Die Angst den Überblick zu verlieren

  • @frauchen07
    Ich meine damit z.b. die Welpenkurse,Welpenspielstunden usw.
    Wozu soll das gut sein? Was lernt ein Hund dort, dass er in einem normalen Umgang mit dem Alltag nicht lernen würde?
    Oder dieses "nur Positiv". Was bitte bewirkt das, ausser das die Hunde lernen nicht mehr selbst zu denken. Positiv ist toll, nicht falsch verstehen, aber was bringt es einem Hund wenn er durch permanentes menschliches Einwirken (gerne Management genannt) keine Fehler mehr machen kann die eine direkte Konsequenz haben aus der er lernt/lernen kann.
    Natürlich ändern sich die Zeiten und damit die Einstellungen in Sachen Tierschutz. Da ist neu ja auch gut und wichtig. Aber wir verlernen vor lauter Umsicht langsam aber sicher den natürlichen Umgang mit dem Tier Hund.

  • Das ist ein guter Beitrag Labradora!


    Nicht nur der Hund muss lernen, nein ich denke oft, der Mensch muss normales Verhalten lernen! Sich selbst gegenüber, seiner Mitmenschen gegenüber, der Umwelt gegenüber und natürlich auch Hunden/Tieren gegenüber!


    Alltag im Sinne von miteinander klar kommen kann möglich sein, auch ohne all die vielen unsinnigen Reglements (ich rede nicht von Gesetzen!) ... würde die Spezie Mensch normales Verhalten im Sinne von: was ich nicht selbst erleben möchte, tue ich auch keinem anderen an leben!

  • Achso. Nein, ich sehe solche Leute am meisten auf dem Hundeplatz.
    Ich finde es ja auch wichtig, dass ein HH seinen Hund ordentlich führt und so durch die Welt mit ihm geht, dass sich keiner gestört fühlt.
    Allerdings, wie alles im Leben in Maßen. Eine Bekannte von mir pocht beispielsweise wirklich sehr auf die Einhaltung der DF-Höflichkeitsregeln. Allerdings rastet sie auch öfter mal aus, wenn doch ein Hund zu ihrem hinrennt |) Kann halt passieren :ka: Meiner Meinung nach tun sich manche Menschen damit schwerer als nötig. Ärgerlich ja, aber wenn ich mich dauernd über sowas ärgern würde, käme ich aus dem Ärgern nicht mehr raus. Ebensowenig wie ich mich nicht schwarzärgere, wenn der Hund mal nicht so mag. Dann lache ich, knuddel, spiele, lasse ein Kommando machen, das ihr Spaß macht - und dann probieren wir es beim nächsten Mal :ka:


    Als Finya ihre extreme Panikphase hatte, habe ich mich auch über jeden, der seinen Hund in uns reinkrachen lassen hat, schwarz geärgert und öfter mal die Leute geschimpft, ob sie eigentlich glauben, ich würde zum Spaß sagen, sie sollen ihren Hund ran rufen.
    Wenn man einen panisch schreienden Hund an der Leine hat (was die Leute zum Teil auch noch lustig fanden, weil man sowas ja nicht oft hört :verzweifelt: ), ist es wichtig, dass da nicht ständig Tutnixe reinknallen, am besten noch welche, die sich einen Dreck dafür interessieren, dass man sie vertreiben will und bei allem völlig unbeeindruckt bleiben. DAS ist der Horror, weil man sich einfach nur schlecht fühlt, weil man seinem Hund nicht helfen kann und einen wirklich jedes dieser Erlebnisse zurück wirft!


    Inzwischen haben wir das Problem ja nicht mehr und wenn einer reinkracht, denk ich mir auch "Ja mei, ist nicht notwendig, aber es passiert auch nichts weiter."
    Trotzdem meide ich die Hundewiese hier inzwischen, weil ich auf 20 Tutnixe in einer Stunde absolut keine Lust mehr habe.
    Mag ja sein, dass die HH dort entspannter sind als ich "Vorsicht, der beißt aber vielleicht, wenns den so blocken." :ugly: , aber da bin ich lieber zufrieden unentspannt und hab dafür entspannte Hunde. Das ist es mir wert!




    Abgesehen davon bin sowieso ein ziemlicher Kontroletti...es wird niemand angebellt, es wird sowieso nicht unnötig rumgekläfft, man belästigt keine Passanten, anderen Hunde oder andere Tiere, fixiert keine anderen Hunde, geht vom Beginn des Spaziergangs an ohne zu ziehen an der Leine, schenkt mir Aufmerksamkeit, wenn ich das möchte, weil es in der Situation einen Grund hat, dass ich darum bitte (ja ich sage bitte und danke zu meinen Hunden) und wenn ich rufe oder Stopp sage, dann heißt das auch herkommen oder stehen bleiben. Es wird nicht gehetzt ohne mein ausdrückliches Auffordern (Frodo darf manchmal als Belohnung Krähen aufscheuchen) und es wird auch nicht einfach zu irgendwelchen Hunden hingebrettert um Hallo zu sagen (Frodo) oder sie zu mobben (Finya).


    Mir ist das tatsächlich alles persönlich wichtig. Den Mitmenschen hier sind bellende, ziehende und pöbelnde Hunde völlig egal xD

  • Der DF Hundehalter, der DF Knigge,. Das DF die Perfektion. |)
    Tschuldigung, ich konnte mich gerade nicht auf die Finger setzen.


    Hach, ich bin froh sind meine Weiber alles andere als perfekt. Und wir ergänzen uns dabei perfekt. :D

  • Es ist ein Unterschied, ob ein Tutnix bis auf 5m auf einen ganz normalen sozialisierten Hund zuläuft und nett wedelt, oder ob ein fremder Hund einen absoluten Angsthund umrennt oder sogar angreift.
    Natürlich werden hier nur die Extremfälle genannt :bindafür:
    Allerdings finde ich persönlich (im erszen Fall) es einfach ein bisschen übertrieben gleich loszumotzen. Ja kann man machen, meins wäre es nicht. Hab ich früher auch gemacht, das hat mir das Gassi auch oft verdorben oder ich ging dann mit Wut im Bauch nach Hause und hab mich hinterher noch lange geärgert und die Situationen erörtert.


    Und diese Wut möchte ich halt nicht haben, wenn ich meinem Freizeithobby nachgehe. Deswegen gucke ich in den genervt-Thread gar nicht mehr rein. Ich kann da die allermeisten Situationen vollkommen nachvollziehen und so einige davon sind mir auch genauso passiert.
    Aber andere Leute kann ich nicht ändern. Da ich mich den Situationen nicht entziehen kann im Großstadtgebiet, muss ich damit umgehen, ebenso wie die Hunde auch. Ist ja nicht so, als würde ich mich nicht grämen, wenn wir mitten im Schnüffeltraining sind und zwei Hunde meinen umzingeln und beinahe umrennen.


    Andererseits bin ich natürlich auch dankbar, wenn ich nicht gleich angeschrien werde, weil mein Hund mit unter einem Jahr doch mal durchstartet und an einem hochspringt :pfeif:

  • Also so 100%ig "hundeforenkonform" leben könnte ich nie. Das ist mir irgendwie viel zu verkopft und perfektionistisch. Und bei manchen Hundehaltern, die so 100% hundeforenkonform leben, finde ich das schon mehr als nervig, wenn die sich gefühlt jeden 3. Tag darüber aufregen, dass X mit seinem Hund dies falsch macht und Y bei seinem Hund das... ab und zu muss ich mich auch aufregen, aber dann muss es schon was "Gravierenderes" sein als nur eine winzige Kleinigkeit.


    Ich finde es auch schlimm, wie viel Perfektion manche Leute von ihrem Hund erwarten. Ich meine, ich selbst bin auch alles andere als perfekt, warum sollte es dann mein Hund sein?^^


    Und insgesamt betrachtet bin ich schon froh, in einer Gegend zu leben, wo die meisten Leute nicht auf Teufel komm raus versuchen, immer die perfekten, stets die Kontrolle behaltenden Hundehalter zu sein. Ich geh auch gern in die Gebiete, wo man bei Hundebegegnungen auch öfters mal entspannt bleiben kann, anstatt sofort hektisch anleinen zu müssen. Und ja, ich gestehe, ab und an läuft mein Hund auch zu anderen Hunden hin (und er scheint da nicht selbstmörderisch veranlagt zu sein, weil er noch nie zu einem hochgradig unverträglichen Hund hingelaufen ist oder Ähnliches). Und umgekehrt laufen in uns des Öfteren andere Hunde^^ Ich reg' mich da nicht auf, es sei denn, der andere Hund würde Rex verletzen oder töten wollen oder so, aber die meisten Hunde, die ich so treffe, sind ganz normal drauf. Und wenn mal eine Hundebegegnung nicht perfekt läuft, mein Gott, ich glaube, der Großteil der Hunde (gibt natürlich auch Ausnahmen) kommt damit ganz gut klar. Und nee, keine Sorge, ich bin keine von denen, die meint, Hund würden immer alles unter sich ausmachen :p Aber ich hab den Eindruck, manche engagierten Hundehalter machen heutzutage einfach viel zu viel "G'schiss" um jede Kleinigkeit.


    Da fällt mir grad ein, ich weiß noch, dass ich, als Rex neu zu uns einzog, von der "Hundeforenregel" "Kein Kontakt an der Leine" noch nie was gehört hatte. Bei uns lassen sehr viele Hundehalter auch mal Leinenkontakt zu und ich fand das immer normal und hab auch jetzt bei entsprechend sympathischem anderem Hund keine Probleme damit. Bei manchen Hunden macht es sicher Sinn, Leinenkontakt stets zu vermeiden, aber irgendwie werden solche Weisheiten dann ja gerne gleich zu allgemeingültigen "Gesetzen" erklärt, an die sich gefälligst jeder HH zu halten hat.

  • Es geht vielmehr um die vielen kleinen und großen Dinge im Leben von Hund und Halter, die er sich selbst auferlegt und/oder sich durch die Umwelt auferlegen lässt.

    Neulich traf ich morgens eine Bekannte. Sie sei zum Brunchen eingeladen und überlege noch, was sie mit ihrem Hund machen solle, während sie weg ist; könne ja länger dauern.
    Ich: "Nimm den Hund doch mit."
    Sie: "Hunde dürfen doch nicht in Gaststätten!"
    Ich: ????
    Da ich das Lokal kenne, habe ich ihr erzählt, dass wir dort schon mal mit 5 eingesauten Hunden freundlich bewirtet wurden.
    Sie: "Ach, dann gilt das Lokalverbot nur für Raucher?"
    (Fast überflüssig, jetzt noch anzumerken, dass die Frau hirnaktivitätstechnisch in einer sehr sparsamen Energieeffizienzklasse funktioniert. ;) )


    Ob der Hund nun mitgenommen wurde, weiß ich nicht.


    Es passt aber zu der Aussage (war, glaub ich, bei "Tiere suchen"), dass Hundebesitzer die neuen Raucher sind.
    Ganz viel "Schere im Kopf". Vorauseilender Gehorsam, bloß nicht auffallen ...

  • (Fast überflüssig, jetzt noch anzumerken, dass die Frau hirnaktivitätstechnisch in einer sehr sparsamen Energieeffizienzklasse funktioniert. ;) )

    Rumms.
    Mein lieber Scholli und die Herren vom Gesangsverein noch mit dabei. Was für ein Statement.
    Witzig geschrieben und sehr, sehr gemein.





    Ansonsten stimme ich Dir zu: Schere im Kopf und vorauseilender Gehorsam, das macht oft den Halter heutzutag aus, auch ich konnte mich dieser Haltung erst nach einiger Zeit entledigen.


    Find ich ja nun nur menschlich angesichts der Hunde-Diskussionen allüberall.
    Wohl dem, der sich dem irgendwann entziehen kann und einfach seinen Weg mit dem Hund geht.
    Wie man lesen kann, ist das zunehmend schwierig- weil es an einem selber oder der Umwelt liegt?


    Keine Ahnung, ehrlich gesagt.

  • Deinen letzten Satz kann ich komplett nachvollziehen. Ich habe einen Großen Schweizer und wenn er am Kindergarten warten musste habe ich immer in die entsetzten Augen der Eltern geschaut- und in die freudigen der Kinder ;) .


    Um Dir Sicherheit zu verschaffen erkundige dich doch einfach, ob anbellen von eigenem Grundstück aus als Belästigung zählt. Ich würde eher sagen, das der Hund aufpasst. Bellen gehört zu normalen Alltagsgeräuschen dazu.


    Aber weißt Du was das eigentliche Problem ist? Die Kinder kennen heute keine Grenzen mehr! Sie dürfen ALLES. Es gehört doch wohl zu einer normalen Erziehung, das man einen fremden Hund nicht durch den Zaun angrapscht! Meine Kinder dürfen gucken und das wars, obwohl sie Hunde kennen. Aber eben nur unseren eigenen. Eltern, die ihre Kinder an Zäune mit Hunden lassen und sich dann noch beschweren, der Hund hätte gebellt, sind doch nicht ganz dicht :hust: .

  • Aber weißt Du was das eigentliche Problem ist? Die Kinder kennen heute keine Grenzen mehr! Sie dürfen ALLES. Es gehört doch wohl zu einer normalen Erziehung, das man einen fremden Hund nicht durch den Zaun angrapscht! Meine Kinder dürfen gucken und das wars, obwohl sie Hunde kennen. Aber eben nur unseren eigenen. Eltern, die ihre Kinder an Zäune mit Hunden lassen und sich dann noch beschweren, der Hund hätte gebellt, sind doch nicht ganz dicht .

    Auf jeden Fall. Ich habe schon so oft mit den betreffenden Eltern gesprochen. Nicht nur wegen dem Hund. Inzwischen ist unser Tor ganz verzogen, weil die Kinder da drauf rum klettern ...
    Und als ich den einen erwischt hab, wie er mit einem Stock durch gestochert hat, hab ich natürlich gemeckert.


    Im Zweifelsfall wird mir dieses Wissen aber leider nicht helfen ... ich denke, dass ich - sollte es zu einer Anzeige kommen - auf jeden Fall den Kürzeren ziehen werde.

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