Wie kommt es zu unverträglichen Hunden?
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hallo,
ich hatte vor kurzem eine Diskussion mit einigen Leuten, bzw. ich war eigentlich nur interessierte Zuhörerin. Es ging darum, warum Hunde unverträglich sind/werden. Also wenn man zb. einen Hund von klein auf hat und dieser als erwachsener Hund dann andere Hunde absolut doof findet (klar, ein Hund muß nicht jeden Anderen toll finden) und Hunde am liebsten fressen würde.
Hunde, die zb. schon viel herum gereicht wurden usw. da kann ich ja nachvollziehen, daß sie als erwachsener vielleicht einige Probleme haben. Aber ich würde gerne wissen, bzw. mich würden Geschichten interessieren, warum ein Hund als erwachsener unverträglich ist.
Liegt es bei einigen einfach am Charakter? Oder liegt es immer an falscher Erziehung?Ich kenne eine Dame, die hat einen Schäfer. Als er noch ein junger Hund war, war er absolut lieb, spielte auch gerne mit meiner damaligen Bordeauxdogge. Hab ihn dann einige Zeit nicht mehr von Nahen gesehen, also immer nur von weitem gegrüßt usw... Und als ich ihn vor einigen Monat4en wieder sah, sagte die Besitzerin, ich solle doch bitte die Seite wechseln, ihr Hund will jeden anderen fressen.
Was kann da "schief" gelaufen sein? Oder liegt es tatsächlich bei einigen tatsächlich einfach am Charakter? - Vor einem Moment
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Hi
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Ein gut verträglicher Hund kann von jetzt auf gleich unverträglich sein,nicht immer hat dies etwas mit "erlerntem" Sozialverhalten zu tun.Ich kenne viele Beispiele.
Super verträglicher Hund,voller Fürsorgeaufgewachsen mit vielen abwechselnden Spielpartnern wird mit 3 Jahren ohne für Menschen ersichtlichen Grund dermassen Aggressiv wenn er Artgenossen nur sieht,das er an der Leine bleiben muss.Ohne einen Vorfall,der das Verhalten erklären könnte.
Hündin ohne Erfahrung mit Artgenossen,mit vielen wechselnden Besitzern und fragwürdigen Erziehungsmethoden,wurde auch schon mehrmals gebissen.Sie versteht sich mit jedem,ist sehr lieb im Umgang mit Hunden,geht Pöblern aus dem Weg und tritt den Rückzug an,wenn sie angegangen wird.Sie würde sich nicht wehren,ist aber alles andere als ängstlich.
Es gibt keine Vorgehensweise,welche beeinflussen kann,ob der Hund immer verträglich bleiben wird.Ab Tag X 10 Sozialpartner,danach jeden Tag mindestens 1 und der Hund wird nie unverträglich.
Es liegt auf keinen Fall immer an falscher Erziehung.Es gibt nun einmal Dinge,die Menschen,auch wenn sie es sich einreden lassen bzw. gerne kontrollieren würden absolut nicht beeinflussen können.Das obliegt dem Hund alleine und das ist auch gut so
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danke schon mal @Lunalabbi
so ähnlich denke ich auch, bzw. kann es mir nicht vorstellen, dass es immer an der erziehung und schlechten erfahrungen liegt. -
Rasse, Genetik, Sozialisierung, Erziehung, Erlebnisse, Traumatas etc , ,spielt alles mit.
Oft sind es aber in der heutigen Zeit auch gerade die Hunde, deren HH meinen, ein Hund braucht keine Grenzen und er müsse mit jeden anderen Hund "spielen". Dann wird gemobbt etc, was der HH gar nicht sieht, es ihm nicht bewusst ist, und es kommt zur Veränderung.
Zudem ist es auch so, das der Hund sich ja entwickelt, sprich Pubertät und dann auch erwachsen wird. Phasen in der der Hund sich eben auch weiter entwickelt, oft HH das nicht verstehen das plötzlich nun alles anders ist. Darauf sozusagen dann auch nicht dementsprechend reagieren.
Und gerade Rassen, die vom Wesen her eh zum Misstrauen neigen sollte man dabei nicht vergessen.
Vor allem sollte man auch akzeptieren können, das ein Hund eben nicht immer Bock hat auf andere Artgenossen, was aber wieder so einige Menschen nicht verstehen können.
Meiner Meinung nach, hat das ganze in der heutigen Zeit zugenommen, und liegt oft an der Erwartungshaltung vom Mensch.
Weil viele eben meinen, Hunde müssen sich untereinander ja alle mögen und müssten miteinander spielen.
Das spielt heute zu Tage schon noch eine grosse Rolle. -
Ist für mich auch größtenteils eine Charaktersache. Schlechte Erfahrungen und/oder mangelnde Sozialisierung hauen dann vlt noch in die Kerbe rein und wirken als Verstärker, aber Tendenz zu einer Unverträglichkeit oder bedingten Verträglichkeit war bereits vorher schon vorhanden.
Mit Erziehung hat das mMn überhaupt nichts zu tun. Ich kann meinen Hund zur Stubenreinheit erziehen, aber nicht zur Verträglichkeit. Ich kann Aggressionsverhalten zwar deckeln und durch Gehorsam eindämmen. Das schafft die Unverträglichkeit aber nicht aus dem Weg. Nur weil der Hund im Kommando bleibt und nicht tackert, wenn ein anderer ihm zu nahe kommt, ist er nicht verträglicher als einer, der sofort tackert. Er hört halt einfach nur besser.
Es gibt nun einmal Dinge,die Menschen,auch wenn sie es sich einreden lassen bzw. gerne kontrollieren würden absolut nicht beeinflussen können.Das obliegt dem Hund alleine und das ist auch gut so
Das sehe ich ganz genauso.
Für mich ist Unverträglichkeit oder bedingte Verträglichkeit auch kein Makel. Es ist ein weiterer Charakterzug mit dem eigentlich nur der Mensch ein Problem hat, weil er glaubt, jeder Hund, der nicht Everybodies Darling ist, sei irgendwie verkehrt oder etwas sei falsch gelaufen. Und dass man vermutlich sogar unterstellt, der Mensch hätte versagt, kommt als weiteres Problem hinzu, was erstmal nur Herrchen/Frauchen und nicht der Hund hat. Denn der findet einfach nur andere Hunde kacke. Nicht mehr und nicht weniger. -
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das problem ist halt, dass man von anderen HH doof angemacht wird. meine mutter hat einen hund, der absolut keine rüden mag und sehr machomäßig drauf ist. war er immer schon. die reaktionen von anderen HH sind oft hässlich. von doofen blicken bis zu "lassen sie ihn ohne leine, ohne leine ist das ja was anderes und dann spielen die ne runde", über beschimpfungen.
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Naja. Das ist aber wieder ein Problem des Menschen bzw. sogar eins, dass er sich selbst macht. Kann man sich zu Herzen nehmen, muss man aber nicht. Und man muss keinen unverträglichen Hund haben, um dumme Sprüche von noch dümmeren Menschen gedrückt zu bekommen. In der Hundehalterwelt hat jeder zu allem.ne Meinung, jeder seine Ideologie, jeder seine eigenen Bedürfnisse und Anforderungen an den eigenen Hund. Da ist immer Potenzial dafür dass es knallt.
Kann man sich drauf einlassen, muss man aber nicht. Niemand zwingt mich, in irgendeine Diskussion oder Auseinandersetzung mit einem mir wildfremden Menschen zu gehen, der mich und meinen Hund gerade 5 Sekunden und zu ersten Mal überhaupt gesehen hat.
Von meinen 3 Hunden ist einer nur bedingt verträglich. Da gibt es nur ausgewählten Kontakt. Meine Entscheidung. Fertig aus. Kein Diskussionsbedarf. Allerdings erlebe ich es so gut wie nie, dass einen Fremde doof anmachen. Und wenn, dann eher aus anderen Gründen . Hier spricht man sich ab. Kontakt: Ja oder Nein? Wenn nein, kein Problem. Man geht sich aus dem Weg, grüßt sich, alles gut. -
Gerade u.a. Schäfis neigen ja dazu. Früher gab es da so ein hickhack nicht. Du hattest deinen Hund an der Leine oder er stand super im Gehorsam, Punkt. Da hieß es nicht, jeder Hund muss mit jeden. Es wurde akzeptiert, was heute ja nicht mehr oft der Fall ist, da werden dann solche Hunde verpönt, bzw der HH, der ja alles falsch gemacht hat.
Und klar, kann Mensch einen sonst verträglichen Hund auch versauen, in dem er ihm seinen Willen aufzwingt, das er spielen soll aber eben keinen Bock drauf hat. Oder dann eben unsicher ist, und in Situationen gezwungen wird, in denen er dann nicht mehr aus kommt. Lerneffekt, null, Schuss geht nach hinten los.
Es gibt viele Faktoren, aber eben anerziehen kann man das nicht. -
Wir haben ja gerade auch den Fall - unsere Hündin war immer verträglich - aber unsicher.
Das schon, seit sie zu uns kam.
Wir haben immer versucht ihr Sicherheit zu geben und sie für ruhiges Verhalten zu bestätigen.Z.B., wenn sie angebellt wurde und zu uns guckte - ohne zu reagieren.
Seit der ca. 4 Läufigkeit etwa fing sie dann an zu Pöbeln.
Unsere Trainerin meint, dass es Unsicherheit gepaart mit vermutlich Hormonen seien.
Wir arbeiten also gerade daran.
Ich bin mir unschlüssig darüber, ob Unverträglichkeit vom Grundcharakter her kommt - oder nicht.
Eine gewisse Gelassenheit und 'kein Interesse' an anderen Hunden ab einem bestimmten Alter gibt's ja offenbar schon bei manchen Rassen.
Und ich kenne auch Hunde, die öfter angegriffen wurden und trotzdem noch total verträglich sind.
Aber auch welche, wo ein Ereignis ausgereicht hat, dass sie andere Hunde seitdem doof fanden/sehr vorsichtig wurden.
Vermutlich hängt es auch echt sehr stark am Charakter, ob sie sehr sensibel sind, oder eher einen sehr dicken Geduldsfaden haben.. .
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Zitat
das problem ist halt, dass man von anderen HH doof angemacht wird. meine mutter hat einen hund, der absolut keine rüden mag und sehr machomäßig drauf ist. war er immer schon. die reaktionen von anderen HH sind oft hässlich. von doofen blicken bis zu "lassen sie ihn ohne leine, ohne leine ist das ja was anderes und dann spielen die ne runde", über beschimpfungen.
Uhhh, das kenn ich. Mein Rüde war auch sehr unverträglich. Zum einen war er schon immer ein Macho und ich habe es durch, nun, sagen wir durch mangelndes Erkennen und einer gewissen Überforderung im ersten Moment verstärkt. Ich hatte Jahre lang einen mit Rüden unverträglichen Hund. Und das Thema Leine abmachen und Spielen hab ich mir auch oft anhören müssen. Hab den Leuten dann immer versucht zu erklären, dass mein Hund gesetzt dem Fall dass ich die Leine jetzt abmachen würde sein eigenes "Spiel" spielen würde... Nämlich das "ich werf dich auf den Rücken und du ergibst dich oder ich Tacker dir ein paar Löcher in den Pelz". Verstehen einige Leute nur nicht... Sicherlich habe ich ein paar Dinge in Mugens Erziehung, grade in seiner Rüpelphase verkackt, das gebe ich auch offen zu, aber das bedeutet halt nicht, dass andere Leute durch bloßes Klugscheißen und unqualifiziertes Gesülze meinen Hund in ein verträglichen Alles-Lieber verwandeln können. Ich habe lange mit an dem Problem gearbeitet und hatte irgendwann den Punkt wo der Gehorsam so gut war, dass er sich zusammengerissen hat... Mit seinen Blicken hätte man aber in einigen Momenten Diamanten schleifen können.
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