Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Zu Beginn der Rassehundezucht mit Ausstellungen wird bei vielen Ausgangstieren dieser Rassen das schlechte Gangbild und die mangelnde Funktionalität der Hinterhand beklagt.
Bei Rassen und Populationen, die ab den 70er Jahren konsequent und über Generationen auf möglichste Freiheit von HD selektiert wurden, sehe ich da ganz erhebliche Verbesserungen zum Ausgangszustand.
Hast Du dazu Quellen?
Diese Schrift scheint diese Aussagen nämlich nicht unbedingt zu stützen. Klick! (Ausnahmsweise mal in Deutsch)
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Auch wenn viele es vielleicht als schlechtes Beispiel ansehen, weil man der großen Problematik der DCM nicht Herr wird...
Beispiel zur Rasseverbesserung beim Dobermann: Wobbler und Kupferspeicherkrankheit.
Beides große Thematiken in der früheren Zucht, die heutzutage keine Rolle mehr spielen, durch die Selektion.Es ist leider wie in der Boulevardpresse... man fokusiert seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die Skandale und die Fehler in der Zucht und übersieht oder leugnet ganz offen, die positiven Errungenschaften.
Vermutlich weil einem viele gesundheitliche Fortschritte einer Rasse eben nicht so oberflächlich ins Auge springen, wie ein langer Rücken oder eine eingedrückte Nase. -
Auch wenn viele es vielleicht als schlechtes Beispiel ansehen, weil man der großen Problematik der DCM nicht Herr wird...
Beispiel zur Rasseverbesserung beim Dobermann: Wobbler und Kupferspeicherkrankheit.
Beides große Thematiken in der früheren Zucht, die heutzutage keine Rolle mehr spielen, durch die Selektion.Es ist leider wie in der Boulevardpresse... man fokusiert seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die Skandale und die Fehler in der Zucht und übersieht oder leugnet ganz offen, die positiven Errungenschaften.
Vermutlich weil einem viele gesundheitliche Fortschritte einer Rasse eben nicht so oberflächlich ins Auge springen, wie ein langer Rücken oder eine eingedrückte Nase.Da hast Du sicher nicht ganz unrecht. Du erwähnst z.B. ja - berechtigterweise - immer wieder, wie beim Deutschen Schäferhund erfolgreich die Problematik der Hüftgelenkdysplasie angegangen wurde.
Andererseits frage ich mich gerade beim Dobermann halt schon, inwiefern es als ein 'Erfolg' zu werten ist, wenn mein Hund zwar vielleicht nicht am Wobbler-Syndrom oder an Morbus Wilson erkrankt, aber dafür eine 40-60%ige Chance hat, vor dem 8. Lebensjahr an DCM zu sterben? Darf das dann wirklich als eine Verbesserung der Situation gelten?
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Die DCM gibt es ja schon lange, aber dass es in dem Maße grassiert und bereits Welpen trifft ist züchterischer Selektion und Genpoolverarmung zu verdanken.
Nur ein Krankheitsmerkmal bei züchterischer Selektion zu betrachten ist fatal. So verliert man zwar ein paar Wobblergene im Genpool verringert aber dadurch Gene zur Herzgesundheit. Was hilft einem Hund super Hüften zu haben, wenn er sie nur eine paar Monate nutzen kann, weil das Herz schlappmacht. Solange wie die DCM beim Dobermann bekannt ist (das war schon in den 60er/70ern Thema) hätte die Selektion das Thema priorisieren müssen.
Beim Wobbler kann man noch relativ viel mit kein Schutzdienst, Physiotherapie etc. ausrichten, vor allem präventiv, beim Herz kannst du gar nichts machen, außer Medikamente geben und hoffen. -
Bezüglich der "Hüftverrenkung" zitiere ich mal kurz aus " Krankheiten des Hundes" (Müller, 1922)
"Läßt sich ein gut sitzender Verband nicht anbringen, wie dies z.B. bei der ziemlich häufig vorkommenden Verrenkung des Hüftgelenks - der Gelenkkopf war in den von mir beobachteten Fällen über den äußeren Rand der Pfanne heraus und nach oben bzw. nach hinten getreten .... usw.".
Das beschreibt die Ausprägung einer schweren HD, und läßt Rückschüsse auf die geringgradigeren Formen zu, die sicherlich kaum zu behandeln waren, wenn sie überhaupt auffielen. Ein hinkender Hofhund kann immerhin nicht streunen und wildern.
Was schlechtes Gangwerk angeht, zitiere ich mal nicht, das läßt sich bei den Berichten von Richard Strebel, Ludwig Beckmann, Vero Shaw und in Ansätzen bei Leopold Filsinger (1876) mehrfach nachlesen.
Bei Filsinger wird steifer Gang noch extra allgemein erwähnt und Rheumatismus zugeschrieben. Vermutlich ist damit Arthrose gemeint, und die ist ja bekanntermaßen häufige Folge von Gelenkschäden.
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@Quarus, Super, herzlichen Dank!
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Andererseits frage ich mich gerade beim Dobermann halt schon, inwiefern es als ein 'Erfolg' zu werten ist, wenn mein Hund zwar vielleicht nicht am Wobbler-Syndrom oder an Morbus Wilson erkrankt, aber dafür eine 40-60%ige Chance hat, vor dem 8. Lebensjahr an DCM zu sterben? Darf das dann wirklich als eine Verbesserung der Situation gelten?
Naja die Ausbreitung von DCM jetzt auf Auszucht der anderen Krankheiten zu schieben ist schon etwas lächerlich.Die Extremformen der DCM treten in Zuchtlinien auf in denen massivste Linienzucht bis hin zu regelmäßigen Inzestverpaarungen durchgeführten wurden und die dienten weder bei den Italienern noch den Russen dem Ausmezren und ausselektieren irgendwelcher Krnakheiten, sondern da ging es rein um die Optik... man wollte den Schädel von GGdC und den "prominenten Unterkiefer" in alle möglichen Linien festigen und hat alles andere dafür über Bord geworfen.
Den Todesstoß verpasste dann die langjährige Bibel der Neuzüchter Gerhard Schülers Buch in dem die Linienzucht zum Allheilmittel erkkärt wurde. Generationen von Neuzüchtern haben gelernt, dass 3-3 gut und unbedenklich ist und man da keine Sorgen haben muss. Das Buch wird ja bis heute über den grünen Klee gelobt und für Unsummen gehandelt.
Die mit den großen Namen hatten die falschen Ziele und man hat Neueinsteigern falsche Idole als Leitfaden mitgegeben.
Da jetzt daraus zu konstruieren, dass überlegte Selektion zur Verminderung von Erbkrankheiten massive Gefährdungen nach sich zieht und Zucht deshalb nie der Verbesserung dienen kann, ist schlicht lächerlich.
Aber ich bin es bei dieser Diskussion ja gewohnt, dass es manchen schwer fällt, das komplette Bild zu betrachten und sich nicht nur das Eckchen rauszupicken, das in ihre Argumentation passt.Beim Wobbler kann man noch relativ viel mit kein Schutzdienst, Physiotherapie etc. ausrichten, vor allem präventiv, beim Herz kannst du gar nichts machen, außer Medikamente geben und hoffen.
Kannst du bei Wobbler auch nicht.
Da kannst du die defekte Wirbelsäule schonen und behandeln und hoffen... das ist auch nichts anderes als bei DCM.
Auch Wobbler lässt sich präventiv nicht verhindern, das ist Unsinn.Bei beiden Dingen kann man nur behandeln und hoffen, dass es lange gut geht.
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@frauchen07 da muss ich dir bei allem Respekt wiedersprechen .
Es ist NICHT per se ausbügeln früherer Fehler, es gibt Krankheiten die man zuvor nicht kannte, Krankheiten die nicht wirklich populär waren/sind aber nunmal erforscht wurden (und damit bekämpft- know your enemy) wodurch sie ausgemerzt werden bevor es zu signifikanten Beeinträchtigungen kommt.Aber klar, draufhauen weil da überhaupt was ist macht mehr Spaß gell?
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Ich glaube, der Skye, so als Standard-Skye definiert, sah noch nie anders aus. Ist halt ein weiterer Hund, der, wie so einige andere Rassen auch, ausschliesslich für den Showring gezüchtet wurde.
Ich habe die Disney-Verfilmung von Greyfriars Bobby hier auf DVD. Ist aus dem Jahr 1961, Bobby wird diversen Quellen zufolge von einem reinrassigen Skye Terrier dargestellt:
greyfriars+bobby+04.jpg
greyfriarsbobby_hisweedogwashere_fc_470x264_060520180646.jpg
greyfriars+bobby+05.jpgWie man sieht, ist dieser Hund anatomisch keinesfalls mit den verkrüppelten Rassevertretern von heute vergleichbar. Ich fand die Geschichte der Rasse sehr spannend und hatte, auch weil der Bobby im Film wirklich ein toller, moderat gebauter kleiner Hund ist, die Hoffnung, dass es Skye Terrier wie diesen auch jetzt noch irgendwo geben müsste, ist ja immerhin "nur" knapp 60 Jahre her. Aber ich bin leider nie fündig geworden.
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Auch Wobbler lässt sich präventiv nicht verhindern, das ist Unsinn.
Hab' ich auch nicht behauptet. Mann kann aber im asymptomatischen Stadium die Wirbelsäule röntgen lassen und entsprechend die Haltung optimieren und damit die Nervenschädigung hinauszögern- das meine ich mit präventiv.
Dsa geht im Vergleich deutlich besser als medikamentös einen plötzlichen Herztod zu verhindern. -
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