Hund und Kind - wie funktionierts bei euch?

  • Unsere Tochter wird demnächst 10 und hat eigentlich die Anschaffung des Hundes am meisten vorangetrieben, um es mal neutral zu formulieren ;-)

    Nemo kam mit 10 Wochen zu uns, die ersten zwei Wochen war es ähnlich wie bei @Gremline : Kind fühlte sich aus dem Mittelpunkt verdrängt. Das wich jedoch bald der Erkenntnis (bei ihr), dass ja irgendjemand den Hund trainieren müsse. Was sie mit Erfolg tut. Sie geht auch mit in die Welpengruppe und wird von der Hundetrainerin als "Ansprechpartnerin" für den Hund ernst genommen. Das ist sehr wichtig für sie.

    Und mir ist das wichtig, weil sie zugleich lernt, was bei Hundekind geht und was man lieber lassen sollte. Anfangs hatte Nemo Kinderzimmerverbot, was zusätzlich durch ein Türgitter gesichert war. Inzwischen gestattet sie ihm, auf einer alten Matratze dort zu liegen - das aber nur, wenn kein Kinderbesuch da ist.

    Er ist schon stark auf sie fixiert, sitzt manchmal winselnd vor ihrer Tür - sogar, wenn sie gar nicht da ist. Leider hat es auch dazu geführt, dass er in seinem Welpenwahnsinn immer über ihre Füße und Beine hergefallen ist. Aber das wird allmählich weniger.

    Kindern, die zu Besuch kommen und sich mit Hunden nicht auskennen, kommunizieren wir recht klar unsere Regeln - freundlich, aber verbindlich. Das habe ich recht schnell eingeführt, damit wir abends nicht die Quittung für Besuch tagsüber bekommen. Von den meisten wird das auch für gut befunden.

    Übrigens: Wenn wir unterwegs Leuten begegnen, erlebe ich in aller Regel die Kinder als distanzwahrend. Die Erwachsenen machen sich meist ungefragt über Nemo "her", was ich inzwischen ganz entsetzlich finde und da, wo es geht, unterbinde. Die Kinder fragen aber in aller Regel, ob sie ihn streicheln dürfen und bleiben zunächst auf Abstand. Da scheinen also die Erfahrungen durchaus unterschiedlich zu sein.

    Mein Fazit: Es kommt darauf an, wie die eigenen Kinder in puncto Hund bereits erzogen und sozialisiert sind - und vor allem darauf, wie alt sie sind.

  • Ich habe keine eigenen Kinder, aber einige in der Familie/im Freundeskreis. Lupo kommt mit Kindern sehr gut aus.
    Als ich ihn bekam war er 5 Jahre, meine Nichte & mein Neffe waren da 3 Jahre, 2 Jahre später kamen nochmal Babys in die Familie, die nun mit den Hunden aufgewachsen sind.

    Nachdem Lupo einmal verstanden hatte, dass Essen in Kinderhänden
    keine Einladung zum Klauen ist; und dass man Kinder nicht anspringt war alles harmonisch. Die Kinder lernten im Gegenzug, dass der Hund in Ruhe gelassen wird wenn er schläft, frisst oder ein Spielzeug hat. Auch dass viele Hunde es nicht schätzen umarmt
    und wie ein Kuscheltier gedrückt zu werden wurde schnell verstanden. Einen Hund mit Essen ärgern ist ebenfalls verboten.

    Bei Lupo halten sie sich auch dran, beim Labbi meiner Eltern
    eher weniger. Ich sehe das mit Besorgnis, weil der Hund keinesfalls
    sooo begeistert davon ist, wie alle meinen. Sie macht nix- aber ihre Körpersprache spricht für mich deutlich genug. Aber meine Bedenken werden weggewischt : " Siehst du zu eng, die kennen sich doch, die geht ja auch selbst zu den Kindern" etc.. Nun, ich hoffe, dass es zeitlebens gut geht.
    Als meine kleine Nichte mal nicht hören wollte und Lupo getrietzt hat, habe ich ihr mal seine Zähne gezeigt. " Siehst du, damit würde er dich festhalten wenn du ihn ärgerst, er hat ja keine Hände. Er meint das nicht bös aber es wird trotzdem weh tun" Sie hat ihn nie wieder geärgert.

  • Unser jüngster ist acht. Als Lasse vor kurzem mit seinen acht Wochen zu uns kam, war er ziemlich überfordert mit der Situation. Er hatte teilweise richtig Angst vor dem wilden Welpen. Zum Glück konnte ich beide aneinander gewöhnen. Lasse ist nicht mehr so wild und knabbert und springt ihn nicht mehr an. Jetzt muss nur noch das Kind lernen, dass es den Hund in Ruhe zu lassen hat, wenn dieser schläft...

  • Hier leben meine beiden Kinder mit 16Monaten und 10 Wochen, dazu unsere 4 Hunde (ozzy 13Jahre, Balko 7 Jahre, Laika 6Jahre und Loki 10Monate, ozzy ist ein Alanomix, der Rest DSH)

    Unser Opa findet Kinder überflüssig (ok, die anderen Hunde und mich auch) der will seine Ruhe habe und verschwindet, Balko ist es im Grunde egal, wird er gestreichelt oder bekommt was zu essen ist unser großer Sohn ganz nett aber wird sonst ignoriert, bei laika im Grunde das gleiche wobei sie ehr flüchtet wenn er ankommt.
    Und loki??? Die beiden sind ein Kopp und ein arsch.... Im Grunde darf jannick bei loki alles, selbst als Welpe hat der nie in die Kinder Hände gebissen, sie kugeln zusammen durchs Zimmer, toben, etc..... Das klappt wunderbar. Jannick sitzt beim gassigehen stolz ohne ende im Wagen und hält entweder lokis oder laikas leine (beide ziehen bei mir, sobald jannick die Leine hat geht man gesittet neben dem wagen). Klar, ich hab ne Sicherheitsleine noch dran aber im Grunde bräuchte man sie nicht.
    Möchte J. Den Ball werfen bekommt er ihn von allen ohne das er was sagen muss. Er zeigt auf den Ball und alle spucken ihn direkt aus und warten das er "wirft" :-)

    Natürlich machen Grade loki und Jannick zusammen nur Unfug, Loki macht jannick z.b. die badtür auf und beide sitzen in der dusche oder klauen das Klopapier:-)

    Unseren jüngsten Maximilian finden alle noch uninteressant. Grade laika passt vermehrt auf das keiner zu mir oder dem Kinderwagen kommt wenn ich das nicht will aber sonst wird der noch völlig ignoriert. Aber der kleine Mann ist halt auch noch hauptsächlich auf meinem Arm

  • Wo ich oft ein ziemlich ungutes Gefühl hab ist wenn der Hund ein "Wunsch des Kindes" war und man eben nachgegeben hat.
    Ich würde einem Kind nie,nie einen Hund kaufen.
    Mein Sohn ist jetzt eben 5 Jahre und spricht schon oft davon das er ein "eigenes" Haustier haben will (wir haben einiges an getier, die alle aber eher Nutztiere sind). Aber das wird wohl noch etwas dauern.

    Ich bin ja in der Hundeschule auch tätig und es kommen immer wieder Eltern mit ihren Kindern und einem Welpen. Die sind oft der Meinung sie können die Kinder mit dem Welpen in den Kurs schicken. Aber das ist bei uns ein absolutes NO-GO. Klar dürfen die Kinder mit in den Kurs kommen. Aber niemals als Hauptansprechpartner für einen Hund.
    Es ist oft mit größeren Kindern noch nicht möglich, da sie einfach noch die nötige Konsequenz haben um einen ungestümen Welpen zu erziehen.

    Und das sich ein Hund so auf ein Kind fixiert ist oft später auch nicht so einfach.
    Das Kind (kommt drauf an wie alt) wird irgendwann das Haus verlassen oder einfach keine Zeit oder Lust auf den Hund haben. Der Leidende ist dann der Hund. Klar unsere Hunde lieben auch unseren Sohn, aber die Hauptbezugsperson sind die Erwachsenen.

  • Ich würde einem Kind auch keinen Hund kaufen.
    ...das kann er/sie selbst machen. xD

    Meine aktuell 15 Jahre alte Tochter hat sich letztes Jahr ihren ersten eigenen Aussie gekauft, selbstverständlich mit unserem Einverständnis.
    Und sie hat mehr Weitsicht, Geduld, Kenntnisse und Erfahrungen als viele erwachsene Menschen. Ich denke nicht, dass dies eine Sache des Alters ist, lediglich des Umfelds und des "Typs".

    Sie ist "natürlich" :D mit mehreren Hunden aufgewachsen, begleitet mich, seitdem sie zehn Jahre alt ist, z.B. regelmäßig auf Hüteseminare und hat mit elf "beschlossen", dass sie ihren eigenen Aussie möchte. Pläne, von wem und von welcher Hündin, hatte sie da schon grob bzw. hat geduldig daran fest gehalten und das unter anderem z.B. obwohl sie ein tolles Angebot über eine "fertige" Hündin bekommen hat.
    Im April letztes Jahres ist ihre "Wunsch-Hündin" dann geboren und pünktlich zu den Sommerferien eingezogen. Sie musste die Hündin natürlich selbst bezahlen und muss auch den planbaren Unterhalt selbst bestreiten, sowie einen Teil der Ausbildungskosten.
    Alles, was nicht planbar ist, zahlen selbstverständlich wir.
    Ich habe lediglich die "Aufsicht", wenn sie in der Schule ist, da läuft die Kleene einfach bei meinen mit.
    Man kennt ja seine Kinder (sollte man zumindest!) und bei ihr weiß ich, dass ihr Hund immer an erster Stelle stehen wird. Sie ist erst in der 9. Klasse, sie macht Abitur und wird wahrscheinlich später studieren gehen, was auch problemlos mit Hund machbar ist. Zumal der große Vorteil ist, dass ihr Hund dann schon längst erwachsen und "fertig" ist, deutlicher praktischer, als ein Welpe.

    Erziehung und Ausbildung ist ihre Sache und bisher hat sie (Erziehung....Hüteausbildung hat sie natürlich noch gar nicht angefangen, ist zu früh, startet ab ca. Frühjahr) das ziemlich gut hin bekommen. Die Kleine ist eine sehr angenehme Junghündin, die eine tolle Bindung und Beziehung zu meiner Tochter hat. Nicht zu vergleichen mit meinen Hunden, ist ja auch klar, das sind meine und die Hündin ist ihre....der Unterschied ist nicht zu unterschätzen. Vor allem, wenn man mit seinem (oder einem) Hund arbeiten möchte. Meine arbeitenden Hunde mögen alle aus unserer Familie sehr, einen Pfotenschlag am Vieh machen sie für keinen, ausser mir.

    Und ganz unpraktisch ist es auch nicht, Töchterlein kann mir mit ihrer Hündin dann später daheim Arbeit beim Vieh abnehmen, finde ich cool.
    Dafür hat man Kinder: Damit man später die Früchte seiner Erziehungsarbeit ernten und entsprechende Arbeiten delegieren kann. :lol:
    ....das war natürlich ein Witz. ;) ...bevor sich noch jemand auf den Schlips getreten fühlt.


    Insgesamt habe ich vier Kinder: vier, sieben, fünfzehn und fast achtzehn Jahre alt. Und meine sechs Hunde, vier Aussies (2,5 Jahre, 3,5 Jahre, 6 Jahre und gute 11 Jahre alt), einen Dalmatiner (8 Jahre) und eine DD-Mix-Hündin (ca. 13/14 Jahre).

    Es funktioniert reibungslos. Gerade Aussies haben da ja einen sehr schlechten Ruf, den ich in Bezug auf Kinder nicht bestätigen kann. Weder im Welpen-, Junghund- oder erwachsenen Alter gab es je "typische" Probleme, kein "Pseudo-Hüteverhalten" bzw. das, was dafür gehalten wird (Hüteverhalten zeigt sich schließlich nur reell am Vieh und Kinder sind zwar manchmal Rindviecher...aber...nun ja... xD ), kein maßloses kontrollieren oder verteidigen, auch nicht bei fremden Kindern....bei uns passt das so perfekt und ist fast schon abartig harmonisch. |)

    Aber (es gibt immer ein aber :D ), ich mag "den Aussie" auch mit all seinen Ecken, Kanten und "Allüren", weiß ihn zu händeln, sehr zu schätzen und empfinde für mich(uns) den Aussie als idealen, perfekten Hund, was für andere Menschen eben ne "Horrortöle" wäre, weil es nicht in den Alltag und zum Typ Mensch passt.

    Schwafel, schwafel.... :tropf:


    Warst Du nicht diejenige, die einen Welpen aus dem Hannah/Rope-Wurf kauft?
    Dann treffen wir uns bestimmt mal, falls Du später bei Sandra zum Training/Seminare fährst?
    Das fände ich ja cool! :applaus: Bin auf die Welpen bzw. ihre Entwicklung eh sehr gespannt und freue mich immer, wenn man Nachwuchs später öfter trifft. :hurra:

  • Ich hab einen 11jährigen Labrador-Dalmatiner Mix und zwei Kinder knapp 6 und 3J. Die Große würde glaub gern mehr mit dem Hund machen, da will ich mich mal drüber machen mir was zu überlegen. Wir sind vorwiegend durch die Natur ohne Leine unterwegs und da ist das ein nebeneinander von Kids und Hund.
    Ab und an machen wir bißl Nasenarbeit, da dürfen die Kinder was verstecken und Ben sucht. Das ist Auslastung für alle :bindafür:
    In dem Zusammenhang kann sie ihm auch mal Kommandos geben die er annimmt.

    Im Haus kann der Hund mit den Kindern nichts anfangen, er lässt sich mal streicheln aber ist da kein unkomplizierter Kuschel-Typ.

    Habe gesehen eine Hundeschule in der Nähe macht Hund und Kind Kurse. Hat jemand da Erfahrungen? Bei uns sind halt die Gewichtsverhältnisse suboptimal, Hund 27 kg zu zierlicher 6jähriger.
    Wie sind eure Kinder in Sachen Hund 'eingebunden'? Bzw inwiefern wollen die Kids das?

    LG Betty mit Ben

  • Ich denke auch, dass es da ganz auf das Kind ankommt. Wenn ich manchmal draußen beobachte, wie Kinder mit den ihn anvertrauten Hunden umgehen, bekomme ich echt das Grauen. Da bin ich teilweise auch schon eingeschritten. Andererseits habe ich zum Beispiel in meinen Klassen einige Schüler, die Hunde im Sport führen. Eine Schülerin aus meiner 12 führt zwei DSH im IPO. Und das auch nicht seit gestern. Ich denke also, dass man da nichts pauschalisieren kann.

    Mit wäre es halt wichtig, zu schauen, wie ich die Hunde entsprechend versichern kann, wenn ich möchte, dass mein Kind mit ihnen raus geht.

  • KLAR kann man das nicht auf alle Kinder ummünzen!!
    Aber es sind wirklich ausnahmen, und die bestätigen die Regel *g*

    Ich seh ja im Kursgeschehen genug Kinder bzw. Jugendliche die gar nicht umgehen können mit den Hunden.
    Mein Sohn hat ja ansonsten nichts mit den Hunden am Hals. Aber seit ein paar Tagen verwundert er mich. Er möchte mit den Hunden trainieren und gestern waren wir bei den Großeltern spazieren und mein Mann war nicht mit. Da fragte ich ihn ob er nicht die kleine (Itl. Windspiel) nehmen könnte beim Spaziergang ( man kannst ja versuchen *g*). Er meinte ja und ich dachter eher so an 5 Minuten dann hab ich sie wieder. Nönö, 1,5 Stunden waren wir unterwegs. Er hatte sie ständig an der Leine (war kaum Freilauf möglich auf dieser Strecke), meisterte alles von Straßenüberquerung, Hunde- und Menschenbegegnungen bravurös. Und hatte sichtlich Spaß dabei, und auch Joy war total happy mit ihm *g*.

    @Nathy ob wir uns bei Sandra sehen kann ich nicht versprechen, da ich ja aus Österreich komm und eher wohl zu Susanne in Österreich hüten gehen werde. Aber wer weis mal sehen *g*

  • Wo ich oft ein ziemlich ungutes Gefühl hab ist wenn der Hund ein "Wunsch des Kindes" war und man eben nachgegeben hat.
    Ich würde einem Kind nie,nie einen Hund kaufen.
    Mein Sohn ist jetzt eben 5 Jahre und spricht schon oft davon das er ein "eigenes" Haustier haben will (wir haben einiges an getier, die alle aber eher Nutztiere sind). Aber das wird wohl noch etwas dauern.

    Ich bin ja in der Hundeschule auch tätig und es kommen immer wieder Eltern mit ihren Kindern und einem Welpen. Die sind oft der Meinung sie können die Kinder mit dem Welpen in den Kurs schicken. Aber das ist bei uns ein absolutes NO-GO. Klar dürfen die Kinder mit in den Kurs kommen. Aber niemals als Hauptansprechpartner für einen Hund.
    Es ist oft mit größeren Kindern noch nicht möglich, da sie einfach noch die nötige Konsequenz haben um einen ungestümen Welpen zu erziehen.

    Ich bin mit dir einer Meinung, dass es völlig falsch ist, einem Kind die Verantwortung für ein anderes Lebewesen aufzubürden. Das ist Sache der Erwachsenene, die das Ganze einigermaßen überreißen können. Auch bei uns ging der Wunsch von der Tochter aus, es war aber von Anfang an völlig klar, dass es mein Hund sein wird.

    Aber: Ich denke schon, dass Kinder ab einem gewissen Alter in die Erziehung bzw. das Training des Hundes mit einbezogen werden können. Das hängt natürlich von Kind und Hund ab. Trotzdem war es zum Beispiel für unsere Tochter sehr wichtig, dass die Hundetrainierin sie ernst genommen hat und sie diverse Trainingsübugnen mit dem Hund hat einüben lassen. Und ganz ehrlich? Sie ist die konsequentere von uns beiden... Ich glaube, das hängt einfach vom Typ (Mensch und Hund) ab.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!