Qualzuchten II

  • Bei der Zucht von Nutztieren - seit mindestens 20.000 Jahren geübt und verfeinert! - galt immer die Grundregel, dass es nicht zu Inzucht kommen darf, weil das schädlich für die "Rasse" ist. Deshalb wurden Tiere verpaart, die "erwünschte" Merkmale oder Eigenschaften aufwiesen. Und danach wurde die Zucht auf eine MÖGLICHST BREITE BASIS gestellt! Ein Schäfer hatte (und hat noch heute!) ein Interesse daran, dass möglichst ALLE weiblichen Schafe gedeckt wurden.

    Das ist so nicht ganz richtig.
    Als Ende 2014 die Einreisebestimmung von Welpen nach D geändert wurde (nur noch Einreise mit gültiger TW), änderten sie tatsächlich das Gesetz zur Einfuhr einer bestimmten Schafrasse. Das Gesetz wurde gelockert, weil der geneetische Pool hier total eng geworden war.
    Und wenn der Schäfer alle weiblichen Schafe decken lässt, dann bekommt auch nicht jedes Schaf nen anderen Bock. ;)

  • Wenn du sagst, dass man bei Lungenkrebs eh keine Chance hat, hast du keine Ahnung, was die Medizin heutzutage leisten kann.

    Mein Großvater ist auch an Lungenkrebs gestorben. 1996.
    Wäre er zwanzig Jahre später erkrankt (und dementsprechend jünger natürlich), hätte er ganz andere Überlebenschancen gehabt.

    klar hat man eine Chance aber bei jedem liegt die Chance anderes.

    Ich verstehe nicht was da nicht zu verstehen gibt.
    Ich habe für mich entschieden, das ich keine Tausend Behandlung an mir durch führen lassen will.
    Um doch am Ende zu sterben :muede:
    Da lebe ich lieber mein Leben und dann geht halt irgendwann das Licht bei mir aus..

    Wie gesagt ich hab eine hohe Chance den Krebs von mein Vater die Tedenzen geerbt zu haben.
    Und auf den Scheiß hab ich kein Bock.
    Ich will kein Pflegefall werden, ich will kein Krankenbett und keine Artmenmaschine Zuhause.

    Wenn jemand aber den anderen Weg gehen will, halte ich den nicht auf.
    Wie gesagt ist das eine Inviduelle Entscheidung.

  • Warum geht es in Sachen Qualzucht nicht vorwärts? Weil 1. nicht zusammen gearbeitet wird (zumindest nicht sichtbar) und 2. diejenigen, welche direkt mit diesen Rassen zu tun haben (egal welches Tier) sofort in den Verteidigungsmodus verfallen, aus welchen Gründen auch immer. Würde sich ernsthaft damit auseinander gesetzt werden, könnten in kleinen Schritten zusammen sicherlich Lösungen gefunden werden, auch wenn der ein oder andere zurückstecken muss. Wird nicht passieren.

    Das Gleiche bei Tierversuchen. Jeder wurschtelt nur in seinem Interessengebiet herum und jeder hat seine persönlichen nachvollziehbaren Gründe dafür.

    Dabei geht es doch bei beiden Themen (welche mehr oder weniger zusammen hängen) gar nicht darum Rassen auszurotten oder aber keine Krankheiten oder aber Medikamente mehr zu erforschen (das wird eh nicht passieren und ist auch nicht das Ziel). Sondern endlich das zu nutzen was es schon als Ersatz gibt und die Forschung finanziell zu unterstützen. Möglich wäre es, wenn man denn wollte (Gesetzgeber).

    "Das Grundproblem ist, dass es noch immer zu wenig tierversuchsfreie Verfahren gibt. In die tierversuchsfreie Forschung fließt nur einen Bruchteil der Gelder, die für die tierexperimentelle Forschung zur Verfügung stehen. In diesem Bereich wird noch zu wenig geforscht wird, vielversprechende Projekte bleiben in Kinderschuhen stecken bleiben weil eine Anschlussförderung fehlt.
    Um hier endlich den überfälligen Paradigmenwechsel einzuleiten, muss die Bundesregierung einen systematischen Abbauplan aus dem Tierversuch vorgelegen. Ohne diesen kann der geplante Ausstieg aus dem Tierversuch nicht gelingen. Denn nur im Rahmen einer Gesamtstrategie wird es gelingen, die Entwicklung tierversuchsfreier Methoden systematisch voranzubringen".
    Quelle

    Mensch und Tier hätten etwas davon. Tiere würden nicht mehr (für mich) "missbraucht" und Menschen hätten letztendlich Medikamente welche sicherer und individuell wirksamer sind.

  • Immer noch zu kurz gedacht. (Entschuldigung)

    Wenn die Bundesregierung da wirklich einen Riegel vor schieben würde, würde Deutschland noch unattraktiver für Pharmaziekonzerne. Die suchen sich dann einfach andere Standorte. Was dann noch große Folgen für Arbeitnehmer und Wirtschaft bedeuten würde. Die momentanen Einschränkungen werden zähneknirsched hin genommen, weil der Nutzen der Standorte in Deutschland (noch) höher ist, aber nicht ohne ständig Diskussionsstoff in den Firmen zu liefern.

    Dh. Es müsste sich weltweit in diesem Bereich ändern - und das wird nicht (so schnell) passieren. Gerade die Länder die jetzt schon sehr attraktiv aus Arbeitgeber-Sicht sind, werden da nicht einfach mitziehen.

    Klar könnte Deutschland wie so oft den moralischen Vorreiter spielen - das hätte bei so einer rabiaten Gesetzesänderung wie oben genannt weitführende Folgen und ist nicht erstrebenswert :ka:


  • Aber es gibt schon Gründe warum zB Mäuse in den ersten Tests eingesetzt werden. Gerade in der Anfangsphase geht es ja auch noch um grundlegende Erkenntnisse zu dem Wirkstoff, die noch nichts mit der Verträglichkeit beim Menschen zu tun haben. Da fände ich es verwerfliches, diese Phase 1 Tests sogleich an Tieren zu testen, die dem Menschen näher kommen - ist zumindest mein persönliches empfinden dabei.

    Dieses Phänomen ist zwar sehr verständlich (wir sind halt Menschen und je ähnlicher bzw. näher uns ein Lebewesen ist umso stärker ist die Identifikation) aber meiner Meinung nach ist dieser Ansatz zu emotional. Denn wenn man es ganz rational betrachtet, dann sind Labormäuse nicht weniger schlimm als Laboraffen. Jedes Tier hat nur ein Leben.

    Dasselbe greift nämlich auch bei den Impfstoffherstellern mit ihren Küken. Küken sind "weit genug weg" um nur als Behälter zu dienen. Mit Mäusen wäre das nicht machbar, aber mit Mäusen kann man forschen, weil sie dafür gerade "weit genug weg" sind. Versuche mit Affen brauchen eine extrem gute Begründung, denn die sind definitiv nicht "weit genug weg".

    Wie gesagt: ich verstehe das, mir geht es genauso. Aber wenn ich darüber nachdenke, muss ich mir die mehr als nur doppelte Moral eingestehen. :tropf:

  • Wie gesagt, die Küken sind für mich eine andere Liga. Einfach weil das Bewusstsein für diese Leben in dem Bereich recht abgestumpft ist und auch, weil sie keinerlei Überlebenschance haben + dass es mMn einfach ein fragwürdiges Einsatzgebiet ist.

    Hinzu kommt tatsächlich noch, dass die Pflege der Versuchstiere durch ausgebildetes Personal hierzulande sehr vernünftig abläuft (wie überall, schwarze Schafe gibt es immer) und die Tierpfleger durchaus ihre Tiere zu schätzen wissen. Die Wertschätzung gibt's gegenüber den Küken (und deren Elterntieren) einfach nicht - das Personal in dem Bereich hat allerdings auch keinen vergleichbaren Bezug zu den Tieren. Es sind halt Produktionsmitarbeiter :ka: und diese Tiere werden ja nunmal vor der Geburt dem Schlüpfen (im weitesten Sinne) Genmanipuliert, damit sich überhaupt der Impfstoff gewinnen lässt.

  • Ich mach ehrlich gesagt schon einen Unterschied zwischen einem Primaten und einer Maus. Der Primat ist einfach so viel intelligenter als die Maus. Ich sehe da schon einen Unterschied in der (seelischen) Leidensfähigkeit. :ka:

  • Ich mach ehrlich gesagt schon einen Unterschied zwischen einem Primaten und einer Maus. Der Primat ist einfach so viel intelligenter als die Maus. Ich sehe da schon einen Unterschied in der (seelischen) Leidensfähigkeit. :ka:

    Der Unterschied liegt in der Übertragbarkeit auf den Menschen. Etwas was bei einer Maus getestet wird lässt sich oft nicht auf den Menschen anwenden. Bei Affen ist das anders, da diese näher mit uns verwandt sind. Was bei denen klappt/nicht klappt, wird bei Menschen wahrscheinlich zu einem ähnlichen Ergebnis führen

  • Daran hapert es :"Wenn die Bundesregierung einen Riegel vorschiebt".
    Irgendwie gibt es nur schwarz und weiß.

    Niederlande macht es vor wie ein Ausstieg aussehen kann.

    Wenn es keinen Beginn gibt, wird es auch kein Ende geben. Ausreden finden sich immer, wenn man nicht will. Unmögliches fordern, für mich, immer nur die Verfechter von Qualzucht oder Tierversuchen. Den Rahmen, den es schon gibt und ausgeweitet werden könnte, wenn man wollte, der wird einfach mal ignoriert. Organisationen wie z.B. "Ärzte gegen Tierversuche" verlangen nichts Unmögliches. Sondern zeigen auf wie es gehen kann. Ohne das Mensch auf etwas verzichten muss.

  • Das sagt sich jetzt sehr einfach :ka:

    Ich hab nichts verfechtet und keine Ausreden für irgendwas gefunden. Einfach nur Objektiv die Problematik geschildert und ja - das ist eine Problematik. Weißt du wie viele Arbeitsplätze und Gelder diese Industrie bringt? Da jetzt auf Biegen und Brechen eine Änderung durchzuführen, bewegt die Firmen maximal zu einem Standortwechsel.

    Denn entweder ganz oder gar nicht, es wäre eine ziemliche Doppelmoral den Riegel nur vor Tierversuche im Inland zu schieben. Wenn so was verabschiedet werden würde, dann müsste es schon lauten, dass Firmen die hierzulande ansässig sind auch nicht im Ausland solche Versuche durchführen dürfen.

    Sonst wäre das doch nur ein abschieben dieser Problematik zum Schein.

    Und Deutschland ist als Standort nicht so wichtig, dass die Produktion nicht einfach in andere Länder verlagert werden könnte :ka: Würden Firmen jetzt so einen Knebelvertrag aufgesetzt bekommen, sind die schneller weg als man schauen kann und was haben wir dann gewonnen? Dann änderst du nämlich gar nix mehr, nicht einmal kleinschrittig

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