Modehunde - Anlass, Zeitgeist und "Auswirkungen" (Wie entsteht so ein Phänomen?)

  • Ohje...das höre ich ja zum ersten Mal. :|

    Ich auch. Und ich bin ganz erstaunt darüber.

    Der Cocker meiner Großeltern, mit dem ich zusammen aufgewachsen bin, ist stolze 16 Jahre alt geworden und war bis zum letzten Tag gut drauf und für sein Alter fit gewesen. Dann konnte er auf einmal eines Morgens nicht mehr aufstehen und mußte erlöst werden.
    Aber vielleicht waren das auch andere Zeiten?
    Wenn ich mir Cocker von heute ansehe, dann kann ich manchmal nur mit dem Kopf schütteln, weil sie doch anders aussehen als "mein Barry". Das Fell wird immer mehr und länger; die Ohren reichen bis sonstwo hin; von den Augen ganz zu schweigen.
    Und trotzdem freue ich mich über jeden Cocker, dem ich begegne (und hier bei mir gibt es mindestens 2 Cockies im Ort - und die sind noch beide okay; und der eine von denen ist so hübsch, daß ich ihn klauen könnte. Auch so gibt es hier in der Gegend etliche Cocker.)
    Na ja, verändertes Aussehen gibt es ja bei so gut jeder Rasse. Leider.

  • Das hat mich auch gewundert. Hat die Züchterin eben so gesagt, aber soweit ich weiß sind ihre Hunde schon älter geworden, aber so mit 15 Jahren ist da eher nicht zu rechnen.Naja, mein Großer ist jetzt 5, wenn sie also nur 10 Jahre alt wird, könnte das hinkommen mit dem Überleben.

    Also ich kenne viele Cocker die locker 13-14 Jahre alt geworden sind. Das die generell so jung sterben ist also nicht die Regel. Klar gibt es welche die vllt. nur so 10 -11 Jahre alt werden aber man steckt nie in einem Hund drin um das immer auf alle Hunde der Rasse zu beziehen.

  • Also hier ist der Langhaarcollie gerade wieder mega im Kommen. Ich glaube auch, dass Rassen immer "wiederkommen"...so wie Mode eben. Wird erst gehyped, dann vergessen, neu entdeckt, gehyped, vergessen...

    Hier sieht man auch wieder mehr Langhaarcollies. Wenn man fragt, wie die Leute auf die Rasse gekommen sind, heißt es meistens, man wollte eigentlich 'nen BC, hat sich den aber nicht zugetraut.

    Eine gute Freundin von mir hat sich vor knapp 2 Jahren auch einen "Modehund" geholt... einen Weimaraner.
    Ich habe sie vorher schon gewarnt, für was diese Rasse gezüchtet wurde und wie viel Arbeit so ein Hund macht. - wollte sie alles nicht einsehen und sie würde sie ja auch sehr viel mit ihm beschäftigen.
    Das Ende vom Lied sieht mitlerweile so aus, dass der Hund komplett unterfordet ist (2 Mal am Tag wird für 20-30 Minuten Fahrrad gefahren, das war´s). Auch gesundheitlich geht es ihm nicht gut... mir tut er mitlerweile nur noch leid. Hilfe wird leider auch nicht angenommen... der Hund wird nur noch abgestempelt als "naja, er ist halt gestört durch seine ganzen Krankheiten" :( :

    Deshalb geben vernünftige Züchter Weimaraner auch eigentlich nur in Jägerhände ab.


    Der Chesapeake wird wohl nie ein Modehund werden, trotz zwei Kinofilmen und einigen Werbeauftritten. Dafür sieht er zu unscheinbar aus und die anderen Retrieverhalter tun ihr übriges, die Hunde als reine Monster hinzustellen. Mir solls recht sein.

    Ich finde Chessies ja interessant. Monster-Chesapeakes sind mir bisher noch keine begegnet
    ;) - dafür viele monstermäßig unerzogene Show-Golden :omg: .

  • Naja, sie mögen keinen, der ihnen doof kommt. Ist bei nem DSH vollkommen normal. Und da gibts welche, die definitiv ekliger sind.
    Sind halt Hunde, die innerhalb der Hunde das Sagen haben möchte oder zumindestens eine Führungspersönlichkeit unter den Hunden brauchen, um sich da anzuschließen. Zwei Rüden mit Chessie klappt dann gut, wenn einer der beiden relativ devot ist oder einer ganz klar der, der das Sagen hat.

  • Langhaarcollies sieht man hier bei uns so gut wie garnicht. Als wir unseren noch hatten, haben wir bei uns in der Gegend wenn es hoch kommt vielleicht 3-4 Stück gesehen. Eigentlich echt schade :/

  • Stichwort Scheren: zusätzlich zu den schon genannten Gründen ist es leider auch so, daß vielen Rassen immer üppigeres und längeres Fell angezüchtet bekommen, durch die Zucht auf "Schönheit". Aus Arbeitsrassen mit schlichem Langhaar wie Collie oder Cockerspaniel werden Hunde, mit deren Haarpflege viele Besitzer dann überfordert sind. Dann wird halt runtergeschoren.

    Ich erinnere mich durchaus noch an Zeiten, wo man englische Cocker nicht schor. Da gab es allenfalls kleine kosmetische Korrekturen mit der Schere, die flusigen Stirnhaare wurden ausgezupft.
    Heute ist das Scheren von Englischen Cockern allgemein üblich und oft auch nötig, will man den Spaniel überhaupt noch als Spaniel erkennen. Das Haarkleid hat sich bedenklich in Richtung der Überfülle des amerikanischen Gegenstücks verändert, weg vom Arbeitshund. Andere Beispiele sind Bobtail oder Sheltie. Beim Australian Shepherd oder Border Collie kann man diese Entwicklung gerade jetzt verfolgen, da unterscheiden sich Showlinien bereits deutlich von anderen derselben Rasse und sind sehr viel plüschiger.


    Stichwort Foxterrier: Die ganz große Modewelle der Foxterrier gab es bereits in den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts, also noch vor dem 2. Weltkrieg. Damals schmückten sich UFA-Stars mit ihnen. Sogar meine Großtante besaß damals einen, und die hat sich, solange ich sie kannte, nicht besonders für Hunde interessiert.
    in den Jahrzehnten danach blieben sie aber noch lange recht beliebt, der Ratefuchs Robert Lembke hatte zB eine Hündin, die auch öfter im Fernsehen zu sehen war. In den 60iger/70iger Jahren waren sie nicht mehr in Mode, aber auch noch nicht selten. Dann kam die Welle der West Highland White Terrier, möglicherweise war das das schon eine gewisse Konkurrenz für die Foxl, und die Jack Russel Terrier liefen ihnen danach wirklich den Rang ab, ich nehme an, durch das Image des urigen Naturburschen.

    Dagmar & Cara

  • Stichwort Cocker und Altern: Das ist ja eigentlich in diesem Thread OT, aber mein ganz persönlicher Eindruck ist auch, daß Cocker schon relativ früh alt wirken, äußerlich und auch im Temperament. Mit 7 Jahren sind sie meist schon deutlich Senioren. Das bezieht sich auf Cocker, die ich im Alltag treffe, aber auch die Bilder im Vereinsmagazin des Jagdspanielclubs bestätigen diesen Eindruck, und das sind ja Hunde in den Händen von Rassekennern, die sicher überdurchschnittlich gut gehalten und gepflegt werden.
    Ich mag Cocker sehr gerne, und die Entscheidung fiel bei mir zwischen Pudel und Cocker. Die größere Altersfrische bei den Pudeln gab für mich den Ausschlag.

    Dagmar & Cara

  • Ich hab jetzt nochmal im Netz rescherchiert und die werden wohl schon so um die 10-12 Jahre alt, manchmal auch älter, oder sie sterben mit 8 an Krebs.
    Und eigentlich schert man einen englischen Cocker nicht, sondern trimmt. Und schneidet eben das Fell so im Form, wie man es gerne haben möchte. Der amerikanische Cocker, der wird geschoren.
    Aber die Stirnhaare sind echt ein Thema, meine hat nen halben Pony.

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