Qualzuchten II

  • Also hören wir jetzt auf etwas gegen Qualzuchten bei Hunden zu sagen, darüber aufzuklären und es zu kritisieren, bis es bei Nutztieren ebenso präsent in den Medien ist?

    Wo wurde das denn bitte von mir gefordert? :???:
    Das eine schließt das andere doch in keinster Weise aus.

    Es hat halt mit dem Thread hier nichts zu tun, deswegen regt sich hier keiner über Qualzuchten bei anderen Tieren auf (ich bin mir aber ziemlich sicher, dass hier auch immer mal wieder Beispiele über Rinder oder Fische kamen).

    Der Thread heißt Qualzuchten, und nicht Qualzuchten bei Hunden und vor wenigen Seiten wurden Pferde und Katzen angesprochen und das war auch in Ordnung.

    Ich habe zudem geschrieben, dass ich der Kernaussage zustimme - also dass nicht allein unsere Hunde unter dieser Problematik leiden. Dass man sich nicht über die Problematik in der Hundezucht austauschen darf, wenn man nicht in allen anderen Bereichen aktiv ist, sehe ich nicht so und habe das so auch nirgends geschrieben.

    Dass es aber eine Doppelmoral gibt, wenn man dauerhaft auf Mops und Co eingeht, aber bei den Nutztieren mit den Schultern zuckt und nur schreibt "gehört nicht hier her" - ja, da geh ich mit.


    Und eigentlich sollte man doch dann froh sein, dass es bei Heimtieren immer mehr kritisiert wird und sich die Berichte steigern - liegt doch nahe, dass sich das ganze dann eben auch auf Nutztiere ausweitet und das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür wächst.

    Ich bin ganz sicher nicht unglücklich darüber, dass die Thematik immer mehr in die Öffentlichkeit rückt - ich habe mich auch zu "meiner Qualzuchtrasse" hier in diesem Thread kritisch geäußert.
    Aber das eine schließt das andere doch wie gesagt nicht aus und warum nicht auch hier mal sensibilisieren? Wir sind eben große Abnehmer der Qualzuchten in der Nutztierbranche durch unsere Hunde.

  • Es kann ja jemand, der sich gut damit auskennt, hier einen Text verfassen, der sich mit den Problemen bei Rindern beschäftigt, so wie wir hier über Hunde oder auch andere Tiere schreiben, ich denke, dann findet das auch Beachtung und wird diskutiert. Was ich doof finde, ist hier einfach einen Link reinknallen mit "Und für andere Tiere interessiert ihr euch nicht?" Ich kenne mich leider nicht gut genug bei Rindern aus, um da irgendeine sinnvolle Aussage tätigen zu können. Ich kann Hunde, Pferde und Kaninchen diskutieren, damit habe ich Erfahrung. Wenn hier jemand SINNVOLL ein Problem in der Rinderzucht anspricht, dass er persönlich kennt, und nicht "PETA sagt..., hier istn Link, total schlimm", dann würde mich das schon interessieren und ich würde auch Fragen dazu stellen.

  • @Ocarina
    Den Bericht habe ich auch gesehen. Ging aber doch ziemlich am Thema vorbei, oder? Klar waren die Hunde nicht gesund. Das hat aber nur zweitrangig mit world of Bulldogs zu tun... Verwurmte Welpen verkaufen geht gar nicht, soviel ist klar. Aber dass Bulldoggen so oft Atemprobleme haben, darauf wurde nicht eingegangen. Solch einen Bericht über Hundevermehrer im allgemeinen wäre sinnvoller gewesen...
    Naja, besser als nichts. Zumindest wurde erwähnt, dass Hunde als Weihnachtsgeschenk nicht geeignet sind... =)

  • Ja, es ging in dem Bericht nicht um Qualzuchten als solche.
    Aber wenn ich mir schon eine ziemlich kaputte Rasse hole, dann doch nicht noch aus solchen Verhältnissen.
    Es klang leider im Bericht so, als läge die schlechte Verfassung und die Luftnot ausschließlich an der Herkunft. Leider. :muede:

  • Somit sind wir als Hundefutterkäufer (in welcher Form auch immer) eine riesige breite Masse an Kosumenten und Abnehmern dieses Qualzuchtfleisches.

    Wobei diese ganzen intensiv genutzten Nutztiere nicht an ihrem Körper leiden würden, wenn die Haltungsbedingungen bis zur Schlachtung anders wären.

    Da kommt ja die genetische Ausstattung zur Haltungsform und Fütterung. Wenn du ein Masthuhn oder Mastschwein mit artgerechtem Auslauf und ohne Hochleistungsfutter aufziehst könnten die gesund und ohne Leiden aufwachsen.

  • Und ja, ich finde es immer interessant, wie mit 2erlei Maß gemessen wird: Mein Hund ist nicht qualgezüchtet, darauf achte ich penibel, und ich klage alle an, die eine qualgezüchtete Rasse haben wollen, weil ... (hier gibt es jetzt mehrere Argumente dagegen)

    Aber watt mit all den Tieren ist, mit dem mein nicht qualgezücheter Hund gefüttert wird (weil da achte ich drauf!!") ? Ist mir egal, ist nicht so wichtig. Diese Doppelmoral stößt mir sauer auf, bzw. eigentlich mehr, mit welcher Vehemenz hier Qualzuchten bei Hunden angegriffen werden.

    @Lauretti
    Doch, es wird ganz klar kritisiert, dass man sich hier so breit über die Thematik bei Hunden auslässt aber die Nutztiere außer acht lässt.
    Und das ist eben einfach Quatsch und auch keine Doppelmoral. @PocoLoco hat das ja sehr schön erklärt.

    Natürlich kann man hier auch Pferde und anderes einbringen, aber nicht mit dem Vorwurf, dass man sich ja um die gar nicht kümmert und sich für die nicht einsetzt und sich deswegen auch nicht über Hunde so das Maul zerreißen darf.
    Dieser Vergleich, wenn du nicht gegen alles irgendwie vorgehst dann darfst du doch darüber auch nicht in der Form aufregen, DAS ist es was hier unangebracht ist und nicht hier her gehört.
    Man kann hier gerne auch die Nutztiere einbringen, dann aber bitte nicht mit diesem Unterton und der Unterstellung von Doppelmoral. (Die meisten interessiert es nämlich mit Sicherheit!)

  • Da kommt ja die genetische Ausstattung zur Haltungsform und Fütterung. Wenn du ein Masthuhn oder Mastschwein mit artgerechtem Auslauf und ohne Hochleistungsfutter aufziehst könnten die gesund und ohne Leiden aufwachsen.

    Nein, das stimmt so definitiv nicht, tut mir Leid.

    Auch eine schöne Freilandhaltung nützt diesen Tieren nichts, da sie körperlich (wie Mops und Co) gar kein artgerechtes Leben führen können.


    Masthühner und Mastputen wurden auf hohe tägliche Zunahmen (vgl. Tab.) und eine übergroße Brustmuskulatur selektiert. Innerhalb von nur ca. einem Monat (34–37 Tagen) erreichen Masthühner
    (‚Hähnchen’) in der Praxis Endgewichte von ca. 2,-2,2 kg.
    Bei Puten wurden vor allem die Endgewichte züchterisch erhöht. Putenhähne erreichen 21 kg in
    145 Tagen, Putenhennen 10,8kg in 111 Tagen
    Bei Masthühnern macht heute der Anteil des Brustfleischs bereitsmehr als ein Vierteldes gesamten Schlachtkörpers aus, bei Puten sogar mehr als ein Drittel.

    [...]

    Zu den Leistungsbedingten Gesundheitsproblemen
    gehören vor allem Herz-Kreislauferkrankungen (z.B.plötzlicher Herztod und Bauchwassersucht bei Masthühnern, Aortaruptur bei Puten), Erkrankungen des Skelettsystems (z.B. die Gelenkerkrankung tibiale Dyschondroplasie, TD), sowie Muskelerkrankungen [...]

    Hier eine Quelle zu dem Thema, die nicht von PETA stammt:
    Qualzucht bei Nutztieren

    @expecto.patronum

    Ich habe mich in meinem zweiten Posting ja von den von dir hervorgehobenen Stellen distantziert und hoffentlich auch noch einmal meinen Standpunkt klar gemacht (das eine schließt das andere nicht aus, egal in welchem Zusammenhang.)
    In der Kernaussage gebe ich ihr aber recht - den Mops schlimm finden und in anderen Tiersparten Dinge hinnehmen, weils eben kein Hund ist, ist Speziesismus.

    UND ich habe auch geschrieben, dass mir klar ist, dass das hier ein Hundeforum ist und deshalb sicher einigen der Hund näher ist als das Rind (ganz wertfrei, ich habe Null Bezug zu Geflügel) - aber deshalb kann ich doch trotzdem auch mal an die Verantwortung jedes einzelnen Verbrauchers appellieren zu gucken, was ich da in den Napf meines Hunde werfe.
    Zumindest in einem Thread, der seitenlang über qualgezüchtete Heimtiere geht.

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