Qualzuchten II

  • Ich finde es krass wie viele es mittlerweile gibt. Ich habe am Dienstag eine große Zeit vor dem und im Eingangsbereich einer großen Tierklinik verbracht. Krass wie viele solcher Hunde da vorbeikamen. Gut, das könnte natürlich auch verfälscht sein, weil vielleicht besonders viele solcher Hunde operiert werden (müssen) und die sich da versammeln ... trotzdem: Das waren echt viele.

    • Neu

    Hi


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    • Beides. Alles. Das schließt sich ja nicht aus.


      Es ging halt grad um den Begriff Zucht, daher - und ich kann nicht begreifen, dass Leute, die wirklich ernsthaft ambitioniert und informiert und organisiert züchten, mit voller Absicht solche Hunde hervorbringen.

    • Und ja, ich sehe auch immer öfter Bulldoggen. Möpse weniger, aber verschiedene Bulldoggen...


      Naja, die sind ja so süß, das wissen wir aus dem DF.

    • Das Problem ist ja, dass das Mitwachsen des Kiefer ausgeschaltet wird und es in der Tat ja so ist, dass - je jünger der Welpe - die Weichteile noch halbwegs zum Kiefer passen und sich das in den ersten Wochen rasant ändert. Es ist also durchaus möglich, dass der Käufer glaubt, wenn die Welpen noch nicht so röcheln wie die Mutter, dass das so bleibt. Welcher Züchter klärt schon über diesen Gendefekt auf, den er da nutzt?

      Ja, das glauben die Leute gerne, dass der Hund keine Probleme bekommen wird, weil er als Welpe und als Junghund keine dollen Atemgeräusche hat und noch keine Atemnot.


      Aber das dem nicht so ist, kann man heutzutage durch wirklich, ohne Übertreibung, 5 Minuten googlen rausfinden, abgesehen davon, dass einem auch von der Logik her klar sein muss, dass aus extremen Elterntieren keine moderaten Nachkommen entstehen - und bei dem extrem plattgesichtigem Phänotyp, den zum Beispiel dieser Welpe hatte, können die Eltern wirklich nicht sehr moderat gewesen sein.


      Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass das so eine "Des Kaisers neue Kleider"-Nummer ist. Man hat die ganze Leier ja schon gehört, im Internet drüber gelesen, man hat bei "Hund, Katze, Maus" und wie sie alle heißen gesehen, wie diese Hunde operiert werden und alles. Aber man WILL so einen Hund, und deswegen glaubt man es nur zu bereitwillig, wenn einem ein Züchter erzählt, dieser Welpe hier hätte "ein bisschen Nase" und wäre "freiatmend", auch wenn beides ganz offensichtlich nicht der Fall ist.



      (Wachsendes Weichteilgewebe vs nicht wachsende Knochen hin oder her... ein Welpe, der mit 12-14 Wochen praktisch komplett geschlossene Nasenschlitze hat, hatte mit Sicherheit beim ersten Besichtigungstermin mit 6-8 Wochen oder so keine Nasenlöcher, die man ohne Lachanfälle "offen" nennen könnte).


      Wieso Unterschied?


      Ich denke, niemand hier würde sagen, ein Pomsky ist ne super Idee, oder?


      Ich musste das erst mal googlen, gibts doch nicht...

      Solange der Zwergspitz der Vater war und der Husky die Mutter, finde ich das überhaupt nicht schlimm, ich seh an der Mischung nix potenziell Qualen verursachendes, weder vom Charakter noch vom Körperbau.

    • Ich schreibe jetzt mal einfach so meine Gedanken dazu "runter":
      Sobald eine Hunderasse sich überproportional oft nicht mehr selbständig vermehren kann (sei es der Deckackt selber oder die Geburt), ist das für mich schon ein deutliches Zeichen gen Qualzucht. Das hat nix damit zu tun, dass es immer mal wieder vorkommen kann, dass Welpen via Kaiserschnitt geholt werden müssen - sobald das aber schon fast die Regel ist, ist die Rasse in meinen Augen kaputt.
      Ich stelle mir dazu immer die frei lebenden Hunderudel vor - da wird sich auch munter untereinander verpaart. Aber Verpaarungen, die nicht funktionieren, haben keine Chance - sprich: die Welpen sterben schlicht.
      Unter solchen Gegebenheiten gäbe es solche Auswüchse wie derzeit in der Bully-Zucht/in der Mops-Zucht überhaupt nicht. Die würden einfach nicht überleben, bzw. sich nicht vermehren können.
      Natürlich sind "wild lebende Hunde" kein Zuchtziel. Die Hunderasse, die aber ohne menschliche Hilfe nicht überlebensfähig (weil schlicht nicht fortpflanzungsfähig = Urinstinkt!) kann doch aber auch kein Zuchtziel sein!

    • Ich zeigte einer Besitzerin eines Bulldogs letztens Röntgenbilder ihres Hundes, bei dem alles schrott war .... Hüfte, Knie, WS, Schulter ... also wirklich alles. Als das Gespräch ihrerseits irgendwann Richtung "wie kann denn sowas entstehen?" zur extrem ungünstigen - allerdings rassebedingten - Anatomie führte, war der einzige Kommentar "ABER das WESEN dieser Hunde ist ja so toll!"


      Jo ... das WESEN hilft dieser armen Kreatur nur leider auch nicht.

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