Qualzuchten II

  • Ich warte hier gerade - wohl umsonst - auf die Ermahnung zur Net(t)iquete bei @yane :muede:
    Oder wie oft muss ich mich noch beleidigen lassen?
    Ich halte fest, meine Fragen sind lächerlich, auf kindergartenniveau, inkompetent, unqualifiziert und jetzt bin ich schon eine 4 Jährige.


    Btw. Ich möchte zwar Spitze züchten, aber momentan hab ich keinen Anreiz das im Verein für Deutsche Spitze unter dem VDH zu machen, wenn die IG spitze (IHV) und der VSNH doch besseres für dir Rasse leistet.

    Woher @yane ihr ganzen persönliches wissen über mich her nimmt, möchte ich Mal wissen - hab sie nie im Forum in irgend einem anderen Thread angesprochen oder gesehen, aber sie weiß ja offenbar ganz genau, dass ich sowieso nix für die Rasse mache und mich nur im Forum mit VDH bashing beschäftige...

    Informationen sammeln ist trotzdem nicht verboten.

    Aber zum bestimmt dritten Mal die Frage: darf ich einen Verein also nur kritisch hinterfragen, wenn ich dort Mitglied bin? Daran hält sich doch sonst auch keiner, also warum ist dass ein totschlagargument einiger hier?

  • Mach dir nichts draus.
    Kritik am heiligen VDH ist hier ein Sakrileg.

    Ich habe seit über 30 Jahren VDH Rassehunde, war auf Ausstellungen, war im Rassezuchtverein und halte mich grundsätzlich für eine Unterstützerin der Rassehundzucht unter dem VDH.
    Aber hier kann einem echt die Lust vergehen.

  • Ich weiß dass der VDH der Dachverband ist :muede:
    Das ist aber keine Antwort auf meine Frage.


    Meine Frage ist, ob die Klausel schon existierte, als die ZO vom Vfdsp neu aufgesetzt wurde, oder ob der Vfdsp diesen Absatz drin stehen hat, obwohl es - wie ich vermute - bereits länger vom VDH als unzulässig festgelegt wurde?

    Sollte der VDH - entgegen meinen Erwartungen - die Inzestzucht erst nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der ZO vom Vfdsp als unzulässig festgelegt haben, wäre die ZO ja "nur" nicht auf aktuellem Stand und nicht gleich mit einem ungültigen Absatz aufgesetzt worden.

    Ich bin seit etwa 8 Jahren im Zuchtgeschehen aktiv und zumindest in dem Zeitraum stand der Inzest-Passus definitv schon immer drin.

    @Tahlly
    So, und anstatt wie ein trotziger Vierjähriger, der im Supermarkt kein Eis bekommt, rumzumaulen, wäre es sinnvoller und zielführender, einfach herzugehen und an den Vorstand einen Antrag auf Anpassung der ZO zu stellen, wie @Cattlefan schon geschrieben hat. Nur vermute ich, dass es dazu nicht kommen wird, denn das erfordert schon etwas mehr Initiative als sich in einem Forum im Internet in vergleichsweise sicherer Anonymität auszulassen.

    Wenn ich mir die betreffende Satzung so anschaue, dann kann Otto-Normalverbraucher gar keinen Antrag stellen (wie bei allen mir bekannten RZV übrigens). Bei den Spitzen wären dazu nur die Regionalgruppen und die Mitglieder des Hauptvorstandes berechtigt. Und entscheiden tut auch nicht der Vorstand sondern die Generalversammlung.
    Ich würde dem Verein einfach eine formlose Mail schreiben und auf den Widerspruch zur VDH-Rahmenzuchtordnung aufmerksam machen. Dann können die ihren Antrag ja selber stellen.
    Als wir mit den Tollern vor ein paar Jahren eine eigene Zuchtordnung bekommen haben, war das auch ein gigantischer Aufwand, den man echt nicht unterschätzen darf. Kann mir gut vorstellen, dass sowas immer wieder durchrutscht. Ist doch menschlich, in den Vereinen sitzen schließlich lauter ehrenamtliche Privatpersonen und keine Kanzlei oder ähnliches.


    Der einzelne Züchter sicherlich. Der liebt was er tut. Aber sobald da eine Gruppe draus wird und es erste Führungsebenen gibt verändert sich das Ziel.Da geht es dann den Mitarbeitern im Verband eher darum viele Mitglieder zu halten und zu wachsen und um Außenwirkung oder Veranstaltungen.
    Da ist wichtiger keinen zu verärgern ...

    Zum Glück gilt ja auch in den Rassezuchtvereinen noch ein Demokratieprinzip und es wird abgestimmt. Da kann nicht irgendwer in irgendeiner Position etwas an den Satzungen/Ordnungen ändern.

    Wie sieht es denn aus mit den Leuten hier, die Mitglied in einem dem VDH angeschlossenen RZV sind. Wie seht ihr euren Handlungsspielraum? Gibt es den überhaupt? Also ist die Aufforderung "Werde Mitglied" sinnvoll? Könnte ich was bewegen wenn ich das täte (und nicht sofort wieder rausfliege)?Oder sind euch die Hände gebunden?

    Ich habe bisher zwei Anträge auf der Züchterversammlung gestellt. Einmal ging es darum, dass die Dummyprüfungen nicht mehr als Nachweis für die Schussfestigkeit zugelassen werden. Bei den Dummyprüfungen steht der Hund bei den Schüssen im Gehorsam (Im Sitz neben seinem Führer). Bei den sonstigen Nachweisen der Schussfestigkeit (Jagdprüfungen und Wesenstest) bewegt der Hund sich bei den Schüssen frei und kann daher meiner Meinung nach sein Verhalten deutlicher zeigen. Der Antrag ging ohne eine Gegenstimme durch.
    Letztes Jahr habe ich mit unserem Zuchtwart einen Antrag auf Anhebung der Leistungsanforderungen gestellt. Erst hatte ich damit gerechnet, dass wir die einzigen beiden sind, die dafür stimmen. Wir haben das Thema schon im Vorfeld viel in Foren, facebook, Telefonaten etc. publik gemacht und versucht verständlich zu machen. Der Antrag wurde abgelehnt, allerdings war das Ergebnis ziemlich knapp, was mich eigentlich überrascht hat.

    Mein Fazit: Sich einbringen lohnt sich immer, aber es macht viel Arbeit und am Ende muss man die demokratische Entscheidung akzeptieren und sollte das auch sachlich und ohne Groll tun ... oder den Antrag im nächsten Jahr wieder stellen ;)
    Und wenn man in einen Verein eintritt gleich mit der Absicht "ich änder hier was" sollte man sich informieren wer wo was ändern kann. Bei den Retrievern beispielsweise kann jedes Mitglied einen Antrag für die Mitgliederversammlung stellen und hat dort Stimmrecht. Bei der Züchterversammlung (und hier wird über die Zuchtordnung bestimmt) können dagegen nur die Züchter und Deckrüdenbesitzer abstimmen. Da nützt es mir also nichts normales Mitglied geworden zu sein. Genausowenig kann ein Tollerzüchter über die Zuchtordnung der Flats abstimmen, auch wenn es der gleiche Verein ist.

    Zitat

    Warum kann es nicht für alle Rasse gelten, dass wiederholt auftretenden Atemgeräusche zum Zuchtausschluss führen?


    Dass es überall Betrüger gibt und Tierärzte, die Atteste ausstellen, die
    gelogen sind, das ist ja dann ein anderes Problem. Lügner gibts wohl
    überall.

    Ganz ehrlich, ich wär ziemlich angepisst, wenn ich jetzt mit meinen Tollern neben den 9 aktuellen (und überwiegend zeit- und kostenintensiven) Voraussetzungen für die Zuchtzulassung auch noch einen völlig sinnbefreiten Belastungstest mit Atmungsüberprüfung machen müsste, nur weil die Mopszüchter Mist gebaut haben. Sobald etwas in der VDH-Rahmenzuchtordnung steht, muss es bei allen RZV umgesetzt werden. Und wenn man die Hürden für die ZZL künstlich immer höher schraubt, hat man immer weniger Zuchttiere und damit auch wieder neue Probleme. Vorschriften sind wichtig, aber sie sollten bitte auch Sinn machen.

  • Würden Züchter und Verband es ernst meinen dann hätten sie zB im Leistungstest steigende Anforderungen festhalten können. So gäbe es einen Anreiz seine Hunde fitter zu bekommen.

    Und woher weißt du, das das nicht der Fall ist?

    In dem Tagungsbericht den ich vor etlichen Seiten verlinkt habe, hat z.B. der FB Verband die Anforderungen von 11 min auf 8 min verschärft.

    Wer einen kranken Hund zur ZZL vorstellt (mit akuter - was, Lungenentzündung?) hat ja wohl sowieso den Schuß nicht gehört.

    Wenn mein Hund, dokumentiert durch den Behandelnden TA, nach einer durchgemachten Lungenentzündung ein Rasseln zurückbehält ist das mit nichten ein Grund mir/meinem Hund die ZZL zu verweigern.

    Das man mit einer akuten Lungenentzündung nicht auf eine ZZL geht, ist ja wohl selbstverständlich.

    Wieso nicht Ziele mit Züchtern und Verband erarbeiten und festhalten? Ziel xy bis 2025 erreichen .... usw.

    Das es sowas nicht gibt, weißt du woher?

    Der einzige der derartig internes Wissen haben dürfte und auch bereit war es zu teilen, ist ja direkt vergrault worden.

    Btw. Ich möchte zwar Spitze züchten, aber momentan hab ich keinen Anreiz das im Verein für Deutsche Spitze unter dem VDH zu machen, wenn die IG spitze (IHV) und der VSNH doch besseres für dir Rasse leistet.

    Ich will dir deine Ilusionen nicht nehmen, aber woher ziehst du dein Wissen das es nur in den Dissidenzverbänden besser ist?

    Es gibt VDH Spitze die ich bedenkenlos nehmen würde und Verpaarungen aus der Dissidenz die gar nicht gehen.

    Ursprünglich waren wohl einige, vor allem Großspitzzüchter, mit der Geschwindigkeit der Veränderungen im DSpV nicht zufrieden und fanden eine neue Heimat im IHV. Nach erneuten Meinungsverschiedenheiten ist wiederum ein Teil zum neuen Verband VSNH abgewandert - wenn das weiterso parktiziert wird, hat bald jeder Zücher seinen eigenen Verband, auch das ist der Rasse Spitz nicht zuträglich.

    Aber zum bestimmt dritten Mal die Frage: darf ich einen Verein also nur kritisch hinterfragen, wenn ich dort Mitglied bin? Daran hält sich doch sonst auch keiner, also warum ist dass ein totschlagargument einiger hier?

    Natürlich darf jeder Kritische Fragen stellen. Ein "g'schmackle" hinterläßt es dann aber, wenn sonst nichts mehr rüberkommt.

    Du interessierst dich für den Spitz. Gut dann schreibe eine Mail an den Vorsitzenden des DSpV und CC an den VDH über die Diskrepanz zwischen den Zuchtordnungen.

    Dazu braucht 3 Sätze.

  • Aber zum bestimmt dritten Mal die Frage: darf ich einen Verein also nur kritisch hinterfragen, wenn ich dort Mitglied bin? Daran hält sich doch sonst auch keiner, also warum ist dass ein totschlagargument einiger hier?


    Kritisch hinterfragen ist schön und gut, nur folgt in 99% der Fälle im selben Atemzug der Vorwurf an die Züchter, Vereinsmitglieder, Vereine und Verbände, ohne zu wissen, wie die Strukturen in Wirklichkeit aussehen, welchen Spielraum und welche Möglichkeiten man von Rechtswegen überhaupt hat und wie sich die aktuelle Situation in der Realität überhaupt gestaltet.

    In Themen in denen man selbst aktiv involviert ist (war) kommt man nicht umhin sich die Frage zu stellen, ob das Gegenüber einen (und die anderen Aktiven) wirklich für so saudämlich hält, dass man einige der wirklich banalen Vorschläge nicht umgesetzt hätte, wenn es denn so simpel gewesen wäre. Erging mit zB bei der DMC Diskussion so, dass ich mir bei jedem Vorschlag dachte: "Glaubt ihr eigentlich wir haben alle einen IQ von Zimmertemperatur und lassen die Hunde zum Spaß an der Freude umfallen?"

    Und da wäre wirklich die Mitgliedschaft im betroffenen Verein der Weg der Wahl um in das Geflecht aus Theorie und Vorurteilen mal mit der Realität in Berührung zu bringen, was vermutlich so manche Dinge und Ansichten etwas verschieben würde.


    Wie sieht es denn aus mit den Leuten hier, die Mitglied in einem dem VDH angeschlossenen RZV sind. Wie seht ihr euren Handlungsspielraum? Gibt es den überhaupt? Also ist die Aufforderung "Werde Mitglied" sinnvoll? Könnte ich was bewegen wenn ich das täte (und nicht sofort wieder rausfliege)?
    Oder sind euch die Hände gebunden?


    Ich habe damals bei der letzten Änderung als ich noch Mitglied war an der Erstellung der ÖDK ZO mitgewirkt. Zwei Anträge wurden ua mit meinem Mitwirken ausgearbeitet. Die Neuerungen zur Gesundheitsuntersuchung stehen jetzt in der ZO, Die Ansätze zum allgemeinen Leistungstest mit Abspaltung der Formwertbeurteilung wurden abgelehnt, war mir allerdings von vornherein klar, nachdem bei der letzten Änderung die ZTP durch Mehrheitsbeschluss abgeschafft worden war.

    Gestellt haben wir den Antrag dennoch. Wieso? Um das Statement abzugeben, dass es eine Gruppierung gibt, die diesen Punkt für wichtig erachtet und auch um zu sehen, wie große die Resonanz aktuell darauf ist.
    Vielleicht bringt den Vorschlag beim nächsten Mal wieder jemand ein, Vielleicht verschiebt sich bis dahin die Meinung der abstimmenden Personen.
    Demokratie ergibt nunmal nicht immer das Ergebnis, das man sich wünscht, aber wie vorher schon erwähnt wurde, wenn man eine solche Ablehnung nicht als persönlichen Angriff wertet, ist es ein weiterer Schritt zur Entwicklung.
    Manches muss man einfach anpassen, vielleicht stufenweise ansetzen, manches muss man vielleicht ganzr verwerfen. Aber auch ein abgelehnter Antrag bewirkt mehr, als die Hände in den Schoß zu legen und privat vor sich hinzuschimpfen. er zeigt, dass gearbeitet und überdacht wird.

    Um rechtskräftig aus einem Verein zu fliegen, musst du schon wesentlich mehr anstellen, als Fragen zu stellen und unliebsame Anträge einzubringen.

  • Grundsätzlich müssten auch kaum Standards verändert werden, es müsste einfach mal mehr darauf geachtet werden, dass der Standard auf Ausstellungen und Zuchtzulassungen berücksichtigt wird.

    Soweit waren wir schon alleine auf den ersten 6 Seiten des Ursprungs-Threads 3 mal ;)

    Hmm... ich glaube es würde reichen wenn sich mal alle an den Standart halten würden
    Bspw Mops:

    Zeige mir den Standard, wo drin steht, die Nase des Hundes muß so kurz sein, dass der Hund keine freie Atmung mehr hat! Oder die Augen so hervorstehend, dass sie bei Aufregung aus der Orbita fallen können!

    Die Rassestandards sind nicht schuld!

    NUR deren absolut irrsinnige Auslegung!

    Charakter und Eignung stehen übrigens bei allen guten Züchtern ganz oben.
    Das ist übrigens auch etwas das in vielen Standards steht, der Charakter. Ebenso das Agressivität oder Ängstlichkeit nicht erwünscht sind.
    Das es Züchter gibt die sich darum nicht scheren und das es Richter gibt die fast nur aufs Äußere achten... Das ist schade und verwerflich.
    Aber das liegt nicht daran das der Standard falsch wäre.

  • Genau das habe ich mir beim Lesen auch gedacht. Erst heißt es, der VDH hätte keinen Einfluß auf das Zuchtgeschehen, sondern die RZV - und auf einmal steht etwas von Mindestanforderungen einer VDH-Zuchtordnung.Wenn es sowas gibt, dann kann man ja diese auch dahingehend ändern, daß Qualzuchtmerkmale verboten sind. Oder ist das etwa eine Art persönlicher Eingriff, der verboten ist?
    Danke, jetzt bin ich richtig verwirrt...


    Dann definiere doch mal Qualzuchtmerkmale EINEINDEUTIG.

    Es gibt nun mal in den meisten Fällen keine EINEINDEUTIGE Definition, kein EINEINDEUTIGER Parameter, um den Beginn der Qualzucht zu definieren oder zumindest die Möglichkeit, Qualzucht zu verhindern.

    Bei Merle macht es sich der Gesetzgeber einfach - Merle X Merle ergibt immer homozygot Merle. Und homozygote Merle haben ein signifikant hohes Risiko für Störungen im zentralen Nervensystem.
    Aber selbst im Qualzucht-Gutachten steht, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch bei heterozygoten Merle Beeinträchtigungen auftreten. Es gibt Studien, die besagen, dass auch heterozygote Merle-Hunde ein höheres Risiko für ZNS-Störungen haben, als Merle-freie Hunde ....
    Also wäre es ganz einfach - generell Zucht mit dem Merle-Gendefekt wird verboten. Das Geschrei in der Hundewelt möchte ich mal hören, wenn plötzlich die ganzen hübschen bunten Aussies, Borders, Shelties und Co nicht mehr gezüchtet werden dürfen.

    Brachycephalie - ab wann ist Kurzschnäuzigkeit ein Qualzucht-Merkmal? Und wie weit ist es tolerabel? Einfache Entscheidung des Gesetzgebers. Mit dem Defekt für Brachycephalie darf nicht mehr weitergezüchtet werden, da die Gefahr der Qualzucht besteht. Na die Boxer-Züchter werden sich bedanken, wenn ihre Hunde, die zur Zuchtzulassung eine Ausdauerprüfung über 20 km am Fahrrad vorweisen müssen müssen, als Qualzucht betitelt werden.

    Chondrodysplasie - na, der Dackel gehört mit zu des Deutschen liebster Rasse ... Na das möchte ich erleben, wenn es da plötzlich heisst "Gendefekt = Qualzucht" ...

    Da braucht man nicht mal den VDH bemühen.

    Und solange nicht rigoros mit den im "Qualzuchtgutachten" angeführten "könnte Qualzucht verursachen"-Empfehlungen umgegangen wird und man komplett alles verbietet, was auch nur in Ansätzen vielleicht evtl. und überhaupt in die Richtung geht - solange braucht es messbare Parameter, um etwas einzuschränken.

    Ich wage auch mal zu behaupten, dass es dem Gesetzgeber sehr viel schwerer gefallen wäre, die Merle X Merle Verpaarungen zu verbieten, wenn die so beliebte bunte Scheckung nicht autosomal dominant vererbt werden würde und deshalb bereits bei den heterozygoten Merle auftritt.

    Wenn es so einfach wäre - Nasenlänge > 5 cm = noch ok, Nasenlänge < 5 cm = Beginn Qualzucht - dann wäre das eine einfache Geschichte.


    Nichts anderes ist es mit Inzucht/Linienzucht. Ab wann ist Inzucht/Linienzucht kritisch? Auf welcher Basis berechnet man den COI? 5 Generationen? Lachhaft .... wenn ich mir die Abstammung eines GP ansehe, dann interessieren mich die ersten 5 Generationen einen feuchten Kehricht - die schaue ich mir dann irgendwann mal an, wenn ich die wirklich interessanten Generationen abgecheckt habe. Und interessant wird es für mich frühestens ab Generation 6. Oder berechnet man den COI auf 10, 15 Generationen?

    All das sind Werte, die bis heute nicht eindeutig festgelegt sind. Und mE auch nicht wirklich festgelegt werden können. Nicht mit dem aktuellen Wissensstand.

  • Ich warte hier gerade - wohl umsonst - auf die Ermahnung zur Net(t)iquete bei @yane

    Das passiert leider nie.

    Es gibt nun mal in den meisten Fällen keine EINEINDEUTIGE Definition, kein EINEINDEUTIGER Parameter, um den Beginn der Qualzucht zu definieren oder zumindest die Möglichkeit, Qualzucht zu verhindern.

    Das geht doch gar nicht.
    Weder im juristischen Bereich noch im medizinischen gibt es sowas, und es muss auch nicht sein.

    Wozu braucht man bei Gerichtsprozessen wohl Gutachter? Warum müssen Hunde bei Shows oder zur ZZL von Menschen begutachtet werden?

    Das wurde hier aber auch schon 100 mal geschrieben.

    Ich glaube, dass du nicht liesst, was irgendwer schreibt. Jeder, der irgendeine Frage stellt, ist ignorant und schlimmeres.

  • @frauchen07

    Ich glaube eher, du willst nicht verstehen, dass das die Antwort ist, es keine andere gibt und das auch bereits zwanzig mal geschrieben wurde.

    Ohne klare rechtliche Definition ist ein Eingreifen auf ganzer Breite nicht möglich, weil man einen rechtlichen Ansatzpunkt braucht.
    Schließe ich individuell auf Grund von persönlichem Ermessen aus, besteht immer die Möglichkeit über den Rechtsweg und den werden viele (wenn nicht sogar alle) gehen, wenn ich keine felsenfeste in Stein gemauerte Grenzlinie habe.
    Auch wenn es viele nicht glauben wollen, die Leute sind (dank Rechtsschutz) sehr wohl gewillt, dafür schnell vor Gericht zu ziehen.

    Macht man es ohne klare Rechtssprechung, muss in jedem Einzelfall vor Gericht indivdiuell geprüft werden, ob der Hund dem Qualzuchtparagraph entspricht und dann muss noch bewiesen werden, dass die Problematik genetisch bedingt ist. Und bis das in der letzten Instanz bewiesen ist, muss der Hund in der Regel durch Einstweilige Verfügung in der Zucht belassen werden.

    Es ist in der Realität nicht so simpel, wie man es sich hier gerne ausmalt. Da steht nunmal das deutsche Rechtssystem dazwischen. Und wer einmal erlebt hat, wie extrem langwierig es ist vor Gericht gegen Einsrpüche bei klar nachweisbaren Verstößen vorzugehen, wird von dieser "ist doch alles ganz simpel" Schiene abweichen (müssen).

  • Es ist in der Realität nicht so simpel, wie man es sich hier gerne ausmalt. Da steht nunmal das deutsche Rechtssystem dazwischen.

    Und bevor es wieder heißt, die "VDH-Befürworter" (die eigentlich ALLE geschrieben haben, dass sie den VDH nicht völlig unkritisch sehen ;) ) würden das hier immer und immer wieder schreiben, weil sie die Situation so wie sie ist etwa toll finden würden:

    NEIN, keiner findet Qualzuchten toll oder erfreut sich an röchelnden Möpsen o.ä.

    Aber im Moment ist das nun mal das "Handwerkszeug", die Basis, auf der gegen Qualzuchten vorgegangen werden kann.
    Sich etwas anderes WÜNSCHEN, ist das eine, Realität das andere.

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