Schutzhundesport und FH Austausch

  • Erfahrungsgemäß muss nicht viel zu sehen sein, damit bei manchen Leuten der Punk abgeht.
    Vielen reicht da eine minimale Sequenz in der nicht einmal wirklich etwas zu sehen ist, damit die Fantasie Amok läuft und einem alles mögliche unterstellt wird.

    Ich erinnere mich da nur, wie es im Stachel Thread abging und welche Horrorstories da unterstellt wurden.
    Man ist es halt einfach irgendwann leid, erst einmal die Hirngespinste der Leute durchdiskutieren zu müssen, bis man zur eigentlichen Problemstellung vordringen kann. :ka:


    Ja ok, das sowieso.
    Gut, ich kann mich noch an die Stachler-Diskussion erinnern :P

    Ich fände so einen Thread jedenfalls sehr spannend (kann natürlich nichts dazu beitragen). Ich bin immer neugierig wie "woanders" trainiert wird. Könnte doch auch eher gute Werbung für den Sport sein.

    Aber ich kann verstehen, wenn man da lieber nix zeigen will. Und hier ist ja auch wirklich alles öffentlich zugänglich, oder?

  • Dumme Frage. Wird denn bei euch so viel "korrigiert" oder mit "Hilfsmitteln" gearbeitet, dass man das nicht guten Gewissens zeigen kann?

    Soll wirklich nicht provokant klingen. Ist eine ernstgemeinte Frage :ka:

    Ich mag dir mal ein Beispiel zu dem Thema geben, was aber extra außerhalb des Sports liegt.

    Ich habe für den Alltag für das hinter mir gehen einen aversiven Abbruch. Ich klatsche mir meine Lederleine selbst vor den Bug (hab ja Weste oder Jacke an), das klatscht laut.
    Dafür wurde ich von drei keifenden Damen ziemlich laut und bös beleidigt, weil man gesehen hat, dass ich den Hund mit einem Lederriemen verprügele.

    Ich hab mich freundlich bedankt, dass die Damen den Mund aufmachen, wenn sie glauben, ein Tier ist in Gefahr. Aber dass es in diesem Fall ein Ver-Sehen war - und hab ihnen gezeigt, was ich gemacht habe. Aber das hat sie nicht interessiert. Sie würden mich jetzt anzeigen gehen und sie würden das gegenseitig bezeugen, dass ich den Hund mit einem Lederriemen schlage. Von einer kam noch, ich hätte ihn auch getreten, das hätte sie auch gesehen.

    Ein wundervolles Szenario, wo ich mir dann auch nicht mehr auf die Zunge beißen konnte und gegangen bin mit den Worten, dass ich froh bin, dass sie nicht gesheen habe, wie ich auch mit einem Messer auf ihn eingestochen habe. (Natürlich können sie mich nicht anzeigen, sie wussten ja nicht, wie ich heiße.)

    Aber das zeigt so ein bisschen das Phänomen, was mir bei IGP Trainingsvideos sehr oft auffällt: Egal ob du was machst oder nicht, wie du es machst - irgendein Schlüsselreiz reicht, damit andere Menschen (sicher in bestem Wollen aber leider ohne Ahnung und dafür mit ganz viel Meinung) auf die Barrikaden gehen.

  • Also bei uns wird mittlerweile tatsächlich mit sehr wenigen Einwirkungen und ohne "böse" Hilfsmittel gearbeitet. Aber natürlich muss der Gehorsam wenn der Hund wirklich verstanden hat um was es geht zur Not auch mal durchgesetzt werden. Aber eben weil die Hunde die Übung wirklich können und verstanden haben, setzen sie negative Marker auch um und gehen nicht ins meiden. Was bei uns mittlerweile extrem verpönt sind, sind Pauschale Einwirkungen, und sei es noch so ein kleiner Leinenruck! Das gibt Liegestütze für den HF ;)

  • Also ich gehe auch nicht mit dem Telefon auf den Platz :ugly: :p - aber da es ja genau um Dinge gehen sollte in den Videos, die eben nicht (noch nicht oder wieder nicht) rund laufen und das Interesse war zu sehen, wie man die arbeitet, impliziert es, dass auch Korrekturen jeglicher Couleur gezeigt werden.

    Aber wie gesagt - wenn du magst, mach den Thread gern auf. Wäre schön, wenn er laufen würde und spannend wäre es allemale.


  • .. also Trieb auf Holz gemacht, das hat funktioniert aber daraufhin hat er eine Fehlverknüpfung in der Grundstellung BEVOR ich das Holz werfe. Aus irgendeinem Grund bekommt er Panik, steigt an mir hoch und versucht sich in mich rein zu flüchten. Wenn ich das unterbinde (positiv oder negativ ist eigentlich egal) setzt er sich hin und bringt Problemlos das Holz.. nur wenn ich das Holz werfe bzw. werfen will gerät er in Stress..

    Ich habe letztes Jahr vier Monate lang fast täglich geübt (war morgens um 06.00 vor der Arbeit am Hupla), versucht den Stress raus zu bekommen, sprich an mir hoch steigen wird kurz mittels einem Schritt in ihn rein und einem netten aber bestimmten nein unterbunden und die GS neu aufgebaut (das ist die Variante an Korrektur, die am meisten Erfolg gebracht hat). Allerdings ist es aktuell seit 3 Monaten so, dass es sich nicht weiter bessert :( :(

    Neue Idee ist, das ich nicht verlange, dass er sich in die GS setzt, sondern dass er von selber in die GS geht und damit das werfen des Holzes auslöst (bringen tut er wieder gerne und zuverlässig!). Das habe ich aber erst vor 14 Tagen angefangen, und auch erstmal ohne Holz. Sprich ich halte ihn locker am Halsband, werfe Leckerlie, lasse ihn selber drauf kommen, dass er sich hinsetzt dann Click und zum Futter schicken - das hat er schnell kapiert, jetzt mache ich das gleiche mit Beute - immer ebene Erde, Sprung und dann Wand..

    Hmm, ich kann euch ja nicht sehen, sondern nur lesen... trotzdem schreibe ich Dir einfach mal meine spontanen Gedanken...

    Du schreibst, das aktuelle Problem entstand, als ihr durch Trieb aufs Holz das ursprüngliche Problem behoben hattet.

    Ist der Stress gleich stark bei ebener Erde, Hürde, A-Wand?

    Entsteht der Stress beim Einnehmen der GS auch, wenn Hürde und A-Wand ohne Holz geübt werden? Was passiert, wenn eine Hilfsperson Dir für einige Zeit das Holz erst nach Einnehmen der GS anreicht?

    Wie sicher ist bei Deinem Hund jeweils Hin- und Rücksprung? Muss er deutlich taxieren oder stimmt das Timing des Absprungs im Schlaf?

    Falls der Stress stärker ist, wenn der Hund Hürde oder A-Wand vor sich sieht, könnte es sein, dass er durch den verstärkten Trieb aufs Holz Probleme bekommt, sich auf den Sprung zu konzentrieren und dadurch in Stress gerät?

    Bei mysteriösen Trainingsproblemen hat es bei meinen Hunden oft geholfen, das Problem nicht direkt und geradlinig anzugehen, sondern die Übung in verschiedenste Einzelschritte aufzuteilen, diese bestimmt 2-3 Monate nur noch so zerstückelt zu üben und erst später wieder zusammen zu setzen. Dann war das Problem meistens genauso plötzlich verschwunden, wie es kam. Ich vermeide generell, dass sich unerwünschte Abläufe festigen, indem ich direkt an dem Problem herum schraube und es dadurch wiederhole.

    Ich kenne Deinen Hund natürlich nicht - bei meinen würde ich da jetzt wieder Hin- und Rücksprung gesondert üben (und dabei von der anderen Seite aus rüber rufen, KW, Rücksprung genau so) - fiele mir da Unsicherheit im Absprung auf, eventuell vorübergehend mit Sprunghilfe (je nach Hund am Boden oder oben).
    Bei der Bring-Übung würde ich testen, wie der Hund reagiert, wenn mit das Holz von einem Helfer gereicht wird, nachdem der Hund die GS eingenommen hat und das (falls es klappt) dann einige Zeit so ausführen...
    Mit Holz in der Hand würde ich hingegen Fußgehen und wiederholt GS einnehmen, ohne, dass die Bring-Übung stattfindet.
    Klappt das alles ordentlich, würde ich dann erst anfangen, zur eigentlichen Übung zurück zu kehren.

    Das liest sich bestimmt bekloppt, bei meinen bekloppten Hunden habe ich aber bisher immer sehr individuelle Lösungen finden müssen und fest gestellt - Problem langsam einkreisen bringt bei ihnen mehr, als der direkte Weg.

    Viel Erfolg!

  • Hi,

    vielen Dank für deine Antwort, und bekoppt ist sie gar nicht - im Gegenteil oft muss man bekloppt denken um das Problem zu lösen!

    Also die Sprünge sind definitiv nicht das Problem, er springt absolut frei und sicher und gerne. (er klettert auch so einfach mal gerne auf der Schrägwand rum wenn ich nicht aufpasse) Das Problem ist nur bei der Wand und nur in der GS aber nur mit Holz - daher haben wir lange die Wand gemacht nur mit Futter (Beute ist bei ihm allgemein so eine Sache, er spannt extremst mit Beute, daher wird diese nur seeeeeehr dosiert eingesetzt). Auf ebener Erde und Hürde keine Probleme mit der GS und dem Holz. Es geht schon los auf dem Weg zur Wand - egal ob mit oder ohne Holz - wir haben es jetzt eh schon so gemacht, dass ich zig mal samt Holz an der Wand vorbei laufe, GS mache wieder weg gehe wieder hin gehe usw. usw

    Auch das zerstückeln habe ich letzten Sommer laaaaange gemacht (fast vier Monate), das hat auch Erfolg gebracht, aber jetzt stagniert es halt schon seit fast drei Monaten :( .

    Es ist halt so, es klappt mittlerweile zu 70% ohne "Panikattacken" - wobei man trotzdem merkt, dass er sich in der Übung nicht wohl fühlt - wie gesagt nur bei der Wand - daher ist das Problem die Verknüpfung Holz-Wand...

    Und das Versuche ich jetzt raus zu bekommen indem ich nicht mehr die GS von ihm "verlange", sondern ihn selber eine Lösung finden lasse, denn bringen möchte er das Holz ja gerne - also soll er kapieren, wenn er sich hinsetzt DANN löst er damit das werfen des Holzes aus. Ich mache das momentan sehr viel daheim, habe es jetzt einmal am Platz gemacht, aber nur auf Ebener Erde und Hürde, die Schrägwand noch weg gelassen bis es sitzt und momentan nur über Futter/Beute komplett ohne Holz. Nächster Schritt ist das ganze mit Futter an der Schrägwand, dann Beute an der Schrägwand, dann Holz Ebene Erde und Hürde und gaaaaaanz am Ende mit Holz an der Wand

    Ich weiß ja, dass solche Dinge dauern, und bis Ende des Jahres war ich sicher wir bekommen es in den Griff, aber jetzt haben wir es fast ein 3/4 Jahr - das ist schon heftig, zumal es ja wirklich von heute auf morgen kam und kein gefestigtes Verhalten war was man raus arbeiten muss.... ich kann auch damit leben, dass er die Übung in der Prüfung hassen wird, aber wenn der Hund wie in der Herbstprüfung versucht in mich rein zu flüchten und ich ihn von mir runter schieben muss, kann ich weitere Starts vergessen. Übrigens wenn ich ihn runter schiebe und das Getue unterbinde, sitzt er völlig problemlos in der GS...

  • @Dobi98

    Blöde Frage: Hast Du die Wand auch von der anderen Seite gemacht und ist das Verhalten da gleich ?

    (nur mal so eingeworfen, weil es eine relativ einfache Veränderung der Ausganssituation ist - aber ich denke, das habt ihr sicher probiert)


    Übrigens wenn ich ihn runter schiebe und das Getue unterbinde, sitzt er völlig problemlos in der GS...

    Aber Du kannst es nicht vorher, also quasi im Entstehen, unterbinden ?

  • Hi,

    ja auch von der anderen Seite versucht. Es ist egal von welcher Seite und ist auch nicht auf einen Hundeplatz begrenzt, sondern tritt auf allen Plätzen auf, auch auf völlig neuen, und völlig egal wie hoch die Wand ist - ich habe sie schon oft tiefer gestellt weil ich ihn nicht so oft über die volle Höhe schicken will - Auch wenn wir die Wand woanders aufstellen macht das keinen Unterschied.

    Ich kann es mittlerweile unterbinden, hin und wieder ist er schneller als ich und klammert doch, gerade wenn ich eigentlich den Eindruck habe, er hat einen guten Tag erwischt er mich manchmal und ist schneller. Wenn ich es unterbinde, sitzt er auch ganz brav und macht die restliche Übung einwandfrei und ohne Stress.. nur zum unterbinden muss ich ihn kurz am Halsband fassen, oder eben verbal einwirken (ist immer ein wenig Tagesformabhängig wie massiv er reagiert, es gibt Tage da ist es nicht sooooo schlimm, und dann wieder Tage da stresst er mehr - warum auch immer..) Es kann auch sein, dass er die ersten 2-3 male ohne Probleme sitzt, und dann stresst, dann wieder stresst er gleich beim ersten mal. Ein Muster ist für uns nicht erkennbar, trotz diverser Videoanalysen und obwohl wir diese schon mehreren Leuten gezeigt haben

  • Zurück von der Fährte.
    Gelegt bei -1°, eine Stunde später bei 9° gesucht :skeptisch: Das Wetter ist im Moment schon faszinierend.
    Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden (nein eigentlich nicht, aber mir wurde nach der Fährte gesagt, ich soll Ruhe geben, die Leistung sei für die Umstände toll).
    Gegenstände und Geraden haben gepasst und die meisten Winkel auch.

    Wir gehen ja , um zu lernen und nicht um in Schönheit zu sterben.
    Und wenn er den Rotz jetzt suchen kann, dann werden die Wiesen in einem Monat daneben wie ein Fährtentraum wirken,

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