Unsere Junghunde...der alltägliche Wahnsinn - Teil VII

  • Gibt es eigentlich irgendeine Regel, nach der sich der Hund in Fuchskacke wälzen muss, nachdem man ihm am Tag zuvor das volle Pflegeprogramm verpasst hat?

    Nimm den Rat deiner Freundin an. Es kann gut sein, dass dich ein schlechtes Gewissen treibt - aber warum denn? Wer schläft ist glücklich. Und auch wenn du keinen Freilauf täglich bieten kannst - es ist doch viel schöner mit Dir zu laufen als allein zu laufen. Das ist auch so ein Ding: Warum kann es denn dem Hund nur gut gehen, wenn er weit weg kann von seinem Mensch?

    :dafuer: Zumal Freilauf ja auch ganz unterschiedlich gehandhabt wird - wie oft seh' ich Menschen, die ihres Wegs eilen und der Hund muss halt schauen, dass er immer wieder aufschließt und nicht verlorengeht, auch wenn er vielleicht mal irgendwo länger schnüffeln möchte. Nur um mal zu relativieren, dass Freilauf nicht unbedingt immer mit Entspannungszeit für den Hund gleichzusetzen ist und auch Leinenspaziergänge kann man sehr entspannt und erholsam gestalten.

    Ansonsten ist diese Auslastungsgeschichte doch einfach sehr individuell und von den Gegebenheiten und Möglichkeiten abhängig. Wenn meine Hunde den ganzen Tag mit mir zu Hause sind, ist das eine andere Ausgangsbasis, als wenn ich sie jeden Tag mit ins Büro nehme. Wenn jeder Hund 1, 2 oder mehr "Termine" die Woche hat, wieder was ganz anderes, als wenn weiter nichts stattfindet. Wenn mein Hund sehr reizempfänglich und stressempfindlich ist, braucht der vielleicht eher 3 Mal am Tag die selbe 20-Minuten-Runde, während viele Hunde bei so einem Programm auf Dauer unterfordert wären.

    Da hilft es auch echt nur, den eigenen Hund anzugucken und die Leute, die meinen, irgendwelche Pauschal-Programme (jeder Hund muss mindestens 3 Mal am Tag mindestens eine Stunde raus) auf alle Hunde anwenden zu können, einfach reden zu lassen.

    Unser "Pensum" ist total unterschiedlich, wobei wir es im Grunde so handhaben wie einige hier auch: An Tagen wo es Training, Hundeschule, irgendwelche größeren Aktivitäten sind, gibt's eher keine zusätzliche große Gassirunde, sondern nur Trödel-Pipirunden (an der Leine weil ich dafür nicht extra rausfahre).

  • Ich selbst gehe ja viel zu gerne spazieren (und wir wohnen hier so schön :roll: ), mir würde wirklich was fehlen, wenn ich nicht zumindest einen langen Spaziergang am Tag bekomme. Reine Gartentage gibt es hier also quasi nie und um 2 Stunden sind wir fast jeden Tag unterwegs, wenn möglich auch länger. Da müssen die Hunde bei mir halt durch |) . Wobei, wenn Joey mit Frank auf dem Hundeplatz ist z.B., gehe ich dann nur mit anderen die (2.) große Runde. Zuhause sind die Hunde dennoch tiefenentspannt, es muss also nicht viel Bewegung = gestresster Hund sein... Ich habe im Moment auch fast den Eindruck, das Pendel schlägt in die andere Richtung: Angst, zu viel zu machen...

    Ich muss zugeben, dass ich eher jemand bin, der zu viel geht. Ich bin super gerne draußen und vor allem bewege ich mich gerne draußen. Reine Gartentage sind eher für mich ein Problem anstatt für Emil xD Ich bin ganz froh, dass ich noch den ein oder anderen Gassihund habe. So komme ich auf meine Kilometer und Emil kann zuhause schlafen.
    Ich frage mich schon manchmal, ob es nicht zu viel für Emil ist, aber er macht das gerne mit, ist mMn auch nicht überdreht und gestresst dadurch und wenn es doch mal arg viel war, dann machen wir die nächsten Tage eben weniger.
    Bei ihm muss ich eher aufpassen, dass er vom Kopf her nicht überlastet ist. Also jeden Tag Tricksen, 3x pro Woche Hundeplatz und jeden Tag Spaziergänge durch die überfüllte Innenstadt oder so, das sind alles Dinge die wir sehr dosiert machen. Aber im Freilauf mit mir über die Felder spazieren, das würde Emil stundenlang machen und da merkt man auch richtig wie toll er das findet.

    Im Moment gehen wir zwei mal 20 Minuten und eine große Runde mit 1-2 Stunden, davon möglichst viel Freilauf. Manchmal laufen wir aber schon morgens die große Runde und wenn ich auf der kleinen Abendrunde merke, dass Emil gut drauf ist und z.b. das Wetter so schön ist, dann gehen wir auch einfach noch ne größere Runde.
    Die ersten längeren Wanderungen haben wir auch schon gemacht. Dazu kommt einmal die Woche Hundeschule und immer wieder mal etwas Tricksen, UO, Stadtgänge, Spiele oder ähnliches. Je nachdem wie es gerade passt.

  • Ich hab den Thread auch gelesen wo es um die Länge der grossen Gassirunde geht. Und ich hatte sooo ein schlechtes Gewissen.
    Ich hab mich dann echt hingehockt und mal die Kilometer von unserer Standartstrecke gemessen. :ops: Nicht mal 4 km...hab mich gleich noch schlechter gefühlt, obwohl wir für die Strecke, je nach Programm auch mal 1 1/2 Stunden brauchen.

    Heute früh dachte ich mir, jetzt aber geh ich mal eine riiiiesengroße Runde. 7 km, über 2 Stunden. Ich dachte es wäre weiter. Der Hund war platt, mir ging morgens die Zeit ab, ich steh ja nicht um halb 5 auf, damit ich 10 km gehen kann.

    Ja, ich weiss auch nicht. Brauchts das? Ich hab jetzt nicht den Eindruck, das mein Hund unausgelastet ist. Die ist eh die ganze Zeit draussen. Fressen muss sie erarbeiten, ob drinnen, im Garten oder unterwegs. Wir machen täglich UO und andere Trainingseinheiten, die Kinder toben mit ihr herum und schlafen muss ja auch mal drin sein. Bisserl schnüffeln oder suchen, sowas halt.

    Es gibt aber auch Tage, zB wenn wir irgendwelche Arbeiten hier haben, wie Haus streichen, etc. da gehen wir gar nicht, weil auch einfach keine Zeit dafür ist. Sie ist dann halt einfach dabei. Und sie ist trotzdem total gechillt. :ka:

    Wenn ich sowas lese, bekomme ich irgendwie immer ein sauschlechtes Gewissen und fühl mich total mies... :( :

    Wenn du manche Dinge (eh) nicht ändern kannst - warum schlechtes Gewissen haben? Du machst was du kannst und deinem Hund geht es offensichtlich einwandfrei dabei. Gräm dich nicht =)

  • Zu Cosmos sehr ruhigen Art die letzten Tage gesellt sich seit heute Abend Appetitlosigkeit. 1/3 hat er gefressen, den Rest stehen gelassen.

    Nun war es so, dass wir nachmittags spazieren waren, und zwar mit der Bekannten die auch mein Hundesitter ist, und mit ihrer Hündin - 9 Monate und gerade zum ersten Mal läufig. Cosmo war seeehr interessiert. Heute wohl noch mehr als vor 4 Tagen, als er bei ihnen über Nacht war.

    Kann es sein, dass er so viel ruhiger ist und nun keinen Appetit hat, weil er verliebt ist? Er ist ja sonst eher Vielfraß, das macht mich schon sehr stutzig. Ich werde es mal weiter beobachten.

  • Spaziergänge sollen uns allen Spaß machen und dazu da sein die Seele baumeln zu lassen - dafür müssen bestimmte Faktoren erfüllt sein. Keine Extrem-Wetter-Situationen, die gesamte Strecke über Freilauf möglich, keine / wenig andere Mensch/Fremdhund-Begegnungen. Im Idealfall mit netten Freunden dabei, sodass ich wen zum quatschen haben. Und vor allen Dingen nicht das Gefühl zu laufen, weil man jetzt muss - sondern weil man wirklich will :herzen1:

    Klingt super, lässt sich aber in einen normalen Arbeitstag schlecht integrieren. Wenn die Hunde nun ohnehin schon 7Std alleine waren, strullern und rennen müssen, es draußen regnet, ich aber nur ein Zeitfenster von 1Std hab, bevor es wieder an den Schreibtisch geht, muss da Gassi gegangen werden, ob ich will oder nicht und ob die Gassifeundin jetzt Zeit hat oder nicht. Nur Sonntags Gassi gehen geht ja schlecht.

  • Ich wiederhol mich da auch gern: Es war auf uns bezogen ;)
    Dass das andere anders sehen und anders in ihrem Alltag handhaben ist mir durchaus klar. Manche gehen zum Beispiel lieber angeleint, weil sie es stressfreier finden. Oder laufen gern dort, wo sie viele Hundekontakte haben. Gehen gern allein um ihre Ruhe zu haben, etc. ;)

  • Zitat von Estandia


    Wenn du manche Dinge (eh) nicht ändern kannst - warum schlechtes Gewissen haben? Du machst was du kannst und deinem Hund geht es offensichtlich einwandfrei dabei. Gräm dich nicht

    Danke! :streichel:

  • Interessante Thematik wie ich finde...ich frage mich schon seit einiger Zeit, woran der Unterschied zu erkennen ist zwischen unterfordert sein und überdreht sein. Das äußerst sich doch bestimmt ähnlich, oder?

    Paul ist ein Bürohund, schläft dann auch immer wieder, aber im Büro ist natürlich viel Bewegung. Morgens und abends gibt es Spaziergänge von ca 30-45 Minuten, bestehend aus Freilauf und Leine. Zwischendrin kleine Löserunden. Am Wochenende dann ausgiebige Runden mit Nasenarbeit usw.. Die üblichen Sachen wie Leinenführigkeit, etc. werden auch auf den normalen Runden eingebaut. Ich bin der Meinung, dass das eigentlich ein ausgewogenes Pensum ist. Schwiegervater meinte letztens, dass es zu wenig wäre, da Paul im Büro ab und zu nervös wäre. Zu Hause ist er die Ruhe selbst und kein bisschen nervös.

  • Ich hab mit dieser Debatte im Hinterkopf das heute auf unserer großen Abendrunde mal ein wenig beobachtet. Ich laufe da meist so, wie und wo es mir gerade einfällt, auch ein wenig abhängig vom Wetter und Sonnenstand sowie möglichen anderen Hunden, die so unterwegs sind. Deswegen war es heute eher mal eine Stadt-Schnüffel-Strecke, Nemo ist extrem gut fast 90 Prozent der Zeit leinenführig gewesen - und er war sehr kurz "angebunden", die Leine hing trotzdem durch. Wahnsinn, wie konzentriert er war und ständig Blickkontakt gesucht hat - was ich natürlich dann auch belohnt habe. Aber nach ca. 30-35 Minuten hat man gemerkt, dass er durch war - fand ich. Problem war nur, dass wir ja noch nach Hause mussten... Insgesamt hat die Runde 45 Minuten gedauert, am Ende war er ziemlich schlapp. Daher war es das auch für heute.

    Momentan hab ich auch ein bisschen den Eindruck, dass er sich ein wenig selbst im Weg steht. Mal geht er bei Sichtkontakt mit anderen Hunden noch in die Spielposition, mal macht er einen auf "ich bin der größte" und bellt sich eins. Mal ist er total neugierig, was sich denn jetzt wieder hinter diesem und jenem verstecken könnte, mal schreckt er bei jeder unerwarteten Bewegung oder Geräusch hoch. Und heute hat er dann auch hin und wieder kurz gefiept. Womöglich rollt da einiges an hormoneller Umstellung gerade auf ihn zu.

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