Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ich geb hier die Wette ab, dass Weiße Schäferhunde die nächste Modewelle werden.

    Weil wunderschön, freundlich und positives Image.

    Die lösen zahlenmäßig mindestens 50% der Aussies ab, die tatsächlich schon die ersten als "Allerweltshunde" bezeichnen.
    Langsam sind die bunten Hunde nichts Exklusives mehr.

    Vor 5 Jahren kannte ich die Rasse noch gar nicht. Vor 3 Jahren habe ich den ersten WSS live gesehen. Es wurden dann relativ schnell mehr WSS bei uns in der Umgebung (Stadtrand Dortmund).
    Wirklich in Mode gekommen sind die bei uns aber bisher nicht im Vergleich zum Sheltie, Aussie, Labrador, Golden oder aktuell Weimaraner und Ridgeback.
    Die meisten WSS Halter die ich inzwischen kenne erzählen die gleiche Geschichte. Man wird angesprochen weil der Hund so hübsch ist und man ggfs. gutes über die Charaktereigenschaften der Rasse gelesen/gehört hat. Der Großteil der mir bekannten WSS kümmert sich aber nen Dreck um Rassebeschreibungen sobald man das Haus verlässt. Da sind ne Menge nervlicher Wracks dabei die ohne Führung einfach nicht funktionieren. Das zerstört die Illusion vom hübschen weißen Schäferhund als Familienbegleithund der sogar für Anfänger bestens geeignet sein soll.

  • Aus ähnlichen Gründen warte ich drauf, dass der Kurzhaarcollie vermehrt in Mode kommen wird und auch der LH-Collie wieder zurückkommt. Weil auch schön bunt, hat nicht ganz jeder, sehr positives Image, leichtführig, eleganter als Labrador. Und der Langhaarcollie ist sogar irgendwie Retro. Mal abwarten.

  • Es wundert mich sehr, dass der Sheltie nicht noch beliebter ist. Ich habe bisher gerade mal 3 Sheltie Besitzer getroffen.
    Vielleicht ist er vielen zu plüschig und sie fürchten den Pflegeaufwand.

    Interessant, wie die Zuchttendenzen manchmal an den Wünschen der Hundehalter vorbeigehen:
    Fell ja, aber übermäßig wird der Aufwand gefürchtet.
    Labrador und Retriever werden immer massiger und die Leute "flüchten" zur Arbeitslinie weil die schlanker sind.
    (Auch wenn das aus anderen Gründen problematisch ist.)

    Ob das immer gelingt, sei dahin gestellt, aber viele suchen und wünschen sich nicht so kurze Nasen und beim DSH eine eher waagrechte Rückenlinie.

  • Im Sport sehe ich schon einige Shelties. Die sind im Sommer auch häufig geschoren.
    Collies im Sport sind immer noch selten, im Schnitt sehe ich 1-2 auf Turnieren. Nur wenn eine Bekannte gemeldet hat, steigt das sprunghaft an, weil die ganze 4 Collies mitführt.
    Kurzhaarcollies sind hier in meiner Umgebung noch immer nicht angekommen. Ich kenne im Landkreis nur einen weiteren und der ist turniermäßig nicht unterwegs.
    Dem wirklich ehrgeizigen Sportler taugt der Collie nicht.

  • Es wundert mich sehr, dass der Sheltie nicht noch beliebter ist. Ich habe bisher gerade mal 3 Sheltie Besitzer getroffen.
    Vielleicht ist er vielen zu plüschig und sie fürchten den Pflegeaufwand.

    Vielleicht kommt das jetzt doch noch. Letztens habe ich beim Zappen in einem Musikvideo einen Sheltie gesehen, der da rumgehüpft ist.


    Interessant, wie die Zuchttendenzen manchmal an den Wünschen der Hundehalter vorbeigehen:
    Fell ja, aber übermäßig wird der Aufwand gefürchtet.

    Abgesehen davon, daß zu viel und zu langes Fell, das z.B. Bearded Collies angezüchtet wurde, standardwidrig ist, wenn man sich den Standard mal genau durchliest und sich Bilder der ersten Zuchthunde ansieht (ich schreibe extra "Zuchthunde", weil die Beardies, die früher auf Farmen gearbeitet haben, zusammen mit den Schafen geschoren wurden, und man auf diesen Bildern nie so richtig weiß, ob die Länge jetzt Endmaß hat oder im wachsen ist - Zuchthunde wurden weder geschnitten, noch geschoren).

  • Ist es auch ein Modetrend 2,3 und mehr Hunde zu haben?

    Oder ist das nur ein Phänomen unter Hundesportlern?

    Im Dogforum sind ja nicht alle Schleifenjäger, trotzdem hab ich das Gefühl als Einzelhundehalter eine Minderheit zu sein?

    Irgendwie macht man sich auch gegenseitig wepsig: der kriegt den zweiten Welpen, der plant den Dritthund, diese Rasse gibt es noch und jene wäre ganz toll, ein Quotenmini geht immer...

  • "Ich geb hier die Wette ab, dass Weiße Schäferhunde die nächste Modewelle werden."

    Die waren schon einmal modern - in den 90ern: Damals so eine Art "Husky light". Damals waren die alle bekloppt (zumindest die, die ich kannte), die Halter auch.
    Das hat sich, glaube ich, geändert.

    L. G.

  • Die waren schon einmal modern - in den 90ern: Damals so eine Art "Husky light". Damals waren die alle bekloppt (zumindest die, die ich kannte), die Halter auch.

    Bekloppt fand ich sie nun nicht. Ich fand sie nur extrem ängstlich. Vielleicht lag es aber auch daran, daß sie damals Kanadischer weißer Schäferhund hießen ;) :D

  • Naja, da gab es auch viele mit richtigem Sockenschuss, die waren nicht nur ängstlich sondern irgendwo zwischen neurotisch undzwangsgestört.
    Aber stimmt, das war vor der Anerkennug als die noch AC weiße Schäferhunde hießen.
    Aus der Zeit rührt auch der Ruf der Rasse.

  • Ich hatte hier in meiner Wohngegend 4 weiße. Alle waren sehr, sehr ängstlich und wollten bzw. waren sie nicht angeleint, flüchteten sie, nur beim Anblick meiner Hunde.

    2 davon, ein Pärchen im Besitz eines Halters war verrufen, da sie ohne Grund auf kleine Hunde los gingen.

    1 knabberte sich die Pfoten blutig, kann wohl eine Form der Zwangsstörung sein.

    Nun gibt es hier seit Jahren keine weißen mehr.

    Ist es auch ein Modetrend 2,3 und mehr Hunde zu haben?

    Weiß ich nicht. Ich habe seit 1985 zwei, drei oder 4 Hunde. Aber Du hast Recht. Mehrhundehaltung ist häufiger geworden.

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