Qualzuchten II

  • Wenn die deutsche Rechtsprechung nichts machen kann, weil alles zu larifari formuliert ist im Gesetz, dann kann der VDH erst recht nichts machen, weil er ja, wie von "Kritikern" (die dessen Handeln fordern ) ans Deutsche Recht gebunden ist.

    Ich hab grad ausführlich beschrieben was ich glaube, was man tun könnte im Rahmen der gegeben Möglichkeiten.

    Aber gut. Dann halt nicht. Schwarz oder Weiß, dazwischen gibt es nix...? nein, so wird und wurde Politik noch nie gemacht, und so laufen normative Diskurse nun mal nicht. Das ist immer ein sehr langwieriger Prozess, und wird NIE mit einem Schlag gelöst.

    In einem pluralistischem System wie wir es nun mal haben, spielen Verbände und Interessenvertretungen nun mal eine sehr große und wichtige Rolle.

  • Nun, offensichtlich gibt es bei dem Belastungstest des IKfB messbare Kriterien, denn sonst wären ja nicht knapp die Hälfte der Hunde durchgefallen.


    Das wäre so, als würde man bei der HD Diskussion nicht die Hüfte röntgen, sondern schauen, ob ein Hund Schmerzen bei Belastung hat.
    Ob der Hund, der beim Belastungstest durchfällt wirklich stärker brachyzephal ist, als der Hund, der durchkommt oder ob andere, genetisch nicht relevante Faktoren an diesem Tag mitreingespielt haben, lässt sich nicht einwandfrei nachprüfen.

  • Hat auch keiner behauptet.Dennoch ist das schlicht kein Argument, dass andere auch Mist bauen... ;)
    (ich hab auch nichts falsch zitiert, sonders das, was da stand)

    Du hast ganz bewusst so zitiert, als hätte ich behauptet das diese Züchtungen in Ordnung wären ( und nein, da braucht man sich jetzt nicht herausreden), weil auch im Nutztierbereich Qualzucht existiert. Dem ist eindeutig nicht so.

    Wenn man über eine rechtliche Schiene gehen will muss man sich nunmal mit der Tatsache auseinandersetzen, dass diese Auslegung dann nicht nur Hunde betreffen würde und das ganze deswegen viel weitreichendere Folgen haben würde... und zack ist die politische Unterstützung dahin. Spätestens wenn es in letzter Konsequenz an den Geldbeutel geht, weil die nicht mehr laufen könnende Hühnerrasse mit viel Brustfleisch verboten ist, bleiben nicht mehr viele Befürworter übrig.

  • Es gibt auch kein Hühnerschutzgesetz, trotzdem hat sich an den Haltungsbedingungen in den letzten Jahren einiges getan, eben weil es der Gesetzgeber gefordert hat und die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen hat.
    Muss es erst soweit kommen, dass das ganze Problem irgendwie gesetzlich gelöst werden muss?
    Sind denn diese ganzen Rassezuchtverbände/-Vereine so vernagelt? Oder ist es nicht letztendlich doch der schnöde Mammon, der eine wirklich grundlegende Änderung verhindert?

  • @Theobroma

    Der hier angesprochene Belastungstest für Kurznasen, der seit einiger Zeit Vorschrift ist, ist der einzig gangbare We. Denn hier gibt es quantitativ und qualitativ messbare Kriterien. Wegstrecke und Zeiteinheit. 1000m in einer Geschwindigkeit von mindestens 7 km/h. Und ganz ehrlich ... Langsam ist das nicht. Lauft mal tatsächlich in der Geschwindgkeit 1000 m ..... ich wage zu behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der DF User NICHT dazu in der Lage ist.

    Das ist nämlich beileibe kein lockeres Spazierengehen.
    Gehen – Wikipedia

    Dazu muss der Hund vor, direkt nach und dann weitere 10 min nach der Belastung gecheckt werden. Atmung, Körpertemperatur, Herzfrequenz, usw.


    Es gibt hier ja einige, die diesen Test lächerlich finden. Würde mal gern genau die sehen, ob sie das schaffen ....

    Ich weiss, dass ich das mit eingeschränkter Atmung während meiner zwei Lungenentzündungen und der Zeit direkt danach nicht geschafft hätte.
    Zumindest nicht in einem Zustand, dass ich den Test auch nach den TA-Checks bestanden hätte.

    Selbstredend sollte über die nächsten Generationen die Anforderungen des Tests angezogen werden, nicht bzgl. Geschwindigkeit, aber bzgl. Distanz. Bis man wirklich sagen kann - trotz Brachycephalie ein Hund, der keine Atemprobleme hat.
    Aber das muss mit Hirn geschehen. Was nützt ein Test, bei dem 80% und mehr durchfallen? Nichts. Den dann gehen die Halter dieser Hunde in die Dissidenz. Und der Genpool wird zu ganz schnell zu klein.

    Und wenn man bedenkt, dass aktuell schon mal 50% den Test nicht bestehen .....

  • Muss es erst soweit kommen, dass das ganze Problem irgendwie gesetzlich gelöst werden muss?

    Äh... HIER wird das doch gefordert....

    Meiner Meinung nach ist der Weg ein anderer als gesetzliche Gängelung zumal die Mühlen des Rechtes bekanntlich arg langsam mahlen.

    Und das Beispiel mit der Hühnerhaltung. Verzeih: Lachhaft!

    Was ist an Bodenhaltung bei überfüllten Stallungen in denen die Tiere auf der eigenen Kloake wandern diverse Hautgeschwüre haben, aus Stress zum Federrupfen bis hin zu Kanibalismus neigen.... den jetzt soooo positiv zu bewerten? :???:

    Edit: ich vergas: Wo männliche Kücken direkt nach dem Schlupf nur aufgrund ihres geschlechtes vergast oder lebendig geschreddert werden?


    Außer dass der Käufer des Eis sagen kann: "Ist aus Bodenhaltung, ist total toll!"

  • Du hast ganz bewusst so zitiert, als hätte ich behauptet das diese Züchtungen in Ordnung wären ( und nein, da braucht man sich jetzt nicht herausreden), weil auch im Nutztierbereich Qualzucht existiert. Dem ist eindeutig nicht so.

    Schon auf dem Weg ins Bett, hab ich noch mal umgedreht, um das zu kommentieren - da möchte und muss ich entschieden widersprechen. Ich hab niemals unterstellt, dass Du das gut findest. Das steht da nicht und es war auch niemals mein Gedanke (würde nämlich überhaupt nicht zu meinem Eindruck von Dir passen).
    Es ging mir lediglich um die Aussage "die anderen bauen doch auch Mist und kommen damit durch - also kann man beim Hund auch nichts ändern".
    Dass in der Landwirtschaft so einiges falsch läuft seit Jahrzehnten, ist für mich absolut unstrittig (über 12 Jahre reiner Vegetarier, heute Bio-Fleischkäufer wegen der Kinder :D ), aber gehört halt nicht zum Thema.

    So, das musste ich loswerden.. Gute Nacht!

    @yane Dass wir uns mal einig sind!
    Ich finde den Test jedenfalls wichtig und richtig als ersten Schritt.
    Und es ist aufrüttelnd, wie viele Hunde ihn nicht bestehen.

  • @Theobroma

    Der hier angesprochene Belastungstest für Kurznasen, der seit einiger Zeit Vorschrift ist, ist der einzig gangbare We. Denn hier gibt es quantitativ und qualitativ messbare Kriterien. Wegstrecke und Zeiteinheit. 1000m in einer Geschwindigkeit von mindestens 7 km/h. Und ganz ehrlich ... Langsam ist das nicht. Lauft mal tatsächlich in der Geschwindgkeit 1000 m ..... ich wage zu behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der DF User NICHT dazu in der Lage ist.

    Die gehen dann einfach den Test in einem rassebetreuenden VDH Club machen, wo man 11 Minuten Zeit hat und nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,5 km/h machen muss.

  • Nee. Ich würde ja erstmal vom betreuenden Verband eine gewisse, nachhaltige Aktivität erwarten.
    Nur wenn man das hier sagt, wird einem ja erwidert, geht nicht, weil keine gesetzliche Grundlage.
    :ka:

    Zu den Hühnern - ok, vielleicht genau so lächerlich wie der Belastungstest für FB, Möpse etc. Aber da wirds ja akzeptiert, weil Verband/Vereine tun ja was...

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