Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII


  • das war auch gar nicht als 'Angriff' oder so gemeint. =) Wollte nur eben sagen, dass Kinder in dem Alter durchaus auch in der Lage sein können, einen Hund zu führen.


    Das Mädchen aus meinem Verein hat seinen Hund zb auch aus dem Tierschutz, der war auch so 4-5 Monate alt, als sie ihn bekommen hat.

  • Wenn man da mal zuschaut, gehen viele Leute so richtig mit der Einstellung "Hach, jetzt ist das Gehorsamstraining endlich vorbei, bis nächste Woche...“ aus der Hundeschule raus, die sacken in sich zusammen und der Hund zieht postwendend wieder Also ich glaube nicht, dass ausschließlich der Hund so super zwischen Hundeplatz und Alltag unterscheiden kann...

    :D diesen Satz hab ich sogar am Ende eines Kurses von einer Teilnehmerin schon gehört... :headbash:


    ich hab das gestern ganz konkret an MIR erlebt.. ich war echt konzentriert mit Maja am Leinentraining.. da klappte das einwandfrei.. und wenn es zuhause schlecht gelaufen ist, findest sich i.d.R. das Problem bei mir.. eben auch unkonzentriert.. Gedanken noch bei der Arbeit oder irgendwelchem Ärger ..


    Naja.. wir arbeiten einfach an allen Fronten und ich versuch immer erstmal bissl "Luft rauszulassen" - beim Hund in Form von erstmal im Garten bissl spielen und schnüffeln.. und bei mir in Form von "erstmal nochn Kaffee bevor es losgeht"...

  • Auf einer geburtstagesfeier hatte auch new sechsjährige die ganze zeit den golden Junghund meiner Freundin an der leine und das fanden alle Erwachsenen nur niedlich, der hätte sie auch umreißen können. Aber die lütte war beschäftigt und konnte ich weg der Hund war wie ein Anker xD


    Ich hab mich ja auch wegen meiner Tochter für einen kleinen Hund entschieden damit sie dann später mal mit ihr losziehen kann wenn sie möchte. Mein großer ist dann vermutlich schon sehr alt und könnte dann ohne Leine mittapern wenn nötig (als Beschützer dann)


    Ich hab unsere Familienhündin mit 15 auch alleine versorgt, war auch mit ihr in der hundeschule weil sie meinten es sollte mit einer mit ihr trainieren und nicht Dauernd wechseln. Aber auch meine Schwester ist dann mit 11 Jahren mit ihr raus und die hat auch 55cm und 20kg.

  • @physioclaudi Habt ihr denn keine Outdoorgruppe in der Hundeschule?
    Für mich wäre fürs Alltagstraining ein Hundeplatz völlig sinnlos. Eben weil genau dieser Effekt eintritt. Manche Hundeschulen haben genau deswegen keinen eigenen Hundeplatz, ich glaube Flying Paws zB auch nicht. Hier in meiner Stadt gibt es auch zwei Hundeschulen, die vollkommen ohne Hundeplatz arbeiten und die meisten anderen haben zumindest eine Outdoorgruppe...

    ne, leider nicht. Die machen einmal im Monat samstags ein großes Gruppengassi, aber zum einen bin ich samstags selten zuhause, zum anderen ist das eine gigantische Gruppe und Emil stresst es sehr. Geübt wird da auch nicht wirklich was. Man kriegt mal nen Tip, was man macht wenns aus dem Ruder läuft und das wars. Den Tip höre ich dann meist nicht, weil Emil mir schon nen Tinnitus verpasst hat |)

    Ich muss zugeben, dass ich immer das Gefühl hab, dass die Halter eben mit einer ganz anderen Einstellung zur Hundeschule gehen als im Alltag mit dem Hund spazieren zu gehen. Da wird sich mal richtig auf den Hund konzentriert und ggf Sachen eher durchgezogen anstatt (mein Lieblingsunwort im Forum) gemanagt. Wenn man da mal zuschaut, gehen viele Leute so richtig mit der Einstellung "Hach, jetzt ist das Gehorsamstraining endlich vorbei, bis nächste Woche...“ aus der Hundeschule raus, die sacken in sich zusammen und der Hund zieht postwendend wieder :hust: Also ich glaube nicht, dass ausschließlich der Hund so super zwischen Hundeplatz und Alltag unterscheiden kann... ;)



    Holly war heute auch nicht so toll auf dem Spaziergang. Hört nix, läuft weg, guckt mich an, denkt sich ihren Teil und streunert weiter. Rennt wie bekloppt durch den Wald, dass einem Angst und bange wird. Hängt anderen im Gesicht.
    Ich schiebe es auf mich, ich war müde, bisschen angenervt, Kopf voll und hätte sie einfach an die Flexi machen sollen, statt mich zu ärgern. Morgen kommt ein besserer Tag...

    Ne, das ist hier nicht so. Ich glaube oft eher, dass ich zuviel im Alltag übe. Und ich ärgere mich auch oft zu sehr, wenn was nicht klappt. Bin eher perfektionistisch, das steht mir oft im Weg. Und ich sehe dann gar nicht, was wir alles schon geschafft haben. Als ich vorhin zum Wald radelte, es da abschloss, es nach dem Gassi wieder aufschloss...losfuhr...fiel mir auf, dass Hund nicht mehr bellt am Rad. Ganz selten mal, wenn ich zuhause losfahre, ein Jippieh los gehts, ansonsten höre ich ihn am Rad nicht mehr. Klar, unterbewusst ist mir das durchaus aufgefallen. War ja auch ein Prozess und hat gedauert. Aber dass es jetzt funktioniert, wie ich es mir vorstelle, habe ich erst heute realisiert.


    Dass der Hund schlechter "funktioniert", wenn ich den Kopf voll habe, das habe ich auch schon oft gemerkt. Wenn ich mich über irgendwas wirklich geärgert habe, dann regt er sich wahnsinnig auf, was meinen Nerv nicht unbedingt besser macht. :hust:

  • :D diesen Satz hab ich sogar am Ende eines Kurses von einer Teilnehmerin schon gehört... :headbash:
    ich hab das gestern ganz konkret an MIR erlebt.. ich war echt konzentriert mit Maja am Leinentraining.. da klappte das einwandfrei.. und wenn es zuhause schlecht gelaufen ist, findest sich i.d.R. das Problem bei mir.. eben auch unkonzentriert.. Gedanken noch bei der Arbeit oder irgendwelchem Ärger ..


    Naja.. wir arbeiten einfach an allen Fronten und ich versuch immer erstmal bissl "Luft rauszulassen" - beim Hund in Form von erstmal im Garten bissl spielen und schnüffeln.. und bei mir in Form von "erstmal nochn Kaffee bevor es losgeht"...

    Das ist ja auch völlig normal, im Alltag muss man sich auf so viele Dinge konzentrieren. Und wenn der Hund mal eben schnell Pipi soll, man dabei noch telefoniert, Termine klar macht, überhaupt gestresst von der Arbeit oder von der Familie ist oder dort hinten der gesprächige Nachbar wieder ankommt und man doch eigentlich noch nen Haufen Arbeit hat... Ja, dann soll man sich noch voll auf den Hund konzentrieren und Spaß dabei haben xD


    Hab ich mir abgewöhnt, bringt mir gar nix. Dann kommt halt das Geschirr dran, Hund and die Flexileine. Wenn da ein überschwänglicher Junghund mit dem unkonzentrierten Frauchen zusammenkommt, geht gleich doppelt nichts. Eher verbaue ich mir dann noch den Rückruf, weil ich dann sowieso kein gutes Timing habe und auch nocht konsequent durchziehe.


    Wir trainieren dann teilweise nicht mal auf dem Hundeplatz. Ich fahr hin, geb bescheid, spiele dann 15min auf dem kleinen abgetrennten Platz, renne, raufe, zergle, rufe vielleicht 3 gut sitzende Kommandos ab und dann kommt der Hund wieder ins Auto und ich hol mir eine Cola. Mit richtiger Unterordnung brauche ich dann gar nicht erst anzufangen, das geht eher in die Hose...


    Das hat mich auch entspannt und den Druck raus genommen. Außerdem horche ich viel mehr in mich rein, wie es mir geht, bevor ich sage: So, Dienstag 17.15, wir müssen jetzt funktionieren.
    Ich sag ja immer wieder, Hunde machen uns zu besseren Menschen :D

  • Ich muss sagen, dass mir auch viele Trainer das Gefühl gegeben haben dass man ständig und immer konzentriert sein muss und immer alles unter Kontrolle haben muss.


    Bei mir hat das zu einem unwohlen Gefühl beim Training geführt. Ich kann dadurch auch echt schlecht trainieren, wenn ich beobachtet werde. Ich kann verstehen, dass dann manche nach dem Training gerne in "die Freiheit" flüchten.
    Würde ich das von meinen Teilnehmern hören, würde ich mir ernsthaft Gedanken machen.


    Jeder soll seinen Hund so trainieren, wie er das für richtig hält. Ich finde als Trainer kann man Tipps und Hilfestellungen geben, aber man sollte keinesfalls das Bild vom perfekt erzogenen Hund über jedes Team drüberstülpen. Dann führt es nämlich in einigen Fällen dazu, dass die Leute keinen Spaß daran haben zu Hause zu trainieren und in einer Drucksituation sind beim Training.


    Mit Cole trainiere ich so druckfrei und so lustig - das klappt sooo viel besser als mit Milo damals. Milo hat mir extrem gezeigt, dass dieser übertrainieren und überpenibel sein für viele Hunde einfach nichts ist. Und das sehe ich bei sehr vielen Trainings.


    Kurz, knackig und spaßig ist da wohl für viele Trainings ein Fremdwort. Das finde ich wahnsinnig schade.

  • Ich glaube ja, dass mich genau das am Hundeplatz gestört hat bzw. immer noch stört. Im Hundesport sollte man das, was man tut, dann schon möglichst nah an perfekt tun, sonst kann mans ja gleich lassen und da ich ohnehin schon perfektionistisch veranlagt bin, war ich dann oft viel zu verbissen, was das Pudelchen noch mehr gepusht hat, weil er will ja alles richtig machen. Ganz schlimme Kombi. :ugly:


    Inzwischen lobe ich gerne einfach alles mögliche, was sie anbieten und forme so daraus das, was ich eigentlich von ihnen will.
    Das klappt hervorragend! Eigentlich habe ich das ja vom Jagdtraining mit Finya übernommen und auch dort funktioniert es einfach toll.
    Lob ist überhaupt was super tolles. Es macht den Hund "glücklich" und entspannt den Halter. Dann ist man besser drauf.
    Ich merke das immer, wenn ich schlecht drauf bin und dann einfach anfange zu loben, weil sie zB schön an der Leine laufen, mich angucken, auf den anderen warten, sich von selbst auf die richtige Seite sortieren, den anderen nicht umbomben oder was auch immer und dann wird meine Laune wirklich automatisch besser und der ganze Spaziergang wird entspannter.


    Vielleicht liegts aber auch einfach daran, dass mir diese kurzen knappen Kommandos null liegen und mich nur unnötig stressen, weil Hund ja dann genau darauf hören sollte.

  • Vielleicht liegts aber auch einfach daran, dass mir diese kurzen knappen Kommandos null liegen und mich nur unnötig stressen, weil Hund ja dann genau darauf hören sollte.

    Ich rede mit meinem Hund mittlerweile auch in manchen Situationen in fast vollständigen Sätzen wenn es eine ruhige und entspannte Situation geben soll ....
    Beispiel "vorbei" (sie soll an Spaziergängern, Radfahrern, Joggern etc. vorbei laufen ohne sie anzuspringen), das habe ich früher nur so "kommandiert" aber mittlerweile sage ich: "Geh bitte vorbei". Zwei Vorteile: ich bin im Ton viel freundlicher, ich glaube der "strenge Ton" hat sie nur irritiert oder sogar unsicher gemacht ob es da was "gefährliches" gibt und die Menschen sind so erstaunt weil sie sich angesprochen fühlen, dass sie in der Regel gar nicht zum "Locken" meines Hundes kommen. :D
    Es gibt bei mir auch kurze und knackige Kommandos, die müssen dann 100% sitzen da sie potentielle Gefahr bedeuten: "Stopp!" (Am Gehsteig) oder "Zu mir" wenn ich andere Hunde sehe die ich als "unfreundlich" einstufe.

  • Wir sind gestern Abend, obwohl es schon spät war, dann doch noch in einen Wald gefahren. Dort sind erfahrungsgemäß wenig Leute unterwegs. Gestern parkten natürlich genau vor unserer Nase zwei Nordic Walker... :ugly: Die haben wir dann erstmal voran ziehen lassen und sind dann los, zunächst ein wenig an der Schlepp, um zu schauen, wie Nemo so drauf ist. Dann durfte er los. Ich war sehr erstaunt, wie wenig er zumindest nach vorne seinen Radius dieses Mal ausnutzte, er blieb immer wieder stehen udn schaute. Manchmal blieb er auch zurück und schnupperte dort, wir sind dann einfach weiter und er kam dann auch.


    Einmal habe ich kurz Panik bekommen, weil er eine Böschung hochgerannt ist und dort auch runterwollte - aber dahinter war auch nur weiterer Wald und kein befahrener Weg, wie ich vermutet hatte.


    Am schönsten fand er aber dieses Mal den Schlammbach, da ist er sonst noch nie rein - dieses Mal aber mit einer Wonne und die Böschung hoch und wieder runter geflitzt, dass ich manchmal gedacht hab, wie er durch das Gestrüpp überhaupt durchfindet.


    Einmal in (weiterer) Sichtweite Fahrradfahrer en gros, da ließ er sich problemlos anleinen. Und als die uns später hintereinanderfahrend nochmal im Wald begegneten, blieb er auch anstandslos auf Kommando stehen, ohne Leine. Hach, das sind die Tage, wo ich es richtig toll finde... :herzen1:

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