Was da wohl auf uns zukommt...?

  • Ich würde dir auch raten, einfach dein Ding durchzuziehen. Was zB das Crating betrifft, kannst du das doch halten, wie du magst. Und sollte jemand dich darauf ansprechen, kannst du doch einfach sagen, dass deine Hunde stets brav alleine blieben auch ohne Hundebox und du den Hund einfach nicht in eine solche sperren möchtest.


    Und was die Kastra betrifft, ist es in Deutschland und Österreich, wo ich lebe, auch noch so, dass viele ihre Hunde kastrieren lassen und es gar nicht verstehen, wenn jemand seinen Hund intakt lässt. Ich wurde auch schon oft gefragt, warum mein Rüde eigentlich intakt ist und nicht jeder findet das gut. Je nach Gesprächspartner kann man es ja entweder kurz erklären oder man sagt einfach, weil man sich eben dagegen entschieden hat.


    Ich denke, am wichtigsten ist es wirklich, sich da auf sich selbst und den eigenen Hund zu konzentrieren und sich nicht verunsichern zu lassen. Und von Leuten, die einen beschimpfen, möglichst Abstand zu halten.

  • Jo, ist hier (Schottland) alles durch die Bank genauso.


    Und jo, ich bin die verrückte Deutsche mit dem unkastrierten, bald 2jährigen Rüden, der (leider) auch noch absolut verträglich, verspielt und recht gut erzogen ist.
    Diese Tatsache hat den Leuten bei uns im Hunde-Gassi-Gebiet den Zahn von blöden Kommentaren schnell gezogen. Im Gegenteil, die fragen nach, ob der Hund eigentlich zweisprachig erzogen ist. :D
    Einzig das Thema Kastration oder nicht ist für mich noch offen. DogCare ist nicht möglich so. Auch im Wald gehen uns viele Leute aus dem Weg, weil unkastriert gefährlich ist. Das ist schon sehr schade, weil mein Hund gerne mit anderen spielt. Mit engeren Bekannten hab ich das thematisiert und die sind durchaus an meinen Gründen interessiert. Es ist aber immer schwierig, zu beschreiben, warum ich nicht kastrieren möchte, ohne indirekt dem anderen vorzuwerfen, dass er es getan hat.


    Sei froh, wenn Du eine Hundeschule findest, die euch unkastriert aufnimmt und nicht rauswirft, wenn der Hund älter als 6 Monate und weiterhin unkastriert ist.


    Was die Nazi-Kommentare angeht: mir ist das hier noch nie auch nur ansatzweise passiert. Und sollte mir jemand so kommen - auf das Niveau lasse ich mich nicht herab. Umdrehen und gehen. Wenn das nicht geht, gibt's eine klare Ansage.


    Du bist schon 10 Jahre da, hast Dir Dein Leben also offensichtlich gut lebbar eingerichtet. Das klappt auch mit Hund. Kommunikation ist der Schlüssel. ;)

  • .. wobei es doch eigentlich in Deutschland schon ähnlich ist, oder?
    Suche mal mit einem unkastrierten Rüden einen DogWalker oder einen Hundesitter - da wirds auch dünn in der Auswahl.
    Auch Vermieter .. naja, die wollen gar keinen Hund, egal ob kastriert oder intakt.


    Ich würde es so halten wie @BlueDreams - einfach nicht sagen, dass man anders lebt als die Mehrheit. Wen sollte es denn auch interessieren?
    So lange Dein unkastrierter Rüde gut erzogen ist, nicht rum prollt, nicht abhaut um irgendwelche unkastrierten Hündinnen zu decken (gibts dann gar nicht, in der Ecke, weil alle kastriert sind, oder? ) merken die Leute vermutlich nicht mal, dass da die Eier noch dran hängen.


    Nun kommt mein großes ABER:
    Wenn man Deine Texte liest klingt eine sehr, sehr große Unzufriedenheit und Abneigung gegen das Land in dem Du lebst und die Mitmenschen, mit denen Du lebst raus. Menschen merken das und DAS ist meiner Meinung nach eher der Grund, Dich anzugehen - viel mehr als die Eier Deines Hundes - die sind maximal der Aufhänger, an dem man Dir eins rein würgen kann.
    Du lebst da doch schon so lange - wenn Du wirklich Deinen Frieden mit dem Leben und dem Menschen dort nicht finden kannst, dann geh zurück

  • @blauewolke Hmm hab jetzt nicht den Eindruck dass es soo schwierig ist einen Sitter für einen intakten Rüden zu finden hierzulande. Zu meiner Sitterin konnte Rex nur nicht als deren hündin läufig war, aber sonst war das von Anfang an kein Thema. Und bei den HuTas hier denk ich auch, dass sie intakte Rüde nehmen, sofern diese verträglich sind.

  • Ich fühle mich da doch recht hilflos.
    Du lebst seit 10 Jahren in Kanada und kennst die Mentalität der Bewohner und auch ihre Einstellung zum Umgang mit Hunden.
    Wir hatten vor Jahren hier mal eine Userin, die befristet nach Kanada gezogen ist und ihren Hund mitgenommen hat.
    Sie hatte Wohnung und Arbeit, kam aber nicht damit zurecht wie Hundehaltung in Kanada ablaufen soll. Der Druck der Umgebung scheint sehr hoch gewesen zu sein.
    Sie entschied sich nach einigen Monaten nach D zurückzukehren.
    Ich erinnere mich, dass ich sehr erstaunt war, vom freizügigen (in meiner Vosrstellung) Kanada von solchen Repressalien zu hören.
    Ja, aber was du machen könntest/solltest, keine Ahnung.-Sorry.


    LG, Friederike

  • warum musst du dich überhaupt rechtfertigen? Du läßt deinen Hund nicht kastrieren und gut ist. Musst ihn eben dementsprechend erziehen und dann merkt das doch gar keiner. Hat er eben Implantate im Hodensack. Käfig oder nicht merkt doch keiner denn du musst es niemandem erzählen. Irgendwie versteh ich dein Problem nicht.

  • Ich verstehe das Problem schon - bin ja selber mittendrin.


    Das ist so einfach gesagt "steh doch drüber und mach Dein Ding".
    Wir leben aber nicht alleine auf der Welt und gerade in Ländern mit sehr strikten Regeln für die Hundehaltung muss man sich da schon drauf einlassen.


    Gerade mit einem jungen Hund sind ja die sozialen Kontakte zu anderen Hunden unverzichtbar. Da muss man schon irgendwie mit anderen Hundehalten auskommen.


    Das Thema Kastra ist hierzulande wirklich wichtig. Da wird man drauf angesprochen und bei einem kurzhaarigen Hund sieht man ja auch, ob noch was da ist oder nicht.
    Im gleichen Maße, wie man hier im DF für "grundloses" Kastrieren angefeindet wird, wird man es hierzulande im realen Leben fürs Nicht-Kastrieren.

  • Und ich finde den Post von Cherubia sehr unfreundlich. Immerhin kennt sie mich nicht und weiss nicht wie sehr ich mich hier angepasst habe. Oder doch?

    Entschuldige mal, genau das habe ich meinem Post vorangestellt: Dass ich dich und deine genaue Situation nicht kenne. Ich kann hier nur sehr subjektiv auf das reagieren was du schreibst und dabei kommt es eben schnell zu Missverständnissen und dem Gefühl persönlich angegriffen zu werden. Dem wollte ich dadurch vorbeugen.


    Dein erster Beitrag klang nun einfach etwas missverständlich und dein eigentliches Problem kam dabei nicht rüber - das habe ich wiedergespiegelt. Lies ihn vielleicht selbst nochmal.
    Inzwischen kann ich, dank deiner weiteren Ausführungen, deine Sorgen besser einordnen.


    Ich für mich würde wohl unter solchen Bedingungen auf die Hundehaltung verzichten. Es sei denn ich könnte mich weitgehend ohne Kontakt zu anderen Hundehaltern bewegen. Wenn tatsächlich nirgendwo Freilauf möglich ist, keine Möglichkeit zum Hundesport mit intaktem besteht und du dich ständig rechtfertigen musst - das wäre nichts für mich.


    Ansonsten braucht man wie schon geschrieben ein gutes Selbstbewusstsein, ein dickes Fell und tatsächlich etwas Ironie und Lockerheit.



    Im übrigen bekommen auch in Deutschland die Tierärzte an der Uni nicht beigebracht wie man sterilisiert. Theoretisch natürlich schon, aber nicht praktisch. Diese OP wird auch in Deutschland so gut wie nicht durchgeführt, da die Gründe für eine Kastration fast nie reine Empfängnisverhütung sind.

  • So ganz verstehe ich das Problem nicht, es wird Dein Hund sein und was die Nachbarn sagen ist doch egal.


    Dafür muss man auch nicht in Kanada leben , in Deutschland gibt es ebenso unterschiedliche Lebensweisen mit Hund. Vor 10 Jahren wurde ich hier auf dem Land noch für eine Spinnerin gehalten, 2 große Hunde die im Haus leben, verrückt. Dann tragen sie Geschirr, müssen an der Leine gehen und besuchen eine Hundeschule, man nimmt sie sogar mit in Urlaub. Wer hat sowas schon gehört. Ja und, es war mir doch egal, was meine Nachbarn denken. Heute ist zwar schon vieles anders, aber das große Hunde nicht ins Haus dürfen oder im Zwinger leben ist hier auch nicht ungewöhnlich. Wir haben Freunde und Hundekumpels außerhalb dieses Dorfes gefunden. Ob nun ein Hund kastriert ist wäre ja auch deine Sache. Hier werden meine Hund komisch angesehen weil sie kastriert sind, ist aber besser so bei den vielen unkastrierten Stromern hier.


    Ich kann aber auch verstehen wenn man das nicht kann, dann solltet ihr auf einen Hund verzichten, statt ein unglückliches Leben mit ihm zu führen.

  • Fällt das den anderen denn echt so auf? :???:
    In der Hundeschule, beim Hundesitter... ok. Die hätten näheren und regelmäßigen Kontakt mit dem Hund und sie haben das Recht, die Betreuung abzulehnen. Aber wenn ich durch den Park laufe, gucke ich doch nicht, ob der fremde Hund da noch Hoden hat?


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass du Probleme bekommen könntest, wenn ein Schadensfall mit deinem unkastrierten Hund auftritt. Ich weiß nicht, wie das gesetzlich in Kanada so aussieht, gibt es Haftpflichtversicherungen für Hunde? Unter Umständen zahlen die dann nicht oder nehmen dich gar nicht erst auf.


    Ich glaube, würde ich dort länger leben wollen und es wäre mir wichtig, dass ich mit dem Hund auch "ungestraft" am öffentlichen Leben teilnehmen kann, würde ich wohl über eine Kastration nachdenken. Nicht mit 7 Wochen, aber nach der Pubertät.

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