Ich finde, ob es schwieriger wird, hängt von den Hunden und vom eigenen Leben ab (wo die Hunde reinpassen müssen). Ich kann mir Einzelhaltung überhaupt nicht mehr vorstellen . Sie geben sich viel und ich liebe jede einzelne Persönlichkeit, gerade auch die Unterschiede.
Als Lucy damals als Welpe einzog, wollte ich sehr schnell einen zweiten Hund. Dabei kannte ich bis dato nur Einzel-Hundehaltung, aber irgendwie war es für mich klar. Gründe:
- ich liebe das Zusammenleben mit einem Hund, also 2 Hunde, doppelte Freude . Nein wirklich, ich hatte gar nicht groß Erwartungen, aber ich wollte einfach und Platz, Lust, Zeit, Geld... waren da.
- Lucy war früh schon reserviert mit fremden Artgenossen, aber toll mit Hundefreunden. Ich dachte, sie weiß es zu schätzen und sie wusste selbst Hund Nr. 4 noch zu schätzen. sie fehlt immer noch unglaublich
- ich wollte einen "arbeitsfreudigeren" Hundetyp so als Ergänzung.
Ja, mehr Zeit, ja, mehr Dreck, ja, mehr Geduld. Hat mich nie gestört. Getrennt gegangen bin ich nur zuletzt mit 4 Hunden, da die Ansprüche (und das Können) doch arg divergierte und die Zeit dafür da war.
Probleme unter den Hunden gab es nie, abgesehen davon, dass Grisu jeden Neueinzug erst mal Wochen bis Monate gehasst hat. Aber er ist einfach so. Er braucht seine Zeit.
Probleme mit Rudeldynamik kannte ich auch mit 4 Hunden nicht. Klar steht man füreinander ein (Lucy hat mal einen angreifenden Hund vehement vertrieben, der es auf Smilla abgesehen hatte, da stand ich stauenend da, denn normalerweise hätte sie es nicht so deutlich gelöst. Aber gut dass sie es getan hat). Grisu wäre sicher nicht unproblematischer und der Rest schaut sich irgendwie mehr positives wie negatives voneinander ab , ich vermute, das liegt auch an den Rassen. Joey hat sich Verhalten bei ungefähr allen "aktivierenden" Reizen inkl. Wild sehr positiv vom Rest abgeschaut, hat viel Erziehungsarbeit ersparrt. Und ich setze halt allgemein viel auf (automatische) Umorientierung zu mir.
Thema Hunde ungern gesehen... Joa, 4 Hunde habe ich nicht mehr unbedingt zusammen mit ins Restaurant genommen oder so. Aber 2 (halbwegs erzogene und umweltkompatible) Hunde sind kein Problem, nach meiner Erfahrung. Jedenfalls nicht mehr als einer.
Gegenwind bei der Aufnahme eines weiteren Hundes hatte ich im Verwandten- und Freundeskreis jeweils kaum. Hunde und ich gehören zusammen, irgendwie stellt das eh keiner mehr in Frage (und wenn, würde ich nichts drum geben)
Grund für 3.-Hund: Ich war immer glücklich mit Lucy und Grisu im Zweiergespann (und hab auch öfter gedacht, wofür braucht man mehr als 2 Hunde? ). Aber sie wurden älter und ich hatte Angst, irgendwann ist Lucy nicht mehr am Leben und Grisu in einem Alter, in dem ich es endgültig nicht mehr wage... Ich hatte Angst, ohne Hund zu sein, so einfach war das. Smilla ist ja noch nach Kriterien von passend + möglichst "einfach" eingezogen (und ist abgesehen von der Krankheit echt perfekt zu mir passend!), Joey als 4.-Hund war Franks Idee und Traum und komischerweise hat sie auch nichts schwieriger gemacht.
Wobei ich wirklich sagen muss, wenn man jedem Hund gerecht werden will, trotz Alter, trotz Krankheit, trotz agiler arbeitswütiger Jungspund + ein toller, aber mit fremden Artgenossen unverträglicher Hund obendrauf... da braucht man Zeit. Und Geld! Ich rede da gar nicht von Ansteckung (das hatten wir wirklich noch nie, wobei Kreuzbandrisse, Bandscheibenvorfälle mit Cauda Equina Kompressionssysndrom und eine Art Epilepsie halt auch nicht ansteckend sind... ), aber diesen Worst Case muss man halt irgendwie stemmen können und auch zeitlich auf jeden Hund eingehen können. Das ist für mich die Grenze der Hundehaltung und deshalb bleibt es gerade auch bei 3 Hunden.