Erfahrungen mit Chihuahuas und anderen Kleinhunden 2.0

  • Der erste Chi, den ich vor Jahren kennengelernt habe, war für mich auch der absolute Abtörner. :lol:

    Der war nicht kläffig oder so, aber nervig und ich hätte mir nie vorstellen können, so ein kleines, zartes Ding zu haben. Allerdings war der auch Kurzhaar und das gefällt mir bis heute nicht. Und eben ein typischer Handtaschenhund, mittelmäßig erzogen und "Mamis Liebling".

    Das passt so schön zu der Situation vorhin, als Tochter und ich nach Ferienwohnungen geschaut und eine durchgestylte Bude in rosa entdeckt haben:

    Ich: „Schau mal, die ist zwar arg rosa, aber fast neu, gute Lage, extra Eingang und der Preis geht auch gerade noch.“

    Tochter: „Mhm nee, da ist Hundeverbot.“

    Ich beuge mich irritiert über den Text, weil ich schließlich nach Hundeerlaubnis selektiert hatte und lese vor: „Hier dürfen Sie einen kleinen, wohlerzogenen Hund mitbringen.“

    Tochter: „Sag ich doch. Hundeverbot!“

    Ich: „Neeee, die denken da an einen Chi im Gucci-Täschchen oder an einen Bichon mit rosa Schleifchen und Glitzerhalsband.“

    Tochter, leicht genervt: „Aber die gibt’s nicht in wohlerzogen!“


    :ugly: :ugly: :ugly:

  • Das ist tatsächlich schon ein Gedanke gewesen. Klette Ashkii stand ja auch oft hinter mir, ohne dass ich ihn gehört hätte. Bin immer sehr schnell unterwegs und dann sehr fixiert auf meinen Gedanken. Dann renn ich plötzlich los und da wäre so ein kleines Kerlchen (als Welpe) schon ein wenig gefährdet. Wie schon geschrieben, war Ashkii als Welpe so groß wie ein ausgewachsener Havaneser, da ging das dann, wenn wir mal kollidierten. Werde schon mal anfangen zu üben ein paar Gänge runter zu schalten.

  • Ich finde, eine der besten Sachen am Kleinhund ist, dass fast niemand Angst hat. Fast alle begegnen dem Hund - und dann auch dir - positiv. "Sie haben aber einen süßen Hund" - wie oft habe ich das schon gehört. Von Menschen jeden Alters und Herkunft.

    Und wenn der Hund dann kein großes Interesse an Fremden hat, kann man ihm leicht vermitteln, dass sie egal sind.

    Dadurch hat der Hund auch viel mehr Freiheit. Wenn wir Menschen oder Hunden im Wald begegnen, sagen wir hallo zum Menschen, machen einen Bogen um den Hund und gehen weiter - ohne Leine.

    Für Jäger ist es einfach kein richtiger Hund - auch das ist sehr angenehm.

    Ich hatte einen Riesenschnauzer, bevor ich meinen ersten Kleinhund bekam, der Sprung war schon groß. Heute möchte ich nicht mehr zurück zu den Großen, es ist einfach so bequem - für 100% Hund.

  • Ich finde, eine der besten Sachen am Kleinhund ist, dass fast niemand Angst hat. Fast alle begegnen dem Hund - und dann auch dir - positiv. "Sie haben aber einen süßen Hund" - wie oft habe ich das schon gehört. Von Menschen jeden Alters und Herkunft.

    Und wenn der Hund dann kein großes Interesse an Fremden hat, kann man ihm leicht vermitteln, dass sie egal sind.

    Dadurch hat der Hund auch viel mehr Freiheit. Wenn wir Menschen oder Hunden im Wald begegnen, sagen wir hallo zum Menschen, machen einen Bogen um den Hund und gehen weiter - ohne Leine.

    Für Jäger ist es einfach kein richtiger Hund - auch das ist sehr angenehm.

    Ich hatte einen Riesenschnauzer, bevor ich meinen ersten Kleinhund bekam, der Sprung war schon groß. Heute möchte ich nicht mehr zurück zu den Großen, es ist einfach so bequem - für 100% Hund.

    So unterschiedlich sind die Erfahrungen.

    Meine Hunde wollte jeder streicheln. Bis auf Carlos und Ashkii waren meine Großen immer ohne Leine unterwegs. Besonders anziehend fanden so einige meinen KangalMix. In der U-Bahn musste er Maulkorb tragen, was ist er bedauert (und gestreichelt) worden. Und das auch ohne Maulkorb. Bequem fand ich es auch einfach nur neben mich zu greifen, Finger unter Halsband und an Menschen/Hunden vorbei.

    Freue mich schon darauf mit dem Hund zusammen Lösungen für unser Zusammenleben zu finden. Bis jetzt hab ich von jedem Hund Neues gelernt.

  • Gehe auch davon aus, dass ich mich schnell daran gewöhne.

    Auf jeden Fall solltest Du Dir einen schlurfenden Gang angewöhnen in der Wohnung, vor allem in der Küche!


    Ich drehe mich immer nur so um, dass beide Füsse auf dem Boden bleiben, denn beide Chis haben die Angewohnheit, sich ganz still und "diskret" hinter mich zu stellen. Ich muss auch Besuch oder Passanten immer wieder dran erinnern "Achtung, hinter Dir!"

    Ohja...wir machen unseren Besuch auch immer auf Gipsy aufmerksam, nachdem ein Besucher als sie ca. 14 Wochen alt war AUF sie getreten ist.

  • Also ich kann das so auch nicht ganz bestätigen.

    Vor Amber haben sehr viele Kinder Angst.

    Die hätten natürlich - vermutlich - auch vor großen Hunden Angst, aber Amber‘s Größe und ihre harmlose Ausstrahlung (Kindchenschema) machen scheinbar auch nicht weniger Angst.

  • Vor Amber haben sehr viele Kinder Angst.

    Die hätten natürlich - vermutlich - auch vor großen Hunden Angst, aber Amber‘s Größe und ihre harmlose Ausstrahlung (Kindchenschema) machen scheinbar auch nicht weniger Angst.

    Ich machte kürzlich auch so eine Erfahrung:


    Ich kam mit beiden Hunden (frei) einen Feldweg entlang Richtung Dorf. Von dorther kam mir ein Vater mit zwei Kindern entgegen, ca. 5 und 7 Jahre alt. Das kleinere drückte sich ängstlich an seinen Vater, als sie meine friedlich dahertrabenden Hunde sahen. Das zweite Kind, etwa 10 m weiter hinten, brüllte wie am Spiess. Ich dachte zuerst, sie sei über irgendwas frustriert und einfach am Quengeln. Aber dann hört ich "ho paura!" :flushed_face: (ich habe Angst!)

    Offenbar hatte die Kleine panische Angst vor meinen friedlichen Hunden mit Kindchenschema, die völlig unbeeindruckt neben mir auf dem Feldweg dahin trippelten. Beide zeigten nicht das geringste Interesse an den Kindern, sondern trabten einfach an ihr vorbei.


    Schon die Körpersprache der Hunde zeigte doch sehr deutlich, dass sie nicht im geringsten "aggressiv" waren und nicht mal Interesse an den fremden Menschen zeigten. Trotzdem war dieses Kind in heller Panik und hatte offenbar Todesangst vor diesen "Bestien."


    Jedes Gespräch wäre wohl nutzlos gewesen, denn die Kleine schrie dermassen laut in Panik, dass ich so rasch wie möglich Distanz schaffen wollte, damit die Kleine sich wieder beruhigen konnte. Der Vater redete zwar aus Distanz beruhigend auf sie ein, aber das nützte alles nichts.


    Ich frage mich, was geschehen ist oder woher sie diese panische Angst hatte und weshalb die Körpersprache meiner Hunde nicht deutlich genug war. Kurz vorher war allerdings ein Radfahrer mit frei laufendem Malinois auf demselben Weg an mir vorbeigeprescht. Möglicherweise waren sie diesem vorher begegnet, das konnte ich nicht beobachten. Aber es könnte evtl. eine Erklärung sein für diese völlig übertriebene Panik-Reaktion.


    Ich habe noch nie ein Kind dermassen schreien gehört beim Anblick meiner beiden harmlosen Zwerge... :hushed_face:


    Der langen Rede kurzer Sinn: Offenbar genügen Kindchenschema, Wuschel-Look (Bongo) und friedliches Dahertrippeln nicht, um ein Kind von der Harmlosigkeit eines Hundes zu überzeugen.


  • Ich frage mich, was geschehen ist oder woher sie diese panische Angst hatte und weshalb die Körpersprache meiner Hunde nicht deutlich genug war.

    Also, aus meiner Warte: Ich bin mit Hunden aufgewachsen und hatte als Kind öfter mal Angst eben bei kleinen Hunden. Die waren mir zu schnell und zu aufgeregt und kläfften so oft und fanden Kinder meist doof ... ich mochte die Riesen lieber.

    Aber wenn das ganz entspannte kleine Hunde-Wesen waren, dann konnte ich das natürlich erkennen.


    Ich kenne aber diese schreckliche Angst bei Kindern und manchmal auch Erwachsenen sogar bei kleinen Hunden ebenfalls, erst gestern hat ein Kind beim Anblick von Willi (ca. 2,5 kg) panisch gequiekt und hat sich - bestimmt schon acht oder neun Jahre alt - auf den Arm des Vaters geflüchtet.

    Ich gehe manchmal in der Nähe eines Wohnkomplexes mit Geflüchteten mit den Hunden los und nehme sie dort genau aus diesem Grund immer an die Leine. Ganz viele Bewohner haben da nämlich panische Angst vor Hunden.

    Ich habe mich mal in der Geflüchteten-Hilfe engagiert und gefragt, warum:

    Entweder sie haben während der Flucht sehr ungute Erfahrungen gemacht und gefährliche Situationen mit Hunden erlebt oder ihnen ist die Art, wie wir Hunde halten, einfach vollkommen fremd. In manchen Kulturen gibt es kein freundschaftliches Verhältnis zu Hunden. Da kennt man Hunde meist nur als Straßenhunde oder als Arbeitstiere (Wachhunde, Herdenschutz etc). Beiden kommt man lieber nicht zu nahe. Mit Hunden spielen und sie in ihrem Hundewesen kennenlernen kommt dort überhaupt nicht vor, vollkommen undenkbar.


    Viele haben aber dann natürlich trotzdem Interesse, besonders Kinder. Es gab schon einige, die sich Juni nach langem Zögern genähert haben. Juni nimmt alle Leckerli so vorsichtig und zart, da sind selbst die Ängstlichsten dahingeschmolzen. Ich musste aufpassen, dass man Juni dann nicht nur noch wegrollen konnte ... die ist in ihrer therapeutischen Rolle natürlich vollkommen aufgegangen.

  • Ich gehe manchmal in der Nähe eines Wohnkomplexes mit Geflüchteten mit den Hunden los und nehme sie dort genau aus diesem Grund immer an die Leine. Ganz viele Bewohner haben da nämlich panische Angst vor Hunden.

    Ich habe mich mal in der Geflüchteten-Hilfe engagiert und gefragt, warum:

    Entweder sie haben während der Flucht sehr ungute Erfahrungen gemacht und gefährliche Situationen mit Hunden erlebt oder ihnen ist die Art, wie wir Hunde halten, einfach vollkommen fremd. In manchen Kulturen gibt es kein freundschaftliches Verhältnis zu Hunden. Da kennt man Hunde meist nur als Straßenhunde oder als Arbeitstiere (Wachhunde, Herdenschutz etc). Beiden kommt man lieber nicht zu nahe. Mit Hunden spielen und sie in ihrem Hundewesen kennenlernen kommt dort überhaupt nicht vor, vollkommen undenkbar.

    Ich fand die Reportage "Haustier Hund, Wahnsinn oder Liebe?" da ganz erhellend. Darin spricht der kamerunische Anthropologe Ndonko über den Stellenwert der Hunde in Deutschland und man sieht auch, wie das in Kamerun gehandhabt wird, nämlich ganz anders. Ein bisschen fühlt man sich da schon ertappt. :pfeif:


    Eines der Kinder in der Nachbarschaft hat vor Sasa total Angst, das fand ich auch erstaunlich, weil sie einerseits niedlich und klein ist, aber auch total ruhig. Aber Angst ist eben Angst. Dennoch glaube ich, dass man mit so einem niedlichen Zwerg besser ankommt als mit einem gleichlieben Schäferhund, das wirkt auch Leute, die keine Ahnung haben, einfach weniger bedrohlich (auch wenn der Schäferhund ein braver Hund sein kann und der Zwerg ein kläffender Wadenbeißer).

    Wenn Sasa Hunger hat und jemand mit Taschen an uns vorbeiläuft, muss ich immer tierisch aufpassen, sonst geht sie betteln. Mittlerweile klappt das Timing, aber am Anfang hat es nicht geklappt. Die meisten fanden das nett und niedlich, ich mag mir gar nicht vorstellen, was ich mir beim gleichen Verhalten hätte anhören müssen, wenns ein Rottweiler gewesen wäre. :hust:

  • es ist mal ein erwachsener Mann kreischend im Park auf eine Bank gesprungen, weil mein 2 Kilo Hund an ihm vorbei ins Wasser gerannt ist.
    Der hat sich da auch erst wieder runter getraut von der Bank, als ich meinen Hund aus dem Wasser gefischt und angeleint hatte, dabei war das Wasser auch noch paar Meter hinter der Bank und dem Weg.

    Generell wohnte ich mal neben einer Schule (so ne Gesamtschule mit kleinen Kindern und Jugendlichen in zwei gegenüber liegenden Gebäuden) . Die älteren Jungen hatten fast alle Angst, wenn ich da mit den zwei Zwergen lang gegangen bin. Dabei sind meine Hunde immer bei mir gewesen und niemals zu einem Kind von sich aus hingegangen.

    Das genaue Gegenteil kenne ich aber leider auch. Absolut über griffige Menschen (mit großer Vielzahl erwachsene Männer), die meine Hunde einfach hochheben, einfach in meinen Schoß greifen zum streicheln (im Bus z.b.) jede Warnung von mir "der beißt ! nicht anfassen!" ignorieren und dann rumheulen wenn sie gebissen werden. Leute die ihre Kinder zum streicheln schicken .... auch egal ob ich vorher sage das der verdammte Köter beißt!. Es ist manchmal wirklich unfassbar :person_facepalming: 

    aber es gibt auch unzählige Leute die sich einfach nur über die zwei freuen, loben wie lieb und leise und gut erzogen die sind, loben wie schön die sind usw. dog-face-with-floating-hearts-around-headface

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