Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Weil's zwar spannend, aber nun doch ziemlich off topic wird, hier im Spoiler mehr zu @Dreamys Beitrag weiter oben, dazu, was Golden Retriever und Skye Terriers verbindet und eine Ausführung zum Aussehen und der Funktion des Skyes ab 1900.
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Ich habe die Disney-Verfilmung von Greyfriars Bobby hier auf DVD. Ist aus dem Jahr 1961, Bobby wird diversen Quellen zufolge von einem reinrassigen Skye Terrier dargestellt:
greyfriars+bobby+04.jpg
greyfriarsbobby_hisweedogwashere_fc_470x264_060520180646.jpg
greyfriars+bobby+05.jpgWie man sieht, ist dieser Hund anatomisch keinesfalls mit den verkrüppelten Rassevertretern von heute vergleichbar. Ich fand die Geschichte der Rasse sehr spannend und hatte, auch weil der Bobby im Film wirklich ein toller, moderat gebauter kleiner Hund ist, die Hoffnung, dass es Skye Terrier wie diesen auch jetzt noch irgendwo geben müsste, ist ja immerhin "nur" knapp 60 Jahre her. Aber ich bin leider nie fündig geworden.
Ich glaube nicht, dass wir von einer Verfilmung (Fiktion) auf eine Realität schliessen dürfen. Der Hund, der Bobby spielt, ist viel zu hochbeinig für einen Skye: egal, ob wir Bilder oder Standards reinrassiger Skyes aus dem 19. Jahrhundert, von 1960 oder 2018 betrachten, Skyes hatten stets kurze Beine und einen überlangen Rücken. (Hier z.B. ein Artikel, welcher die Entwicklung des Scottisch Terriers im Vergleich zu demjenigen des Skyes vergleicht, Klick!) Hier wurde einfach ein Hund gewählt, der passend schien. So ist z.B. Lassie ist im Film - obwohl der Name 'Mädchen' bedeutet - ebenfalls ein Rüde. Ganz einfach, weil Rüden vor der Kamera mehr hermachen.
Im heutigen Standard des Skye wird der Cairn im Übrigen ebenfalls erwähnt. Wie gesagt: wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Hunderassen 'Gott gegeben' sind, sondern diese wurden aus diversen Hunden im 19. Jahrhundert entwickelt. Oft war da noch nicht einmal so etwas wie ein 'Landschlag' vorhanden. Ein Typ musst überhaupt erst etabliert werden. So würde Queen Victorias eigener Skye 'Islay' noch eher als (schlechter) Cairn, denn als Skye durchgehen (hier von ihr selbst porträtiert: Klick!) Jedoch ist auch dieser Hund kurzbeinig.
Besonders spannend wird es aber, wenn man sich tatsächlich etwas mit der Entstehungsgeschichte des 'modernen' Skyes beschäftigt: so entdeckt man, zum Beispiel, dass es (eigentlich logischerweise) immer in etwa dieselben Herrschaften waren, welche sich im 19. Jahrhundert der Hundezucht widmeten und eigene Rassen kreierten. Die Tochter des ersten Barons von Tweedmouth, welcher mit seinen Zuchtbemühungen die Grundlage des heutigen Golden Retrievers gelegt hat, nahm sich des Skye Terriers an und beeinflusste in ganz signifikanter Art und Weise dessen Zucht. So wurden also im gleichen 'Hause' sowohl der moderne Golden Retriever, wie auch der moderne Skye Terrier begründet.
Egal wie oft das behauptet wird, ein 'arbeitender' Terrier war der Skye nie: schon um 1860 war klar, dass der Skye ein reiner Show- und Liebhaberhund ('pet') war.
Hier ein wunderbares Bild der Marchioness, umringt von ihren Skyes: Klick! (Wer die Sache noch mehr im Detail studieren möchte, kann gerne hier weiterlesen: Klick!
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Aber klar, draufhauen weil da überhaupt was ist macht mehr Spaß gell?
Na klar.
Ich frage auch nicht nach, weil ich etwas wissen will, sondern weil ich dich ganz persönlich ärgern will... gell.
Antworten würden mir am meisten Spaß machen, aber wenn jegliche andere Ansicht oder Nachfrage als "Draufhauen" interpretiert wird - dann kommt da wohl auch nix mehr.
GELL.
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Es ist leider wie in der Boulevardpresse... man fokusiert seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die Skandale und die Fehler in der Zucht und übersieht oder leugnet ganz offen, die positiven Errungenschaften.
Deswegen frage ich ja so hartnäckig nach positiven Errungenschaften.
Wie soll man sie denn würdigen, wenn sie nicht benannt werden? Und warum werden sie das nicht?
Das mit dem besseren Gangbild ist ja schon mal was konkretes.
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Es ist leider wie in der Boulevardpresse... man fokusiert seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die Skandale und die Fehler in der Zucht und übersieht oder leugnet ganz offen, die positiven Errungenschaften.
Deswegen frage ich ja so hartnäckig nach den positiven Errungenschaften.
Wie soll man sie denn würdigen, wenn sie nicht benannt werden? Und warum werden sie das nicht? Ich kenne mich nicht aus mit vielen Rassen und würde einfach gerne mehr erfahren.
Gibt es auch was konkretes, was nicht mit Krankheiten zu tun hat? Also wo die Rasse besser wurde - nicht nur im Sinne von weniger krank, aber im Sinne von vorher gut - und jetzt noch besser.
Ich bezweifle nicht, dass es starke Bemühungen gibt, gesunde Hunde zu züchten. Darum geht es mir gar nicht.
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Weil's zwar spannend, aber nun doch ziemlich off topic wird, hier im Spoiler mehr zu @Dreamys Beitrag weiter oben, dazu, was Golden Retriever und Skye Terriers verbindet und eine Ausführung zum Aussehen und der Funktion des Skyes ab 1900.
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Ich glaube nicht, dass wir von einer Verfilmung (Fiktion) auf eine Realität schliessen dürfen. Der Hund, der Bobby spielt, ist viel zu hochbeinig für einen Skye: egal, ob wir Bilder oder Standards reinrassiger Skyes aus dem 19. Jahrhundert, von 1960 oder 2018 betrachten, Skyes hatten stets kurze Beine und einen überlangen Rücken. (Hier z.B. ein Artikel, welcher die Entwicklung des Scottisch Terriers im Vergleich zu demjenigen des Skyes vergleicht, Klick!) Hier wurde einfach ein Hund gewählt, der passend schien. So ist z.B. Lassie ist im Film - obwohl der Name 'Mädchen' bedeutet - ebenfalls ein Rüde. Ganz einfach, weil Rüden vor der Kamera mehr hermachen.
Im heutigen Standard des Skye wird der Cairn im Übrigen ebenfalls erwähnt. Wie gesagt: wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Hunderassen 'Gott gegeben' sind, sondern diese wurden aus diversen Hunden im 19. Jahrhundert entwickelt. Oft war da noch nicht einmal so etwas wie ein 'Landschlag' vorhanden. Ein Typ musst überhaupt erst etabliert werden. So würde Queen Victorias eigener Skye 'Islay' noch eher als (schlechter) Cairn, denn als Skye durchgehen (hier von ihr selbst porträtiert: Klick!) Jedoch ist auch dieser Hund kurzbeinig.Besonders spannend wird es aber, wenn man sich tatsächlich etwas mit der Entstehungsgeschichte des 'modernen' Skyes beschäftigt: so entdeckt man, zum Beispiel, dass es (eigentlich logischerweise) immer in etwa dieselben Herrschaften waren, welche sich im 19. Jahrhundert der Hundezucht widmeten und eigene Rassen kreierten. Die Tochter des ersten Barons von Tweedmouth, welcher mit seinen Zuchtbemühungen die Grundlage des heutigen Golden Retrievers gelegt hat, nahm sich des Skye Terriers an und beeinflusste in ganz signifikanter Art und Weise dessen Zucht. So wurden also im gleichen 'Hause' sowohl der moderne Golden Retriever, wie auch der moderne Skye Terrier begründet.
Egal wie oft das behauptet wird, ein 'arbeitender' Terrier war der Skye nie: schon um 1860 war klar, dass der Skye ein reiner Show- und Liebhaberhund ('pet') war.
Hier ein wunderbares Bild der Marchioness, umringt von ihren Skyes: Klick! (Wer die Sache noch mehr im Detail studieren möchte, kann gerne hier weiterlesen: Klick!
Da ich es gerade zur Hand hatte: Vero Shaw schreibt 1883 in "Das illustrierte Buch vom Hund" "Der Skye ist lang, niedrig und wohl gebaut...". Die Widerristhöhe eines "Sam", 1873 gezüchtet und sehr berühmt, betrug 25,5 cm, bei einer Rückenlänge von 41 cm. Das finde ich schon ziemlich niedrig. Eine Hündin "Perkie" hatte 23 cm zu 41 cm. Jetzt noch eine eher waagerecht getragene Rute mit körperlanger Behaarung, und wir sind schon bei einem langen Hund. Die Bilder von Sam und Perkie zeigen auch lange, niedrige Hunde, bloß die Behaarung läßt die Pfoten frei und darum fällt die Länge wohl weniger auf.
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Zitat von AnnetteV
Ich glaube nicht, dass wir von einer Verfilmung (Fiktion) auf eine Realität schliessen dürfen.
Wie gesagt...laut Disney handelte es sich bei dem in dem Film verwendeten Hund um einen reinrassigen Skye Terrier (weitere körperliche Merkmale, bspw. Fellfarbe und Ohren, sprechen m.E. durchaus dafür). Und wenn man dem Glauben schenkt, muss es um 1960 verhältnismäßig hochbeinige Vertreter der Rasse gegeben haben. Mehr habe ich nicht sagen wollen.
Vielen Dank übrigens für die Links und die zusätzlichen Infos, ich finde die Entwicklung von Hunderassen über die Jahrhunderte unglaublich spannend.
Dass der Skye Terrier mittlerweile genauso schlimm oder noch schlimmer dran ist wie der Dackel, ist sehr bedauerlich. Wenn man die Hunde auf den historischen Bildern von den eingestellten Links mit dem heutigen Typ vergleicht, stellt man fest, dass die bereits damals niederläufige, aber noch nicht ins Extrem abgedriftete Anatomie nicht erhalten, sondern maßlos überzeichnet wurde, hin zu einer völligen Karikatur des Typs um die vorletzte Jahrhundertwende.
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Ich denke, wegen der weit verbreitete jagdliche Leistungszucht, durch die permanent funktionell gebaute Hunde auch der Showzucht zugute kommen können, steht der Dackel besser da, als ein ausgesprochener "Luxushund" wie der Skye.
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Hier ein wunderbares Bild der Marchioness, umringt von ihren Skyes: Klick!
Der Link funktioniert nicht bei mir.
L. G. -
Der Link funktioniert nicht bei mir.
L. G.
Und so ?
Scottish Terrier Club of America - A Short History of the Scottish Terrier Breed Standard; C. Cook
38e872cd0c029066ae0bf0c8d5b9a7ef.jpg
Der dritte Link ist ein toter Link. Den brauch ich hier nicht einfügen.
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Der dritte Link ist ein toter Link. Den brauch ich hier nicht einfügen.
Den meinte ich aber.
L. G.
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