Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Ich habe mich in meinem zweiten Posting ja von den von dir hervorgehobenen Stellen distantziert und hoffentlich auch noch einmal meinen Standpunkt klar gemacht (das eine schließt das andere nicht aus, egal in welchem Zusammenhang.)
In der Kernaussage gebe ich ihr aber recht - den Mops schlimm finden und in anderen Tiersparten Dinge hinnehmen, weils eben kein Hund ist, ist Speziesismus.UND ich habe auch geschrieben, dass mir klar ist, dass das hier ein Hundeforum ist und deshalb sicher einigen der Hund näher ist als das Rind (ganz wertfrei, ich habe Null Bezug zu Geflügel) - aber deshalb kann ich doch trotzdem auch mal an die Verantwortung jedes einzelnen Verbrauchers appellieren zu gucken, was ich da in den Napf meines Hunde werfe.
Zumindest in einem Thread, der seitenlang über qualgezüchtete Heimtiere geht.Die Behauptung hier aber gegenüber der Schreibenden im Thread zu treffen ist total daneben, und darum geht es mir und ein paar weiteren. Und das war glaube ich eher die Kernaussage von @Ludmilla
Aber gut, wenn du dieser ja nicht in der Form zustimmst, sind wir ja gar nicht so weit auseinander
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Dass es auch furchtbare Qualzuchten in der Nutztierhaltung gibt, findet man dagegen recht selten und zu späten Sendezeiten - obwohl diese Zuchten nicht weniger furchtbar und grausam sind.
In der Nutztierhaltung gibt es erstmal neben der Qualzucht noch ganz andere Probleme: Massentierhaltung, und damit meine ich nicht den Bauern, der auf 500ha Land eine Herde von 1000 Rindern hat (weil "Masse") sondern die "üblichen" zusammengepferchten Hühner, Schweine, Puten, Mastrinder....., die in der kurzen Zeit ihres Lebens sich kaum bewegen können und wenn, dann knietief durch ihre Exkremente wandeln.....
Ich und viele, die ich kenne lösen das Problem für sich, indem sie regional von ihnen Bekannten Landwirten mit extensiver Freilandhaltung kaufen. Ist relativ einfach machbar, kostet mitunter ein wenig mehr, aber weniger Fleisch essen ist ja auch gesünder
Damit schließt sich das Nutzen von Qualzuchten im Nutztierbereich schon von selber aus, denn den Doppellender wird man nirgends hier über Wiesen wandeln sehen...
Andere Dinge wie Schuhe, Gürtel, Portemonnaie kann man gut auch ohne Leder kaufen (wobei man sich korrekterweise DANN aber wieder fragen muß, wieviele Klein und Kleinstlebewesen bei dem Erzeugen der Kunststoffprodukte drauf gegangen sind.....
Aber so osder so: Qualzuchten MÜSSEN immer wieder angeprangert werden und in einem HUNDFORUM trifft es nun mal die Qualzuchten unter dem "besten Freund des Menschen" (wo auch die größtschrecklichen Ausmaße der Qualzucht bestehen.....)
Abgesehen davon: Die Tatsache, das Doppellender existieren, dass Schweine beim geringsten Stress Herzinfarkte bekommen....... mach dem Mops die Atmung auch nicht leichter!
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Ich hab noch nie einen Doppellender real gesehen, immer nur auf Videos...
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Manchmal interpretiert man dann eben doch etwas anders oder setzt eigene Schwerpunkte in den Posts anderer - ich gebe auch ehrlich zu, dass ich für das angesprochene Thema durchaus empfänglich bin
Auf meiner Suche nach seriösen Quellen bin ich gerade noch auf eine Pubklikation an der Uni Kassel gestoßen.
Um zunächst beim Thema Masthühner und Puten zu bleiben (und nochmal bei dem Punkt, dass diese Tiere aufgrund ihrer Genetik kein artgerechtes Leben führen können):
„Die einseitig ausgerichtete Leistungsfähigkeit der Hybridpute im Ansatz von Körpermasse und speziell Muskelprotein zu Lasten anderer Organe lässt vermuten, dass sie mit physiologischen Problemen und Auswirkungen auf die Fleischqualität verbunden
sein könnte“ (BRANSCHEID u.a. 2004). Wie bei
den Masthähnchen (s. Kap.4.1.2) besteht beim Wachstum ein Ungleichgewicht im Verhältnis der inneren Organe zur Muskulatur. So genannte Allo-
metriekoeffizienten zeigen, dass Brustfleisch mit 1,18 den weitaus höchsten Koeffizient aufweist, während diese für Herz, Leber oder den Magen-Darm-Trakt zwischen 0,68 und 0,84 liegen.
Damit einhergehend liegt das zeitliche
Wachstumsmaximum der Brust sehr viel
später (18,3 Wochen) als das für Leber (7,5 Wochen) oder Herz (10,9 Wochen) (BRANSCHEID u.a. 2004). „Die durch Züchtung erreichte Leistungssteigerung stellt hohe Anforderungenan den Organismus“ (HAFEZ 1996).[...]
Auf Beinschäden wird in Abschnitt 7.1.2 näher eingegangen, da hier untrennbare Zusammenhänge mit dem Verhalten bestehen (Fortbewegung). Die
Spondylolisthesis (Wirbelgleiten) bezeichnet eine Wirbelverkrümmung durch Verengung des Rückenmarks in Höhe des 6./7. Brustwirbels. Die
Hähnchen können sich kaum noch aufrichten und sitzen auf den Sprunggelenken. An 632 Masthänhnchen in Bodenhaltung wurde bei durchschnittlich 1,42 % Spondylolisthesis festgestellt (RIDDELL 1976). Subklinische Erscheinungen fanden sich in einer Arbeit jedoch bei etwa 20 % der Hähnchen (RIDDELL & HOWELL 1972). Die Spondylolisthesis tritt gehäuft bei schnell wachsenden Linien auf, was auch durch Selektionsversuche bestätigt werden
konnte (RIDDELL 1973).In kurz und bündig lässt sich eigentlich sagen, dass diese Tiere darauf gezüchtet wurden, so viel wie möglich in so geringer Zeit wie nötig an Muskelmasse zuzulegen.
Aufgrund des abnormal schnellen Wachstums und des völlig unnatürlich hohen Gewichts leiden die Tiere an diversen inneren Erkrankungen (bzw. sterben daran) und sind ab einer bestimmten Masse einfach nicht mehr in der Lage, ihr Körpergewicht selbst zu tragen, da das Skelett dafür (noch) nicht ausgelegt ist - diese rießigen Viecher sind keine 2 Monate alt...Ob die jetzt auf dem Boden in einer Halle hocken, oder auf einer Wiese, macht da einfach keinen Unterschied. Mit Sicherheit wird mit entsprechendem Futter da auch noch zusätzlich zugearbeitet, aber auch bei angepasster Ernährung würden diese Tiere unter massiven Problemen leiden:
Es fand eine intensive Selektion auf tägliche Zunahmen sowie Muskelausprägung (Brust und Schenkel) statt.
Mastleistungen:
Die Masthähnchen durchlaufen eine stark beschleunigte Entwicklung vom Küken bis zum Jungtier. Sie werden in der Regel im Alter
von ca. 35 Tagen mit ca. 1,8 kg geschlachtet (tgl.Zunahmen über 50 g). Dieses Gewicht erreichen Junghennen der leichten Legelinien erst mit etwa 18
Wochen (tgl. Zunahmen: ca. 11 g), d.h. die Wachstumsrate ist bei Masthähnchen fünfmal so hoch. Mit 18 Wochen wiegen moderne Broilertypen
hingegen schon 4,9 kg (GER
KEN 1997).Hier nochmal der Link zu der Publikation:
Auswirkung der Zucht auf das Verhalten von Nutztieren
(Unten kann man sich den Volltext kostenfrei als PDF ansehen)Edit:
Ich und viele, die ich kenne lösen das Problem für sich, indem sie regional von ihnen Bekannten Landwirten mit extensiver Freilandhaltung kaufen.
Und ich kenne ganz viele, die das Problem Qualzucht beim Hund für sich lösen, indem sie sich keine Qualzuchtrasse kaufen...
Also alles gut*ironie off*
Klar atmet der Mops nicht besser dadurch - es ging mir einfach mal ums große ganze.
Aber gut, das war jetzt mein letzter "off topic" Beitrag zu diesem Thema -
Die Putenhöfe, die ich kenne, halten Tiere, welche augenscheinlich bis zur Schlachtung relativ normal leben können. Allerdings leben die halt auch eher kurz. Ich denke, dass eventuelle Qualzuchtmerkmale hier erst ins Gewicht fallen, wenn irgendjemand sich einbilden sollte, eine Pute vorm Schlachter zu retten.
Die sterben dann an der Schlachtung und ansonsten nix anderes. Ganz brutal gesagt: Es hat niemand interesse daran, dass Tiere vor ihrem geplanten Todeszeitpunkt draufgehen, denn dann sind sie ein Fall für die Tierkörperverwertung.
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@Lauretti
Das stimmt wohl
Ich danke dir übrigens für die echte Mühe, dass Thema angemessen hier einzubringen! (vor allem für die richtigen Quellen) -
Es werden auf Facebook wirklich nur noch Videos von Hunden geteilt, die ich extrem fragwürdig finde.
Warum wird das als süß empfunden und nicht mal einen Schritt weiter gedacht, was die Optik für Konsequenzen hat.
Das siehst du falsch. Es verbreiten sich nur die gruselige Sachen viel besser. Weil man muss ja unbedingt dem nächsten zeigen wie furchtbar das ist. So internetkram lebt davon verbreitet zu werden und das effektivste ist es einfach zu ignorieren.
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ja, genau das werde ich auch NIE verstehen können..
mal ein Beispiel von Langnase Mia:
die hat mal im Sommer bei knapp 30 Grad ein Reh gehetzt, ne gute 3/4 Stunde lang und war dabei durchgehend Sichtlaut.
als wir sie danach wieder erwischt hatten, war sie am hecheln, klar. Aber innerhalb weniger Minuten hat sie wieder völlig normal geatmet.
Und das nach so einer massiven Belastung: Sprint + Bellen + hohe Temperaturnein, ich finde es NICHT gut, dass sie gehetzt hat und ich tue auch alles in meiner Macht stehende, dass so etwas nie wieder vorkommt.
Finya ist ja auch so ein kleines Jagdschwein. Sie hat auch mal im Hochsommer ein Reh gehetzt. Ein paar Minuten lang übers Stoppelfeld. Zwischendurch musste sie Pausen machen und das Reh hatte genug Zeit um zwischendurch stehen zu bleiben und zu gucken, wo der Verfolger abgeblieben ist.
Irgendwann hat Finya aufgegebenen, sich einfach an Ort und Stelle hingelegt und eine Pause gemacht, bevor sie zu mir zurück gelaufen kam. Die war komplett fertig und hat gehechelt ohne Ende.
Das war wirklich alles andere als witzig.Wenn es sehr heiß ist oder wir noch ein Stück laufen müssen, verbiete ich ihr auch schon mal das Rumtoben, weil ich weiß, dass sie das sonst nicht schafft oder ich sie sonst eben tragen muss.
Schön ist anders.Zu Hunden mit Klamotten und Wetter(un)empfindlichkeit.
Mein Pudel kommt mit Hitze extrem gut klar. Der tobt auch noch bei über 30°C herum und begleitet mich auch im Hochsommer völlig unbeeindruckt in die Stadt.
Wenn Finya nach einer Runde um den Block hechelnd in der Ecke liegt, springt er noch rum und fragt, was jetzt kommt.
Dafür friert er halt, wenn er nass wird - egal ob Sommer oder Winter. Mir egal, zieh ich ihn halt an.
Finya hat früher nie gefroren. Die ist auch bei -10°C fröhlich rumgesprungen. Bei den Temperaturen braucht Frodo schon Overall und Wintermantel um sich wohlzufühlen.Ich friere auch extrem schnell und bei 15°C in Turnschuhen kann es beim Warten auf den Bus schon mal passieren, dass meine Zehen sehr kalt werden. So manche Freunde von mir brauchen im Gegensatz dazu auch bei -5°C nicht mehr als ein Tshirt, einen Pulli und eine normale Winterjacke darüber, während ich Schicht um Schicht an Funktionsklamotten trage und nach spätestens 2h trotzdem leichte Erfrierungen an den Zehen habe
Was da Qual ist, ist wohl schlicht auch von den Vorlieben des Halters abhängig. Frodo passt da einfach besser zu mir. Finya und ich stehen uns wettertechnisch ziemlich im Weg^^
Masttiere...ich hab einmal gesehen wie junge Masthühner von kleinen lustig herumlaufenden Junghühnern zu fetten, unbeweglichen Vögeln geworden sind, die den ganzen Tag nur noch im Schatten liegen. 4 Wochen lagen dazwischen und nach dem Monat waren die Hühner ja immer noch kein halbes Jahr alt.
DAS hat mich tatsächlich schockiert. Zumal es ein Biohof war, der die Tiere aufgezogen hat.
Dazu im Gegensatz die normalen Hühner zu sehen...das tat ehrlich weh. -
Das siehst du falsch. Es verbreiten sich nur die gruselige Sachen viel besser. Weil man muss ja unbedingt dem nächsten zeigen wie furchtbar das ist. So internetkram lebt davon verbreitet zu werden und das effektivste ist es einfach zu ignorieren.
Das von mir gezeigte Video wird aber von den teilenden nicht als gruselig, sondern als total knuddelig und süß empfunden. Das ist doch das Problem? Wenn es die Leute verbreiten würden um zu zeigen wie grauenhaft so etwas ist, würde es mich wirklich nicht stören.
Aber ich hab scheinbar eine komische Freundesliste, komisches und abschreckend es wird da nicht geteilt oder kommentiert sondern nur Schwachsinn oder vermeintlich süße Tiere. -
Ich tippe auf Chow-Malamuten Mixe.
Oder dieser neue Modemix aus Husky und Zwerkspitz ( Pomsky oder so ähnlich ).
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