Fundstücke des Internets: Lustiges, Kurioses, Interessantes

  • PinguinEmmi

    Das sehe ich anders. Wenn man (implizit oder explizit) postuliert, dass der generische sprachliche Gebrauch des Geschlechts im Sinne der Klarheit in Ordnung oder wünschenswert ist, dann sollte man offen für ein generisches Femininum sein. Theoretisch :hust:. Umso mehr im Klima des „härtesten deutschen Genderverbots“ - das sich die hessische CDU stolz selbst auf ihre Fahnen schreibt - und das nun nicht wirklich viel sprachlichen Raum lässt.

    Auf gut deutsch ganz ungegendert gesagt: Die CDU im Stadtparlament Friedrichsdorf hat nicht nur danach gerufen, sondern förmlich danach gebrüllt. Mein Respekt gilt den Männern und Frauen der angeschlossenen Feuerwehren und dem Bürgermeister, dass sie sich auf diese Lösung geeinigt haben und zumindest dem Bericht nach damit auch genderunabhängig durchaus zufrieden damit sind :smile: Und sollte sich der, ser oder die ein*e oder ander*e ganz klammheimlich so ein bisschen dabei ins Fäustchen gelacht haben: Ich gönne es von Herzen und schließe alle Beteiligten in meine agnostischen Nachtgebete ein :bussi:

  • PinguinEmmi

    Das sehe ich anders. Wenn man (implizit oder explizit) postuliert, dass der generische sprachliche Gebrauch des Geschlechts im Sinne der Klarheit in Ordnung oder wünschenswert ist, dann sollte man offen für ein generisches Femininum sein. Theoretisch :hust:. Umso mehr im Klima des „härtesten deutschen Genderverbots“ - das sich die hessische CDU stolz selbst auf ihre Fahnen schreibt - und das nun nicht wirklich viel sprachlichen Raum lässt.

    Auf gut deutsch ganz ungegendert gesagt: Die CDU im Stadtparlament Friedrichsdorf hat nicht nur danach gerufen, sondern förmlich danach gebrüllt. Mein Respekt gilt den Männern und Frauen der angeschlossenen Feuerwehren und dem Bürgermeister, dass sie sich auf diese Lösung geeinigt haben und zumindest dem Bericht nach damit auch genderunabhängig durchaus zufrieden damit sind :smile: Und sollte sich der, ser oder die ein*e oder ander*e ganz klammheimlich so ein bisschen dabei ins Fäustchen gelacht haben: Ich gönne es von Herzen und schließe alle Beteiligten in meine agnostischen Nachtgebete ein :bussi:

    Ja, so ungefähr dachte ich mir das. Es kann zu "Erziehungszwecken" sicher sinnvoll sein. Auch wünschenswert. Aber grundsätzlich würde ich mir einfach eine Sprache wünschen, die kein Geschlecht in irgendeiner Weise bevorteilt. Bestenfalls gar nicht benennt. Wahrscheinlich ist das aber erst nach Abschaffung des Patriacharts möglich (also quasi nie... ).

  • PinguinEmmi


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    Ich glaube nicht mal, dass da ein „Erziehungsanspruch“ dahintersteht :smile: Vielleicht ein kleiner Gedankenanstoß, aber an sich finde ich es einfach einen klugen Zug der Beteiligten.

    Sprache und Denken sind untrennbar vernetzt. Damit sich irgendwann etwas in Hinblick auf herrschaftsfreies Denken und Sprechen entwickeln kann, müssten die Menschen bereit sein, Veränderungen mitzutragen (auch wenn sie sie selbst nicht mehr umsetzen). In einer Zeit, in der das generische Maskulinum noch Standard ist, ist z. B. die generisch verwandte weibliche Form ein noch relativ einfacher Schritt zu mehr Offenheit und Aufweichen geronnener Strukturen :smile: Ein sehr kluger Zug wie gesagt, finde ich :smile: Und klar: Es löst ein Gefühl der „Falschheit“ aus, weil es nicht gewohnt ist und weil es den Finger auf eine andere „Falschheit“ legt, die Norm geworden ist.

    Wollen wir, dass sich was ändert, müssen wir meiner Meinung nach (und ich z. B. bekomme es nicht hin, auch nur im Ansatz genug zu gendern) dieses Unbehagen aushalten. Überall da, wo die ersten Stolperschritte in Richtung gewaltfreie Sprache unternommen werden. Das betrifft ja nicht nur Genderthemen. Und dabei im Hinterkopf behalten, dass das Unbehagen, das Genervtsein, das Befremden ihre Ursache nicht in den Sprachfiguren haben, die Änderungen bewirken möchten, sondern in der Offenlegung von Verhältnissen, die Gewalt und Ungleichheit zur Norm in Sprache und Denken gemacht haben.

    Zur Abschaffung des Patriarchats würde ich gerne Romane schreiben, wäre hier aber OT und gunge auch dann an der Netiquette vorbei :smile: Aber ich glaube halt,mdas wir nur ändern können, was wir denken können. Und dass wir nzr denken können, was wir sprechen können.

  • Also als Antwort auf den Antrag finde ich das zwar schon lustig, aber insgesamt kann die Lösung ja nicht sein, ein Ungleichgewicht einfach in die andere Richtung zu verlagern. Oder hab ich den Sachverhalt einfach falsch verstanden?

    Ne, die hatten vorher sowohl die männliche als auch die weibliche Form mit einem Schrägstrich getrennt in ihrer Satzung stehen (z.B. Chef/Cheffin), aber das hat der CDU nicht gepasst. Was hätte die Gemeinde denn machen sollen? Gendern dürfen sie nicht, beide Formen reinschreiben ist auch nicht gewollt. Da bleibt ja nur, eine Form zu nehmen und vorweg den Satz zu schicken, dass damit alle Geschlechter gemeint sind. Natürlich wollte die CDU die übliche männliche Form haben. Aber es gibt keinen objektiven Grund, diese Form zu bevorzugen.

    Ich muss ehrlich sagen: es ist schon interessant, an welche Kleinigkeiten sich viele Politiker festbeißen. Und trotzdem werden solche Politiker gewählt. Ich persönlich würde meine Steuergelder lieber in Politiker investiert sehen, die sich um tatsächliche Probleme kümmern.

  • Nur so nebenbei, viele Tiere, die man als Vegetarier kennt, würden zeitweise auch Fleisch/Fisch fressen, wenn sie drankommen. Eichhörnchen räubern z.B. Eier oder Nestlinge von Vögeln, Rehe oder Hirsche fressen schonmal an Aas oder snacken ein Babykaninchen.

  • Aber grundsätzlich würde ich mir einfach eine Sprache wünschen, die kein Geschlecht in irgendeiner Weise bevorteilt.

    Ich wünsche mir einfach Menschen, die kein Geschlecht in irgendeiner Weise bevorteilen.

    Aber ich glaube halt,mdas wir nur ändern können, was wir denken können. Und dass wir nzr denken können, was wir sprechen können.

    Denken ist weitaus komplexer, als es mit Sprache auszudrücken ist.

    Mein Denken wird nicht von sprachlichen Barrieren behindert.

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