Qualzuchten II

  • Ich glaube, dass du nicht liesst, was irgendwer schreibt. Jeder, der irgendeine Frage stellt, ist ignorant und schlimmeres.

    Die einzigen, die hier nicht lesen, was geschrieben wird bzw. die Realität völlig ignorieren und in ihrem Wolkenkuckucksheim aus Wunschdenken verharren sind Tahlly, Du und noch ein paar andere hier, die der Meinung sind, dass der VDH mal eben ein Fähnchen mit der Aufschrift "Qualzucht" schwingt und damit hat sich die Sache erledigt.

    Dem ist nicht so, wie hier schon eine ganze Reihe von Posts versucht haben, darzulegen.

    Wenn ich bsp. sehe, wie lange es braucht, Leute aus einem ZV rauszuschmeissen, die ganz klar und eindeutig wiederholt, bewusst und trotz mehrfachen Hinweises und Ermahnungen gegen Vorgaben und Auflagen des ZV verstossen haben, dann stellt sich mir die Frage, wie man rechtlich etwas so wischiwaschi-schwammiges wie der §11b des TSchG durchsetzen will.

    Selbst das von euch so gern als Grundlage genommene Qualzucht-Gutachten ist in rechtlicher Hinsicht grösstenteils das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Viel nettes blablabla - nichts konktretes. Nur "hätte, wäre, könnte, wünschte, sollte, wäre empfehlenswert, ..... ".
    All das, was jeder Mensch mit ansatzweise gesundem Menschenverstand und etwas Einblick in die Materie doch sowieso weiss. Auch wenn man es nur zu gern ignoriert.

    Und klar - hätten die Gutachter in besagtem "Qualzucht-Gutachten" sich nicht so schwammig ausgedrückt, dass man das Gutachten getrost in die rechtliche Tonne kloppen kann, dann wäre da aus diversen Zuchtvereinen ganz schnell was in Richtung Rechtsstreit gekommen ..... was dann u.U. dazu geführt hätte, dass besagtes Gutachten auch aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage in die Tonne gekloppt worden wäre.

    Denn - den Gutachtern ist auch bewusst, dass sie zwar viele "hätte, wäre, könnte, sollte" drin haben, dass sie aber keine konkreten Angaben machen können. Und dass sie sich mit evtl. Rechtsstreitigkeiten einen Bärendienst erweisen könnten.


    Und nochmal - der einzig gangbare Weg, den der VDH vorgegeben hat, ist der Belastungstest. Egal wie lächerlich, albern etc. ihr den findet. Und logischerweise darf der Test nicht derart ausgelegt sein, dass ihn nur ein kleiner Prozentsatz bestehen kann .... denn dann seit ihr wieder die ersten, die schreien "Qualzucht wegen Inzuchtdepression" ....
    merkt ihr was?


    Eigentlich reine Zeitverschwendung hier noch was zu schreiben.

  • Die einzige Konsequenz, der Ausschluss bleibe aufrecht.Nochmal, wir haben in D kein Präzedenzfallrecht. Wenn Züchter X gegen den Ausschluss klagt und verliert, muss es nicht heißen, dass die entscheidung für Züchter y und Z genau so ausgeht.

    Und ich kann dir aus leidvoller Erfahrung sagen, dass sie mit ziemlicher Sicherheit nicht verlieren werden, weil die Rechtslage für einen Ausschluss bei Qualzucht zu dünn ist. Man hat schon bei sehr klaren Tatbeständen große Schwierigkeiten den Ausschluss durchzusetzen, wenn der Betroffene vor Gericht zieht.

    Und wenn, dann gibt es ja noch die Möglichkeit, in die Dissidenz zu gehen. Einen Weg gibt es doch immer.

    Dann definiere doch mal Qualzuchtmerkmale EINEINDEUTIG.

    Es gibt nun mal in den meisten Fällen keine EINEINDEUTIGE Definition, kein EINEINDEUTIGER Parameter, um den Beginn der Qualzucht zu definieren oder zumindest die Möglichkeit, Qualzucht zu verhindern.

    Ich hatte dann noch geschrieben, daß dann die Frage "Was sind Qualzuchtmerkmale?" losgehen würde. Daß es da nichts eindeutiges gibt, weiß ich selber.


    Hm, ich glaube, wir sollten die eingewanderten Wölfe nutzen, um aus ihnen eine neue Art Hunde zu züchten. Vielleicht ist das ja die Lösung.

  • Das passiert leider nie.

    Das geht doch gar nicht.Weder im juristischen Bereich noch im medizinischen gibt es sowas, und es muss auch nicht sein.

    Wozu braucht man bei Gerichtsprozessen wohl Gutachter? Warum müssen Hunde bei Shows oder zur ZZL von Menschen begutachtet werden?

    Das wurde hier aber auch schon 100 mal geschrieben.

    Ich glaube, dass du nicht liesst, was irgendwer schreibt. Jeder, der irgendeine Frage stellt, ist ignorant und schlimmeres.

    Zumindest in der Juristerei bemüht man sich sehr, schwammige Bezeichnungen zu vermeiden. Haut natürlich nicht immer hin, aber zum Großteil ist im Kodex des StGB und ABGB alles ziemlich gut definiert (bin aus Österreich, weiß nicht wie das bei euch in D ist?).
    Zum Argument, dass Richter auf einer Show Hunde beurteilen: Also bei meiner Rasse gibt es eine exakte Vorschrift, wie ein Rassevertreter auszusehen hat. Von den Ohrenabständen bis zur Länge der Rute ist alles definiert worden. Und danach beurteilen die Richter - mal mehr, mal weniger gut.

    Genau diese Parameter fehlen aber eben bei der Qualzucht.

  • Schon klar, dass das mit einem Augenzwinkern gemeint ist.
    Aber selbst bei der Neu-Domestizierung würden wir dieser Tage vermutlich am TschG scheitern und bei der Qualzuchtfrage landen, ob man Tiere als Haustiere züchten darf, die in den ersten 20 Generationen vermutlich nicht mit dem Leben als Haushund klar kommen.

    Ansonsten stell ich mir das witzig vor.
    "Nein, du darfst keinen Mops mehr haben, hier nimm einen vor drei Generationen domestizierten Wolf, der ist ganz toll als Familienhund" :D

  • Ich habs hier ja schon oft gesagt: Wer was tun will muss weg vom PC! Raus aus dem Forum, raus aus Facebook, rein ins Leben.
    Geht in die Vereine. Geht zu den Shows und sagt laut und deutlich das die Richter sich nicht an den Standard halten. Zieht die Tierärzte auf den Shows auch mit rein.
    Zieht die Vet-Ämter der Städte da mit rein.

    Die Standards sind eigentlich alle gut so wie sie sind. Die Richter, die etwas gut bewerten obwohl es laut Standard ein Fehler bis schwerer Fehler ist, an denen muss man ansetzen.
    Die Shows bringen Prestige und an Shows hängt ne Menge Geld. Das ist ein Goliath, aber hier schreien doch immer viele kleine Davids. Also los, geht raus und ändert was!

  • Ein Weg ein gewünschtes Merkmahl zu festigen wäre die Linienzucht. Aber wollen wir ja nicht, denn Ahnenverlust ist ja auch doof.
    Und offen gestanden bin ich mir nun auch nicht sicher ob so ein Weg bei den Plattis überhaupt noch machbar ist, dafür hab ich mir das alles nur oberflächlich angesehen :???:


    Unter anderem ich hatte schonmal in dem Thread erwähnt, dass hier niemand etwas gegen Inzucht hat, wenn das auch im Sinne der Gesundheit der Rasse absolut notwendig ist. Da sag ich auch nichts gegen Halbgeschwister-Verpaarung...

    Dabei sollte aber (wie bei jedem züchterlichen Bestreben) das Gesamtwohl der beteiligten Tiere höchste Priorität haben und nicht das scheiß Ego der Züchter und Kunden.

    Kann mir gut vorstellen, dass so einige Mops-Züchter Angst um ihre Existenz haben müssen, sollte ihr Produkt sich irgendwann mal wie ein Hund benehmen. Ist natürlich auch blöd, wenn die Rasse dann trotzdem, wegen fehlender Abnehmer, ausstirbt.

    Damit das nicht wieder als reine Stammtischpolemik hingestellt wird:

    ICH kenne nur Leute, die Möpse halten (wollen), denen ihr Steiff-Teddy zu wenig frisst... Hunde, welche sich wie Hunde verhalten, sind nichts für diese Leute. Die wollen nen Hamster, den man Hund nennen darf, ohne allzu oft dabei ausgelacht zu werden. :ugly: Würd sie nichtmal einen Tag auf meinen aufpassen lassen.

    Ist auch (jetzt ohne scheiß) ein ziemlich beliebter Junkie-Hund (zumindest in der Schweiz). Nervt halt nicht beim schnorren und ballern und scheißt nicht so große Haufen in die Wohnung. :kotz:

  • Unter anderem ich hatte schonmal in dem Thread erwähnt, dass hier niemand etwas gegen Inzucht hat, wenn das auch im Sinne der Gesundheit der Rasse absolut notwendig ist

    Andere versuchen aber gerade, Linienzucht per se als Qualzucht zu definieren. Wegen Flaschenhals, genetischer Verarmung und damit größerer Wahrscheinlichkeit von Auftreten von Erbkrankheiten.

    Nach wessen Maßstäben richtet man sich da nun? :D

  • Eigentlich gibt es dann ja nur noch einen Grund: Das ausmerzen/eindämmen von bekannten Erbkrankheiten.

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