich für den Hund einzuschränken..Da gebe ich dir Recht. Aber das ist doch ein komplett anderes Thema. Es ging hier ja um Hunde und deren Abgabe aufgrund einer Untauglichkeit für den gewünschten Sport.
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Nicht unbedingt. Der Zweck kann auch sein 'ein Familienhund der ohne Probleme den Alltag mit der Familie erlebt, keine besondere Auslastung braucht und keine Probleme macht'..
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Eigentlich ging es doch um die Anschaffung eines Hundes für einen bestimmten Zweck.
Und der Zweck ist doch immer sehr individuell.
Bei den einen ist es Alltagsbegleiter, bei den anderen Trekkingmitläufer, Partnerersatz, Sportpartner...
Bei manchen ist der Hund halt Dreh-und Angelpunkt und weit mehr, als "nur" Familienmitglied, bei anderen Familienmitglied, das aber halt "nur nebenher" läuft, für wieder andere ist es Freizeitpartner, dem die Freizeit gewidmet wird(aber eben nicht mehr), andere halten einen Hund, einfach nur um einen Hund zu halten, andere weil sie sich noch einen tierischen Begleiter auf den Ausritten haben möchten und andere eben, weil sie eine Passion in irgendeinem Sport gefunden haben und der eben nur mit Hund geht.Spiele ich mit Leidenschaft Fußball und mein Team besteht nur aus eigentlich Cricket-Spielern, könnte es was werden, mit dem Aufstieg... Wird es aber nicht...
Stellt jemand einen Steuerberater als Landschaftsgärtner ein, kann das gut gehen... Wird es aber wahrscheinlich nicht.
Sucht sich jemand einen Hund als Partnerersatz, der Hund ist aber alles andere als kuschelbedürftig und die Gassi-Runden bestehen nur aus dem einsamen Warten am Waldrand - kann das irgendwann mit ganz viel Fleiß und Tränen klappen - muss aber nicht.
Oder ganz banal - zwei völlig konträre Menschen werden ein Paar. Es kann funktionieren - muss es aber nicht. Und dann?
Eine menschliche Partnerschaft aufzulösen, egal ob beruflich, privat oder hobbymäßig, ist durchaus gesellschaftlich anerkannt.
Aber die Partnerschaft mit einem Hund nicht? Weil er der abhängige Part ist oder weil er - einfach mangels Fähigkeit - die Partnerschaft nicht selbst auflösen kann?!
Ja, Hunde sind abhängig von uns. Aber was wäre denn, wenn Hunde wirklich in der Lage wären, inklusive ihren Koffer zu packen, eine Beziehung zu uns zu beenden? -
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Nicht unbedingt. Der Zweck kann auch sein 'ein Familienhund der ohne Probleme den Alltag mit der Familie erlebt, keine besondere Auslastung braucht und keine Probleme macht'..
Da sich das Eingangspost und die meisten anderen Postings auf "Sport- bzw Gebrauchshunde" bezog, sah ich das eher als das Thema des Threads.
Denn letztendlich hat ja JEDER irgendeinen bestimmten Zweck im Kopf, wenn er sich einen Hund anschafft. Der eine als Familienhund, der andere als Sporthund und vieles dazwischen. Kaum einer stolpert ins Tierheim oder zum Züchter, ohne dass er sich nicht vorstellt, warum er überhaupt so ein Köterviecherl zu Hause haben möchte.
Mir scheint, das ganze Threadthema ist inzwischen an sich selbst vorbei gehuscht. Wenn es nur noch darum geht "Hund abgeben, weil er Zweck XY nicht mehr erfüllt", sollte man das ganze Threadthema vielleicht unbenennen.
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Also @Czarekglaubst du der Hund merkt nicht, wenn sein Mensch unzufrieden mit ihm ist?
Das sehe ich mal ganz anders. Die merken wie es uns geht, darin sind sie Meister.Ja, ja, die liebe, menschliche Moral.
Ich weiß nicht, warum eine gut überlegte Abgabe beim Hund "böse" ist - Menschen trennen sich doch auch wenn man merkt, dass es nicht passt. Natürlich ist das für einen Teil oft schmerzhaft, aber das Leben geht weiter und es hindert nicht daran, nicht doch wieder glücklich zu werden - wo es dann passt.
Woher kommt das Problem vor allem, wenn man ein gutes neues Zuhause sucht? Hunde sind zum Glück Opportunisten.Und bei der Frage nach dem Zweck -
Ob Zweck nun Arbeit, Sport oder "nur" der Alltag ist - warum wird unterschieden?Grübelnde Grüße
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Wenn das komplette Lebensglück von einem bestimmten Sport abhängt und man ohne ihn nicht glücklich sein kann, dann ist das in meinen Augen aber ziemlich bedenklich.
Aber es ist nicht bedenklich wenn man mit einem unpassenden Hund 10-15 Jahre sein Leben teilen muss?
Denn darauf läuft es nunmal hinaus wenn man sich als Agi, IPO, Fährter, etc nen Hund holt und der keine Lust auf eben das hat. Damit fällt der größte Teil der Beschäftigungszeit mit dem Hund einfach weg.
Wir reden hier nicht von 2mal die Woche ein bisschen Hundeplatz, 1mal die Woche mal ne irgendwie Fährte legen oder 3mal die Woche Dummy werfen, sondern von 5-6 Tage Übungen mit dem Hund für den Sport.Das ist ein Job. Und bloß weil der Mann/die Frau was auch immer deinen Job blöde findet, wechselst du dann auch? Obwohl du deinen Job wirklich gerne machst?
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Ich unterscheide nicht.
Mir fallen nur sehr wenige Situationen ein, bei denen eine Abgabe im Alltag nicht aus Überforderung resultiert, sondern daraus, dass der Hund schlichtweg nicht gut genug ist.
( Jetzt Mal von den ganzen unüberlegt angeschafften Hunden in den Kleinanzeigen abgesehen. Da verurteile ich weniger die Abgabe, als die Anschaffung.)Und wer sagt mir dass der nächste Hund dann perfekt ist? Oder der übernächste? Oder der darauf?
Aber macht ja nichts, denn Hunde kennen unsere Moralvorstellungen nicht, da kann man dann ja ruhig ein bisschen ausprobieren. -
@Pirschelbär: Normalerweise lernen Menschen aus Fehlern. Ergo wird der nächste dann passender ausgesucht.
Von den Idioten die nicht lernen wollen redet hier übrigens niemand. - Vor einem Moment
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