Die Frage geht an alle Malinois Kenner.

  • Geht mir übrigens auch so - und wenn ich die Beitrage zu Malis hier immer so lese, frag ich mich halt auch, ob mir bisher einfach nur die absoluten Ausnahmen begegnet sind oder hier halt bewusst die "ganz harten Fälle" dargestellt werden, um aufzuzeigen, wie es auch laufen kann.Aber spannen zu lesen ist es auf jeden Fall

    Als Hundesportler kenne ich sehr viele Malis und Xer die sehr rassetypisch sind. Die sind auch aus dementsprechenden Verpaarungen. Allerdiings habe ich auch schon Malis kennengelernt die nichts taugen. Schlaftabletten mit einem Wesen vom 8jährigen Labbis. 4 um genau zu sein kenn ich. Aber diese Hunde wurden als Schnäppchen gekauft, ohne Ahnung zu haben. Resultat ist das die Hunde alle 4 krank sind. HD, Spondylose, Futtermittelunverträglichkeiten, Herzprobleme. Dafür sind diese Hunde eben im Alltag total unkompliziert. Sie sind nicht nur vom Wesen her rasseuntypisch sondern auch vom gesundheitlichen Status.


    Ich selbst finde Malis toll. Sie im Sport zu sehen ist genial. Aber ich seh sie eben auch noch öfter im Training und hier muss dann wirklich alles passen. Reaktionsgeschwindigkeit vom Menschen, das Team ringsrum und und und. Sie sind super schnell im Lernen und sind verdammt erpsicht darauf alles richtig zu machen aber es ist auch eine Grtawanderung- Genie und Wahnsinn liegen verdammt dicht beieinander. Eine falsche Bewegung mit dem Balli in der Hand und es kann passieren dass du dem Hund gerade so noch deine Nase vor den Zähnen wegziehen kannst. Mit meinen Pudeljungs kann ich mit einem Streichholz spielen, in meiner Unbedarftheit hab ich dass neulich mit dem Malimix gemacht den ich führe. Er legt mir ein Ministöckchen aufs Bein, ich schubs es mit den Fingern weg. 3x gings gut beim 4. x hatte ich dann 4 Löcher im Oberschenkel. Er hat es nicht böse gemeint aber er war einfach etwas drüber in seinem Spaß das Stöckchen zu fangen. Würde meine Jungs nie passieren und mit denen kann man auch toll arbeiten. Wenn ich mit Leon arbeite muss ich 200% geben. Wach sein und ganz klar ja und nein befolgen und einfach selbst keinen Fehler machen. Denn wenn du Fehler machst merken das Pudel zwar auch aber die nutzen das sehr viel subtiler aus- jedenfalls wirds nicht schmerzhaft.

  • @Murmelchen Also, wir treffen vergleichsweise selten auf Malis, weil hier sie hier in der Innenstadt halt selten sind und bei meiner Mutter auf dem Land dominieren dann doch noch die DSH.
    Aber wenn wir bisher auf Malis getroffen sind, dann gab es nie "Probleme" iSv von Mobbing/Beissereien oÄ, zB Freilaufwiese in Düsseldorf am Rhein, da kam uns ein Mali mit dickem Stock im Maul entgegen, lief eng an Herrchens Fuß, Henry neugierig hin, Mali reagiert nicht, geht an uns vorbei, Henry läuft noch mal hinterher (wobei der nie aufdringlich ist, sondern neugierig, aber Abstand hält), Mali guckt nur und geht weiter - absolut kein Interesse. Am Hundestrand letztes Jahr hat der Mali, der an zwei Tagen etwa 50m weiter neben dem Strandkorb gelegen hat auch absolut kein Interesse gezeigt obwohl Henry zweimal an ihm vorbeigetänzelt ist und die einzige "aktive" Begegnung, die mir jetzt einfällt, war auf einer Hundewiese, da wurde durch die Gegend gerannt und Henry kam halt nicht hinterher - aber aggressives Verhalten oder Mobbing oder sowas hab ich mit Malis halt noch nie erlebt (Glück? wer weiß). Sowas erlebe ich eher mit Border Collies, die hier wie Pilze aus dem Boden schiessen.

  • Also Schlaftabletten waren das nicht, die uns begegnet sind. Junge, gesunde und aktive Hunde. Ich bin ja froh, wenn wir mal einen Hund treffen, der mit Moro mitkommt.

  • Ich hab ja weiter vorne von den 2 Huendinnen geschrieben, die anders sind. Der Bruder der einen wurde (von einem wirklich erfahrenen Malihalter!) verkauft, weil 'Wesenskrueppel'. Der gute Bub hat mit 2 Jahren beschlossen (ohne das was vorgefallen ist!!!), dass alle ausser sein HF doch bitte zu sterben haben. Der hat nicht nur bloed getan, der ist in absoluter Beschaedigungsabsicht auf Menschen los, die er von Welpenbeinen an kannte. Und nein, der hatte keinen Hirntumor o.ae. (mAn vererbt seine Mutter einfach Scheiss, aber gut ..). Ein Halbbruder dieser Hunde kann z.B. keine Pruefung laufen, weil seine (erfahrenen HF!) es nicht schaffen ihn davon abzuhalten jeden Menschen auf dem Platz ernsthaft anzugehen...


    Ich kenne Unmengen an Malis die fasst ausserhalb der Familie keiner an..zumindest nicht ohne danach wirkliche Loecher zu haben! Ebenso kenne ich (wenn auch wenige) Malis, die andere Hunde sofort zerlegen wuerden. Diese Hunde fallen im Alltag null auf! Weil ihre HF wissen was sie da haben, die Hunde passend fuehren und entsprechend handeln.


    Auf der anderen Seite kenne ich auch genug Malis die verkappte Labbis sind, wenn es um Menschen geht (inkl. meiner 2 Weiber) und ganz viel dazwischen.
    Es gibt eben eine breite Spanne bei diesen Hunden und man sollte mit allem rechnen.


    Wir zeigen nicht die super krassen Hunde auf, sondern mAn eher normale Hunde (ausser besagter Ruede + seine Geschwister und Halbgeschwister...sowas ist fuer mich ein absolutes No-Go).



    @Jessica83
    Ja Ignoranz gibts auch oft. Entweder vom Hund selber mitgebracht oder erlent. Es erleichtert den Alltag einfach ungemein ;) Anders wird es im Sport z.B. auch schwer. Bei den grossen Pruefungen sind die Hunde bei den Siegerehrungen mit auf dem Platz. Bei der FMBB ziehen die Hunde durch die Stadt und ins Stadion. Hunde die da austicken sind n bissel doof (und kann mWn auch zum dis fuehren). Ich wage zu bezweifeln, dass die alle super vertraeglich sind. Aber...sie haben gelernt die anderen Hunde zu ignorieren. Ab und an sieht man bei jungen Hunden noch durchblitzen, dass sie die anderen doof finden, aber mehr auch nicht

  • Wenn ich mit Leon arbeite muss ich 200% geben. Wach sein und ganz klar ja und nein befolgen und einfach selbst keinen Fehler machen.

    Aber kann ein Hund, der dann so rassetypisch ist, Zuhause wirklich entspannen? Ich kann mir das irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass der zwei Stunden auf dem Platz auf 200% ist und man dann nach Hause kommt und den Rest des Abends ruhig Filmchen auf der Couch gucken kann - ich stell mir das so vor, dass der Hund vllt auf 150% runterfährt und dann vor mir steht und auf die nächste Aufgabe wartet, sowas würde mich wahnsinnig machen.
    Das bisher hier Geschriebene verstehe ich ja so, dass wenn der rassetypische Mali (also nicht die Schlaftablettenversion) seine rassetypische Auslastung bekommt, dann kann er außerhalb des Trainings auch ruhig und ausgelassen sein. Gleichzeitig ist aber doch ein Rassemerkmal, dass diese Hunde im Prinzip 24/7 immer zu allem bereit sind, oder? Ich kann mir da halt nur schwer vorstellen, dass man selbst mit rassetypischer Auslastung überhaupt einen chilligen Hund erwarten kann.
    Mein Freund erzählt mir immer ganz begeistert von den Dienst-Malis bei der Arbeit, meint aber auch, dass nach allem, was er so mitbekommen hat, diese Hunde außerhalb des Dienstes auch keine "normalen" Hunde sind (Maßstab von normal ist bei uns natürlich Henry, der so ziemlich mit allem kompatibel ist)... was ja dann eigentlich auch wieder widersprüchlich ist, weil der reale Polizeidienst plus das Training dafür in der Freizeit doch dann DIE ideale Auslastung darstellen würde.

  • Wenn ich mich genau jetzt umschaue, dann liegt die Kleine im Garten und knabbert an einem Stock, Fou pennt auf dem Balkon neben mir und Kalle liegt in der Wohnung. Ohne das ich es ihnen gesagt habe ;)
    Das geht sehr wohl. Immer auf 150% zu sein, ist auf Dauer einfach auch ungesund. Ich will den An-Aus-Knopf. Sie sollen da sein, wenn ich es will und dann bitte nicht nur ein bisschen (und wenn es sein muss auch ueber ihre Grenzen hinaus) und ansonsten sollen sie entspannen.


    DH (je nachdem WAS sie tun) sind fuer mich einfache andere Hunde. Sie sind evtl. nicht kompatibel mit allem, das ist aber auch nicht ihr Job und man darf nicht vergessen wofuer diese Hunde ausgebildet sind!

  • Knallt ein unfreundlicher Hund in uns rein und ich lass meine machen, dann gibt es Probleme.

    Das scheint aber eher eine Reaktion von Schäferhunden überhaupt zu sein. Ich kenne das so von unseren DS.
    Ich habe oft gedacht, daß sich das was mein Terriertier gefallen läßt, bei unseren Schäfern nie durchgegangen wäre.

  • Stimmt Lorbas
    Die beiden DSH meines Freundes sind komplett unverträglich...Solange keiner in uns reinläuft top....
    Aber wenn es passiert schreddert besonders der Rüde....

  • Doch, das geht und das ist auch Teil der "Kunst" mit diesen Hunden. Die können den perfekten Ausschalter lernen. Aber sie müssen ihn lernen - es ist natürlich auch hier wieder eine große Spannbreite an Charakteren - aber die meisten die ich auch kenne, müssen ihn richtig aktiv lernen, ansonsten kommen sie wirklich nicht zur Ruhe, was wieder auf die Nerven geht und das schraubt sich gerne in einen Teufelskreis.


    Wenn ich zB nach Hause komme, läuft Hilde eine große Runde durch die Bude, läuft ins Schlafzimmer, haut sich aufs Bett und dann kann ich hier putzen, rumrennen oder sonstwas machen - die pennt tief und fest. Dasselbe im Auto - gerade noch Schutzdienst - ab in die Autobox, Seitenlage und Schnarchgeräusche. Sie kann zB auch bellende Hunde in Autos rechts und links davon komplett ausblenden selbst bei offener Klappe. Kommt aber ein Hund dicht an ihre Box, dann sollte der die Nase nicht am Zwischenraum der Gitterstäbe der Box haben - bis auf einen Meter Individualdistanz ist das ihr Platz und ja, sie würde kräftig reinbeißen, wenn da keine Stäbe wären (und ich nicht da bin).


    Ob so ein Hund ein "Problem" ist, wurde ja gefragt, weil die Wahrnehmung die eines aktiven, triebigen Hundes war aber "nichts besonderes" was jetzt anders wäre als bei den Jägern.


    Ich behaupte, ob es ein Problem ist oder nicht, liegt in der Hauptsache am Menschen. Ich selbst finde sie wirklich nicht schwierig. Eigen, aber nicht kompliziert irgendwie. Sehr logisch, sehr nachvollziehbar. Aber: Die meisten Hundehalter, die einen netten, aktiven Begleithund wollen, gehen von einem anderen Grundtyp Hund aus. Haben evtl ein Problem mit Aggression (denn bis ein Mali Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Ignoranz gelernt hat, setzt er halt sehr gern nach vorne um), oder mit Härte in Kombination mit hoher Sensibilität.
    Ja, man kann auch ein nicht völlig festes Nervenkostüm so arbeiten, dass man das im Alltag nicht mehr merkt und der Hund auch guten Sport macht. Problematisch ist, wenn der Hund mit diesem Mangel allein gelassen wird und man von ihm Reaktionen wie die eines "normalen Hundes" erwartet.


    Fazit: Ob ein Mali schwierig ist oder nicht - mal von den ganz eigenen Charakteren wirklich ernster Hunde abgesehen, ich rede jetzt von den typischen Sport Malis - liegt am Menschen. Von unkontrollierbar und wirklich gefährlich bis lustig, nett, ignorant, folgsam und easy handelbar ist so ziemlich alles drin. Man kann ihn halt nicht zwingend so trainieren wie man auch Border, Pudel, oder Deutsch Kurzhaar trainieren würde.

  • Meine musste abschalten lernen.
    Kannte sie nicht, war vorher nie nötig, da man sie einfach in einen leeren Raum gesperrt hat, wo sie brüllen konnte.


    Sie ist zwar kein Mali, sondern ein DSH aus Leistungszucht, aber da gibt es ja dann doch wieder Parallelen.


    Sie ist sehr ernsthaft, hat sich auf mich fixiert und mit Arbeit ist es ein toller Hund, der wirklich Freude macht.


    Ohne, wird sie zum unausstehlichen Miststück, dass alles umbringen will.


    Komme ich heim, fällt sie erst einmal um


    Das Hüterchen braucht übrigens wesentlich längere Erholungsphasen, wenn die noch fest pennt, würde die DSH schon gerne was Neues tun.

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